Sachvahoit is a intadisziplinära Begriff, unta dem de inhoitliche Gsamtheit olla Aussong zu am obgrenztn Themanbereich vastandn wead.

Oigmeins

Werkeln

Entgeng vo da Bedeitung in da Umgangsproch san Sachvahoite ned mit Tatsachn gleichzumsetzn. A Sachvahoit is in da Wissnschoftstheorie ledigle dea Gengstond vo ana Aussog. A Sachvahoit is solang fiktiv, bis eas ana Ibaprifug untazong und verifiziert wern hot kenna. Domit east wandlt ea se zua woahrn Aussog, zua Tatsachn. Is ea hingeng fia foisch eigstuft (falsifiziert), handlt es se um a "negative Tatsoch", de koan Sachvahoit doastöjt. Sachvahoit san Foaschungsgengständ insbsondare in da Aussognlogik, da Wissnschoftstheorie und da Rechtswissnschoft. Do de Disziplinan jeweis untaschiedliche Akenntnisprojekte und Akenntnisintaressn aafweisn, foin de Definitionan vom Sachvahoit-Begriff notwende untaschiedle aus. Da Begriff vo da "Oabat" etwa bschreibt an Sachvahoit, dea in da Physik an andan Inhoit hot ois in da Voikswiatschoftslehre. Physikalische Oabat is vaoafacht definiert Kroft moi Weg (mit da Hebebühne wead in dem Sinn Oabat varicht, de aus dea potentielln Enagie zruckahoitn wern konn). Oabat is in da Voikswiatschoftsleah hingeng a Produktionsfaktoa, dea olle planmäßign menschlichn Tätigkeitn zua Eikommansazielung umfasst. Fia denDudn is Sachvahoit "de Gsamtheit olla in am bstimmtn Zammahang bedeitsama Umständ oda Tatsochan", mithi san fia den Dudn de Tatsochan a Teil vom Sachvahoit. Philosophie, Wissnschoftstheorie und Recht ham jedo gmoasam, dass sie Sachvahoit und Tatsoch ois zwoa voananda zu trennande Begriff aaffassn. Tatsochan san nua woahre Sachvahoit. Wenn a Sachvahoit bsteaht, nenn eahm Ludwig Wittgenstein a (oafache) Tatsoch. Fia den Philosophn Edmund Husserl is Sachvahoit "dea Zammahang vo de Sochan." Fia Bertrand Russell konn dea Sachvahoit a Totsach sei, a Totsach aba niamois a Sachvahoit; a Sachvahoit konn bstehn oda ned bstehn, a Tatsoch is a bestehanda Sachvahoit. Sachvahoit is de deitsche Ibasetzung vom lateinischn status rerum. Ea bezeichnat jedo ned de Sachan söjbst, sondan dern Vahöjtnis zuananda, etwa wos sie vabindt oda trennt.

Aussonglogik

Werkeln

De Aussonglogik hot eha mit Sachvahoitn zum doa ois mit Tatsochan. Sie is a Theorie iba de Existenz vo Sachvahoitn. Wern Aussong mitananda vaknipft, agibt se de Aussog iba an Sachvahoit. A Aussog is a atomares sprochlichs Gebilde, des an Sachvahoit intendiert und doduach de Eignschoft ahoit, woahr oda foisch zum sei. Demnoch is a Aussog nua dann woahr, wenn dea intendierte Sachvahoit tatsächle bsteht. A positive Tatsoch is a bestehandna Sachvahoit; a negative Tatsoch is a ned bestehanda Sachvahoit. In da Philosophie is a Sachvahoit dea Gengstond vo ana Aussog, de beschreibt, wia etwos bschaffn is. A Bedingung foamuliert an Sachvahoit, dea in bstimmta Weis Voaraussetzung fia an andan Sachvahoit is. Ohne den Begriff vom Sachvahoit lasst se koa Aussonglogik betreim. De Grenzn sinnvoi foamulierta Sachvahoite hot Ludwig Wittgenstein 1922 im Tractus Logico-Philosophicus aafzoagt. Sie lieng do, wo Unkloaheit doriba bsteht, unta wöjchane Bedingunga ma an Sachvahoit ois Tatsoch eistufn wead. Dea Bereich vo de Sachvahoit is domit ned duach de Natuagsetza bstimmt. Dass dea Kealna Dom 37 km hoch is, foamuliert an Sachvahoit (aa wenn's noch de Natuagsetza unmeagle sei soit, a Bauweak vo dera Heahn zum arichtn). De Foamulierung konn ois sinnvoi eigstuft wern, do mia a Voastöjung dovo ham, wos dea Foi sei miasst, wenn's woahr war (dann miassatn de Tuam in de Stratosphärn reicha...); mia keannan noch de bestehandn Vaeinbarunga doriaba wos mit Sätzn wia "... is 37 km hoach" notiert is, entscheidn, ob des da Foi is oda ned, in dem mia de Tuamheahn duach a Messung feststöjn. Noch Wittgenstein is de Ogleichung an de Reoilität (Korrespondenztheorie) notwende, um a Tatsoch festzumstöjn. Noch dea Messung steht dea Sachvahoit jetzat ois a Tatsoch fest, und zwar dass da Kealna Dom 157,38 m hoch war (zum Zeitpunkt vo da Messung). Am Wittgenstein sei Analyse vom Sprochbrauch alaubt manche logische Feststellunga: De Meng vo de Sachvahoit is greaßa ois de vo de Tatsachn, sie bindt se ned an Natuagsetz und aa ned an voahearige Beobachtunga. Woi aba impliziert a Sachvahoit a theoretische Ibaprifboakeit dea mit eahm troffana Aussog. Im söjbn Moment ham se de Grenzn sinnvoia Aussong vo Sachvahoit definiern lassn: Aussong, bei dene unkloa is, wos dea Foi soi, wenn sie woah san, san unvaständle foamuliert und insofean sinnlos. Aussong zu Kausalität und ethische Leitsätz ham emso wene obbuidandn Charakta. Ois Reoilität obbuidande Aussong san sie streng gnomma sinnlos.

