masterpiece agamemnon nunu mittoo jj c jj

Denar mit dem Kopf Karls des Großen. Umschrift: KAROLVS IMP AVG für KAROLVS IMPERATOR AVGUSTUS
Karl der Große (links) und sein erster Sohn Pippin der Bucklige, darunter ein Schreiber; Miniatur aus dem 10. Jahrhundert, Kopie einer verlorenen, zwischen 829 und 836 in Fulda für Graf Eberhard von Friaul hergestellten Miniatur, Biblioteca Capitolare, Modena, Norditalien

Karl der Große (lat. Carolus Magnus bzw. Karolus Magnus, französisch und englisch Charlemagne; * wahrscheinlich 2. April 747 oder 748;[1] † 28. Januar 814 in Aachen) war ein aus dem Geschlecht der Karolinger stammender Herrscher. Der Enkel des Hausmeiers Karl Martell war vom 9. Oktober 768 an König des Fränkischen Reiches und seit dem 25. Dezember 800 römischer Kaiser. In beiden Ämtern wird er als Karl I. gezählt.

Seit dem Mittelalter gilt Karl als einer der bedeutendsten Herrscher des Abendlandes. Das Frankenreich erfuhr unter ihm seine größte Ausdehnung. Mit seiner Krönung durch Papst Leo III. am Weihnachtstag 800 in Rom wurde das Kaisertum im Westen Europas erneuert. Sein Beiname „der Große“ (lateinisch magnus) fand erst um 1000 Verbreitung.[2] Auf Initiative Kaiser Friedrich Barbarossas wurde Karl am 29. Dezember 1165 von Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen.

Karl der Große gilt als eine Persönlichkeit, die das kollektive europäische Geschichtsbewusstsein prägt.[3] Sowohl Deutsche als auch Franzosen führen die Anfänge ihrer Nationalgeschichte auf Karl den Großen zurück. Die Stadt Aachen stiftete 1949 in Anerkennung seiner Verdienste den Internationalen Karlspreis, der jährlich an herausragende Persönlichkeiten vergeben wird, die sich um die europäische Einheit verdient gemacht haben.

Lem Werkeln

Die verfügbaren Informationen über Karls Leben sind sehr ungleichmäßig auf die einzelnen Phasen verteilt. Während für die mittleren und späten Jahre im Vergleich mit anderen (früh)mittelalterlichen Herrschern ungewöhnlich reiches Quellenmaterial überliefert ist, vor allem Einhards Vita Karoli Magni sowie Werke und Briefe Alkuins, stehen für Kindheit und Jugend so gut wie keine Quellen zur Verfügung, zumal Einhard sein möglicherweise vorhandenes Wissen nicht mitteilt. So ist Karls Geburtsjahr nicht genau bekannt.

Da Karl is da äidasde Bua voum schbadan Kine Pippin da Jingare und seim Wei Bertrada gwen. Sei Gebuadsjoa woas ma ned gnau,[4] aran Oat woas ma ned, wei merare infrog kumma.[5]

Mid za. sex Joa isa Anno 754, zam mid seim Voda Pippin und seim Bruada Karlmann voum Papst Stephan II. z Saint-Denis zan Kine da Frankn gsoibt woan.Aa den remischn Eantidl Patricius homs griagt.[6]

Am 24. Septemba 768, is da Kine Pippin gschdoam. Sei Reich is no seim Wunsch vo Wesd no Ost teit woan, da Karlmann hod Frankoburgund mid da Provence, dem Elsass und Alamannien griagt, da Karl ois da Aidare des bis af Thüringen umme glangande Austrasien und Neustrien. Nom Doud vo seim Bruada Karlmann Anno 771, hod da Karl iwa ois keaschd.[7]

Za dera Zeid domois, hom de scho fria kristianisiadn Frankn za ere oidn „babarischn“ Braich zruckgfundn und hom af Buidung und Religion gschissn. De Saxn im heidign Noaddeidschland woitn ned weg voum Heidntum. Im Siadn hod se de remisch-katolische Kiach mid de Langobardn um Eifluss, Bsitz und Macht af da Apenninen-Hoibinsl gschdrittn, af da iberischn Hoibinsl san de Sarazena owei weida af Noadn maschiad, und im Ostn san de Awarn eigfoin – kuaz: Eiropa is in Afruah gwen, und da Bschstand voum Franknreich is bedrod woan. Da Karl I. hod se za a Neioadnung da Vahäitnisse in Wesdeiropa afgmocht und in in da Zeid bis af 800, an vaschiene Frontn gleizeide kämbft.

Werkeln

 
Grandes Chroniques de France, Exemplar König Karls V. von Frankreich, Paris, BN, français 2813, fol. 85v, Paris saec. XIVex: die Kaiserkrönung Karls I.

Am Weihnachtstag des Jahres 800 wurde Karl von Papst Leo III. in Alt St. Peter zum Kaiser gekrönt.[8] Dieser Titel war seit der Absetzung von Romulus Augustulus im Jahr 476 in Westeuropa nicht mehr geführt worden, wenngleich die nachfolgenden oströmisch/byzantinischen Kaiser zunächst auch im Westen anerkannt wurden. Karls voller Titel ab 800 lautete: Karolus serenissimus Augustus a Deo coronatus magnus pacificus imperator Romanum gubernans imperium, qui et per misericordiam dei rex Francorum atque Langobardorum (frei übersetzt: „Karl, durchlauchter Augustus, von Gott gekrönter, großer Frieden stiftender Kaiser, das römische Reich regierend, von Gottes Gnaden auch König der Franken und Langobarden“). Eine Voraussetzung für die Krönung war die Absetzung des byzantinischen Kaisers durch Irene von Athen (das byzantinische Reich war staatsrechtlicher Nachfolger des Römischen Reiches). Da nach römischem Recht eine Frau nicht Kaiserin sein konnte, sah einigen Quellen zufolge Papst Leo III. den römischen Kaiserthron als vakant an (wenngleich eher machtpolitische Gründe eine Rolle spielten).

