Grundlogn vo da Vuikswirtschoftslehr

De Vuikswirtschoftslehr' (dt. Volkswirtschaftslehre, kuaz VWL) is a Soziäuwissnschoft, de wos mit da Betriabswirtschoftslehr' (BWL) zua de Wirtschoftswissnschoftn zöht. De BWL bschäftigt se mit de ökonomischn Funktiaunan vo an Betriab in da Vuikswirtschoft oda Industrie. Des san de Züü vom Untanehman, de Organisatiaun vo de Produktiaunsfaktoan und de Lehr' vom Rechnungswesn, Controlling und vo da Finaunziarung vo an Untanehman.

In da Vuikswirtschoftslehr' wean gsaumt- und oanzlwirtschoftliche Zaumanhäng' und Prozess' untasuacht (z. B.: Steian, Oawad, Oamut, Umwödschutz, Uasochn vo Wirtschoftskrisn, …). De Aussogkroft fokussiat se auf Tendenzn und Woahscheinlikeitn, Obstroktiaunan und Modöön.

Wirtschoftn is da rationäule Umgaung mit Gütan. Güta san Gegnständ' oda Dienstleistungan zua Befriedigung vo Bediafnissn; ma untascheidt zwischn effantlichn Gütan (Gmoagüta) und priavotn Gütan, letztare kennan vom Moakt aunbotn wean, wäu's im Vahötnis zan Bedoaf knopp san.

Entstehung vo da Vuikswirtschoftslehr'

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Da Wirtschoftskreislauf zwischn Haushoitn, ihm Stoot, Untanehman und Kapitoisaummlstöön

In da Stoazeit hod ma de Güta oafoch untaranaund tauscht, z. B. i gib da mein neichn Speer und du gibst ma wos zan essn. Späta is es Nominäuguad Göd eigfiaht wuan. Zwischn Haushoitn, Untanehman, Baunkn, ihm Stoot und ihm Auslaund fliaßn Göd- und Gütaströme, des is da sognaunte Wirtschoftskreislauf.

Merkantilismus

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Da Merkantilismus is de Wirtschoftsfuam vom Obsolutismus, wo da Ludwig XIV. und sei Minista Colbert duach eahna Luxuslebm (u. a. haums des Schloss Versailles baut) an Haufn Göd braucht haum. Stottm Lehenswesn haums ihn Stoot mit Beaumtn oaganisiat. Wäu ma glaubt hod, dass es Wödhaundlsvoluman konstaunt is, hod ma prowiat, den aundan eahnan Haundl wegz'nehma, um des eigane Haundlsvoluman zan eahähn, und zwoa duach:

  • Ausfuhrprämian und Rohstofffeadarung
  • Earichtung vo Manufaktuan
  • Ausbau vo Vakeahswegn
  • Vaeiheitlichung vo Münzn, Moßn und Gwichtn
  • Eawerb vo Kolonien fia de Gwinnung vo Rohstoffn und Oawadskräftn
  • Hoche Zuibschränkungen fia ausländische Fertigwoan
  • Aufhebung vo Binnanzölln

Klossische Schui

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De Klossische Schui is prägt duach de wirtschoftliche Auswiakung vom Haundln vom oanzlnan Menschn aufs Gmoawuih. Wesentli es, dass de Güta zua Befriedigung vo Bediafnissn ois knopp aungsehn wean. Vatreta vo da Klossischn Schui san u. a. da Adam Smith (1723–1790), Jean-Baptiste Say (1767–1832) und da Thomas Robert Malthus (1766–1834).

Nochm Say'schen Theorem schofft se jeds Aunbot söwa sei Nochfrog und de beidn tendian zuaram Gleichgwichtszuastaund. Waun da Preis z'hoch is, nocha kafn weniga Leit a Guad und waun da Preis sinkt, wuin meah Leit des Guad. Iagendwaun wiad des Guad aufgrund vo da hochn Nochfrog weniga wean, daun steigt aa da Preis wieda.

Da Thomas Robert Malthus hod des Bevökarungsgsetz aufgstööt, dass duachs exponentiölle Bevökarungswochstum imma meah Leit vaoaman, wäu de Nohrungsmittl nua linear aunsteign.

Grenznutznschui

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De Grenznutznschui behaundlt de subjektive Wertschätzung vom Vabraucha bezogn auf de letzte konsumiate oda zur Vafügung stehende Gütaeiheit, des is es Gsetz vom ohnehmandn Grenznutzn, z. B. es sechste Bia hod fia mi an kloanan zuasätzlichn Nutzn ois wia's easchte.