Rechtswissnschoftn

Werkeln

Sachvahoit im Recht is de zweckhofte Sinnzammahang vo rechtsaheblichm menschlichn Vahoitn, vo Rechtsvahöjtnissn, Rechtstatsochn oda vo Datn und Faktn vo da kuituarell-sozialn Wirklekeit im Hinblick aaf rechtle gregltes menschliches Vahoitn. Währand dea Totbestand meist generell-abstrakt is, is dea Sachvahoit individuell-konkret. Zu de wichtigstn Maximen vo da Rechtsprechung gheat de Sachvahoitsaafklärung. Grichtn obliegt de Pflicht, den eahna zua Entscheidung untabreitatn Sachvahoit auszumscheapfn und sämtlichn Unkloaheitn, Zweifen oda Widasprich in Strofvafahrn vo Amts weng nochzumgeh. Noch da Aafklärung vo dem Sachvahoit in Zivilvafahrn hot des Gricht in freia Beweiswiadigung gmäß § 286 Abs. 1 ZPO zum entscheidn, ob a tatsächliche Behauptung fia woah oda ned woah zum aachtn is. Dea Sachvahoit wead im Weg vo da Beweiswidigung vom Gricht festgstöjt und sodann im Rahma vo da Subsumtion ana Rechtsnoam untawoafa. Huifsmittl zua Afassung vo dem Sachvahoit san Zeitdofen (Datn im zeitlichn Oblaaf) und Skizzn vom Oblaafgscheng oda vom Beziehungsgflecht vo Personan/Untanehman. De Streitparteian neing dozua, den Sachvahoit (Gschengsoblaaf) - meaglichaweis begünstigt duach Woahnehmungsmängl - fia se günste zu präsentiern, so dass dessöjbe Gschengnis dem Gricht untaschiedle nuanciert wiedagem werd. Rechtsanwäjt, Steiaberotan oda Notarn obliegt noch ständiga Rechtsprechung vom Bundesgrichthof a Pflicht zua umfassandn Aafklärung vom Sachvahoit. Dea Notar hot noch § 17 BeurG den Willn vo de Beteiligtn zum afoaschn und den Sachvahoit zum aklärn. Art. 103 Abs. 1 GG vapflichtat des Gricht, den Voatrog vo de Parteian zua Kenntnis zum nemma und bei seina Entscheidung in Awägung zum ziang. Vom Gricht festgstöjte Sachvahoit san stets zum beweisn; wos im Grichtsvafahrn ned bewiesn wern konn, werd ned in den Sachvahoit aafgnomma und guit ois ned gscheng. Dea in da Niedaschrift beuakundete Sachvahoit buidt noch dem Gsetz - ohne Rücksicht aaf de wirklichn Voakommnisse - in dea Hauptvahandlung de Grundlog vo dem Veafahrn, insbsondare fia des Revisionsvafahrn. De richtaliche Ibazeigungsbuidung strebt noch dea obsolutn Woahheit, de jedo weng dea eakennboarn Unvoikommanheit vo da menschlichn Akenntnis nia areicht wern konn. Dea am Uateil zugrundeliegande Sachvahoit is a vafoahrnsinterns Konstrukt, denn a Veafoahn produziert sei eigane Woahheit söjbst.

Sonstigs

Werkeln

Bei da Eaoabadung vo am Sachvahoit, beispuisweis anhand vo aktnkundign Zeignaussong oda Polizeiberichtn deafan koane wesantliche Umständ wegglassn oda dazuagfügt wean. Dea Feahla vo Jurastudentn, in ana Sachfahoitdoastellung Aussong zum macha, de se ned aus mitteiltn Tatsochan agem, sondan aus eigana Intapretation, hoaßt unta Prifan "Sachvahoitsquetschn". Dea zu beoabande Sachvahoit vasteht se ois konkreta Lemssachvahoit, oiso de sprochle umgsetzte Wiedagob vo am - wenn aa kloana - Ausschnitt aus dea gsöjschoftlichn Lemswiaklekeit. De grundlegande Frogestellung zu am Sachvahoit bezeichnat ma ois Kardinoifrog.