Dischkrian:Franzesische Revolution
Verschieben
WerkelnSollten wir das nicht nach "Franzesische Revolution" verschieben? --Schnoatbrax (dischkrian) 12:25, 22. Jen. 2013 (CET)
- Von mir aus gerne. Es tät schon passen. Weil ich grad seh, dass der Artikel "mingarisch" ist würd ich noch ein paar münchnerische Anpassungen versuchen. Der Schmei und Bua können ja anschauen ob es passt. --Buachamer (dischkrian) 17:36, 22. Jen. 2013 (CET)
siagst oda siggst
Werkeln- Jetzt ist es noch etwas angepasst worden, aber leider ist net alles mingarisch. "siagt" ist im münchner Umland und auch in der Stadt nicht üblich. Die Varianten hier sind "sicht" und "siggd". Beim hochdeutschen "war" ist das "a" zwar verdunft aber nicht auf "o" wie bei "gsogt", "hot", aber das ist net so tragisch... Als Beispiel für den münchner Dialekt kann man die Voll-Mundarten Albayerns anhören. Ich bitte wenigstens "siagt" zu ändern. --Buachamer (dischkrian) 07:58, 23. Jen. 2013 (CET)
- Sei doch bitte einmal so freundlich und gebe uns ausführliche Literaturangaben zu "deinem" Münchnerisch. Oder schreib ein Buch dazu, das ist sicher eine Marktlücke (aus guten Gründen gibts nämlich nicht viel darüber). Denn, aus meiner Sicht gibts ein Münchnerisch "an sich" gar nicht. München war schon immer ein bairischer Schmelztiegel, mit verschiedenen Varianten und verschiedenen Sprachstufen. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich "siagt" gerade auch in den "Vollmundarten" auf Münchnerisch gehört. Selbstverständlich sind die älteren Wortvarianten viel seltener. --Raubaffe (dischkrian) 08:32, 23. Jen. 2013 (CET)
- Nix Marktlücke.
- Zum Dialekt der Region München gibt es ein umfangreiches Werk:
- Sprachregion München. Ergänzungsband zum Sprachatlas von Oberbayern. Hrsg. von Kurt Rein, Bearb. von Kurt Rein, Bernhard Stör. Heidelberg 2005. ISBN 978-3-8253-5098-7 (Winter-Verlag)
- --Holder (dischkrian) 09:20, 23. Jen. 2013 (CET)
- Danke Holder. --Buachamer (dischkrian) 11:04, 23. Jen. 2013 (CET)
- Hör Dich einfach mal im München und münchner Umland um. Ich lebe hier im münchner Umland und habe auch bairischsprechende Verwandten in München (über 70 jährige, keine Zuagroastn). Natürlich wirst Du in München alles mögliche hören von "daheeme is daheeem" bis "dahuam isch dahuam". Es gibt aber Varianten, die üblich sind und welche die in München + Umland selten bis unüblich sind. Dazu gehört "siagt". Weil Du einen Beleg haben willst (und mir nicht glaubst, dass ich mich mit den Mundarten in München und Umland schon auskenn), gleich am Anfang (45:50) beim münchner Beispiel der Vollmundarten sagt der Sprecher "Do sich i's aa scho" und später 52:37 "Sich di vorr". Ich hab jetzt bis 53:35 angehört und kann mir später noch den nächsten Teil anhören. In dem von mir gehörten Teil kommen nur die Formen, die ich auch kenne (in dem Fall "sich") und zwar ohne Zwielaut. Wenn Du da eine Stelle nennen kannst wo bei den Vollmundarten "siah/siag" für München gebracht wird, würd ich mich freuen dazuzulernen. Ich habs jedenfalls bei echte Münchner und Leut (koane Zuagroastn aus Eschdraich) aus dem angrenzenden Umland bis jetzt noch nie gehört, obwohl ich immer schon hier leb. --Buachamer (dischkrian) 11:04, 23. Jen. 2013 (CET)
