Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.
Leah- bzw. Weisheitsbiacha
vom Oidn Testaments

Naumen nochm ÖVBE (Loccuma Richtlinien). Pseudepigraphn
vo da Septuaginta san kursiv gsetzt.

Des Hoheliad (aa: Hoheliad vom Salomo) is a Buach vom Oidn Testament vo da christlichn Bibe und vom jidischn Tanach. Es haundelt si um a erotischs Gedicht, des wos de Aunnäharung zwischn zwa Liabendn schüdat.

De Bezeichnung „Hoheliad“ geht aufn Martin Luther zruck. Da hebräische Naum Schir ha-Schirim (שיר השירים) bedeit weatlich „Liad vo de Liada“. Des entspricht aa in Titl in da griachischn Septuaginta Ἄσμα Ἀσμάτων (ásma asmáton) und in da lateinischn Vulgata anticum Canticorum.

Aufbau

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Ob ma des Hoheliad meah ois gaunzheitliche Komposition oda ois Liadasaumlung aunseng soi, is umstrittn. Jedenfois tretn wechslweis a Mau, a Frau und a Oat Chor ois Sprecha auf. Da Mau wiad oft mit Salomon identifiziat (de Zuaschreibung is owa ned kloa), da Naum vo da Frau wiad aufgrund vo da Nennung in Hld 7,1 meist mit Sulamith wiedagegm.

Seitn Middloita wiads Hoheliad in ocht Kapitl untateut.

Datiarung

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Des kinigliche Poor, 12. Jh., im Dom z Winchester (Winchester Cathedral)

De Entstehungszeit vom Hoheliad is stoak umstrittn. De Nennung vom Salomo am Aunfaung vom Hoheliad wiad heit owa nimma ois ausreichends Indiz fia a Uahebaschoft vom Salomo deit. Trotzdem schliaßn vü Theologn a (Teul-)Urheberschaft vom Salomos ned aus oda oadnen de Entstehung vom Hoheliad zmindast dem salomonischen Umföd zua. A Argument fias megliche hohe Oita vo da Dichtung is sei Nähe zua oidegyptischn Lyrik vom Neien Reich.[1] Audaraseits wean aramaisiarende Sprochformen und persische Lehnweata aungfiat, de wos drauf hideitn, dass des Hoheliad sei obschliaßende Fuam eascht noch 500 v. Kr. kriagt hod. De eahoitanen Textzeigniss aus de Höhn vo Qumran] zagn außadem no Variantn im Textbestaund, des wos darauf hiweist, dass dea im 2. Jh. v. Kr. no ned endgütig festgstaundn is.[2]

Religionsgschichtliche Eioadnung

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A kultisch-mythologische Theorie betont de Iwaeinstimmungen mit sumerischn Textn iwa de Hozad, bsundas de Verbindung vom Fruchtborkeidsgod Tammuz und da Gettin Ischtar. Gegn de Theorie wiad aungefiat, dass des Oide Testament si sunstan deitlich gegn de vuadaasiatischn Fruchtboskeitskulte wendt. De Iwaeinstimmungen kenna noch ana aundan Theorie aa drauf basian, dass Aunregungen aus da profanen syrischn oda oidegyptischen Liabeslyrik eigflossen san.

Auslegungstradition

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„Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist liablich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel.“ 4,3 – Da Granatopfel im Hoheliad vom Salomo 4:3,13; 6:7,11,7:13-14; 8:2

Ois Vafossa vom Hohen Liad is in da Antike da biblische Kenig Salomon aungenumma woan. Des geht do drauf zruck, dass im Hohen Liad da Salomon söwa gnennt wiad (1,5; 3,7ff.; 8,11f.) und Salomon ois Autor von 1005 Gedichtn goitn hod (1 Kön 5,12 ELB). De Vafossazuaschreibung is aa im Middloita iwanumma wuan und hod bis heit vü Aunhänga.

Aufgrund vo da domois iblichn Auslegungsmethodn is in da Antikne und im Middloita vo Juden und Christen de erotische Aunäherung, des wos da Inhoid vo dem Gedicht is, ois Beschreibung vo da Liab zwischn God und seim ausawöhdn Voik (im Judndum) bzw. zwischn Christus und da Kiachn ois Braut Kristi (im Kristendum) interpretiad wuan.

Aufklärung

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Mit da Aufklearung is da erotische Aspekt vo dem Liadl in an Voadagrund tretn. Gegn de traditionön religiesn Deitungen und gegn de rein erotische Interpretation, beispüsweise vom Herder und vom Goethe, hod da jidische Religionsphilosoph Franz Rosenzweig des Hohe Liad in Schutz gnumma: „Nicht obwohl, sondern weil das Hohe Lied ein ‚echtes‘, will sagen: ein ‚weltliches‘ Liabslied war, gerade darum war es ein echtes ‚geistliches‘ Lied der Liab vom God zum Menschen. Der Mensch liabt, weil und wie God liabt. Seine menschliche Seele ist de von God erweckte und geliabte Seele.“[3]

Während des im Middloita a zentrales Thema woa, spüd des Hohe Liad in da Glaumspraxis vo de christlichn Großkiachn kaum no a Roin.

  1. Michael V. Fox: The Song of Songs and the Ancient Egyptian Love Songs. University of Wisconsin Press, Madison Wis. 1985, ISBN 0-299-10094-4.
  2. Emanuel Tov: 106.–108. Introduction to 4QCanta-c. In: Eugene Ulrich u. a. (Hrsg.): Qumran Cave 4, XI. Psalms to Chronicles. Brill, Leiden 2000, ISBN 0-19-826943-9 (Discoveries in the Judaean Desert XVI).
  3. Stern der Erlösung. Frankfurt am Main 1988, Seite 222

Literatua

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  • Henning Graf Reventlow, Peter Kuhn, Ulrich Köpf und Jean M. Vincent: Hoheslied I. Altes Testament II. Auslegungsgeschichte im Judentum III. Auslegungsgeschichte im Christentum III/1. Alte Kirche bis Herder III/2. Auslegungsgeschichte des 19. Jahrhunderts. In: Theologische Realenzyklopädie 15 (1986), S. 499–514 (Enfiarung und Bibliographie)

Im Netz

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  Commons: Song of Solomon – Sammlung vo Buidl, Videos und Audiodateien