Grönländische Sproch

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Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn.


Grönländisch is a eskimo-aleutische Sproch und wead vo rund 57.000 Leidln z Grönland und Dänemark gredd. Es is eng mit de Inuit Sprochn in Kanada vawandd, wia beispuisweis Inuktitut. Da Haptdialekt vom Grönländischn, Kalaallisut oda West Grönländisch, is seit Juni 2009 de Amtssproch z Grönland.

Grönländische Sproch
(Kalaallisut)
Gredd in Grönland und Dänemark
Sprecha eppa 60 000
Klassifikation
  • Eskimo-Aleutisch
  • Eskimo
  • Grönländisch
Offiziella Status
Amtssproch Grönland
Sprochcode
ISO 639-1 kl
ISO 639-2 kal
ISO 639-3 kal
Sprochraum
De Vabroadung vom Grönländischen mit seine Vawanddn
De Vabroadung vom Grönländischen mit seine Vawanddn

De Vabroadung vom Grönländischen mit seine Vawanddn

Grönländisch is a hochgradig polysynthetische Sproch. Des hoasst, dass aus diverse Wortwuazna und Suffixa lange zammagsetzte Weata buidd wean. So wean a neie Begriff oft aus Stammweata konstruiat, owa es wead a vui ausm Dänischn und Englischn iwanomma.

Des Grönlandische losst si in drei Haptdialekte eintein: Nord-, Ostgrönländisch (Tunumiutut) und Westgrönländisch (Kitaamiutut). Westgrönländisch, da Dialekt mit da gresstn Sprechagruppm, wead efta ois Kalaallisut im engan Sinn bezeichnet. Inuktun oda Avenarsuarmiutut, da neadliche Dialekt, wead in da Gegend von Qaanaaq (Thule) gredd und is am engstn mitn kanadischn Inuktitut vawandd. Des Wort Kalaallisut is a Equativ und bedeidd weatle wia a Grönlända.

De boarische Sproch hod nebm "Iglu" (nei-grönl. illu, Inuktitut iglu) no de Weata "Anorak" (grönl. annoraaq), und "Kajak" (grönl. qajaq) ausm Grönländischen integriat.

Gschicht

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De Grönländische Sproch is mit da Thule Kuitua im 13. Joarhundat noch Grönland kema. Wos fia Sprochn vo de ejtan Kuituan (Saqqaq und Dorset) gredd worn san, is ned bekannt. De easchte Beschreibung vom Grönländischn stammt vom 17. Joarhundat. Wia de dänischn Missionare kema san und de dänische Kolonialisiarung oganga is, san aa de easchtn Weatabiachl und de easchtn Grammatikn gschrim worn. Da Missionar Paul Egede hod 1750 des easchte Grönländische Weatabiachl und 1760 de easchte Grammatik vaeffentlicht.[1]

Duach de dänische Kolonialisiarung im 18. Joarhundat bis zua Autonomie 1979 is des Grönländische stoark unta Druck kema. In de 1950a Joar wor de Sprochpolitik vo Dänemark drauf ausglegt Grönländisch duach Dänisch z dasetzn. Fost de ganze Schui hams do auf Dänisch ghoiddn, genauaso ois wia an Amtsvakea.[2]

Vo 1851 bis 1973 is Grönländisch in oana kompliziatn Orthographie gschriem worn, wo afn Missionar Samuel Kleinschmidt zruckgeht. 1973 is a neie Rechtschreibung eingfiat worn, mit da Obsicht de gschriebane und gredde Sproch steaka in Iwaeinstimmung z bringe. De Reform wor effektiv und in de foigendn Joar hod de Grönländische Literatur an Aufschwung dalebt.[2] Mit da Autonomie vo 1979 hod nacha a Grönlandisiarung eingsetzt. In da Grundschui wead seitdem nua no Grönländisch gredd.[3]

Voa Juni 2009 wor Grönländisch zamma mit Dänisch de Amtssproch.[4] Seitdem is Grönländisch de oanzige Amtssproch.