- Ich hab kurz den Rest angehört. Es gibt noch die Stelle 55:03 "Am Dog siggst as schwerle". Auch da ist kein Zwielaut. --Buachamer (dischkrian) 13:00, 23. Jen. 2013 (CET)
- Sei doch bitte einmal so freundlich und gebe uns ausführliche Literaturangaben zu "deinem" Münchnerisch. Oder schreib ein Buch dazu, das ist sicher eine Marktlücke (aus guten Gründen gibts nämlich nicht viel darüber). Denn, aus meiner Sicht gibts ein Münchnerisch "an sich" gar nicht. München war schon immer ein bairischer Schmelztiegel, mit verschiedenen Varianten und verschiedenen Sprachstufen. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich "siagt" gerade auch in den "Vollmundarten" auf Münchnerisch gehört. Selbstverständlich sind die älteren Wortvarianten viel seltener. --Raubaffe (dischkrian) 08:32, 23. Jen. 2013 (CET)
Erstens hatte ich Roland von Buachamer gefragt, was seine Literaturquellen sind, zweitens war das auch nur eine rhetorische Frage (weil mir Rechthaberei auf den Geist geht; d.h. wenn jemand grundsätzlich immer das erste und das letzte Wort haben muss, verliere ich das Interesse mit solchen Leuten zu diskutieren), drittens greifen diese Sprachatlanten immer nur bestimmte Dinge raus, und geben keinesfalls ein umfassendes Bild über die Sprachvarietäten in einem Gebiet, viertens heißt der Titel klipp und klar "Sprachregion München" und nicht Münchnerisch, fünftens brauch ich als Münchner weder einen Alemannen noch einen aus der Provinz, der mir was über Münchnerisch erzählt, sechstens kann jeder selber nachschauen, wie wenig Literatur es über Müncherischs gibt (und dann selber seine grauen Zellen einschalten und ergründen, woran das liegt) usw. (gekürzt, geht bis neunundneunzigstens) --Raubaffe (dischkrian) 19:58, 23. Jen. 2013 (CET)
- Beruhige dich jetzt wieder. Aber in dem einen oder anderen Punkt hast du Recht: Er will nicht nur immer das erste und das letzte Wort haben, er glaubt im Anschluss daran auch immer, dass er damit automatisch Recht hat, weil den anderen ja keine Argumente mehr einfallen würden. Eine bemerkenswerte Logik. --Bua333 (dischkrian) 20:35, 23. Jen. 2013 (CET)
- Das genannte Werk ist im Übrigen kein Sprachatlas sondern ein Zusatzband zum "Oberbayerischen Sprachatlas", in dem eben genau versucht wurde, die Vielfalt der gesprochenen Varianten in der Großstadt München und deren Vororte zu beschreiben. Manchmal lohnt es sich sogar für einen Münchner Fachliteratur zu Rate zu ziehen, selbst wenn diese Anregung von einem Alemannen kommt ... Mit fachsimpelnden Grüßen, --Holder (dischkrian) 20:45, 23. Jen. 2013 (CET)
- Das Konzept dieses Schmökers galt übrigens seinerzeit in der Szene als sehr modern und die Durchführung als durchaus gelungen.--Holder (dischkrian) 20:51, 23. Jen. 2013 (CET)
- Das genannte Werk ist im Übrigen kein Sprachatlas sondern ein Zusatzband zum "Oberbayerischen Sprachatlas", in dem eben genau versucht wurde, die Vielfalt der gesprochenen Varianten in der Großstadt München und deren Vororte zu beschreiben. Manchmal lohnt es sich sogar für einen Münchner Fachliteratur zu Rate zu ziehen, selbst wenn diese Anregung von einem Alemannen kommt ... Mit fachsimpelnden Grüßen, --Holder (dischkrian) 20:45, 23. Jen. 2013 (CET)