Als patronus et advocatus der Kirche hatte Karl nun endgültig den byzantinischen Kaiser abgelöst – wie zuvor schon den Langobarden Desiderius. Der Patriarch von Jerusalem schickte die Schlüssel des Heiligen Grabes an Karl I. als symbolische Anerkennung der Schutzherrschaft Karls I. über die Christenheit. Die Krönung zum Kaiser bedeutete somit eine Herausforderung für das byzantinische Kaisertum (Basileus), dem gegenüber Karl die Gleichberechtigung beanspruchte – wenn nicht mehr.

Karl verstand sich als Augustus Imperator Renovati Imperii Romani (Kaiser des erneuerten Römischen Reiches) und somit als direkter Nachfolger der römischen Kaiser. Sein Fränkisches Reich war damit nach Auffassung mancher Gelehrter (allerdings nur ideell, nicht staatsrechtlich, da das oströmisch/byzantinische Reich im Osten weiter Bestand hatte, siehe Zweikaiserproblem) das Nachfolgereich des römischen Kaiserreiches. Die Einheit von Kirche und Reich war nun offiziell Staatsdoktrin. Als Beschützer des Papstes und des christlichen Glaubens war Karl der Große sehr darauf bedacht, dass in seinem Reich jeder das Pater Noster (Vaterunser) kannte. Zeitweilig standen Verunglimpfungen von Priestern oder des Christentums und seiner Symbole sogar unter Todesstrafe.

Reformen und innere Neuordnung des Reichs Werkeln

Mit teilweise tiefgreifenden Reformen, die sein Sohn und Nachfolger Ludwig der Fromme großenteils weiter vorantrieb, ordnete Karl I. das Frankenreich auch im Innern neu. Erstes Ziel war, die Voraussetzungen für eine Verwaltungspraxis auf schriftlicher Grundlage zu schaffen. Aus diesem Grund stand die Bildungsreform am Anfang. Äbte und Bischöfe erhielten durch verschiedene Schreiben (bspw. Epistula de litteris colendis oder Admonitio generalis) den Auftrag, Schulen zu unterhalten. Am Hof wurden Gelehrte aus ganz Europa zusammengezogen, denen wichtige Hofämter, Bistümer und Reichsabteien übertragen wurden. Begabte Schüler konnten hier ihre Bildung vervollkommnen. Der Hof wurde zur Drehscheibe, über die Informationen, persönliche Beziehungen und Bücher vermittelt wurden. Die Stammesherzogtümer schaffte Karl I. ab, wobei die rechtliche Eigenständigkeit der Stämme allerdings gewahrt wurde. Er ordnete überdies die Aufzeichnung der Stammesrechte an. In der Lex Frisionum etwa wurden den Friesen im Nordwesten und Norden des Reiches auf der Grundlage ihrer überkommenen Gesetze und Gepflogenheiten bedeutende Privilegien zugestanden. Sie wurden zu Freien und durften u. a. ihren Podestat selbst wählen. Auch die Einteilung Frieslands in drei klar definierte Bezirke wurde in der – hier beispielhaft angesprochenen – Lex Frisionum festgeschrieben.

Die Reichsverwaltung, die Karl I. zu vereinheitlichen trachtete, übertrug dieser im Wesentlichen seinem Hofklerus und einem neu geschaffenen Dienstadel. Die Hofkapelle war zentrales Verwaltungsorgan der weltlichen und geistlichen Ordnung im Reich. Die Ausführung der Verwaltung des Reiches lag in den Händen der Grafen. Diese fungierten im Rahmen der so genannten Grafschaftsverfassung als königliche Amtsträger bei der Ausübung der Regalien (Grafenbann) und waren in bestimmten Bereichen Stellvertreter des Königs (Mark-, Burg- und Pfalzgrafen). Besondere Bedeutung erlangten die Markgrafen: Sie waren die Regenten in den neu geschaffenen Grenzmarken und hatten in diesem Bereich weitreichende Sonderrechte, etwa als Militärbefehlshaber und Gerichtsherren. Die Landgrafen mussten Wehrpflichtige stellen.

Die Übertragung von Ämtern und Lehen an die führenden Adelsfamilien (die „Großen“) sicherte deren Loyalität und begründete eine neue Reichsaristokratie. Die Grafschaftsverfassung wurde zum wichtigsten Instrument zur Wahrung der Einheit des Reiches, obgleich es an den unterschiedlichen Traditionen im Westen bzw. Osten des Reiches (römische Civitas versus germanischen Gau) seine Grenzen fand.

Mit den Kapitularien wurde zudem eine weitgehend einheitliche Gesetzgebung geschaffen, das Gerichtswesen und die Rechtsprechung reformiert (u. a. Einführung von Rügezeugen und von Schöffen). Die Regierbarkeit von Karls Imperium sollten vor allem so genannte Königsboten, die missi dominici, sichern. Diese wurden meist paarweise entsandt (ein weltlicher und ein geistlicher Vertreter), um Anweisungen und Erlasse des Kaisers durchzusetzen. Sie konnten in einem zugeteilten Bezirk ggf. auch die unmittelbare Reichsgewalt ausüben.