Phonologie

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Vokale

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Des Grönländische drei Vokal-System besteht aus /i/, /u/ sowia /a/ und is typisch fia a Eskimo-Aleutische Sproch. Vor an uvularn Konsonantn ([q] oda [ʁ]), /i/ wead allophonisch umgsetzt wia [e] oda [ɛ] und /u/ wia [o] oda [ɔ]. De Alternation wead in da modernen Orthographie duach /i/ und /u/ ois <e> und <o> dorgstejt, bsondas wenns vor Uvularn ((q) and (r)) aftritt. Doppevokale wean zwoa Mora, so sans nacha a phonologische Vokal-Sequenz und koa langa Vokal; se wean owa aa ois zwoa Vokale in da Orthographie gschriem.[5] Da oanzige Diphtong in da Sproch is /ai/, wo nua am End vo am Wort vorkimmt.[6] Zum Beispui:

/ui/ "Ehepartna" ausgsprocha [ui].
/uiqarpuq/ "sie hod an Ehepartna" ausgsprocha [ueqaʁpɔq] und gschriem <ueqarpoq>.
/illu/ "Haus" ausgsprocha [iɬːu].
/illuqarpuq/ "sie hod a Haus" ausgsprocha [iɬːoqaʁpɔq] und gschriem <illoqarpoq>.

Grammatik

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Schuidl auf Dänisch (obm) und Grönländisch (untn); Sisimiut, Grönland

Grönländisch hod im begrenzdn Umfang a ergativische Struktua. Komposita (Zammasetzunga vo oagnstendign Weatan) san im Gegnsotz zu Derivation sea sejtn. Inhoidsweata kenna im Grönländischn (mit gwissn Eischrenkunga) in de Wortklassn Nomina und Verbn einteit wean. Jede vo dena Kategorien wead in intransitive und transitive Weata afteit. Untaschiedn wean: via Persona (1., 2., 3., 3. reflexiv), zwoa Numeri (Singular, Plural; an Dual wia im Inuktitut gibts ned), ocht Modi (Indikativ, Partizipial, Imperativ, Optativ, Subjunktiv vo da Vagangenheit, Subjunktiv vo da Zukumft, habituativa Subjunktiv), zehn Kasus (Absolutiv, Relativ, Equativ, Instrumentalis, Lokativ, Allativ, Ablativ, Prosekutiv sowia fia bestimmte Nomina: Nominativ und Akkusativ). Am Verb wead sowoi s Subjekt ois wiar aa s Objekt in Form und Person und Numerus markiat. Transitive Nomina trogn Possessivaffixe.

Syntax

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Grönländisch kennt drei offane Wortklassn: Substantive, Verben und Partikel. Verben flektian nach Person und Numerus vo Subjekt und Objekt genauso wia nach an Modus. Sustantive flektian af Possession und Casus.[7]

Verb:

Oqar-poq "ea sogt"

Substantiv:

Angut "a Mo"

Partikel:

Naamik "naa"

Schrift

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Im Untaschied zu dena kanadischn Eskimosprochn wead Grönländisch ned mit da Inuktitut-Schrift, sondan mitn lateinischn Alphabet gschriem. Da Buachstob Kra „ĸ“, wo uaspringle an uvularn Plosiv [q] representiat hod, in da neien Orthographiereform duach an Buachstom q easetzt worn.

De kompliziate, morphologisch orientiate Orthographie vo 1851 vom Missionar Samuel Kleinschmidt, is 1973 duach a neie, phonetisch ausgrichtate Rechtschreibung oglest worn.

Des Grönländische Alphabet besteht nua aus de foigendn Buachstobm: A E F G I J K L M N O P Q R S T U V. Damit Lehnweata aus ondan Sprochn wiedagem wean kenna, bsondas ausm Englischen, wean no de foigendn Buachstobm gnutzt: b, c, d, h, x, y, z, w, æ, ø and å.[8][9] Oisd Ofiahrungszeichn wean de Symbole ›...‹ and »...« vawendd.

Textbeispui

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Inuit tamarmik inunngorput nammineersinnaassuseqarlutik assigiimmillu ataqqinassuseqarlutillu pisinnaatitaaffeqarlutik. Silaqassusermik tarnillu nalunngissusianik pilersugaapput, imminnullu iliorfigeqatigiittariaqaraluarput qatanngutigiittut peqatigiinnerup anersaavani.