- Schaumer moi. Ich habe mir gerade noch das letzte Exemplar (gibts nur noch gebraucht) beim Händler meines Vertrauens gesichert. --Bua333 (dischkrian) 22:11, 23. Jen. 2013 (CET)
- Das freut mich, dass Du ein Exemplar bestellt hast. Man kann dort die Verbindung der in München altersabhängig üblichen bairischen Dialektformen mit der münchner Umgebung/Provinz sehen. Die Verbform von "ich sehe" oder "er sieht" kann man, soweit ich nachgeschaut habe, leider nicht nachschlagen, was aber nicht so wichtig ist. --Buachamer (dischkrian) 06:29, 24. Jen. 2013 (CET)
- Schaumer moi. Ich habe mir gerade noch das letzte Exemplar (gibts nur noch gebraucht) beim Händler meines Vertrauens gesichert. --Bua333 (dischkrian) 22:11, 23. Jen. 2013 (CET)
Ich finde es halt schade was jetzt wieder passiert ist. Ich habe versucht ein paar Verbesserungen einzubauen unter anderen hab ich "siacht" auf "siggt" umgeändert. Am End vom Lied haben der Alemanne und der Provinzler keine Ahnung und der geadelte Provinzler Roland von... will sowieso nur Rechthaberei betreiben und damit die Wiki stören. Auf meine Argumente und Beispiele wird nicht eingegangen. Ob ich über Jahrzehnte fast täglich mit vielen bairischsprechenden Münchnern zu tun hab ... ist dabei anscheinend auch uninteressant. Eins würd mich interessieren. Schmei, warum hast Du mein "siggd" verändern müssen? Wenn es keine typischen münchnerischen Varianten gäbe, dann wäre es doch eigentlich wurschd gewesen ob meine Variante da steht (die auch in dem Video belegt ist) und hättest es nicht umändern müssen, oder? --Buachamer (dischkrian) 21:59, 23. Jen. 2013 (CET)
- Ich sage dir einmal was, dass "siagst" ein Österreich-Import sein soll (wie du oben behauptet hast), ist wieder einmal eine selten dämliche Behauptung, wo man sich fragt, warum man solche Disk-Beiträge überhaupt liest. Schmei hat mit "siagst" Recht. --Bua333 (dischkrian) 22:09, 23. Jen. 2013 (CET)
- Ich hab net gesagt, dass "siagt" ein Österreich Import sein soll (das mit dem dämlich überlese ich mal). Ich hab gesagt, dass ich es bei Leuten, die ich in München treffe und keine Österreichischen Wurzeln hab noch nicht gehört hab. Das schließt nicht aus, dass es diese gibt. Ich kenne halt bis jetzt nur Leute mit österreichischen Sprachwurzeln, die "siagt" sagen. Der Schmei hat ja richtig angeführt, dass München ein Schmelztiegel für Dialekte ist. Ein Großteil des bairischsprachigen münchner Dialektgemischs ist ja vom münchner Umland am stärksten beeinflusst (wobei der Einfluß andersrum leider noch sehr viel größer ist). Die Leute und Provinzler fahren mit der S-Bahn/Bahn aus dem Umland zur Arbeit nach München. Damit geben sie etwas ihren Dialekt weiter und nehmen vor allem den Dialekt aus der Großstadt auf, so daß der Regionaldialekt aus dem S-Bahnumland oft stark münchnerisch überlagert ist. Wie schon gesagt ist das "siagt" mir in München+Umland eher selten untergekommen und zwar ausschließlich von ehemaligen Österreichern. Ich weiß aber nicht wo es genau herkommt. Vielleicht weißt Du da näheres wenn es nicht aus Österreich kommt. In welcher Gegend des münchner Umlandes ist "siagt" im Basisdialekt vorhanden? Gibt es vielleicht ein Stadtviertel wo sich diese Besonderheit geprägt oder erhalten hat (=> von vielen häufig benutzt wird) und wenn ja welches? --Buachamer (dischkrian) 22:37, 23. Jen. 2013 (CET)
