Stock im Eisen (Wien)
Da Stock-im-Eisn is da Middltäu von ana zwaawipflatn Zwieslfichtn ausm Middloita, de iba und iba mid zig Nägln beschlogn is. Da Staumm is 2,19 m hoch und steht auf an Sockl aus Granit. In ana Uakundn kummta seaschte Moi im Joa 1533 vua. Des Originäu steht seit 1548 in Wean am Stock-im-Eisen-Platz Nummero 3, des is in da Innaran Stod, am Eck zwischn Grom und Keantna Strossn. Des Haus sööba is des Palais Equitable.
Soichane Baamstemm gibz in Sidosteiropa eftas, zum Beispüü in Ungarns, Rumäniens (Siebenbürgen) und in aundan Ländan von da ehemolign Donaumonarchie. Haaßn duat ma sowos oigemein Noglbaam. Von olle de Stemm is da weana Stock-im-Eisen oba da öteste, dea wos no eahoitn is.
Gschicht
WerkelnDe Fichtn, von dea des Stock-im-Eisen-Stickl is, hod ziaka 1400 zum woxn augfaungt und is 1440 sowos gfööt wuan. Des hod ma 1975 festgstööt, wia ma si des genaua augschaut hod. Da Staumm is mid fimpf Metoibandln ogstizt und in da Middn a Wengl dinna. Und zwoa is des wegn Schläg mid aana Oxt. De easchtn Nägln hod ma eineghaut, wia da Baam no glebt od, äussa vua 1440. Warum ma des vuam 18. Joahundat gmocht hod, waaß ma ned. Eascht daunn is da Brauch aufkumman, doss de Schmied und Schmiedgsöön Nägln einehaun, waunns auf da Duachraas voabeikumman san. Am woahscheinlichstn is foigendes: Es hod jo aan oidn Brauch gem, doss ma zum Daunk fiara Häulung oda sowas an Nogl ois Votivgob in a Kraiz, an Baam oda goa inan Föösn schlogt. Zu dera Zeit hod jo aa Nogl no Weat ghobt. [1]
Se Sog vom Stock im Eisen
WerkelnVua launga Zeit hod in Wean a Schlossabua glebt, der wos a rechta Hallodri woa. Aamoi hod eam sei Maasta gschofft, er soi vua de Stod und an Laahm bringan. Oiso isa ausse und hod aa augfaungt, oba daunn hodara Batie Buama spüün gsegn. Ea hod si dazuagmischt und den gaunzn Dog vaplempat. Earscht wias dämmat hod, hoda wieda weidagmocht mit seina Oawat. Es is oba imma finstara wuan, oisa hoda de Schaufl auf de Scheibtruchn gschmissn und woit gschwind haam. Da woa des Stodtoa oba scho zua. Do hoda Rotz und Wossa gwaant und gjaummat: „Wos moch i jez, waun i kaan Sperrkreiza hob, doss mi einelossn. I dad mi in Teifi vaschreim, waun i nua einekennt“. Kaum hoda des gsogt, is auf aramoi a klawunziges Mandl dogwesn, mid an brennrodn Reckal, an koischwoazzn Untakladl und drei Hahnafedan aufm Huat. „Wos is, wos waanst, Bua ?“ hoz gsogt. „Des Tial is zua, i hob kaan Sperrkreiza, und mei Maasta wiad mi trickan ois wia, waun i ned haamkumm.“ „Hihi“, sogz Mandl, „wea i bin, kaunst da jo dengn. I gib da dein Sperrkreiza und moch di zu a tichtign Schlossa, oba, dei Söö gheat mia, waunst a nua an aanzign Sunndog ned in de Kiachn gehst zua Mess“. Leichtsinnig, wiara woa, hod da Bua eigwülligt, hod in Mandl drei Trepfaln vo sein Heazbluat ois Pfaund gem und de Gschicht woa ogmocht. Ea hod sein Sperrkreiza kiragt, is haam, und wiaklich, da Maasta hod ka aanzigs beeses Wuat gsogt.
Am nächstn Dog is der rode Mandal kumman und hod fia de oide Weana Eichn an Eisnring und a gaunz a speziölles Schloß bstööt. Da Maasta hod gsogt, des kauna ned, auf des hinauf hoz Mandal gsogt: „Wos saz es fia Wappla ? Dei Leabua is gschickta ois wia da Maasta“. Dea woa natialich augfressn und hod gmaant, daun sois hoit da Bua mochn, und waunnas zsammbringt, soi a safuat a Gsöö sei und frei. Und do is gschegn: In a boa Stund woa des Schloß featich und ea und des Mandal san ausse zua da Weana Eichn. Mit aan Eisnbandl haumsas am Gebäude aughengt und min Schloß ogspeat. Den Schlissl hod des Mandal eigsteggt und is fuat. Und de Eichn und da Plotz haum fuataun ghaassn: „Da Stock im Eisen“. Da Bua woa jetzan a Gsöö, hod sein Freibriaf kriagt und is auf Waundaschoft gaungan.
