Der Artikl is im Dialekt Hausrukfiatlarisch gschriem worn.

Da Schaitberger Joseph (* 19da Meaz 1658 in Dianbeag bai Halain, Eazschdift Soizbuag; † 3da Oktoba 1733 in Niambeag) woar a efangelischa Prediga, Glaumbskembfa und Beagmau.

Da Schaitberger Joseph (1658-1733)

Da Schaitberger Joseph is im 1686ga Joa ois Rebel und Keza aus'n Soizbuaga Laund gjogt woan, nochdem a in efangelischn Glaum unta de Beagmauna de in de Soizbeagweak goawat haum, predigt hod und a Zeidl in da Schdod Soizbuag dafia aigschbead woa. Ea is daun ois Exulant noch Niambeag gaunga und hod fu doat aus efangelische Sendbriaf hoam ins Soizbuagarische gschikt und seine Laundslaid und Glaumsbriada in Dianbeag und a im heit diarolarischn Defreggndoi aufgruafn, dass schdaundhoft blaim soin und si ned fu da bischeflichn Gewoit zan katholisch wean zwinga lossn soin. Im 1710a Joa san seine 24 gsaumitn Sendbriaf oisa drukde aussa kema und in da gaunzn siddeitschn Region waid fabroat gwen.

Efangelischa Sendbriaf fum Schaitbeaga Sep

Duach seine Schriftn und Briaf is da Schaitbeaga Sep so wos wia da gaisdige Aunfiara fu de efangelischn Leit im Eazschdift Soizbuag woan und hod fü dazua baidrong, das si de wias fum Eazbischof Leopold Anton fu Firmian im 1731ga Joa foa de Woi gschdöd woan san, liawa s'Laund falossn haum ois wia dass zan katholischn zruk gaunga wan. Ungefea 26.000 Soizbuaga Exulantn haum so in deara Zeid eana Hoamad falossn miassn und han in aundane Regionen zong, wos zweng eanam Glaum ned fafoigt woan san. In Schaitbeaga sei bekaunts und domois waid fabroats Liad „Ich bin ein armer Exulant“, wos a uaschbringi ois Drost fia si söwa dicht hod, hod de fadriwanen efangelischn Soizbuaga bis in eana neiche Hoamad beglait und wiad in de fu eana oschdaumadn Kiachngmoana oiwai nu gsunga.

De mearan Soizbuaga Exulantn, de 1731 und 1732 fadrim woan san, han ins Kinireich Braissn auswaundat und doat in Ostbraissn, imheitingrussischn Oblast Kaliningrad augsidlt woan. Da Schaitbeaga Sep söwa is ois a 75jariga in Niambeag gschdoam. Sai Grob fint ma heit nu auf'n doating Sankt Rochus Fridhof.

S'Liad "Ich bin ein armer Exulant"

Werkeln

Nochdem da Joseph Schaitberger aus'n Soizbuagischn fajogt woan is und dabai seine Kinda dahoam lossn miassn hod, hod a im Niambeagarischn Exil, wo a gauns aloa und draurig dogsessn is, gfoigendes Liad gschrim. De Melodi schdaumt woaschainli ned fum eam söwa, sondan ea hod oafoch an neichn Text zu am Liad dicht, wos a foahea wo ghead hod. Aungeblich hods schau 1586 in Leipzig a Hymne gem mid deara Melodi und a des Liad "Ich dank dir schon durch meinen Sohn", aus'n 1610a Joa fum Michael Prätorius glingt so enlich. Aundane friane Veasionen han des "Ich dank dir schon durch meinen Sohn" fum Komponistn Buxtehude (BuxWV 195) und a Liad mim glaichn Naum fum Johann Sebastian Bach (BWV 349). De Melodi fu dem Soizbuaga Exulantnliad wiad owa a in Jacob Hintze, 1622-1700 zuagschrim und a da Johann Jakob Schütz hod a Liad mid ana zimlich enlichn Melodi im 1675ga Joa gschrim. Scheda is de Veasion fum Schaitberger fu de 1731ga Exulantn auf eanam Masch wek fu Soizbuag noch Braissn und in aundane Regionen gsunga woan und so bekaunt woan. Es wiad heit nu fu maunche efangelische Kiachagmoa ois Earinarung an de Zeid gsunga. Da Text ged aso:

Ich bin ein armer Exulant, also muss ich mich schreiben.
Man tut mich aus dem Vaterland um Gottes Wort vertreiben.
Doch weiss ich wohl, Herr Jesu mein, es ist dir auch so gegangen.
Jetzt soll ich dein Nachfolger sein; mach´s Herr, nach deinem Verlangen.
Ein Pilgrim bin ich auch nunmehr, muss reisen fremde Strassen,
drum bitt ich dich, mein Gott und Herr, du wollst mich nicht verlassen.
Ach steh mir bei, du starker Gott, dir hab ich mich ergeben,
verlass mich nicht in meiner Not, wann´s kosten soll mein Leben.
Den Glauben hab ich frei bekennt, des darf ich mich nicht schämen.
Ob man mich einen Ketzer nennt und tut mir´s Leben nehmen.
Ketten und Banden war mir eine Ehr, um Jesu Willen zu dulden,
denn dieses macht die Glaubenslehr und nicht mein bös Verschulden.
Ob mir der Satan und die Welt all mein Vermögen rauben,
wenn ich nur diesen Schatz behalt: Gott und den rechten Glauben.
Herr, wie du willst, ich geb mich drein, bei dir will ich verbleiben.
Ich will mich gern dem Willen dein geduldig unterschreiben.
Muss ich gleich in das Elend fort, so will ich mich nicht wehren,
ich hoffe doch, Gott wird mir dort auch gute Freund bescheren.
Nun will ich fort in Gottes Nam´ - alles ist mir genommen,
Doch weiss ich schon, die Himmelskron werd ich einmal bekommen.
So geh ich heut von meinem Haus, die Kinder muss ich lassen.
Mein Gott, das treibt mir Tränen aus, zu wandern fremde Strassen.
Ach führ mich Gott in eine Stadt, wo ich dein Wort kann haben,
damit will ich mich früh und spat in meinem Herzen laben.
Soll ich in diesem Jammertal noch lang in Armut leben,
Gott wird mir dort im Himmelssaal eine bessere Wohnung geben.
Wer dieses Liedlein hat gemacht der wird hier nicht genennet,
des Papstes Lehr hat er veracht und Christus frei bekennet.

Anmeakung: Dea Text is noch daheitingSchreibwais, wiar a in efangelische Kiachgmoa dailwais heit nu gsunga wiad. De Oaginalschreibwais, de zwoa a hochdaisch woa, muas owa do a weng aundas ausgschaud haum, wai ma im 17dn und 18dn Joahundat nu a komplet aundane Rechtschreibung ghobt hod und es is a ned sicha ob ned scheda Soizbuagarische Weata duach hochdeitschane easezt woan san.

Es is a nu a katholischs Schbotliad iwalifat, wod ois Parodi auf'n Schaitberger sei Liad dicht woan is. Des is in da zeidgenössischn owadeitschn Schreibwais iwalifat und ged aso:

Du bist ain armer Exulant
Hiaz bist an armer Exilion
Muaßt fort auf fremde Straßen.
Hättst beten ehnder Gott und Herrn
er soll die nit verlassen!

Im Netz

Werkeln