Nur damit das für spätere Leser auch nachvollziehbar bleibt. Dass man in München umgangssprachlich meistens "siggt" sagt (wenn man überhaupt bairisch redet), ist, glaube ich, jedem klar. "Siagt" ist aber die ältere Version, die ebenfalls noch genutzt wird und einige Nutzer bevorzugen in so einem Fall die klassische Variante. So wie bei "Wean" für "Wien", obwohl das nur noch wenige verwenden. Und das hat seine Berechtigung. Denn wenn wir uns nur an der Umgangssprache orientieren, dann verwässert die Bairische Wikipedia in kurzer Zeit. Dass "siagt"/"siagst" nur Österreicher sagen, ist natürlich Nonsens. Es gibt nur für wenige Bairische Wörter soviele Google-Treffer wie für "siagst", bayerische und österreichische, selbst wenn man Hubert von Goisern abzieht. --Matthias Klostermayr (dischkrian) 10:37, 24. Jen. 2013 (CET)
- Wer sagt, dass das "siagt" die ältere klassische Variante in München und Umgebung ist? Wie schon gesagt hab ich net gesagt, dass nur Österreicher "siagt" sagen. Ich kenne es aber bei bairischsprechenden Münchnern nicht (egal ob die z.B. 1916 geboren sind oder später). Ich kenne es auch nicht aus dem Brucker Raum und auch nicht bei meinen Südtiroler Verwandten. Dasselbe gilt übrigens für "liegt". Da gibt es Leute, die dafür "liagt" schreiben. Für die oben genannten Räume kenn ich ausschließlich "liggt/ligg" (kurzes i). Möglicherweise hat es da regionabhängige "Urformen" im mittelhochdeutschen gegeben hat. Apropos, kann jemand herausfinden wie die Formen "liegt" und "sieht" im Mittelhochdeutschen gelautet haben? --Buachamer (dischkrian) 12:11, 24. Jen. 2013 (CET)
- Vielleicht findet sich im Grimm etwas darüber. Hab jetzt aber keine Zeit da weiter zu forschen nur kurz den Link: http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&bookref=16,129,11 "die mundartliche flexion zeigt manche besonderheiten und alterthümliche züge (z. b. spuren der nachwirkung des grammatischen wechsels im plural ind., dem conj. und part. des perfectums): i sich, du sichst (du sigst), er sicht; du sègst, er sègt;.." Mehr hab ich auf die Schnelle nicht gefunden. --Buachamer (dischkrian) 12:18, 24. Jen. 2013 (CET)
- Es findet sich auch http://woerterbuchnetz.de/BMZ/?sigle=BMZ&mode=Vernetzung&lemid=BS02814 => "sihe" => "er siht wiltlîche" => in der mittelhochdeutschen Form findet sich kein Zwielaut. Es findet sich dagegen auch http://woerterbuchnetz.de/BMZ/?sigle=BMZ&mode=Vernetzung&lemid=BS03441 => "sieche" wie im neudeutschen. In meiner Gegend sagt man "Ea siacht dahi/Er duat vor se hisiacha". Da ist der Zwielaut auch in meiner Gegend drin aber ich kenns bei uns net für hochsprachlich "er sieht". Ich finde es gewagt "siagt" als alte münchnerische Form von "sieht" darzustellen. --Buachamer (dischkrian) 13:19, 24. Jen. 2013 (CET)
Belege für "siagst" im Zusammenhang mit München
WerkelnEine klitzekleine Auswahl. Davon könnte man hunderte anführen. Im Grunde lächerlich, weil das eh allgemein bekannt ist. Mit "liagt" darf man das nicht vergleichen. Das ist viel seltener.
