Ohrwaschl

(Weidagloadt vo Oawaschl)
Der Artikl is im Dialekt Südostobaboarisch gschriem worn.

S' Ohrwaschl (aa: Oahwasche, Luusa oda Lousa) is des Sinnesorgan, mit dem ma heern ko. Beim Menschn wachsts auf da Seitn vom Schedl aussa, monchmoi gloana, monchmoi gressa. [1] De kompliziate Form vom Ohrwaschl heift beim Dakenna, aus weicha Richtung de afgfangan Schwingunga vo da Luft kemman. Duachn Gheergong wern de Schwingunga dann vom Drommefej und de G'heerknechaln (des san: Hamma, Amboss und Steigbiege) an de Schneckn weidagem. Dortn werd da Schoi in Nervnimpujse umgwandlt und kimmt iba'n Heernerv im Hirn ois des o, wos ma heerd. De Ohrtrompetn stejt a direkte Vabindung za Mundhöhjn dor. Desweng ko ma se bei "vaschlongne" Ohrn heifa, indem ma ausgiabig gähnt. Des is aba no ned oisse wos im Ohr drinad bassiat, zuasetzli sitzt in de Bonggeng nemli da Gleichgwichtssinn. Desweng bfindn se de drei Beng in drei senkrecht zuarandanda liagade Ebenen.

Aussn-, Mittl- und Innaohr

Wos ma auf dem Buidl seng ko

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  • gg - Gheergang
  • tf - Drommefej
  • h - Hamma
  • a - Amboss
  • s - Steigbiage
  • ph - Mittlohr
  • bg - Bonggeng
  • vh - Vorhof
  • tht,vht - Schneckn
  • ot - Ohrtrompetn (Eustachische Röhrn)

As Ohrwaschl in da boarischn Sproch

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In da Neh vo Kinda und eanane Eaziehungsberechtigtn head ma gern amoi'n Sotz: "I ziag da glei d'Ohrwaschln long!"

  1.  Robert Sedlaczek: Wörterbuch des Wienerischen. Haymon Taschenbuchverlag, Innsbruck-Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 186.