Eine herausragende Rolle bei der Neuordnung und Festigung im Innern spielte die Kirche, die Karl durch den massiven Ausbau der klerikalen Infrastruktur – u. a. wurden zahlreiche neue Bistümer gegründet, wobei sich Karl das Recht vorbehielt, die Bischöfe selbst zu ernennen –, durch umfangreiche Schenkungen, die Bekräftigung des Zehntgebots und durch Reformen zum wahrscheinlich wichtigsten Band der Einheit seines Reiches machte. Die Einführung der Metropolitanverfassung, die regelmäßige Abhaltung von Synoden und die Durchführung von Visitationen, vor allem aber die Hebung des Bildungsstandes des Klerus' waren die entscheidenden Maßnahmen zur Beseitigung kirchlicher Missstände. Durch eine unter Leitung Benedikts von Aniane durchgeführte und unter Karls Nachfolger Ludwig dem Frommen weiter vorangetriebene monastische Reform wurden die Benediktregel (ora et labora) sowie einheitliche, die Regel ergänzende Consuetudines für die Klöster verbindlich. Erst jetzt kam es zu einer klaren Abgrenzung der Mönche vom Weltklerus. Für die Kanonikerstifte und Domkapitel wurde die vita communis (das Gemeinschaftsleben von Brüdern) zwingend vorgeschrieben (vgl. Capitula e canonibus excerpta, 813; Institutio canonicorum Aquisgranensis, 816), wodurch auch hier eine strengere Überwachung der Lebensführung ermöglicht wurde, wenn auch die Regeln weniger asketisch ausgerichtet waren als in den Klöstern. Die von Pippin in die Wege geleitete Liturgiereform nach römischem Vorbild wurde weitergeführt. Ziel war, das ursprüngliche, Papst Gregor dem Großen zugeschriebene Sakramentar anstelle der im 8. Jahrhundert in Umlauf gekommenen sogenannten junggelasianischen Sakramentare einzuführen. Papst Hadrian I. sandte auf Bitte Karls ein Musterexemplar nach Aachen, das Sacramentarium Gregorianum-Hadrianum; Benedikt von Aniane oder Alkuin verfassten zur Schließung der Lücken des ganz auf den römischen Stationsgottesdienst zugeschnittenen Gregorianum-Hadrianum das Supplementum Anianense.

Das ehedem gänzlich uneinheitliche Geldwesen wurde ebenfalls reformiert. Die Goldbindung des Geldes wurde aufgegeben, der Silberdenar als reichsweit geltende verbindliche Währung eingeführt. Ein Solidus bzw. Schilling waren 12 Denar; ein Pfund (libra), dessen Gewicht gegenüber dem antiken Maß erhöht wurde, entsprach 20 Solidi. In Karls Münzordnung wurde festgelegt, dass aus einem Pfund Silber 240 Pfennige (Denare) geprägt werden müssen. Der angelsächsische König Offa von Mercien übernahm zur gleichen Zeit diese Regelung, die in England bis 1971 in Kraft war.

Tod und Nachfolge Werkeln

 
Die Eroberungen Karls des Großen

Nach altem fränkischem Brauch ordnete Karl 806 seine Nachfolge durch einen Reichsteilungsplan, die sogenannte Divisio Regnorum. Nachdem seine beiden älteren Söhne jedoch früh verstorben waren, erhob Karl 813 seinen – nach damaligem Verständnis – einzigen legitimen Erben Ludwig den Frommen zum Mitkaiser; 814 folgte er seinem Vater in der Herrschaft.

Nach 47-jähriger Herrschaft starb Karl der Große am 28. Januar 814 in Aachen und wurde in der Pfalzkapelle, d. h. der Marienkirche, beigesetzt (weiteres siehe im Abschnitt Grablege). Die Todesursache (Infekt mit Rippenfellentzündung?) ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt, doch spricht Einhard in der Vita Karoli Magni, Kap. 30, dazu passend von Fieber, zu welchem Schmerzen in der Seite hinzugekommen seien, so dass Karl nach siebentägigem Krankenlager verschieden sei.

Schon frühzeitig verstand sich Karl als der einzige rechtgläubige Verteidiger und Wahrer der Christenheit, und folgerichtig würdigt ihn die Grabinschrift als imperator orthodoxus, der das regnum Francorum, also das Reich der Franken, edel (nobiliter) erweitert habe.

Ehen und Nachkommen Werkeln

Das Ehe-, Sexual- und Familienleben Karls I. beruhte zunächst auf den Traditionen des fränkischen Eherechts, das die Monogamie als Voraussetzung legitimer Nachkommenschaft vorsah, allerdings weder die Scheidung noch die Wiederverheiratung ausschloss und auch dem Konkubinat gesellschaftliche Akzeptanz keineswegs versagte.[9] Auf dieser Grundlage folgte Karl teils persönlichen Neigungen, teils waren politische Belange ausschlaggebend. Obwohl er sich als Beschützer der Christenheit verstand, nahm Karl wenig Rücksicht auf die kirchlichen Moralvorstellungen und das darauf aufbauende Kirchenrecht.

Ehefrauen Werkeln

 
Ausschnitt aus der Kemptener Klosterchronik von 1499: Hildegard ist gemeinsam mit Karl dem Großen rechts als Begüterin des Kemptener Klosters abgebildet.