- „Siagst as, wias Bluad aussa lafft“ (Münchner Merkur)
- "do siagst jo goarnix" (FC Bayern auf Youtube)
- "hearst mi - jo, siagst mi" (Geocaching München - Budapest)
- „Siagst as, host di do no neibazn kenna!“ (München Blog)
- "do siagst no oan zon Dörfl ausse renna" Altes Buch über die Wiesn
Ich habe mir das gar nicht alles durchgelesen, ob das alles Münchner sind, die das geschrieben haben. Das soll nur ein kleiner Denkanstoß sein, weil man diese Liste sehr lange weiterführen könnte. --Schnoatbrax (dischkrian) 13:21, 24. Jen. 2013 (CET)
- Da ist aber wirklich die Frage wie weit das Münchner bzw. Leut aus der münchner Umgebung waren die noch münchnerisch reden. Das Interessanteste ist der letzte Link. Beim "Da Krippn Nazi" steht "Z'Abad is d'Sonn abi ganga" das ist schon mal nicht münchnerisch (Abad, Sonn passen gar nicht Abmd/Omd/auf d'Nocht statt "Abad", "Sunna" statt "Sonn". "Und aus dö Häusa geht da Rauch davo" statt "Und aus de Haisa gäht da Raach..", "Gehts sait oana,iaz is netta gred" "Da Kripp Nazi hat a nuis Krippl huia"... "sait" für "sogt", "nuis" für "nais", "huia" für "haia/hair". Das ist jedenfalls kein Münchnerisch (manches klingt etwas lechrainisch/südbairisch (said/nui) aber auch da kann ich den Dialekt nicht richtig einordnen). --Buachamer (dischkrian) 14:55, 24. Jen. 2013 (CET)
- In München wirst Du wie oben geschrieben alle möglichen Leut treffen, die alle möglichen Dialektwörter gebrauchen. Manche kommen aus einer anderen Gegend, manche haben kaum Dialekt und verwenden was, was sie aufgeschnappt haben (z.B. aus bairischen Liedern), manche verwenden Familienintern spezielle Wortformen (teils von Vorfahren, die aus einer anderen Gegend kommen), die aber mehr oder weniger üblich oder eben auch unüblich sind. --Buachamer (dischkrian) 14:55, 24. Jen. 2013 (CET)
- Ich kann es nur wiederholen. Ich kenne bis jetzt keinen Münchner der das sagt und ich kenn ein Haufen alte Münchner. Ich kenn auch keine Puchheimer oder andere Leute im Brucker Land die "siagst" sagen, auch keine von den alten Leuten die ein richtiges uriges Boarisch sprechen. Dasselbe gilt für meine Verwandten in Südtirol. Wie man anhand meiner Beispiele (Grimm + mittelhochdeutschen Wörterbuch) sieht und auch in diversen alten münchner Aufnahmen hört (da kann ich auch einige nennen) gibt es alte Formen die "sicht/sigt" lauten und im münchner Raum üblich sind. --Buachamer (dischkrian) 14:55, 24. Jen. 2013 (CET)
- Dein Pech, wenn du die falschen Leute kennst. --Raubaffe (dischkrian) 18:34, 24. Jen. 2013 (CET)
- @Schnoatbrax: Gib ihm 1000 Beispiele, er hats trotzdem noch nicht gehört (und natürlich zählen nur die paar Hunderstel Promille der Münchner, die er kennt). :P --Raubaffe (dischkrian) 18:42, 24. Jen. 2013 (CET)
Interessant auch, dass MingaMaxe "woar" und nicht "war" (wie vom Buachamer ausgebessert) schrieb und auch nicht "wor". Eine ebenfalls ältere Variante, die Buachamer todsicher noch nie gehört hat. --Raubaffe (dischkrian) 18:42, 24. Jen. 2013 (CET)
- Passt doch, wenn ers nicht kennt. Er sollte nur keine voreiligen Schlüsse ziehen. In Bezug auf "siagst" irrt er sich eben. Alte Aufnahmen mit "sigst" sagen gar nichts aus, weil es im Münchnerischen wie im Wienerischen bei öffentlichen Auftritten oft zu einer Vermischung von Boarisch und Hochdeutsch kam (vgl. auch Karl Valentin). --Bua333 (dischkrian) 07:36, 25. Jen. 2013 (CET)
