Text:Da Schnaida und da Ris

Ignaz Franz Castelli: Gedichte in niederösterreichischer Mundart. Wean, 1845

Da Schnaida und da Ris

Werkeln

<poem> A Schnaida, dea si in da Weld, Wolt umaschaun a Bissl, Fadeana si a Schdikl Geld, An Brockn aa ind Schissl, Dea geht aus saina Werkschdod fuat, Und suachd an Oarwad do und duat.

Und wiana hold so umarend So siachd a in da Waidn An schdoaln Beach, dea hod koan End, De Wolkna doan draf raidn, Und hintan Beach, do is a Duan, Bain Aunschaun is eam schwindli wuan.

Ea dengd, wos kaun ma gschegn? und grod Draf zuagehd s Schneidazweagl: Do schbringd da Duan, dea Hoagsna hod, Gschwind iwra iwa s Beagl, Und schaud n aun mid griming Gfris, Dea Duan, des woa a großa Ris.

"Wos wülsd hiazunda do bai mia, Kloanbundawinzigs Mandl?" So schraid da Ris ols bunads schia. In Schnaida bunads Gwandl; Loßt owa doh ned gschbian a Fuachd, Und sogd: "A Deandsdl hon i gsuachd."

"Wauns so is, - naun! i nim di af, Waunsd wülsd kaunsd bai mia deana!" "Wos griach i den?" frogds Schnaidal draf, "Wohl fia an Lon fon Eana?" "Draihundad finfasechzi Doch In Joa, do hosd doh gwiss koan Gloch."

Naun maindswegn, jo, i nims hold aun, Sogd draf da Schnaida Franzl "Ma muas si schdreka, wia ma kaun;" Und legd glai auh sain Ranzl. Da Ris brumd owa wiana Bea: "Nims Kriagl, hol a Wossa hea!"

"Wos Kriagl? Hea! es deadfs nua woln," Sogd draf da blohlad Glachl, "So wüln in gaunzn Brun glai holn, Und dos gaunzi Bachl!" Da Ris daschrikd glai af de Red, Und sogd: "Dea Deana gfold ma ned!"

Hiazd bringd da Schnaida s Wossa hold, Da schoffd da Ris eam waida: "Geh hiazund aussi glei in Wold Und hock ma a boa Schaida!" "Wos Schaida?" sogd da Schnaida, "Hea! I bring in gaunzn Wold glai hea!"

"Ui!" schraid da Ris, "in gaunzn Wold; Des is a Daigslschnaida!" Und fiachd si moadijonisch hold, Und dengd, den schick i waida. - Da Schnaida bringd da Meni Holds, Duad gegna Risn gwoldig schdolds.

Und ofdn schoffd eam noh da Ris (Des wiadn schon fadriassn), Ea miassd, wal hiazd bold Nochdmohl is, Drai grosse Wüldsai schiassn. - Da Schnaida sogd: "Des soan ned gnua, I schias glai fuchzg und dih dazua.

Hiazd kimd in Riesn Graus aun, "Loß s guad sain," sogd a, "Franzl! Bis muarning wül i woatn schon, Und lech di nua afs Ranzl!" - Da Schnaida sogd: "Zwegn maina ah!" Und legd si nida, hups! af d Schdrah.

Da Ris fold owa fosd in d Froas, Ea kaun koan Auch zuamocha, "Dea Deana," brumd a "wa ma zroaß, Dea kaun fafligsde Socha!" - Ea suminiad de lengsde Zaid, Wia ea n fon Hols bringd wida gschaid.

In andan Muaning sogd a: "Bua! Kim gengan ma zun Simbfl!" Do soan hold Felwa gschdantn gnua Rundumadum ums Dimbfl; - Se schaun de Felwaboama aun, Da Ris hebd ofdn zredn aun:

"Bideanda! moch hiazd Gschboaß fia mi; Bisd laichda ols de Fliagn, Seds af a Felwagardn dih, Und schau, obs d as kaunsd biagn." - Widsch! sizd da Schnaida dromad schon, Mochd schwar si, holdt in Odn aun.

Und wiara owa wida hod An Odn gschebfd - Schbekdackl! Do wiad a zlaichd, ea hod hoid grod, Koan Beglaisn in Sackl, Und d Gardn schneld n aufi waid, Zun Risn seina gresstn Fraid.

Ma sol si ned afs Broln falegn. Mai kimd damid ned waida, Den sidadn hod Neamds mea gsegn Den kloan und gschdazdn Schnaida, Und waun a owagfoln ned is, So is a hold no dromad gwis.

<poem>


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