Als Nebenfrauen sind bekannt:

  • Madelgard
  • Gerswind
  • Regina (800)
  • Adelind (806)

Nachfahren Werkeln

 
Darstellung Karls des Großen in der Chronik des Ekkehard von Aura um 1112/14, Cambridge Corpus Christi, Ms 373, fol. 24r
  • aus seiner Ehe mit Hildegard:
    • Karl der Jüngere (* 772/773; † 811) 788 König in Neustrien
    • Adalhaid (* September 773/Juni 774; † Juli/August 774 in Südgallien)
    • Rotrud (* wohl 775; † 6. Juni 810)
      Bei Karls Sekretär Einhard heißt es, sowohl Rotrud als auch Bertha seien unverheiratet geblieben. Möglicherweise lebten beide Töchter jedoch in Friedelehen, die für Einhard nicht standesgemäß und somit nicht legitim waren.
    • Karlmann (* 777; † 8. Juli 810), als Pippin König von Italien
    • Ludwig der Fromme (* 778; † 840)
      Ludwig I., der Fromme, dessen Linie historisch bedeutsam bleibt, ist seinerseits Vater von Lothar I. (* 795; † 855), Pippin I. (König von Aquitanien; † 838), Ludwig II. († 876), Karl II. (König des Westfrankenreichs, Kaiser 875; † 877) und Gisela (vermählt mit Eberhard von Friaul).
    • Lothar (* Juni/August 778 in Chasseneuil bei Poitiers; † 779)
    • Bertha (* 779/780; † nach 14. Januar 828), 814 vom Hof verwiesen
      Bertha hatte eine Beziehung mit Karls Hofgeistlichem Angilbert, aus der die Kinder Nithard (*um 790; † 844/45) und Hartnid († 813) hervorgingen. Berthas Liaison war Vorbild für die Sage von Eginhard und Emma.
    • Gisela (* 781 vor Mai; † nach 800)
    • Hildegard (* 782 nach 8. Juni; † zwischen 1. und 8. Juni 783)
  • aus seiner Ehe mit Fastrada:
  • von einer unbekannten Frau:
    • Hruodhaid (* wohl 787; † nach 800)
  • aus seiner Verbindung mit Gerswind:
    • Adalthrud
  • aus seiner Verbindung mit Adelind:
    • Theoderich (* 807; † nach 818), 818 geistlich

Kulturelle Bedeutung Werkeln

Die Epoche Karls des Großen, aber auch er ganz persönlich hat wesentlich dazu beigetragen, dass der kulturelle Niedergang, der als Folge der Völkerwanderung, des Untergangs des Weströmischen Reiches und der im Frühen Christentum zu beobachtenden bildungsfeindlichen Tendenzen in weiten Teilen Europas eingetreten war, aufgehalten und umgekehrt wurde. Die Eroberung großer Teile Europas eröffnete Karl die Möglichkeit, auf der Grundlage der lateinischen Sprache und Schriftkultur, der antiken Überlieferung und des Christentums eine kulturelle Überformung des gesamten Reiches herbeizuführen, die bis heute nachwirkt und die Entwicklung Europas anders als etwa Asiens oder Afrikas zu einem bei allen regionalen Unterschieden vergleichsweise einheitlichen Kulturraum in die Wege geleitet hat. Auch Gebiete, die nie zum römischen Reich gehört hatten und keinen Anteil an der antiken Stadtkultur besaßen wie weite Teile des heutigen Deutschland, wurden von dieser kulturellen Bewegung erfasst, deren wichtigste Träger die vom Herrscher aktiv geförderten Klosterschulen waren (s. o.: Reformen).

Grablege Werkeln

Karl der Große wurde noch an seinem Todestag in der Aachener Pfalzkapelle bestattet.[10] Der genaue Ort der ursprünglichen Grablege in oder an der Pfalzkapelle ist unbekannt; lange Zeit galt das ehemalige Atrium (d. h. der heutige Westbau der Aachener Domkirche) als die wahrscheinlichste Stelle. Allerdings wurde während einer drei Jahre andauernden Suche bis zum Mai 2010 kein Grab im Bereich des heutigen Domes gefunden. Die ältesten Funde im heutigen Westbau werden auf das 13. Jahrhundert zurückdatiert und sind demnach deutlich jünger als ein mögliches Karlsgrab. Laut Aussagen der Archäologen besteht jedoch die Möglichkeit, dass das Grab noch weiter westlich, unter dem heutigen Domhof, liegen könnte.[11]

 
Karlsschrein im Aachener Dom

Nach dem Bericht Einhards stellte man über dem Grab einen vergoldeten Arkaden-Bogen mit einem Bildnis Karls und einer Inschrift auf. Dieses Monument wurde vermutlich kurz vor dem Normanneneinfall von 882 entfernt, damit Karls Grab nicht gefunden und geplündert werden konnte. Bei seinem Aachen-Aufenthalt im Mai 1000 ließ Otto III. das Grab Karls des Großen suchen und öffnen. Drei Quellen zufolge (Chronik des Thietmar von Merseburg, Chronik von Novalese, Chronik des Ademar von Chabannes) wurde bei dieser Graböffnung Karls Leichnam in einer Grabkammer auf einem Thron sitzend gefunden. Die Glaubwürdigkeit dieser Angabe hat große Kontroversen ausgelöst, da eine Sitzbestattung Karls auf einem Thron im Jahre 814 sehr ungewöhnlich gewesen wäre und auch durch den archäologischen Befund nicht erhärtet wird.