- Schmei, das ist kein Beweis wenn ich da etwas im Zusammenhang mit dem Namen München finde. Ich kann dir da auch alles mögliche finden z.B.: http://www.hardware-muenchen.de/impressum.php Besonders schön find ich München Riem: nix gwiAs woaß ma net, Abendzeitung München: „Iech waas ned mehr wi du – obber iech glaab“, Münchner Singles: I waas ned... Des bringt so nix. Das "woa(r)" ist ein anderer Fall den man getrennt anschauen könnte. Man kann ja vielleicht ein Hörbeispiel bringen wo der Gustl Bayrhammer "siagst" sagt oder der Karl Obermayr. "Sigst/Siggschd" oder "Sichst" sind jedenfalls alte Formen, "siagst" möglicherweise auch, aber bestimmt nicht in München und auch net in Puchheim, Alling, Bruck oder im Überetsch/Unterland. Im Grimm steht es als alte Form drin und im mittelhochdeutschen wird die Form ohne Zwielaut "siht" geschrieben. Ich hab Hörbeispiele von alten Münchnern gebracht die münchnerisch bairisch reden und (I sig/sich bzw "ea siggd/sicht ist kein Hochdeutsch). Mei, wenns net wollts kann i aa nix macha. Es muß sowieso alles nach Euern Willen gehen und wehe ein Umändern von Euch wird als nicht typische Form angesprochen. Dann wird da Reihe nach auf einen einghacklt (und man unglaubwürdig/lächerlich gemacht) und dem Gruppenfreund wird natürlich Recht zugesprochen (offenbar grad, wenn man damit mir eins auswischen kann). --Buachamer (dischkrian) 08:13, 25. Jen. 2013 (CET)
Aus ostösterreichischer Sicht glaube ich auch, dass "siagt"/"siacht" das Ältere ist. Während in Wien im "Weanarischen" "sigst/siechst" gebräuchlich ist, hört man in Niederösterreich und in Burgenland im Dialekt meistens "siagt/siacht". Für mich ein ziemlich sicherer Indikator, dass "siacht/siagt" die ältere Variante ist. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 08:25, 25. Jen. 2013 (CET)
- Für weite Teile Österreichs magst Du Recht haben Ferdl, für den Raum München+ Umland glaub ich nicht daran. (Bei Wien kommt möglicherweise noch ein fränkischer Einfluß ins Spiel. "I sig/sich" kommt sicher nicht über den neuerdings stärkerwerdenden Hochdeutschen Einfluß in die Dialekte. Jedenfalls nicht in Südtirol und nicht in München oder FFB.) --Buachamer (dischkrian) 08:35, 25. Jen. 2013 (CET)
- Jetzt hab ich tatsächlich was in dem vom Holder genannten Werk gefunden. Der Bua wirds mittlerweilen auch schon haben. Auf der Seite 306 (Karte 124) stehts: "Die okkulsivierte Form [gseng] expandiert bereits in der älG und bewegt sich auf den Ammersee zu. Etwas anders ist die Situatio bei den Flexionsformen der 1.und 3. Person Singular von sehen im westlichen Untersuchungsgebiet. Obwohl beim Abfragen des Paradigmas meist die okkulsivierten Typen [I sig], [dea sikd] geliefert werden, treten vereinzelt noch bin in die jG (sogar in München) frikative Varianten wie [i siX] [dea siXd] auf. Es ist den GP jedoch nicht klar, welche der Formen nun die "richtigen" sind." => "gsechn" wird vom Osten aus durch "gseng" verdrängt. Bei "sig"/sich" ist das nicht so. Wenns wollts könnts ja mal den Bernhard Stör in München anschreiben oder anrufen. Der hat an den Untersuchungen gearbeitet. Der kann Euch noch mehr erzählen, aber wahrscheinlich glaubts ihr dem auch net. --Buachamer (dischkrian) 08:35, 25. Jen. 2013 (CET)
- In dem Zitat gehts doch um was anderes, nämlich um g/ch, aber nicht darum, ob es auch Varianten mit "ia" gibt. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 08:53, 25. Jen. 2013 (CET)
- Der Roland darf nicht Recht haben ...