"Olle Menschn san frei und gleich in Bezug auf Wiade und Rechtn geborn. Se san mit Vanunft und Bewusstsein ausgstottet und soitn miteinanda im briadalichn Geist umgeh." (Auszug aus da Deklaration vo de Menschnrechte, Artikl 1)

Wortschotz

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Da gresste Tei vom grönländischn Vokabular kimmt vom Proto-Eskimo-Aleutischn, es kema owa a vui Weata vo ondan Sprochn, bsondas vom Dänischn. Friahe Entlehnunga ausm Dänischn san oft vo da Grönländischn Phonologie iwaformt worn; beispuisweis des Wort palasi ("Pfoff") is a Loanwoat vom Denischn "præst" (vgl. Priesta).

Duach de polysynthetische Wortbuidung hod des Grönländische a Riesnpotenzial fia neie Begriffe. Beispuisweis hoasst qarasaasiaq "Computer" und weatlich "kinstlichs Gehian". De polysynthetische Eignschoft vo da Sproch bringts mit sich, dass des Grönländische aus nua relativ wenign Wuazlweatan besteht.[1] Zum Beispui wead de Wuazl fia "Zungan" oqaq zua Buidung vo de foigendn Weata vawendd:

  • oqarpoq sogt'
  • oqaaseq 'Wort'
  • oqaluppoq 'redd'
  • oqaasilerisoq 'Linguist'
  • oqaasilerissutit 'Grammatik'
  • oqaluttualiortoq 'Autor'
  • oqaasipiluuppaa 'eam a Gardinenpredigt hoidn'
  • oqaatiginerluppaa 'redd schlecht iwa eam'

Da lexikalisch Untaschied zwischn Grönländischn Dialektn is oft sea gross. Des hengt mit kuiturejn Tabu-Praktikn zamma. Nama vo Vastoabanen san beispuisweis oft mit am Tabu belegt worn. Und wei de Grönlända oft noch Oitogsgegnstendn gnennt worn san, worn davo aa Ausdrick ausm Oitogslebm betroffa. Vasteakt is des Phänomen aa no daduach worn, dass Leidln eanan Naman friaha efta gendat hom.[1]

  1. 1,0 1,1 1,2 Rischel, Jørgen. Grønlandsk sprog.[1] Den Store Danske Encyklopædi Vol. 8, Gyldendal
  2. 2,0 2,1 Goldbach, Ib & Thyge Winther-Jensen (1988). "Greenland: Society and Education". Comparative Education 24 (2, Special Number (11)): 257–266.
  3. Iutzi-Mitchell, Roy D. & Nelson H. H. Graburn (1993). "Language and educational policies in the North: Status and Prospectus report on the Eskimo-Aleut languages from an international symposium". International Journal of the Sociology of Language 1993 (99): 123–132.
  4. According to the Namminersornerullutik Oqartussat / Grønlands Hjemmestyres (Greenlands Home, official website): « Language. The official languages are Greenlandic and Danish... Greenlandic is the language [that is] used in schools and [that] dominates in most towns and settlements ». Archivierte Kopie. Archiviert vom Original [2] am 27. Feba 2009; abgerufen am 13. Dezember 2008.
  5. Rischel (1974) pp. 79 – 80
  6. Bjørnum (2003) p. 16
  7. Bjørnum (2003)
  8. Grønlands sprognævn (1992). Icelandic Council for Standardization. Nordic cultural requirements on information technology. Reykjavík: Staðlaráð Íslands. ISBN 9979-9004-3-1.
  9. Petersen, Robert (1990). "The Greenlandic language: its nature and situation". in Dirmid R. F. Collis (ed.). Arctic languages: an awakening. Paris: Unesco. pp. 293–308. ISBN 92-3-102661-5.

Literatua

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  • Fortescue, M. D. (1990). From the writings of the Greenlanders = Kalaallit atuakkiaannit. Fairbanks, Alaska: University of Alaska Press. ISBN 0-912006-43-9
  • Richard H. Kölbl: Grönländisch - Wort für Wort. Roas-Sprochfiahra, Bielefeld 2006. ISBN 3-89416-373-9 (dazu gibst an Aussprochtrainer auf Audio-CD: ISBN 3-8317-6221-X)
  • Jan Henrik Holst: Einführung in die eskimo-aleutischen Sprachen. Helmut Buske, Hamburg 2005. ISBN 3-87548-386-3

Im Netz

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