Bei Karls Heiligsprechung im Jahre 1165 und der damit verbundenen Erhebung seiner Gebeine musste sein Grab ein zweites Mal gesucht werden. Kaiser Friedrich Barbarossa zufolge verhalf eine „göttliche Eingebung“ bei der Entdeckung des zum Schutz vor Feinden unkenntlich gemachten Grabes.[12] Barbarossas Enkel Friedrich II. überführte 1215 die Gebeine Karls in den vergoldeten Karlsschrein, der heute im Chor des Aachener Doms steht.

 
Proserpina-Sarkophag in der Aachener Domschatzkammer

Umstritten ist, wann Karls Gebeine in dem ebenso berühmten, heute in der Aachener Domschatzkammer ausgestellten römischen Proserpina-Sarkophag aus dem 3. Jahrhundert bestattet wurden. Der Historiker Dieter Hägermann hielt eine 814 erfolgte Beisetzung Karls in diesem Sarkophag für fraglich, da für 814 die Bodenbestattung Karls sicher bezeugt ist, nicht aber der Marmorsarkophag; außerdem habe man einen so prächtigen reliefgeschmückten Sarkophag schwerlich im Boden der Pfalzkapelle versenkt. Hägermann vermutete daher, dass der Proserpina-Sarkophag erst 1165 nach Aufdeckung des Karlsgrabes durch Friedrich I. Barbarossa zur Aufbewahrung der Gebeine Karls verwandt wurde, bis diese dann später teils in den vergoldeten Karlsschrein, teils in ein Armreliquiar gelangten.[13]

Heiligsprechung Werkeln

Auf Betreiben Kaiser Friedrich Barbarossas wurde Karl am 29. Dezember 1165 durch Rainald von Dassel, den Erzbischof von Köln, unter Billigung des Gegenpapstes Paschalis III. heiliggesprochen. Diese Heiligsprechung wurde von Papst Alexander III. nicht akzeptiert, so dass sein Gedenktag, der 28. Januar, nie offiziell anerkannt wurde. Doch hat die Kurie danach nie Einspruch gegen diese Heiligsprechung erhoben; vielmehr wird seit 1176 die Verehrung Karls als Seligen in den Städten Aachen und Osnabrück von der katholischen Kirche geduldet.[14] Die Karlsverehrung hatte ihren Höhepunkt im späten Mittelalter. Heute noch tragen Kirchen Karls Namen, so etwa die Pfarrkirche im westfälischen Wiedenbrück St. Caroli Magni et beati Aegidii.

Noch heute wird Karl zu Ehren in Aachen das alljährliche Karlsfest begangen. Im Aachener Dom – hier im Rahmen des Karlsfestes – und im Frankfurter Kaiserdom wird jährlich ein sog. Karlsamt nach einer aus dem 15. Jahrhundert überlieferten Liturgie gehalten. Bestandteile des Karlsamtes sind die Karlssequenz, ein lateinischer Lobgesang auf die Stadt und den Kaiser sowie die ebenfalls lateinischen Kaiserlaudes mit Huldigungsrufen an Christus und Fürbitten für Kirche, Papst, Bischof, das deutsche Volk und alle Regierenden. Die Predigt hält ein Mitglied einer europäischen Bischofskonferenz.[15]

Anders als in der römisch-katholischen Kirche wurde der Gedenktag Karls am 28. Januar von der Evangelischen Kirche in Deutschland offiziell anerkannt: Er ist seit der Einrichtung des Evangelischen Namenkalenders im Jahre 1969 in diesem enthalten.[16]

Bildliche Darstellungen Werkeln

 
Idealbild Karls des Großen mit erst lange nach seinem Tod hergestellten Teilen der Reichskleinodien, gemalt 1513 von Albrecht Dürer im Auftrag seiner Vaterstadt Nürnberg

Von Karl dem Großen ist kein zeitgenössisches Bildnis überliefert. Eine der ältesten Darstellungen Karls findet sich im Sakramentar Karls des Kahlen aus der Zeit um 870, das ihn in karolingischer Kleidung zeigt und somit eine repräsentative Darstellung eines Hochadeligen der Karolingerzeit bietet (siehe oben). Eine Kopie des 10. Jahrhunderts nach verlorenem Original aus der Zeit Ludwigs des Frommen zeigt Karl den Großen im Disput mit König Pippin von Italien. Aus der Zeit Karls des Kahlen (jüngere Metzer Schule um 870) stammt die berühmte bronzene Reiterstatuette des Louvre in Paris, die wahrscheinlich als ein Erinnerungsbild Karls des Großen, möglicherweise aber auch als eine Darstellung Karls des Kahlen selbst anzusprechen ist.

Seitdem wurden jeweils dem Stil der jeweiligen Zeit entsprechende Imaginationen über Karl und sein Aussehen produziert, die jedoch nichts mit der Realität zu tun hatten, dafür aber wichtige Zeugnisse der Rezeptionsgeschichte darstellen und als Projektionen von Sehnsüchten, Legitimationsbedürfnissen und Machtphantasien der jeweiligen Zeit auf je eigene Geschichtsbilder zu interpretieren sind. Typisch für diese Darstellungen der Historienmalerei, die seit dem 19. Jahrhundert, dem Zeitalter des Historismus, durchaus mit einem wissenschaftlichen Wahrheitsanspruch auftrat – Theoretiker der Gattung wie Max Schasler[17] bemühten die Kategorie des Wahrscheinlichen – und sogar Eingang in die Geschichtsbücher der Zeit fand, sind z. B. Albrecht Dürers Bildtafel, die sich heute im Germanischen Nationalmuseum befindet, oder die Fresken Alfred Rethels im Rathaussaal zu Aachen (Entwürfe 1840-45;[18] Ausführung 1847-51; nach Rethels Erkrankung Vollendung des Zyklus durch Rethels Schüler Joseph Kehren in abweichender Stilisierung). Auch im Frankfurter Römer (Philipp Veit) und in der Münchner Residenz (Julius Schnorr von Carolsfeld) entstanden damals Kaisersäle mit Bildnissen Karls I..[19]

Eine historisierende Skulptur Karls des Großen hat Johann Nepomuk Zwerger 1843 für die Alte Brücke in Frankfurt am Main geschaffen, offensichtlich in Anlehnung an das Dürer-Porträt.