Vatreta vo da Grenznutznschui san u. a. da Hermann Heinrich Gossen (1810-1858) und de Östareicha Karl Menger (1840–1921) und Ludwig von Mises (1881–1973).

Soziäulismus

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Da Soziäulismus is neman Libaralismus und Konservatismus ane vo de drei großn politischn Ideologien, de wos im 19. Jh. entstaundn san. Da Karl Marx (1818–1838) hod in seim 2200 Seitn fettn Biachl „Das Kapital“ de kapitäulistische Gsööschoft grundlegand analysiat (Analysn vo da Woanfuam, vom Wert, vom Kapitoi und vo de Produktiauns- und Distributiaunsvahöötnissn). Aa da Russ Wladimir Iljitsch Uljanow (1870–1924) woara Vatreta vom Soziäulismus.

Keynesianismus

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Da John Maynard Keynes (1883–1946) hod sei Grand Theory aufgstööt, dass a moaktwirtschoftlichs System aa bei flexibln Preisn und Löhnan ned zua Vuibschäftigung tendiat wia's nochm Say'schem Theorem suitat (wia's in de 30er-Joah passiat is), drum muass da Stoot duach finaunz- und gödpolitische Moßnauhman de Nochfrog aunkurbln, um Vuibschäftigung zan schoffn. Des hoaßt, da Stoot sui investian, aa auf Kredit, und de Schuidn suitn daun in Zeitn vo wirtschoftlicha Hochkonjunktua ohbaut wean.

Monetarismus

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Da Monetarismus siecht de Gödmenganvaändarung ois dominiarendn Faktoa fia de Eikummansvaändarung. A moaktwirtschoftlichs System neigt zua Stabilität und a gleichmäßiga Aunstiag vo da Gödmengan is eawünscht. Waun ma z'vü Göd druckn (des wos ma ned haum), fiaht des nua zua ana Eahähung vo da Inflatiaunsrotn. Ana vo de Vatreta, da Milton Friedmann (1912–2006), siecht stootliche Eigriff' oisa Nochtäu.

Neie politische Ökonomie

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De Grundaunnauhm vo da Neien Politischn Ökonomie is da methodologische Individualismus mim Modöö vom rationäu haundlndn, vo Eignintressn gleitetn „Homo oeconomicus“, dea wos sein Nutzn maximian wü und dementsprechende Entscheidungan trifft. Dofia wean Methodn vo da ökonomischn Analysn auf politische Entscheidungsprozess' aungwaundt.

Ihm James Buchanan (1919–2013) sei Lebmsweak woa de Eastölung vo da Public-Choice-Theorie, des hoaßt, dass Politika eahna Haundln meah auf eahnare Wiedawoih oda a meglichst hechs Steiaaufkumman ausrichtn ois wia aufs Gmoawuih.

Messindikatoan fia de Leistung vo ana Vuikswirtschoft

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Bruttoinlaundsprodukt

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BIP pro Kopf in da EU, Luxmbuag is deswegn so guad, wäu duatn vü Auslända aus de Nochboalända oawadn

Es Bruttoinlaundsprodukt (BIP) is da Wert vo oin eastöötn Gütan und Dienstleistungan vo ana Vuikswirtschoft innahoib vo an Joah. Dabei is wuascht, ob Inlända oda Auslända betäuligt woan, wäu es geht nua uman Staunduat vo da Wertschöpfung. Mim BIP kaunst de wirtschoftliche Leistungsfähigkeit vo vaschiedanan Vuikswirtschoftn wödweit mitaranaund vagleichn, owa dabei is aum gscheidan, waunst des BIP pro Kopf heanimmst, wäu sunst haum eiwohnareiche Lända ollawäu de Nosn vuan.

Berechnung vom BIP:

  • Entstehungsrechnung: Produktiaunswert - Vualeistungan = Bruttowertschöpfung + Gütasteian - Gütasubventiaunan = BIP
  • Vawendungsrechnung: Bruttoinvestitiaunan + Priavote Konsumausgobm + Konsumausgobm vom Stoot + Außnbeitrog = BIP
  • Vatäulungsrechnung: Oawadnehmaentgööt + Untanehmans-/Vamegnseikumman = Vuikseikumman + Produktiauns- und Importohgobm ohzügli Subventiaunan = Nettonationäueikumman zua Moaktpreisn + Ohschreibungan = Bruttonationäueikumman zua Moaktpreisn (BNE) - Saldo vo de Primäreikumman aus da übrign Wöd = BIP

