Faierwaich
Der Artikl is im Dialekt westlichs Nordboarisch gschriem worn. |
D Faierwaich oder da Ousterbrånd und es Kraizlstecka is a Brauch z Oustern in etle Ortschåftn in da Owerpfålz. Drunt wird dazölt, wej das ållas zåmmahengt min Herkumma.
In vejertn Jourhundert taucht erschtmols in Picenza da Brauch vo da Ousterkirzn af. Dej is a Symbol, das Christus iwern Toud sigt hout. Iwer d Zait wern en Åkentn vo da Kirzn åndere Zeremonien vorasgschickt. D Ousterkirzn wird faierlich in d Kircha trong (noun Jerusalemer Brauch von fimfn Jourhundert). Es Exsultet is da Lobgsång af d Ousterkirzn. Dej wird dou zglaich Got gopfert åls a Symbol vo Christus, der wou'se opfert, d Opfergoub von Naia Bund. A åndere Zeremonie is von åchtn Jourhundert å in da frenkischn Kircha d Faierwaich vor da Ousterkirznwaich. Des broitt'se in ziantn, ölftn Jourhundert af Rom as.
D Zeremonien fångan å min Faierschlong vor da Kircha. Nou zejgt de faierliche Prozession as Prister und Ministrantn in d Kircha ai, wou es Lejcht as is. D Glaibinga krejng es Lejcht vo da Ousterkirzn usw., nou wird es Tafwåsser gwaicht. Ban Gloria von Messgottesdejnst, der wou'se åschlejsst, erklinga wider d Glockan und d Orgl, dej han stad gwen saitn Grejdunnerschtoch. D Glaibinga trong eanere Kirzn min Ousterlejcht hoam. Su is's sait da Liturgiereform von 2. Vatikanum.
In da Pforrai Fålknberch, wou koa Faierwaich durchn Pforrer nemmer is, kå a jeder dej Waich - es Segnan von Ousterhulz - sölwer vornema, wenn'a as da Aferstejungsfaier es gsengate Ousterlejcht - ålso d Kirzn - mit hoamgnumma hout.
Zon Ousterfaier (Hulzwaich oder Faierwaich) bringa d Bauern vo Tröglersricht (d Wain) Hulzschaitla mit, dej wou's ån gwaichtn Faier entzindn. Des Hulz hoissn's Judas. De åkultn Schaitla wern dahoam in Schlaissn zatolt, as deane wern Kraizla gferticht. Dej wern vo de Bauern z Oustern af d Troifölder broucht und ba de vejer Eckn ainesteckt. Newa d Kraizla setzt'ma nu gwaichte Pålmzwaich von Pålmsunnta und sprengt a Ousterwåsser af de vejer Eckn. Ejtza han d Földer gsengat.
In Åltnstod (Vouastraß) wern ner drai Saitn von aran Föld bsteckt, und månch a Baiere strat d Schölfern vo gwaichte Ousteroier dazou. De vejerte Saitn blaibt offat, das - wej'ma frejers gsågt hout - da Bülmasschnaider assakinnt hout. Der hout noun Glam vo de frejern Generationa d Ejchern ogschnin.
Es Stecka vo de Kraizla ån drai oder vejer Eckn is oft vo Dorf zo Dorf, ja vo Famülie zo Famülie vaschin. D Kraizla wern je noun Ort aa ånderscht vatolt. Gem tout's aa vaschine Furma vo Kraizla.
In Lam wird es gwaichte Faier vor da Ousternåchtsmess am Kirchabugl åzundn. Dou han nu gnou Bauern, dej wou in Faier a Hulz åbrenna lejn. Fir des nimmt'ma a vejer a fimf oan Meter långe Hoslnussteckala. Dej han zåmmabundn und wern mit de zwoa Endn ins gwaichte Faier gsteckt und åbrennt. Des hoisst'ma d Steckalwaich. Da Bauer braucht dej Steckala firs Kraizlstecka am Föld. Bål zoubaut is, wird ån jeders Földeck vo Woiz, Korn und Gerschtn a Kraizl gsteckt und a gwaichte Oierschölfern glegt.
Fir d Steckalwaich in gwaichtn Ousterfaier nema d Bauerslait in Ketzing drai Steckala von ara Hoslstauan und schlitzn's vornt a. Dou aine wird a Kejhulz gsteckt, das's besser åbrenna in Ousterfaier. As dean Hulz schnitzt da Bauer nou Kraizla und trågt's as - steckt ba ran jedern Földeck oans aine und dazou an Pålmzwaich und spritzt a Ousterwåsser zoue.
Normålerwais wird ar a Våtter-Unser ba de bstecktn Földeckn bett, ar a Ehre-sei-dem-Vater und a Ave-Maria kå's sa.
In Sidwestn vo da Owerpfålz hoisst d Faierwaich Ousterbrånd. In Fraithuf vo Öning (Bacham) wird ån Korsåmsta-Oumd a Hulzstous gricht. D Schaitla fir dean erbittn d Ministrantn vo de Bauern in Dorf. In gwaichtn Faier brenna de 10 bis 15 Jouer åltn Boum en Ousterbrånd å. Des han a so an Meter långe, zia Zantimeter dicke Knittl as aran truckana Fejchtnhulz. Noun Brenna wird d Glout glescht und da Knittl hoam trong. Da Ousterbrånd wird hinter d Stoltir gstöllt und blaibt durt es gånze Jouer. Intressant is aa, das d Bauern z Öning vorn Assan in Frejjouer a bissl a Hulzkuln - von Ousterbrånd ogrim - unters Souttroi mischn, das de sengasraiche Kråft von Ousterfaier af d Acker assetrong wird.
Quölln
Werkeln- Lebendiges Brauchtum der Oberpfalz, Oberpfalzverein e.V., eurotrans-Verlag, Weiden, 1995, ISBN 3-929318-25-3, S. 69 - 74