Auffällig ist die wortwörtlich zu verstehende Überhöhung seiner Person schon in der Ottonenzeit.

Von europäischer Bedeutung ist der 1996 gefundene goldene Solidus, die bisher einzige gefundene Goldmünze mit dem Bildnis Karls des Großen, die im Museum der Ingelheimer Kaiserpfalz verwahrt wird.

Beispiele für Statuen und Denkmale Karls:

Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

Der Name als Titel Werkeln

Ähnlich wie die Eigennamen Caesars und Augustus' später zu Herrschertiteln wurden, fand vermutlich auch der Name Karls des Großen Eingang in viele slawischen Sprachen: Abgeleitet von der lateinischen Form Carolus wurde im Russischen korol, im Polnischen król, im Tschechischen král und im Serbischen, Kroatischen und Slowenischen kralj zur Bezeichnung für König. Der türkische Begriff kral für König stammt ebenfalls von Karl ab.

Quellen Werkeln

  • Einhard: Vita Karoli Magni. Das Leben Karls des Großen, übersetzt von Evelyn Scherabon Firchow. Stuttgart 1995, ISBN 3-15-001996-6 (lat./dt.)
  • Notker der Stammler: Notkeri Gesta Karoli - Notker Taten Karls (lateinisch - deutsch), in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters (Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Bd. 7), Darmstadt 1960, S. 321-427.
  • Annales regni Francorum. In: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, Teil 1. Neu bearbeitet von Reinhold Rau (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA, Bd. 5). Darmstadt 1974.
  • Annales Mettenses priores

Literatur Werkeln

I. Leben und Lebenswerk Werkeln

  • Sigurd Abel, Bernhard Simson: Jahrbücher des Fränkischen Reiches unter Karl dem Großen. 2 Bände. Berlin 1969 (ND von 1883/1888). (Details der Ereignisgeschichte, ausführliche Quellenangaben)
  • Alessandro Barbero: Karl der Große. Vater Europas. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 3-608-94030-8. (Italienische Originalausgabe 2000).
  • Matthias Becher: Karl der Große. 5. aktualisierte Auflage. Beck, München 2007, ISBN 3-406-43320-0. (sehr knappe Einführung mit kommentierter Kurzbibliographie)
  • Wolfgang Braunfels u. a. (Hrsg.): Karl der Große. Lebenswerk und Nachleben. 4 Bände und Registerband. Düsseldorf 1967. (immer noch maßgebliches Referenzwerk)
  • Paul L. Butzer u. a. (Hrsg.): Karl der Große und sein Nachwirken. 1200 Jahre Kultur und Wissenschaft in Europa. Band 1–2. Brepols, Turnhout 1997, ISBN 2-503-50673-9. (systematische Behandlung aller Aspekte der karolingischen Renaissance, insbesondere der mathematischen und Naturwissenschaften)
  • Roberto Cassanelli, Eduard Carbonell (Hrsg.): Von Mohammed zu Karl dem Großen. Aufbruch ins Mittelalter. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1580-4.
  • Peter Classen: Karl der Große, das Papsttum und Byzanz. Die Begründung des karolingischen Kaisertums. Hrsg. von H. Fuhrmann und C. Märtl. (Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters; Band 9). 2. Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-5709-1. (maßgebliche Arbeit zum Kaisertum und zur Kaiserkrönung)
  • Roger Collins: Charlemagne. Macmillan, Basingstoke u. a. 1998, ISBN 0-333-65054-9.
  • Jacques Delpierré de Bayac: Karl der Große. Leben und Zeit. Neff, Wien und Berlin 1976, ISBN 3-7014-0123-3. (Lizenzausgabe: Pawlak, Herrsching 1986, ISBN 3-88199-313-4)
  • Siegfried Epperlein: Karl der Große. Eine Biographie. 9. Auflage. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1982.
  • Franz-Reiner Erkens: Karl der Große und das Erbe der Kulturen. Akten des 8. Symposiums des Mediävistenverbandes Leipzig 15.–18. März 1999. Akademie Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-05-003581-1.
  • Gustav Faber: Auf den Spuren von Karl dem Großen. Paul List, München 1984, ISBN 3-471-77534-X.
  • Johannes Fried: Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands. Bis 1024. (Propyläen Geschichte Deutschlands, Bd. 1). Ullstein Propyläen, Frankfurt am Main / Berlin 1994, S. 244-341; S. 666ff, ISBN 3-549-05811-X. (gedankenreiche, aber unkonventionelle, häufig von der communis opinio abweichende Darstellung)
  • Johannes Fried u. a. (Hrsg.): 794 – Karl der Große in Frankfurt. Ein König bei der Arbeit. Ausstellung zum 1200-Jahre-Jubiläum der Stadt Frankfurt am Main. Thorbecke, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1204-7.
  • Johannes Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65289-9.
  • Reinhard Friedrich (Hrsg.): Karl der Große in Ingelheim. Bauherr der Pfalz und europäischer Staatsmann. Ausstellungskatalog. (= Beiträge zur Ingelheimer Geschichte; Heft 43). Historischer Verein, Ingelheim 1998, ISBN 3-00-003290-8. (darin u. a. Matthias Becher: Das Geburtsdatum Karls des Großen, S. 19ff.)
  • Peter Godman, Jörg Jarnut, Peter Johanek (Hrsg.): Am Vorabend der Kaiserkrönung. Das Epos „Karolus Magnus et Leo Papa“ und der Papstbesuch von 799. Akademie Verlag, Berlin 2002.
  • Dieter Hägermann: Karl der Große. Herrscher des Abendlandes. Econ, Berlin 2000, ISBN 3-549-05826-8. (Rezensionen)
  • Wilfried Hartmann: Karl der Große. Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-17-018068-0. (Rezension)
  • Friedrich Heer: Karl der Große und seine Welt. Molden, Wien u. a. 1977, ISBN 3-217-00701-8.
  • Max Kerner: Karl der Große. Entschleierung eines Mythos. 2. Aufl. Böhlau, Köln 2001, ISBN 3-412-10699-2.
  • Rosamond McKitterick: Karl der Große. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008 (Charlemagne. The Formation of a European Identity, Cambridge 2008). (Aktuelle Darstellung, die auf umfassender Quellen-, Handschriften- und Literaturkenntnis beruht; (Rezension bei H-Soz-u-Kult) sowie (kritische Rezension in Concilium medii aevi 11 (2008), S. 1019–1025.; PDF; 156 kB)
  • Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Reclam, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-010463-7. (Standardwerk zur Geschichte der Karolinger)
  • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019099-7. (knapper, aber sehr zuverlässiger und seriöser Überblick)
  • Rudolf Schieffer: Neues von der Kaiserkrönung Karls des Großen (Sitzungsbericht der bayerischen Akademie der Wissenschaften. Philologisch-historische Klasse 2004, 2). München 2004. (kritische Stellungnahme zu neuen Thesen zur Kaiserkrönung)
  • Christoph Stiegemann, Matthias Wemhoff (Hrsg.): 799. Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn. Katalog der Ausstellung in Paderborn 1999. 3 Bände. Philipp von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2456-1. (weit über die Paderborner Ereignisse hinausgreifend, unentbehrliche Ergänzung zum Karlswerk von Braunfels)
  • Joanna Story (Hrsg.): Charlemagne. Empire and Society. Manchester University Press, Manchester 2005, ISBN 0-7190-7088-0 (Aufsatzband zu Schlüsselthemen)
  • Matthias Becher, Caspar Ehlers, Lars Hageneier: Das Reich Karls des Großen. Theiss, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-8062-2507-5.
  • Stefan Weinfurter: Karl der Große. Der heilige Barbar. Piper, München 2013, ISBN 3-492-05582-6.
  • Michael Imhof, Christoph Winterer: Karl der Große. Leben und Wirkung, Kunst und Architektur. Imhof, Petersberg 2013, ISBN 978-3-932526-61-9.

