Weana Hundeséng

(Weidagloadt vo Wiener Hundesegen)
Der Artikl is im Dialekt Hausrukfiatlarisch gschriem worn.

Da Weana Hundeseng (hochdeitsch: Wiener Hundesegen) is a oidboarischa[1] Segnsschbruch aus'n frian Mitloita. Da Text is in Prosa gschrim, oiso raimt si ned, und is in am Manuskript aus'n 10dn Joahundat iwalifat (Codex 552 fu da Estareichischn Nazionalbibliodek). In dem Schbrichal wiad da Chrisdus und da heilige Martin augruafn und um Hüf bit.

A mitloitalichs Büdl fu am Schefahund, wos owa ausn 14dn Joahundat is

Es is a Seng, den woaschainli Jaga und Hiatn aufgsogt haum, wauns in da Frua eana Haus oda Hitn falossn haum, damid da Grisdus und da heilige Martin auf eana söm und eanare Hund aufbassn und se bsondas foa Wöf und Diab bschizn.

Oaginaldext

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Da Weana Hundeseng
(10z Joahundat, oid-boarisch)
heitigs Boarisch
wöatliche Iwasezung

Christ uuart gaboren eer uuolf ode diob.
do uuas sce marti christas hirti.
der heiligo christ unta sce marti,
der gauerdo uualten hiuta dero hunto,
dero zohono, daz in uuolf noh uulpa
za scedin uuerdan ne megi,
se uuara se geloufan uualdes
ode uueges ode heido.
Der heiligo christ unta sce marti de frumma
mir sa hiuto alla hera heim gasunta.

Grist woa geboan befoa Woif oda Diab
do woa Sankt Martin in Grisdus sei Hiat.
da heilige Grist und da Sankt Martin,
de wohin a imma waltn heit de Hund,
de beheaschn, das da Woif no de Woifin,
zan scheding weadn ned meng,
wo a imma se laufn im Woid
oda des Weges oda auf da Haid.
Da heilige Grist und da St. Martin bewiakn
das mia heit ole ghean hoam gsund.

Intapretazion

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Da Weana Hundeseng is fu da Geamanistik und da "Deutschen Altertumsforschung" im 19dn Joahundat ois geamanischa Zaubaschbruch klassifiziad woan. Im Joa 1858 hod da Theodor von Karajan den Schbruch in am Artikl unta dem Naum "Zwei bisher unbekannte deutsche Sprachdenkmale aus heidnischer Zeit" faöffentlicht[2], wos natiali a ofensichtlicha Bledsin is, waun in dem Schbrichal da Jesus Grisdus und da heilige Martin augruafn wean. Nu 1922 woit da Paleonotolog und Mitloitafoascha Robert Priebsch im Weana Hundeseng a Analogi zu am oidenglischn heitnischn Sengsschbruch eakena.[3] In deara Zeid woit ma auf Graumbf Zaignis fu da heitnischn foakristlichn Religion fu de faschidanen Geamanen findn, wo owa bai de Bajuwarn nix schriftlichs zan findn woa. Aundane han a weng foasichtiga und woin blos a "oberflächliche Christianisierung"[4] fu de Bajuwarn aus dem Text aussa lesn, wos owa a unwissnschoftliche Behauptung is.

Leita wean soichane Aussong oft unhintafrogt zitiad und aso wiad a komplet foisches Büd fu da religiesn Situazion fu de Bajuwarn zu deara Zeid transpoatiad. Neichane Publikazionen, in denan de gaunze Gschicht nu amoi fu Grund auf eafoascht und intapretiad wiad, gibts owa laida ned.

 
Wikisource
Boarischa Text: Althochdeutsche Zaubersprüche – gmoafreie Originaltext

Fuasnotn

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  1. Köbler, Gerhard: Althochdeutsches Wörterbuch (Memento des Originals [1] vom 17. Fewer 2007 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koeblergerhard.de, (4. Auflage) 1993, Zitat: WS = Wiener Hundesegen (1. Hälfte 10. Jh.?, abay.)
  2. Der Wiener Hundesegen, in: Moriz Haupt: Zeitschrift für Deutsches Alterthum, Elfter Band, Weidmannsche Buchhandlung, Berlin, 1859
  3. Robert Priebsch Zum "Wiener Hundesegen", The Modern Language Review, Vol. 17, No. 1 (Jan., 1922), pp. 80-84
  4. Digitale-Schule-Bayern.de, Dientzenhofer-Gymnasium Bamberg, Artikl: Frühmittelalter fum Claudio Mende

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