Friedrich Nietzsche
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Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktoba 1844 in Röcken ba Lützen; † 25. August 1900 in Weimar) wor a deitscher Philosoph, Dichter und klassischa Philolog.
Da Nietzsche hod ois Philolog ogfongt und is eascht noch und noch zum Philosophn und Freidenka worn. Ois extrema Freigeist losst a si aa ned in a philosophische Kategorie oda Disziplin eiordnen.
Ea hod de Grundlogn vum Christntum, vo da Moral, Philosophie, Wissnschoft und Kunst radikal kritisiad. Er hod ans Lem, an Lemsbejohung, ans Diesseits glaabt und an de Werte vum antikn Griechnland. Seine Konzepte vum „Übermenschen“, vum „Willen zur Macht“ oder vo dera „ewigen Wiederkunft“ wern bis heit heftig dischkriert. Ea hod a eignoartig markante Sproch entwicklt, mit ana Tendenz zum Aphorismus. Besundas mit seine Gedichtln und mit Also sprach Zarathustra is er aa ois Dichta anerkannt.
Mit 24 Joah is da Nietzsche scho Professor fia klassische Philologie in Basel worn. 10 Joah späda hod ea sei Amt wegn Krankheit wieda niedaglegt. Er is dann in Deitschland, in Frankreich, in Italien und in da Schweiz umadumgroast. Mit 44 Joah is a, ois Foig vo seina Krankheid, da Syphilis, varuckt worn. De letztn 11 Joa vo seim Lem is ea vo seine Muadda und vo seina Schwesta pflegt worn. Erscht zu dera Zeit san seine Schriftn populär worn.
Schlisslkonzepte
WerkelnKritik vo da Moral
WerkelnOana vo de wichtigstn Kritikpunkte vum Nietzsche spädastens seit Menschliches, Allzumenschliches is de Moral, bsundas de christliche Moral. Er wirft da Philosophie und da Wissenschoft vor, de herrschende Moral kritiklos iabanumma zhom. Freies und afklärts Denga muass se oba iaba guat und schlecht stejn, wia er in seim Buach Jenseits von Gut und Böse" bschriem hod. De Philosophn ausm Omdland vo Platon bis Kant hättn des vasamt.[1] Nietzsche gähts uman Wert vo moralischn Systemen iabahapts:
- „Alle Wissenschaften haben nunmehr der Zukunfts-Aufgabe der Philosophen vorzuarbeiten: diese Aufgabe dahin verstanden, dass der Philosoph das Problem vom Werthe zu lösen hat, dass er die Rangordnung der Werthe zu bestimmen hat.“ (Zur Genealogie der Moral [2])
Da Herrgod is tod (Gott ist tot)
WerkelnDa Nietzsche hod damid ned unbedingt den Tod vum Herrgod beschworn, sundan wor do vuimehr a schoafa Zeitbeobachta. Ea wor da Moanung, dass de christliche Moral am Ende wor, marode und schwoch.
De wichtigste Stej dazua is da Aphorismus 125 in da "Fröhlichen Wissenschaft" mit'n Titl "Der tolle Mensch". In dem Aphorismus ko ma segn, dass da Tod vum Herrgott ois wos Schrecklichs ongsegn wiad, wei damid des geistige Fundament vo unsara Wejd zasteat worn is.
- „Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“
Da Nietzsche is zum Schluss kemma, dass voa oim de Naturwissenschoftn den Herrgott vo de Christn unglabwiardig gmochd hom. Ea hod deshoib de christliche Moral bekämpft und si sejm "Immoralist" gnennt. Im nochglossanen Fragment „Der eiropäische Nihilismus“ hoassts: „Gott ist eine viel zu extreme Hypothese.“
Daraus is ois logische Konsequenz de Idee vum "Iwamenschn" (Übermenschen) enstandn, so wias da Nietzsche an Zarathustra sogn hod lossn: „Tot sind alle Götter: nun wollen wir, dass der Übermensch lebe.“
Da Wuin zua Mocht (Wille zur Macht)
WerkelnDe Wejd is a ewigs Chaos vo vuin vaschiedanan Wuin zua Mocht. Dauand im Kampf, da oane vasuacht an andan niedazmochn, zu untaweafn, den Wuin afzwingan. Da Wuin zua Mocht hoasst owa aa gestoitn, wos mochn, wos voranbringan.
Wos da Nietzsche damit gmoant hod is umstrittn. Do kon vui eineintapretiat wern. A metaphysische Deitung wias da Heidegger vasuacht hod, wiad owa nimma vatretn.
Des Konzept is zum easchtn Moi in "Also sprach Zarathustra" eingfiaht worn. In fost oin weidan Biachln kimmt dea Gedankn voa. Es is aa da Titl vo an geplantn Weak, des owa nia zstand kemma ist und des aa ois "Umwertung aller Werte" bekannt is. Afzeichnungen vo dem Weak san in andare Biachln afgnumma worn, wia in de "Götzen-Dämmerung" und "Der Antichrist". A umstrittene Nochloss-Zsammfossung vo Elisabeth Förster-Nietzsche und Peter Gast, hoasst aa "Der Wille zur Macht" und soit ongeblich des geplante Weak sei.