II. Nachleben und Bildtradition Werkeln

  • Gerd Althoff (Hrsg.): Die Deutschen und ihr Mittelalter. Themen und Funktionen moderner Geschichtsbilder vom Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992 (darin v. a. der Beitrag von Frank Büttner: Geschichte für die Gegenwart? – Der Streit um die Karlsfresken Alfred Rethels, S. 101–126)
  • Bernd Bastert (Hrsg.): Karl der Große in den europäischen Literaturen des Mittelalters. Konstruktion eines Mythos. Max Niemeyer, Tübingen 2004.
  • Wolfgang Braunfels u.a. (Hrsg.): Karl der Große. Lebenswerk und Nachleben, Bd. 4 Nachleben. L. Schwann, Düsseldorf 1967.
  • Ellen J. Beer u. a.: Rudolf von Ems: Weltchronik/Der Stricker: Karl der Grosse. Faksimile- und Kommentarband. Faksimile Verlag, Luzern 1982, ISBN 3-85672-020-0 (vgl. dazu 1)
  • Wolfgang Braunfels: Karl der Große. In: Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 7. Herder, Rom u. a. 1974, Sp. 276-282 (zu Kult und Bildtradition)
  • Paul L. Butzer u. a. (Hrsg.): Karl der Große und sein Nachwirken. (s. oben).
  • Philippe Depreux: Karl der Große. Die Geburt Europas. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2004, ISBN 3-8067-4865-9
  • Franz-Reiner Erkens (Hrsg.): Karl der Große in Renaissance und Moderne. Zur Rezeptionsgeschichte und Instrumentalisierung eines Herrscherbildes (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Zeitschrift des Mediävistenverbandes 4, 1999, Heft 2). Akademie Verlag, Berlin 1999.
  • Franz-Reiner Erkens: Karl der Große und das Erbe der Kulturen (siehe oben), Teil III. Rezeption und Wirkungen, S. 197 ff.
  • Klaus Herbers (Hrsg.): Jakobus und Karl der Große. Von Einhards Karlsvita Zum Pseudo-Turpin (Jakobusstudien 14). Gunter Narr, Tübingen 2003 ISBN 3-8233-6018-3
  • August Heuser, Matthias Thomas Kloft (Hrsg.): Karlsverehrung in Frankfurt am Main. Eine Ausstellung des Dommuseums Frankfurt und des Historischen Museums Frankfurt. Frankfurt 2000, ISBN 3-921606-41-1
  • Jörg Jarnut: Karl der Große. Mensch, Herrscher, Mythos. Ein Rückblick nach 1200 Jahren (Paderborner Universitätsreden 66). Gesamthochschule Paderborn, Paderborn 1999 (auch in: Informationes Theologiae Europae 8, 1999, S. 11-24).
  • Karl der Große und Europa. Symposium, hrsg. von der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Deutschen historischen Museum. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2004 (darin v. a. Sven Lüken: Karl der Große und sein Bild, S. 66–86)
  • Max Kerner: Karl der Große. Entschleierung eines Mythos. (siehe oben)
  • Thomas Kraus, Klaus Pabst (Hrsg.): Karl der Große und sein Nachleben in Geschichte, Kunst und Literatur. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein, 104/105, 2003, S. 421–461.
  • Lieselotte-E. Saurma-Jeltsch: Karl der Große als vielberufener Vorfahr. Sein Bild in der Kunst der Fürsten, Kirchen und Städte (Schriften des Historischen Museums 19). Sigmaringen 1994.
  • Bernd Schneidmüller: Sehnsucht nach Karl dem Großen. Vom Nutzen eines toten Kaisers für die Nachgeborenen. Die politische Instrumentalisierung Karls des Großen im 19. und 20. Jahrhundert. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 51, 2000, S. 284–301.

