Gschlechtatiam

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Der Artikl is im Dialekt Owaöstareichisch gschriem worn.

Gschlechtatiam (Pl.), Gschlechtatuam (Sing.), dt.: Gechlechtertürme, Geschlechterturm) san za da bessan Vateidigung vo Famülin oda Sippn baud wuan. In vaschiedanen Bauweisn hods de iwa Joatausende gem. Im Spodmiddloita sans in Middleiropa und in Italien owa a zuasezli earicht wuan, das ma zoagn kena hod, wos se de oagne Famüli wiatschoftli leistn hod kenna.

Weahtiam in Uschguli-Swanetien-Kaukasus

Zawos woans guat

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Eabaud sans meist in Gebiat wuan, wos koa schtoake oda aunakaunte Regioneumocht gem hod. Oda wo meahrane Famülin oda Sippn noh beinaund glebd hom, de owa untaranaund zschtridn woan oda um de Vuaheaschoft in da Stod graffd hom. Da ödaste Tuam soi scho in Jericho gschtaund sei. Bekaund sans a aus Sidarabien, aus da Kaukasusregion, und in Albanien. In Eiropa sans nöadli vo de Oipn zan Protzn eabaud wuan. In de italienischn Stodstootn hod mas uaschprüngli zan Schutz vo da eignan Sippn, ois Schutz vua de benochboadn vafeinddn Sippn/Famülien aufgschtöd. Sp0da woans daun netta meara Protzbautn. Bei maunche Städt hed ma glaum kena, dass goa nua meah aus Tiam beschtengan.

 
A Modö vo da Stod Bologna aus'm 11 Joahundat, vom Angelo Finelli 1917.

Kämpf um und mid de Tiam

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De reichn Famülien (Stodritta oda Haundlsherrn) haum se auf oda aun eanane Palazzi Wehrtiam baud, de aa efta aufgschtockd wuan san. Es is za dera Zeid aa innahoib vo de Stodmauan hoch hea gaunga. Zum Beischpü zwischn de Ghibellinen und Guelfen, Kaisa gegn de Pobstboatei.

Da Rohault de Fleury hod an so an Kaumpf in da Stod Florenz bschriem, den wos da August von Cohausen 1898 ogschriem und vaeffentlichd hod (Auszug):

 
De zwoa berihmdastn heidign Tiam in Bologna, de Due Torri. Da Gariseda 48 m und da Asinelli 97 m hoch.

Zimmaleid trogn Boikn heabei, mid de se de Schtrossn za bschimmde Beziak in da Stod oschpian. Damid bauns Barrikadn (Serraglio), in de Schiaßschoatn eiglossn san, sodass a Zitadö in da Stod entschtehd. Auf de Tiam obn san Maualecha in dene Boikn eigschom woan und aus fuagfeatigde und nummariade Höza wean daun Bretschn (Iwazimma) aufgsezt. So bauns aufn Tuam drauf a iwahaungade Plotfuam mid Schoatn. Mid Hoizkran wean Schtoana zan Owiweaffa und Schleidan aufibrochd. Zwischn de zwoa Tiam, den Lancia und Cersina hod ma obn in da Luft an Steg auglegd. So dass ma vo de zwoa Ghibelinentiam gmoasaum in Guelfentuam Figiovanni bekempfn hod kenna. Ois de Sunn afgaunga is, hom de Schtoana- und Pfeihogl augfaungd. Untn aun de Barrikadn und obm auf de Tiam is a schwaa kempfd wuan. De Valiara hom se in den Tuam zruckzogn. Mid Schtrah und Pech san daun de Tiampfoatn aufbrennd wuan. Vo Schtockweak za Schtockweak noch obm hod ma se auffikempfd. De Vateidiga hom daun Boikn vo de Zwischndeckn aussazogn. Daun san de Augreiffa midsaummdn Hoiz in de Tiafn gschtiazd. Des hod so a boa Tog dahigeh kenna, bis de Oan aufgem hom oda a schteakare Mocht hod dem Kaumpf a End gmochd.

