Carmen ad deum
S´Carmen ad deum (Lodainisch fia: Gedicht/Liad aun'dn Heagod) is a kristlichs Gedichtl, wos umara um s'Joa 920 noch Grisdus im Glosda fu Teganse aufgschrim woan is. Es is in Raimfoam und zwoaschbrochig Lodain und Oid-Boarisch, woduachs a wichdige Beleg is, mid deara iara Hüf de Schbrochwissnschoft de gauns oide Foam fu da boarische Schbroch entzifan kina hod.
S'Manuskript
WerkelnFum Inhoit hea is des Carmen ad deum a Lobliad auf'n kristlichn Heagod in da Foam fu ana Oat magischn Beschwöarung. Duach des Motiv fu am bschuzendn Schüd, schdöd si dea, dea wos des Gedichtl bet untan Schuz fum Heagod und hoft drauf, das a eam hüft.
Schbrochlich is da Text auf da oan Seitn in am zimlich klassischn Lodain gschrim, mid einige grichische Weata drin. Da boarische Tei is auf da aundan Sait a weng hoiprig und maunche Foascha song sogoa, das im domolign Schreiwa a boa Iwasezungsfela bassiad san. Woaschainli woas eam owa wichdiga, das si da Text raimt und umara in söbn Sin eagibt ois wia im lodainische Oaginal und ned das a des umbedingt oans zu oans wöatlich iwasezn woit.
Da Baesecke Georg hod de Famutung aufgschdöd, das des Gedichtl filaicht uaschbringli fu am anglsegsischn Text schdaumt, den de schotischn Mönch bai da Missioniarung midbrocht haum. Es gibt nemli Enlichkaidn mid Gedichtl de im Umkrais fum Heiling Aldhelm aus Englaund entschdaundn san. De oidenglischn Gedichtl han owa söwa wida schdoak fu friane iarische Text beainflust, wiaso da gauns friaste Uaschbrung a in Ialaund sei kau. Auf Grund fum schbrochlichn Befund hod da Baesecke in seim Buach fu 1948 a de Famutung aufgschdöd, das da Text zwischn 796 und 802 auf da Insl Reichenau im Bonse ins Alemanische iwasezt woan sei kant und eascht schbeda daun ins Boarische. Ea moand sogoa, das zeascht in Fraising a easchde Iwasezung gmocht woan sei muas, de daun de Foalog fia des iwalifate Manuskript aus Teganse woa. Des is owa Schbekulazion.
Des Manuskript fu dem Tegansea Gedichtl ligt heit in da Mingara Schdodsbibliodek und is Tei fum Codex Clm 19410. Des Manuskript fum Carmen ad deum is doat auf de Seitn 39 bis 41 zan findn. Da Titl "Carmen ad deum" is übrigens a neizaitliche Eafindung fu de Geamanistn. Aundane Beleg nenan des Liad a "Sancte sator" noch da easchdn Zailn.
Oaginaldext
WerkelnCarmen ad deum lodainischa Tei |
Carmen ad deum oidboarischa Tei |
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Sancte sator suffragator |
uuiho fater helfari |
Beleg
Werkeln- Marburger Repertorium - Handschriftencensus: München, Staatsbibl., Clm 19410
- Baesecke, Georg: Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet (Carmen ad Deum) und das Rätsel vom Vogel federlos. Probleme der Wissenschaft in Vergangenheit und Gegenwart, Band 1. Mit drei Bildtafeln. Berlin, Wiss. Editionsgesellschaft mbH 1948. 81 S.
- Sonderegger, Stefan: Althochdeutsche Sprache und Literatur - eine Einführung in das älteste Deutsch, Darstellung und Grammatik; Berlin: de Gruyter, 1987, 287 S., ISBN 3-11-009675-7
- Hellgardt, von Ernst: Das Lateinisch-Althochdeutsche Reimgebet 'Sancte Sator' (Sog. 'Carmen AD Deum') Theodor Von Tarsus / Canterbury Zugeschrieben; Zeitschrift fuer deutsches Altertum und Literatur, Volume 137, Number 1, january 2008 , pp. 1–27(27)