Da Nochtäu vom BIP is, dass a nua de Produktiaunsleistung misst, drum hod ma se no a poa Oitanatiavn ausdocht:

  • Gini-Index: dea gibt des Ungleichvahöötnis vo da Eikummans- und Vamegensvatäulung vo an Laund au
  • Human Development Index (HDI): Berücksichtigt aa de Lebmseawoatung und ihn Büdungsgrod
  • Happy Planet Index (HPI): Moß fia de ökologische Effizienz, des wos de Lebmszuafriednheit, Lebmseawoatung und ihn ökologischn Fuaßohdruck berücksichtigt
  • Genuine Progress Indicator (GPI): Moß fia de wirtschoftliche Leistung vo an Laund, des wos de Nochhoitigkeit berücksichtigt, wäu Umwödschädn san im BIP positiav, owa im GPI negatiav

Bruttosoziäuprodukt oda Bruttonationäuprodukt

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Jaja, jetzt wiad wieda in de Hände gespuckt, mia steigan das Bruttosoziäuprodukt ... des Liadl kenn ma olle, owa wos is des eigantli? Des Bruttosoziäuprodukt (BSP) bzw. Bruttonationäuprodukt (BNP) is im Grunde des söwe wia's BIP, owa es wean nua de Güta und Dienstleistungan eafosst, de wos vo Inlända produziat wean.

Produktionspotenziäu

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Des Produktionspotenziäu gibt de gsaumtwirtschoftliche Produktiaun au, de wos ma zaumbringan kenntn, waun ma olle vuikswirtschoftlichn Produktiaunsfaktoan ausnutzn dedadn. Produktiaunsfaktoan san Oawad, Bodn (natialiche Ressourcen) und Kapitoi (Soch- und Humankapitoi).

Ohgobmbelostung oda Steiabelostung

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De Ohgobmbelostung oda Steiabelostung sogt aus, wia hoch de effantlichn Ohgobm san, de wos a Gmoawesn in eiseitig festgsetzta Hechn vo oin natialichn und juristischn Peasaunan in seim Gebiet eihebt, ohne dassd direkt wos dofia kriagst.

Oawadslosnquotn

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De Oawadslosnquotn is es Vahöötnis vo de registriatn Oawadslosn zua de Eawerbstätign, nocha siachst de Untaauslostung vom Oawadskräfteaungebot. Ois oawadslos göötn olle Leidln, de wos grod nix hackln, a Oawad suachn und se ois oawadslos gmödt haum.

Stootsvaschuidung

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De Stootsvaschuidung gibt de zaumgfosstn Vabindlichkeitn vo an Stoot au.

Defizit/Iwaschuss

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Waun ma in an Joah meah Aufwendungan ois wia Einauhman ghobt haum, nocha kummt a Defizit ausse, sunstn a Iwaschuss. Des is jewäus de Diffarenz zwischn Aufwendungan und Einauhman.

Investitiaunan

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Investian hoaßt, dass de duach Finaunziarung bschofftn Mittl zua Beschoffung vo Vamegnsgegnständn vawendt wean. Ma kau se de Gesaumtinvestitatiaunan vo an Laund aunschaun oda de Investitiaunan auf vaschiedane Sektoan auftäun.

Literatua

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  • Utta Gruber, Michaela Kleber: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. 4. Auflage. Vahlen, München 2000, ISBN 3-8006-2594-6.
  • Gerhard Kolb: Geschichte der Volkswirtschaftslehre. Dogmenhistorische Positionen des ökonomischen Denkens. 2. Auflage. Vahlen, München 2004, ISBN 3-8006-3058-3.
  • Wolfgang Cezanne: Allgemeine Volkswirtschaftslehre. 6. Auflage. Oldenbourg, München/Wien 2005, ISBN 3-486-57770-0.
  • Jörn Altmann: Volkswirtschaftslehre. Einführende Theorie mit praktischen Bezügen. 7. Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart 2009, ISBN 3-8252-1504-0.
  • Paul A. Samuelson, William D. Nordhaus: Volkswirtschaftslehre. Das internationale Standardwerk der Makro- und Mikroökonomie. Aus dem Englischen übersetzt von Regina Berger, Brigitte Hilgner. 4. Auflage. mi-Wirtschaftsbuch, München 2010, ISBN 3-86880-089-1.
  • Peter Bofinger, Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Eine Einführung in die Wissenschaft von Märkten. 3. Auflage. Pearson, München 2011, ISBN 3-8273-7354-9.

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