Gai
Gai is s'boarische Woat fia Laund oda Umgebung. Es kimd fum oidhochdeitschn Woat gouwe, gouwi wos so fü wia Laundschoft oda Region wo Leit wonan ghoassn hod. De boarische Foam lait si owa fum Lokativ fu dem Woat o, dea gewi ghoassn hod. Es is a mim alemanischn Woat Gäu fawaunt (zB Aargäu, Allgäu) und a mim hochdeitschn Woat Gau, des owa doat fu Hisdoarika aus mitloitaliche Text neich konsdruiad woan is.
ImheitingBoarisch is Gai da Naum fu a boa Regionen in Bayern und Estareich, owa a in Siddiaroi, so wia s'Keamgai, da Gaibon, s'Binsgai, s'Bongai, s'Lungai, s'Atagai und s'Finschgai. Oft wiad a gsogt, das oana ins Gai ged oda ins Gai foad, wos so fü hoast wia aussi aufs Laund foan, zum Baischbü bain Bostla oda bain Beka oda bai Musikantn wauns eana Dua mochan.
Gai am End fu da Antike
WerkelnWia am End fum remischnReich d'Fawoitung fu de Brovinzn zaum brocha is, haum si kleanare Grupn büt, de si unobhengig fu da Zentralfawoitung a aigens Recht gschoffn haum und a improvisiade lokale Fawoitung aufbaud haum und so in da unruign Zeid a weng a Oadnung gschoffa haum. Soichane lokaln Gmoaschoftn hods in da Gegend fu da Deana und de Oipn sowoi bai de Bajuwarn und Alemanen gem, ois a bai de romanischn Leit, de waida in da Region glemt haum. Da Kean fu so ana Gmoaschoft woa entweda a lokala Haiptling fu am Schdaum oda a römische Schdod de waida exisdiad hod, so wia Iuvavum (Soizbuag). Zu deara Zeid haum owa waid ned aso fü Leit wia heit in da Gegend glebt und zwischn de faschidanen lokaln Zentren woan oft a risiga Uawoid oda a Sumbfgebid oda oft a hoche Beag. Aso woan soichane Gmoaschoftn, de so wos wia a lokale Fawoitung aufzong haum, oft lokal isoliad und relatif unobhengig.
De Bezaichnung fia so a bsidlte Gegend, de a so wos wia a lokale Fawoitung ghobt hod woa auf Oidboarisch goi (zB in de Fraisinga Tradizionen uualhogoi fia s'Woichngai). Auf Latein is dea Begrif oiwai ois pagus iwasezt woan und es hod pagi gem wo mea Bajuwarn glebt haum und de maisdns an Naum ghot haum, dea si auf wos geografischs bezong hod (Atagai), auf a Peason (Keamgai) oda auf a Adlsfamilie (Huosigai). Regionen wo mea Romanen glebt haum woan in deara Zeid s Soizbuaggai (pagus Iobaocensium) und s Woichngai (uualhogoi), fu dem ma schau gret haum und dea umara rund um Garmisch woa.
Bajuwarische Gai
WerkelnNochdem si im 6tn und 7tn Joahundat da bajuwarische Schdaum in da Gegend im Sidn fu da Deana bis zu de Oipn büt hod, san mearane Sidlungsinsln im bajuwarischn Oidsidlalaund entschdaundn, wo oft a dichda Uawoid oda a grosa Sumbf und hoche Beag dazwischn woan. De Regionen wo zu deara Zeid meara Leit glebt haum und denan eanare Naumen uns a duach schriftliche Beleg iwalifat san, woan:
- s'Atagai (am Atase)
- s'Binsgai (hoast heit a nu so)
- s'Bongai (hoast heit a nu so)
- s'Deanagai (zwischn Deana und Isar)
- s'Draugai (zwischn Draun und Ens)
- s'Finschgai (wo Romanen glebt haum, im heiting Siddiaroi)
- s'Huosigai (zwischn Lech und Loisach)
- s'Isngai (zwischn Isar und In)
- s'Keamgai (rund uman Cheamsee)
- s'Kinzinggai (rund um Künzing in Niedabayern)
- s'Matiggai (um Matighofn)
- da Pagus Intervallenensium (s'untane Indoi um Kufschdoa)
- s'Poapindoi (pagus Vallenensium, am owan In)
- s'Rotagai (im heiting Rotdoi am In)
- s'Soizbuaggai (da pagus Iobaocensium, wo nu fü Romanen woan)
- s'Sundagai (fu Rosnhaum bis zan Glosda Weyarn)
- s'Woichngai (uualhogoi oda a pagus desertus, im Sidn fum Sundagai)
schbeda, wia d'Bajuwarn noch Noadn und Ostn expandiad haum und si auf Kostn fu de doat lewadn Slawn ausbroat haum, san a nu neiche Gai dazua kema, unta aundam:
Beleg
Werkeln- Wolfram, Herwig: Grenzen und Räume. Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung 378-907, Verlag Carl Ueberreuter, Wien 1995, 503 Seiten, (bsondas S. 212ff und Koatn auf S. 215), ISBN 3-8000-3971-0