Weblinks Werkeln

Spruch: Mugglschoas/Nodlehr – Zitat af Boarisch
  Commons: Karl der Große – Oibum mit Buidl, Videos und Audiodateien
 
Wikisource
Boarischa Text: Mugglschoas/Nodlehr – gmoafreie Originaltext

Anmerkungen Werkeln

  1. Vgl. Karl Ferdinand Werner: Das Geburtsdatum Karls des Großen, in: Francia 1, 1973, S. 115–157 (hier online);
    Matthias Becher: Neue Überlegungen zum Geburtsdatum Karls des Großen, in: Francia 19/1, 1992, S. 37-60 (hier online). Werner tritt für 747 als Geburtsjahr ein, Becher für 748. In der älteren Forschung wurde als Geburtsjahr oft 742 angenommen, doch tendiert man in der neueren Forschung mehrheitlich zu 747/48, vgl. R. McKitterick: Charlemagne. Cambridge 2008, S. 72.
  2. Vgl. Johannes Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. München 2013, S. 20.
  3. Dieter Hägermann: Karl der Große, Herrscher des Abendlandes. Berlin u.a. 2000, S. 9.
  4. Zusammenfassend R. McKitterick: Charlemagne. Cambridge 2008, S. 72.
  5. Vgl. Abel, Simson: Jahrbücher. Band 1, S. 14 ff.
  6. Vgl. zu diesem Ereignis Johannes Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. München 2013, S. 63–73.
  7. Michael Imhof, Christoph Winterer: Karl der Große. Leben und Wirkung, Kunst und Architektur. Imhof, Petersberg 2013, ISBN 978-3-932526-61-9, S. 26-28.
  8. Matthias Becher: Das Kaisertum Karls des Großen zwischen Rückbesinnung und Neuerung. In: Hartmut Leppin, Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Kaisertum im ersten Jahrtausend. Regensburg 2012, S. 251–270.
  9. Vgl. Dieter Hägermann, Karl der Große. Herrscher des Abendlandes. Biographie. Propyläen, München 2000, S. 53f.
  10. Einhard: Vita Karoli Magni, Kap. 31
  11. Grab von Karl dem Großen bleibt verschollen – Artikel auf Spiegel-Online vom 19. Mai 2010
  12. Vgl. Barbarossas Urkunde für Stift und Stadt Aachen vom 8. Januar 1166: corpus [...] pro timore hostis [...] caute reconditum, sed divina revelatione manifestatum. Urkunde Nr. 502 in: Vorlog:MGH.
  13. Dieter Hägermann: Karl der Große, S. 628 ff.
  14. Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Namenspatrone im Jahresverlauf (Aktualisierte Neuausgabe), Pattloch, München 2001, S. 41.
  15. August Heuser, Matthias Thomas Kloft (Hrsg.), Karlsverehrung in Frankfurt am Main.
  16. Karl der Große im Ökumenischen Heiligenlexikon.
  17. Max Schasler: Ästhetik. Grundzüge der Wissenschaft des Schönen und der Kunst. Freytag, Tempsky, Leipzig Prag 1886, Bd. 2 S. 119ff.
  18. Für die Figur Karls des Großen diente ihm die überlebensgroße Holzfigur des Heiligen Antonius von 1485 aus der Justinuskirche in Frankfurt-Höchst als Vorbild. Rethel, der 1836 nach Frankfurt übersiedelte und bis 1847 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main arbeitete, benutzte dieses Vorbild eindeutig für sein Aquarell "Der Kopf Karls des Großen" von 1846. In seinem Skizzenbuch, aus dem mit Brief vom 28. November 1932 Otto Sohn-Rethel dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt am Main-Höchst eine "flüchtige Pause" zustellte – sie ist noch heute in dessen Besitz –, findet sich auch mit Datum 1851 eine Bleistiftzeichnung des Hl. Antonius. Offensichtlich war Rethel jedoch bereits deutlich vorher in der Justinuskirche.
  19. Vgl. Lüken: Karl der Große und sein Bild. In: Karl der Große und Europa; Büttner: Geschichte für die Gegenwart. In: Althoff (Hrsg.): Die Deutschen und ihr Mittelalter.