Der Artikl is im Dialekt westlichs Nordboarisch gschriem worn.

In da Owerpfålz fejern de Mitglider von Hoamatvarain Birglånd ålle Jouer ån erschtn Mai en åltn Brauch von Winterastraim durch. Des is a Summer- und Winterspül, wos verkindt, das d Natur afwåcht.

Vawåndt is es Aperschnålzn, wal ba dean aa da Winter vatrim wern soll, und aa mit Goisln gschnålzt wird.

Des Spül wird ejtz iwersichtsmasse bschrim. D Versla han kirzt widergem, ner es Wichtiche holt, ånsa gånzer kå'ma's in Bejchl Lebendiges Brauchtum der Owerpfalz lesn.

Zerscht wird a Stroudocka af ara långa Stånga in da Mittn von Ploz afgstöllt. Dej Docka is a Sinnbüld von Winter. En "Winter" und en "Summer" sprecha zwoa Boum; es åndere sprecha Erwåchsne. D Påtscher hom Goisln, des han långe Paitschn.

Nou fångt da Redner mit saine Versla å.

Redner: Huacht's aaf iah' Leit' / und laßt's eich song, / wos se öitzat wia'd zoutrong! / In Winta wäll'n ma' heint aastrei'm / daß nimma länga ea' ka' blei'm. / Denn wöi's dea' trie'm in letza Zeit, / des woa' do' wia'kle nimma g'scheit! ... Drum Boum und Manna / plescht's und schnalzt's, / daß in Winta packt a Graus / und er schleine nimmt Reißaus!

D Påtscher stenga in Kroas umn Winter umma und fånga å, mit eanere Goisln zon schnålzn.

Redner: So glei' wia'd ea' ja nia't naui'gem, / ea' möcht halt a'nu länga le'm! ... Drum Bou'm und Manna / plescht's und schnalzt's, / daß dua'ch Wald und Flouha schallt, / daß ea nimma andascht ka' / und ganz schleine rennt dava'!

De Påtscher schnålzn mit eanere Goisln.

Redner: A' d'Hex'n, Dru'n, des ganze G'schmoiß / mitsamt die Bes'n und die Goiß, / döi jong ma' heint ganz ohne Zweif'l glei' mit'n Winta a' zum Teif'l. ... Drum Bou'm und Manna zim 3. Mal / tein ma mit die Goiß'l knall'n, / daß die ganze Brout pakt a'Graus / und sie schleine nimmt Reißaus!

De Påtscher schnålzn wider mit eanere Goisln.

Redner: In Summa wäll'n ma'öitza ho'm, / dea' mou' öitz kumma, dea' is gung. / Dea' wia'd nau' schou' den Winta zwinga / und ihn a'zin laaf'n bringa!

Da Summer kummt und stöllt'se newan Winta hi.

Redner: Des wa' ja g'lacht, wenn's dea' nia't schafft! ... Drum lau' ma' öitza d'Moila singa ...

D Moila und a Chor singa Frejjouerslejdla.

Redner: Mit so an G'sang dau mou' man zwinga / den alt'n Winta, ja den schimma. ... Drum Musikant'n spielt's oin aaf / und machts a' nu' an Landla draaf.

D Musikantn spüln af.

Redner: Do' öitz wia'ds luste, wea'd's es seah', / da Summa göiht glei' üwan Winta hea'! / I' moi'n mia wea' öitz glei' da'lem, / da Summa wia'ds in Winta ge'm!

Nou kummt a Straitgsprech zwischan Summer undn Winter.

Summer: Ich bin der Sommer wohlbekannt, / ich bin beliebt im ganzen Land. / Ich bin der Sommer, ich bin der Herr, / der Winter gilt keinen Batzen mehr.

Winter: Schweig stille, Sommer, schweig still, / was der Winter verkünden will. / Viel Schnee und Eiszapfen werd ich bringen, / daß die alten Weiber zum Ofen springen. / Der Winter, der ist gut, / schneit den Bau'an auf den Hut.

Und su gejt es Sochats waiter hinaher zwischan Summer undn Winter.

Noucha rankln's, da Summer wirft en Winter af zletzt nieder.

Winter: O du mein Sommer, ich gib dir recht, / du bist der Herr und ich der Knecht.

Summer: O du mein Winter, jetzt ist's schon recht, / bin der Herr und du der Knecht. / O du mein Winter, so gib mir die Hand; / nachher reisen wir mitnand in's Sommerland.

Redner: 'n Winta mit den Hex'ng'schmoiß, / den jong ma' öitza glei' aaf d'Rois'. / Zin Doa'f dau jong man asse glei'; / am Ranga wia'd sei Goa'aas sei'.

Da Zuch formiert'se: Voras wird d Stroudocka trong, nou kumma d Påtscher, dej påtschn gschai de gånz Zeit iwern Zuch; nou folng da Winta und da Summer, d Moila, d Musikantn, d Gest und d Zouschauer.

Bål's am Rånga åkumma han, wird Docka inn Bun gråmmt, de Goislschnålzer stenga wider in Kroas um d Docka umma.

Redner: Schaut's nan nea' a, glei wia'd a flenna, / wen ma' öitz san Ruck abrenna! / Döi Hitz, döi ka' ea' nia't vatrong, / und öis' de b'sinnst - is' a' davon.

D Docka wird åzundn, und sulång wej's brennt, wird luste påtscht. Derawal wird a Maia, a Birka, wou mit bunte Bandla gschmuckt is, herabroucht.

Redner: Öitz is' ea' weg - schou' is' a fua't, / nea' 'as o'brennt Stang'l stöiht nu dua't. / 'as is' as G'spiel, as woa' a Freid' / füa' die gunga und die alt'n Leit. / Und weil uns a' g'freit haut döi G'schicht. / wia'd glei a Mai'a nu' aafg'richt. / Döi soll in ganz'n Land va'künd'n: / Da Summa wia'd se g'wiß ei'find'n.

D Maia wird afgrichtt.

Redner: Schou' stöihts öitz dau, is' des nia't schöi? / Dau mou' oin do' as Heaz aafgöih'. / A' so, wöi's g'macht ho'm un'a Alt'n, / genau so tein's a mia' nu' halt'n. / Und weil ma' uns halt alle frei'a, / tanz ma glei' Roiha um den Mai'a.

Nou wern mitanånd Roia tånzt, des is an Oart Gmoaschåftstånz.

Quölln und Lesats

Werkeln
  • Lebendiges Brauchtum der Oberpfalz, Oberpfalzverein e.V., eurotrans-Verlag, Weiden, 1995, ISBN 3-929318-25-3, S. 86 - 92: Winteraustreiben - ein altes Brauchtum.