Um de Kämpf in de Städt Eihhoid z´biatn is in oanige Städt sogoa des Pfeuschiassn und Schtoanschmeissn vom zwoatn Schtock owi untasogd wuan.

Uaschprigli woan des reine Vateidigungstiam, gegan aundare vafeindde Famülin in da Stod. De Palazzi woan richtige Stodbuagn (oda Kastö) innahoib vo de Stodmauan und de Tiam woan aufängli a Teu vo da Stodmaua oda se woan an de aubaud. Es schpiagld de innare Zrissnheit vo de domolign Stodbwohna wida, dass spoda koa oanziga Tuam an da Stodmaua earicht wean hod deaffa. Ma hod an Varot befiachd. Bei Augriff vo draussahoib woa ma se da Loyalität olla Famülien neamma sicha.

De Tiam im Spodmiddloita

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In Pisa hod ma jeds Haus mid Zinnan an Torre ghoassn und hod ana jedn Famüli gschtotd, an Tuam mid Zinnan zbaun. Se haum nua da Republik a voi ausgrüste Galeere schenka miassn.

Es hod a richtige Tuambaumanie gem. Götungssucht und Imponiaghob san ins Moßlose gschtiegn. Im Lauf vo da Zeid is de Bauwut ausguafad. Es is aa öfda aufgschtockt wuan. Da Bau vo de Tiam woa sicha ned bülli. Und a praktische Nutzung in Friednszeidn kau ma se ned guad fiaschtön. Den eana Grundriss woa scho rechd gring. Und vo de hod ma nu den Ploz fia de Aufschtigshüfn oziang missn, ob Schtiagn oda Loatan. Ois Logaraim oda Kontore woans denkboa ungeigned.

Es hod domois a reglrechte Tiambaumanie gem. In Rom, im Borgo aufn rechtn Tiba-Ufa san netta 40 Tiam schtehblibm noch dem da Pobst Alexanda da IV. 140 Tiam oreissn hod lossn. Da Podesta vo Genua hod bis auf 80 Tiam Olle obrecha lossn. De 34 edlan Famülien vo Ferrara hom 32 Tiam bsessn. In Viterbo hods 50 Tiam gebm.

Und in Bologna soin nu 20 vo ehemois umma 180 Tiam schteh. De Berihmtasdn san: de Due Torri, da Garisenda (48 m) und da Asinelli (97 m). Da Asinelli woa Joahundate laung des häxde Bauweak vo Eiropa. Owa am bkauntasdn zwegn seine Tiam is Heid, des kloane Städtal San Gimignano in da Toskana. Owa aa in Regnschburg hods Gschlechtatiam gebm. Den goidanan Tuam und a des Haus an da Heiport hod fria an Ecktuam ghobd.

Heid haum de Tiam eanan uaschpringlign Zweck valuan. Owa se san weidahi a touristischa Gwinn via eanane Gmoana.

Litaradua

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  • Karl August von Cohausen: Die Befestigungsweisen der Vorzeit und des Mittelalters. (1895 Posthum). Nachdruck, Flechsig, Wiazburg 2003, ISBN 3-88189-478-0
  • Klaus Tragbar: Vom Geschlechterturm zum Stadthaus. Studien zu Herkunft, Typologie und städtebaulichen Aspekten des mittelalterlichen Wohnbaus in der Toskana (um 1100 bis 1350). (= Beiträge zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Renaissance 10). Rhema-Verlag, Münster 2003, ISBN 3-930454-22-X.
  • Franco Cardini: Ghibellinen. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 4, Artemis & Winkler, Minga/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 1436–1438.
  • Klaus Zimmermanns: Toscana. Das Hügelland und die historischen Stadtzentren. (Pisa, Lucca, Pistoia, Prato, Arezzo, Siena, San Gimignano, Volterra). DuMont, Köln 1980, ISBN 3-7701-1050-1.

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