- In dem Werk werden normalerweise alle Formen gebracht, die grundmundartlich vorhanden und auffällig sind. Hier geht es darum, dass die offenbar westliche Form "i siich/er sicht" sogar in Münchnen noch nicht von der Form mit "g/k" verdrängt wurde. Das lässt natürlich offen, ob es irgendwo ein "siagt" gibt. Normalerweise werden wie schon gesagt alle Formen dann gegenübergestellt (vor allem die Grundmundartlichen). Wenn siagt/siacht in München+Umgebung grundmundartlich/alt wären, dann wär darauf sicher eingegangen worden und nicht auf die angeblichen Neuformen/hochdeutschen Formen "siggd/sicht". Es gibt sicherlich eine Isoglosse für "siagt". Die liegt aber sicher östlich von München. --Buachamer (dischkrian) 09:23, 25. Jen. 2013 (CET)
- Ich hab noch was gefunden im Werk "Die Mundart von Puchheim und Umgebung (Landkreis Fürstenfeldbruck)" (auch von Dr. Bernhard Stör) "In jMda. gelten (g)seng, gscheng, ziang, zong. Relikte der alten h-Lautung finde sich jedoch noch in den Flexionsformen ich sehe/i siich, er sichd und es geschieht/g'schichd." --Buachamer (dischkrian) 09:23, 25. Jen. 2013 (CET)
- In dem Zitat gehts doch um was anderes, nämlich um g/ch, aber nicht darum, ob es auch Varianten mit "ia" gibt. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 08:53, 25. Jen. 2013 (CET)
Wenn Nutzer wie Bavarese oder MingaMaxe das ausbessern würden, würde ich das sofort so stehen lassen, weil selbstverständlich beide Formen möglich sind. Bei jemand der jahrelang versucht hat, andere wegen ihrer Sprachkenntnisse vorzuführen, ist das was anderes. Da genieße ich es, wenn so jemand endgültig als "Halbwisser" (hier im wahrsten Sinn des Wortes) enttarnt wird. Da kann dir auch ein Hr. Stör nicht helfen und auch nicht dein Opa in München oder deine 5 Verwandten in Südtirol, da hilft nur noch Abbitte, am besten in Altötting :D --Raubaffe (dischkrian) 09:27, 25. Jen. 2013 (CET)
- Es ging mir net darum andere wegen ihrer Sprachkenntnisse vorzuführen (wenn das so rübergekommen ist tut es mir leid). Es ging früher darum, dass ihr nichts über eure sprachliche Herkunft preisgegeben habts, euer Freundeskreis immer gewachsen ist, ihr andere Artikel in Euerem Dialekt, den ich räumlich nicht zuordnen konnte umgeschrieben habts... Daraus hat sich ein Misstrauen entwickelt, dass anscheinend unbegründet war. Nachdem ihr alles immer schön anonym bleiben und möglichst wenig preisgeben wolltets, hab ich mir Eure sprachlichen Besonderheiten angeschaut und angesprochen um zu schauen, ob ihr echt seids. Das wäre nicht passiert, wenn ihr z.B. geschrieben hättets "ich komm aus München und mein Opa bzw. sprachlichen Wurzeln liegen z.B. in Berchdesgadn". Es ging mir net darum mich an wenig üblichen, unüblichen oder falschen Formen zu sonnen. Mein Hauptziel ist jedenfalls Regionaldialekte möglichst unverfälscht/gut wiederzugehen und will eigentlich net herumstreiten (auch wenn das leider oft passiert ist). --Buachamer (dischkrian) 09:57, 25. Jen. 2013 (CET)
- Auf das mit dem Halbwissen möcht ich jetzt nicht eingehen. --Buachamer (dischkrian) 10:00, 25. Jen. 2013 (CET)
- Vorsichtige Frage: Könnte man, auch wenn ich die nächste Zeit net nach Altötting komm, das "siag" durch das üblichere "siggt" oder "sicht" ändern? --Buachamer (dischkrian) 20:31, 27. Jen. 2013 (CET)
- Zwei schöne münchnerische Hör- bzw. Videobeispiele hätt ich noch. Ich weiß, dass es immer noch keine Wallfahrt nach Altötting ist, aber vielleicht stimmen die Beispiele ja trotzdem milde. familie meier - a ruah 1/2 (bei 0:42) oder familie meier - die renovierung (bei 2:34) und familie meier - a ruah 2/2 (bei 4:06). --Buachamer (dischkrian) 23:02, 3. Feb. 2013 (CET)
- Ich hoffe, dass die "Vergeltungsaktionen" jetzt beendet sind und würde das "siagt" durch das in München und Umgebung üblichere "siggt" ersetzen. Wenn einer es anschließend unbedingt in "sicht" ändern will, so wäre es mir auch Recht, aber bitte net mit Fleiß auf "siagt" ändern um mir eins auszuwischen. --Buachamer (dischkrian) 09:31, 19. Feb. 2013 (CET)