Da Iwamensch (Übermensch)
WerkelnDa Nietzsche glabt ned an an Fortschritt, weda in da Gschicht vo da Menschheit no sunstan. Deshoib san de besten Menschen, de Iwamenschn, da Sinn vo da Menschheit. De Menschnmassn san nua des Substrat aus dem Iwamenschn entstengan, de hoat und gnadnlos zu andan Menschn san und aa zu si sejm - de des Lem wia a Kunstweak gstoitn. Des Gegntei vum Iwamenschn is da "letzte Mensch" wia ea in "Also sprach Zarathustra" voakimmt. Da "letzte Mensch" is onpasst, schwoch, scheit des Risiko und strebt noch an langan, glicklichn Lem ohne Härtn und Konflikte.
Da Iwamensch is ned ois Herrnmensch zu vastehn, ea is voa oim oana dea wos ko, a Kinstla, oana dea si sejm vawiaklicht.
De ewige Wiedakunft (Ewige Wiederkunft)
WerkelnOis wiedahoit si, ois wor scho amoi do, ois kimmt wieda und wieda. Sochlich, wissnschoftlich kon ma des natialich in jeda Hinsicht ozweifln - da Nietzsche wor a koa Wissnschoftla. Es steckt do owa a interessanta philosophischa Gedankn dahinta. Wei, woahscheinlich moant da Nietzsche damit, dass ma so lem soit, dass ma des ewige Wiedahoin vo seine Handlungen aushoidn tadad, jo sogoa si dariba gfrein tadad. So gsegn is de a Oat Maßstob fia jede Handlung, a Oat ibasteigata "kategorischer Imperativ", a extreme Foam vo Lemsfreid.
Sei Weak
WerkelnHintdro stehd oiwei de Jahreszoih wanns s easchte Moi aussekemma is
Philologischs
Werkeln- Zur Geschichte der Theognideischen Spruchsammlung, 1867
- De Laertii Diogenis fontibus, 1868/69
- Homer und die klassische Philologie, 1869
- Analecta Laertiana, 1870
- Das florentinische Tractat über Homer und Hesiod, 1870 (siehe: Certamen Homeri et Hesiodi)
Philosophischs, Dichtung und Autobiografische Sachan
Werkeln- Fünf Vorreden zu fünf ungeschriebenen Büchern (1872) KSA 1:
- Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, 1872 KSA 1
- Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn (1872) KSA 1
- Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen (1873) KSA 1
- Unzeitgemäße Betrachtungen, 1873–1876 KSA 1 und 2
- David Strauß, der Bekenner und der Schriftsteller, 1873
- Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, 1874
- Schopenhauer als Erzieher, 1874
- Richard Wagner in Bayreuth, 1876
- Menschliches, Allzumenschliches – Ein Buch für freie Geister (mit zwei Fortsetzungen), 1878–1880 KSA 2
- Morgenröte – Gedanken über die moralischen Vorurteile, 1881 KSA 3
- Idyllen aus Messina, 1882 KSA 3
- Die fröhliche Wissenschaft („la gaya scienza“), 1882 KSA 3
- Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen, 1883–1885 KSA 4
- Jenseits von Gut und Böse – Vorspiel einer Philosophie der Zukunft, 1886 KSA 5
- Zur Genealogie der Moral – Eine Streitschrift, 1887 KSA 5
- Der Fall Wagner – Ein Musikanten-Problem, 1888 KSA 6
- Dionysos-Dithyramben, 1889 KSA 6
- Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert, 1889 KSA 6
- Der Antichrist – Fluch auf das Christentum, 1895 KSA 6
- Nietzsche contra Wagner, 1895 KSA 6
- Ecce homo – Wie man wird, was man ist, 1908 KSA 6
Musik
WerkelnDa Nietzsche hod scho seid seina Kindheid aa Musi gschpuid und mehrne kloanane Stickln komponiad.
Davo hom a Bedeitung:
- Manfred-Meditation, 1872. Zum Manfred von Lord Byron. Noch na vernichtndn Kritik vom Hans von Bülow[3] hod da Nietzsche as Komponian meah oda weniga aufghead.
- Hymnus an die Freundschaft, 1874. Hörprobe
- Gebet an das Leben, NWV 41, 1882, und Hymnus an das Leben, Chor und Orchester, 1887: Da Nietzsche hod 1882 a Gedicht von Lou von Salomé vatond. Da Peter Gast hod des zu na Komposition füa gmischtn Khoa umgarwad und 1887 unterm Nietzsche seim Nam' vareffentlicht. Höaprobm
Mehra zum Nietzsche seina Muse findst unta [1].
Beleg
Werkeln- ↑ Morgenröthe, Vorrede (KSA 3, S. 11–17).
- ↑ Zur Genalogie der Moral, Erste Abhandlung, Anmerkung nach Abschnitt 17 (KSA 5, S. 289).
- ↑ Brief vom Hans von Bülow an Nietzsche, 24. Juli 1872, KGB II/4 Nr. 347, S. 51-54 Internet (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)
Im Netz
WerkelnSpruch: Friedrich Nietzsche – Zitat af Boarisch |
- www.friedrichnietzsche.de u. a. Voitextsuach (Onmejdung notwendig)
- Nietzsche Channel (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) – Texte
- Nietzsche-Briefwechsel Klassik Stiftung Weimar/Goethe- und Schiller-Archiv
- Literatur von und über Friedrich Nietzsche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Malcolm Brown: Nietzsche Chronicle – engl. chronologische Biographie
- HyperNietzsche – umfossende Nietzsche-Seitn
- Weimarer Nietzsche-Bibliographie Klassik Stiftung Weimar/Herzogin Anna Amalia Bibliothek – Bibliographie, Stand: März 2006.
- www.f-nietzsche.de – private Seitn mit vui Infos
- Eintrag im philolex - kritische Seitn
- Nietzsche Online (Uni Saarbrücken)