Die Schlernhexn sein dé legendärn Weiber, dé afn Schlern ihrn Tréffpunkt ghåp unt wóméglich ihre wildn Ténz augfiahrt håm. In Vólk wern verschiedne Legéntn derzéhlt.

Der histórische Hintergrunt sein die Hexnprozesse unt die Verurteilungen, dé’s in 16. Jåhrhundert gém håt. Schrifliche Aufzeichungen gip’s va die Prozesse 1506 unt 1510 in Véls (Völs). Då scheinen aa die Namen va die Weiber auf, dé vór Gericht gståntn sein. Durch Fólter håt man die Lait mehr óder weaniger sell rédn gmåcht, wås man va ihmene hearn hat gwéllt. Pa Gerichtslait, dé zu séte Methódn instånt sein, kånn man aa ånzweiflen, ób die aufzeichntn Aussågn iberhaup stimmen, óder ób sie a derfuntne Rechtfértigung sein, die Persónen ausn Wég zu schåffn. Man håt in die Ånklåggn åndichtet, Kinder umzupréngen unt zu éssn, Wétter herzuzaubern, die Viecher zu verhexn, die Kiah fernzumelchen (Kiah melchen, dé in an åndern Órt sein), mitn Taifl in Punt zu sein unt åndre Såchn. A påår Fraun sólln ausgsågg håm, dass sie afn Schlern „ausgfåhrn“ sein.

Nebm der Hexnbulle „Summis affectibus desiderantes“ (1484) van Påpst Innozénz VIII. unt in „Hexenhammer“ (Malleus maleficarum, 1487) van Dominikaner Heinrich Krämer isch in Tiróler Raum aa die Malefizórdnung (1499) van Maximilian I. a Voraussétzung fir die Hexnverfólgungen. Die Malefizórdnung zéhlt die verschiednen Stråfn auf; z. B. Ketzer sein zu verprénnen. Hexerei isch nét oagns ångfiahrt; dé låsst sich unter Ketzerei óder åndre Tåtpesténde einórdnen. Die Prozesse sein geheim, Verurteilung af Verdåcht alloan isch méglich.

Die genaue Zåhl va die Verprénnungen untern Schlern isch nét pekånnt; Elmar Perkmann, der die Såch untersuacht håt, rédt va 30 Ópfer, drunter zwoa Mander; nét ålle sein verprénnt gwurtn.

Piachr

Werkeln
  • Die Völser Hexenprozesse 1506 und 1510; Elmar Perkmann; Hrsg. Gemeinde Völs am Schlern, 2006
  • Hexen und Zauberer in Tirol; Hans Benedikter; Athesia Verlag Bozen, 2000