Wikipedia:Wia schreib a guads Esterreichisch

Dialekt: Ostmittlboarisch

Der Artike do sollad a Hüif säi fyr Läit, de wos se im Boarisch-Esterräichischen no a wengerl unsicher san.

Wer im Boarischen no ned aso sicher is, kå in da Boarischen Wikipedia trotzdeem midorwaiten. Jeeder kå de saining Texte mid am erforanen Nytzer durchdischgarirn und koaregirn lossen. Es is no kaa Maaster vom Hümme gfoin.

= 's Probleem

Werkeln

Wånn jetzad wer in da däitschen oder englischen Wikipedia schraib, hod er vurher ywer 10 Jor Unterricht in da Sprooch ghobt und hod a gånze Räi vo Konvenzionen glernt.

De Konvenzionen ermeeglichen, dass a Text schnöi vastånden wird.

Ower soiche Konvezionen muass ma ois näicher boarischer Schräiwer erscht daorwaiten bzw. lernan.

A Rotschlog fyr a guads Boarisch

Werkeln
  • Richt de noch da Sprooch vo d' Oiden und Erfoaranen
  • Schaug da å, wia Dialekt-Autorn schräim
  • Wånnst kaa boarischs Wort fyr a Soch kennst, kååst aa a hochdäitschs vawenden - so wia ma im hochdäitschn aa englische Werter vawendt

Boarische Konvenzionen

Werkeln

Es gibt a por Konvenzionen de unobdingbor san, wånn ma a guads Boarisch schräim wüi (Muass-Bestimmungen). Es gibt owerraa a por Reegln, de wos ma so oder so seeng kå (Kå-Bestimmungen)


Genitiv

Werkeln

Muass-Bstimmung:

Da Genitiv werd im Boarischen maastns umschriim:

  • Sehenswürdikeiten der Stadt - Seengswirdigkäiten vo da Stod
  • die Quadratur des Kreises - d Quadratur vum Kraas
  • die Frage aller Fragen - d Froog vo olle Froong

Präteritum

Werkeln

Muass-Bstimmung:

's Präteritum werd im Boarischen mim Perfekt ausdryckt:
ich war, ich wollte, ich musste, ich dachte - i bin gween (gwesen), i hob woin, i hob miassen, i hob denkt; netter bäi „wollen“ und „sein“ gibs aa im Boarischen a Präteritum: i woit, i woa - besser warad ower i hob woin, i bin gween

Foisch is: "i musst", "i dacht" usw.

Relativsotz (Nedmsootz)

Werkeln

Muass-Bstimmung: Aigschowane Säätz, Relatiavsäätz, fångan im Boariscehn in da Röge mid wo, bzw. der wos, de wos, des wos å

Boarisch
  • I bin aaner, wos auf d' Woi geet.
  • I bin aaner, der wos auf d' Woi geet.
  • De mim rosan Diandlgwånd, de wos aso laud gschimpft hod, hetad gor ned aso Unrecht ghobt.
Unboarisch
  • I bin oaner, der auf d' Woi geet.

Ans Werterl wo/wos werd im Boarischen aa oft a Endung drå ghängt.

Boarisch
  • De aane mid de Aungglaasln, de wosst ågredt host, hod ma a ned schlecht gfoin.
  • Da Gschnecklerde, den woss aso dableckt ham, is nochan hybsch zorneg furt.

Quejn fian Relativsotz-Obschnitt[1]

Präpositionen bai Ortsnåmen

Werkeln

Kå-Bstimmung:

Bai Ortsnåmen steet im Oidboarischn fost imma d Präposition auf oder z'

auf Rengschburg, auf Niamberg, auf Linz, auf Mistlboch usw. (fir "nach")
z' Minga, z' Soizburg, z' Augschburg, z' Wean usw. (fir "in")

Auf echt boarisch gibts koa "ü"

Werkeln

Stott 'm "ü" haassts auf boarisch "i", "y" "ia", "ir" "u", "ua, oda "ea", ausser im Ostmittlboarischen bai da Süim -il

ü werd zu ia in

siass (süß), miad (müde), gmiatle (gemütlich), Kia (Kühe), Hosentirl (Hosentürchen), niachtern (nüchtern), liang (lügen), fria (früh), Gwiaz (Gewürz), Girtl (Gürtel), kirzen (kürzen), liab (lieb), Riassl (Rüssel), Schnial (Schnürchen), Griassde (Grüß dich), usw. (Anmerkung: im Nordboarischn aj/ej gsprocha.)

ü wiad zu i oder y in

Minga (München), iwa/ywer (über), Strimpf/Strympf (Strümpfe), Glick/Glyck (Glück), Siden/Syden/Siaden (Süden), sichde/sychte (süchtig), Schlissl/Schlyssl (Schlüssel), jingster/jyngster (jüngster), Stickl/Styckl (Stückchen) usw.

ü wiad zu u in

Brucken (Brücke), bucken (bücken), Kuche oder Kuchl (Küche), wurad, waarad (würde), Mucken (Mücke), hupfen (hüpfen), fuffzge/fuchzge (fünfzig), Ruam (Rübe), usw.

ü wiad zu ea in

grean (grün), Bleamal (Blümchen) usw. (Anmerkung: im Nordboarischn aj/ej gsprocha.)

Wo bläibt im Ostmittlboarischen des "ü" dahoiden

Werkeln
ausser baim -il, und -iel do haassts

Wüidschitz (Wildschütz), vüi (viel), spüin (spielen), Gfüi (Gefühl), vüi (viel), aifüin (einfüllen), obküin (abkühlen)


Boarische Rechtschraiwung

Werkeln

De boarische Rechtschraiwung beweegt se im Råmen vo da däitschen Rechtschräibtradizion. Es gibt owerraa a por Ainghaiten vum Boarischen, de wos se ned oiwäi aafoch audrucken lossen.

Es gibt zwaa grundsätzliche Meglichkaiten fyr de boarische Rechtschräiwung: Entweder a Orientiarung an da schriftdäitschen Rechtschräiwung oder a Orientiarung an da Aussprooch.

Dazua kummt a naicher Vasuach mid aner Umschrift, de wos an Hauffm Sunderzäichen vawendt, de wos in da däitschen Schriftsprooch ned vurkemman.

Am häiffigsten werd woi a Mischung aus däitscher Rechtschräiwung und Orientiarung ån da Aussprooch vawendt.

Mid Vastånd ywersetzen

Werkeln

's erschte Züi vo da boarischen Wikipedia kå ned säi, dass ma däitsche Wikipedia-Texte Wort-fyr-Wort ywersetzt. Mia woin an erschter Stöi schå wos Aigans zaang. 's Ywersetzen is ower oft a guader Aistiag fyran Artike.

Wer an Artike ywersetzt, soid voran Thema wos vastee und in saine äiganan Werter ywersetzten. Oisdånn ned Wurt-fyr-Wurt - des gibt kaa rechts Boarisch ned å und vafiat aa oft zua unboarische Formuliarungen, wia dass man Geniti "im Osten Esterräichs" stott richte "im Osten vo Esterräich" oder a Präposizion "in Wean" stott "z' Wean" hernimmt.

Quöin

Werkeln
  1. Johann Höfer: Bairisch gredt. Verlog Point Bücher, Minga, 1995

Drucksochn

Werkeln
  • Johann Höfer: Bairisch gredt. Point Bücher, Minga 1995. ISBN 3-00-000284-7
  • Franz Ringseis: Ringseis' Bayerisches Wörterbuch, Bayerland, Dachau, 2. Auflog 2006. ISBN3-89251-3503