Wiara noch a boa Joa zruckkumman is, hoda gheat, doss es de Obrichkeit ziemlich gstiat hod, doss se kaan Schlissl fia des Schloß aun da Eichn hod. Se haum gsogt, doss den, dea an passadn Schlissl mocht, sofuat zum Maasta mochn woin. Des hod da Gsöö gheat und si natialoich glei gmööt. Dem rodn Mandal woa des oba goaned recht, oisa hozasi unsichtboa ins Feia gsetzt und ollawäu den Schlisslboat vadraaht, imma, waun da Gsöö den Schlissl zum Schwaassn eineghoitn hod.
Da Gsöö hod des oba iwarissn und hod des Mandal min Schmäh gnumman, indem dossa den Schlissboat umdraaht hod, bevuran ins Feia einehoidn hod. Des Mandal hod des ned gnissn und wegn dem in seina Bledheit den Boat auf richtig draht.
Wiara fertig woa, san ea und de gaunze Obrigkeit zua da Eichn pügat. Und wirklich, da Schlissl hod basst, des Schloß, des sonst kaana aufkriagt hod, is aufgaungan wia nix. Jeztan hod a des Biaga- und des Maastarecht kriagt und hod driba a so a Freid ghobt, dossa zua Erinnarung an Trumm Nogl ind de Eichn einegschlogn hod und den Schlissl hoda houch in de Hee gwuafn. Da san oba olle grauslich daschrockn, wäu der daunn goanimma aufd Ead wieda zruckgfoin is. Wegn seine Gschicklichkeit hod a jetz a Botzn Renomee ghobt und hod vüü Joa in Glick und Reichtum glebt; und alle Sunndag isa brav in de Kiachn gaungan.
Oba gaunz hoda do ned aus seina Haut aussekennan, und des guade Lem in Saus und Braus woa aa ka Guats via eam. Uns so isa aamoi aunan Sunndag in da Fruah im Weikölla „Zum Steinernen Kleeblatt“ unta da Tuchlaubn gsessn und hod mit seine Hawara gsoffn und gspüüt. Do hoz Zehne gschlogn. „Jez muass i in de Kiarchn“, hoda gsogt und woit aufsteh. Oba seine Freind haum eam iwaredt „Geh, du host do no zwaa Stund Zeit“. Oiso isa blim und olle haums weidagsoffn. Daunn hoz Öfe gschlogn, und wieda isa daun do no blim. Oba aufara Moi schlogz Zwöfe !
Jetz isa kaasweiß wuan und zu Stefanskiachn grennt. De woa oba laa. Do hoda a oiz Muadal gfrogt, wos los is. Do des woa a beese Hexn, de hod eam einetheatad und obwois eascht zwöfe woa, hoz gsogt: „Nix is mea mid aana Mess. Es is scho hoiba Aans“. „Um Gotts Wüün, jetz hob i mei Söö valuan !“ hoda gjaummat und is in Weikölla zruck. Durtn hoda de sübanan Knepf vo sein Janka obegrissn und seinan Freind gschenkt, ois Aundenkn. Und do is a scho des rode Mandal in da Tia gstaundn: „Wos is ? Du deafst de Mess ned vasaaman, es is scho zwöfe !“.
Jetzan hod si da Schlossa iwahaupt nimma aussegsegn und is ausn Kölla aussegstiazt. Zsaumman min Mandal isa wieda zua Kiachn. Und wias so gegan, wiad des Mandal imma gressa und bluatrod. Wias zua Kiachn kumman sogt da Pforra scho „ite missa est“ (des haasst umara „Des woas“). Do woa des Mandl riesngroß, mid koischwoazze Heandl und schoafe Kräula an de Finga. Es hod den Schlossa pockt und is mid eam in da Luft davo. Aufd Nocht haums daun den zarfleischtn Keapa am Romstaa gfundn, und des oida Muadal woa aa do und hod gsogt: „Jo, jo ! Eascht mochn und daunn denkn, hod scho vüü Unglick brocht !“
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Zeichnung in Alt- und Neu-Wien (1880)
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Von da Nächn
Beleg
Werkeln- ↑ Stock im Eisn. Archiviert vom Original [1] am 7. Meaz 2016; abgerufen am 10. Juli 2015.
Im Netz
Werkeln- Gedicht vom Stock im Eisen auf gutenberg.spiegel.de
- sagen.at
- Quelle: Wiener Sagen, herausgegeben von der Wiener Pädagogischen Gesellschaft, Wien 1922, (aus J. Gebhart, Österreichisches Sagenbuch, Pest 1863), Seite 5
- Der Stock-im-Eisen der Stadt Wien und seine Bedeutung. In: Wiener Zeitung, 14. Juli 1859, S. 13 (Online bei ANNO)
Koordinaten: 48° 12′ 29″ N, 16° 22′ 18″ O