Heiricha
Der Artikl is im Dialekt Ostestareichisch gschriem worn. |
A Heiricha oda Heiriga is in Estareich a Ausdruck fiar an Wiat, dea wos in easchta Linie söwa gmochte Drangln – und zwoa Wein, Obstmost und söwabrenndn Schnops - aussschengd. Duat kriagd ma aa a koids Essn wia zum Beispü a Brettljausn. Eng zauman midn Heirichn hängt da Begriff Buschnschaung. De zwaa Weata kennan, owa miassn net fia des söwe steh. Do gibts sprochgeografische, owar aa rechtliche Deteus, de wos weida unt in dem Artikl ausanaunda dividiad wean.
Heiricha und Buschnschaung - wia sogt ma wo?
WerkelnSprochlich gseng
WerkelnDa Heiriche hod sein Naum vo dem hea, dass ma friara duatn nuar in Wei vom letztn Joah - in heirichn Wea, wia ma sogt – ausgschengt hod. Vom heirichn Wei kummt da Ausdruck Heiricha. Aa wauns uaspringlich nuar um an Wei gaunga is, hod ma in Begriff aa fia de „Mostheirichn“ heagnumma, wo mar an Öpfe- Birnanmost kriagt. Vo da Sproch hea findt ma in Begriff „Heiricha“ in easchta Linie in Wean und Niedaöstareich, deuweis aa vuar oim in Owaöstareich fia de Mostheirichn.
Buschnschaung kummt vo dem hea, weu a Buschnschaung und a Heiricha ned is gaunze Joah offn haum deafm. Waunns amoi offn haum, nochad hängt a Fährabuschn vua da Tia. Daun sogt ma: se haum ausgsteckt. Vom Fährabuschn, dea wos daun draussd hängt, kummt da Ausdruck Buschnschaung. Da Begriff "Buschnschaung" fint si vua oim in Sidmittlboarische und Siidboarische Gegandn, so ois wia z. B. in da Steiamoak und in Sidtiroi. In vüle regionale Mundoatn sogt ma da Buschnschaung und net de Buschnschaung.
Rechtlich gseng
WerkelnNua da Begriff Buschnschaung hod an rechtlichn Schutz, und zwoa in de Laundesgesetzbladln vo Wean, Niedaöstareich, Owaöstareich, Buagnlaund, Steiamoak und Keantn. Duat steht im wesantlichn iwaroin is Söwe drinnad. A Buschnschaung hod schdrenge Auflogn vo dem hea, wos vagreisln deaf; z. B. ka woams Essn. Und nembei muaß de Hittn, woar a is Lokal hod, auf an Grund steh, dea wos vo da Flächnwidmung hea a "laundwiatschoftlichs Betriebsgebiet" is. Bein Heirichn is des aundascht, weu dea Begriff is net rechtlich gschützt - theoretisch kunnt a jeda sei Hittn so haßn. Da Inhowa vo ana Buschnschaung-Konzession hod owa no an legistischn Ausweg, waun ar a greßares Aungebot vo Essn haum mechat: Waun a aundare Peason ois wia da Inhowa vo da Buschnschaung auf dem söwn Grund, wo des Buschnschaung-Geweawe augmööd is, des Geweawe vo an so gnennd "Heirichn-Buffet" ausübt, daun is des vom Recht hea voikomman in da Uadnung[1]. Des Geweawe vom Heirichn-Buffet is so wos wiar a klane Wiatshaus-Konzession, wo aa no a woams Essn aubotn wean kau. In da Praxis mocht des zmeist de Ehefrau vom jeweulichn Haura.
Gschicht
WerkelnUasprung
WerkelnOft wiad fian easchtn Aufaung vom Heirichn is Dokument Capitulare de vilis vel curtis imperii ausn Joah 795 vom Koal in Großen heagnumma. Vo dem hea haßt aa, de oidn Fraungn und Boarn häddn in Brauch vo da „Heckwirtschaft“ oda „Straußenwirtschaft“, wias as in Siddeitschlaund heid no gibt, ins domolige Östareich ummabrocht. De Gschicht is owa unta Historika recht umstridtn.[2].
Easchte Vualeifa vo Heirichn und Buschnschaung finden si im Midtloita. Ausn domolign Wean san so gnennde „Trinkstubm“ iwaliefat, in denan de Biaga eahnaren söwabaudn Wei ausgschengt haum. Duatn hod neman Wei nua Brod, Zwüfe und Knofe vakauft wean diafn; quasi a Eischränkung vom Aungebot hea, wia ma s - in ana natialich modifiziadn Weis - aar in de heitichn Buschnschaunggsatzln findt.
A oaganisiade Ausschaung vo an sööwabaudn Wein is aa ausm Spädmidtloidta in da Gegend vo de heitichn Bundeslända Wean, Niedaöstareich und im Buagnlaund belegt. Duat hods in vüle Uatschaftln aa so gnennde „Schankgerechtigkeit“ (Recht fia d Ausschaung vom sööwagmochtn Wei) vo de jeweulichn Eihwohna gebm, de wos in de „Banntaidinge“ (Vasaummlungan) vo de eatlichn Haura festglegt wuan is.
De easchte Obbüdung, wos meglichaweis an Heirichn zagt, findt si aufm Babenberger-Stammbaum, dea wos 1489 – 1492 vom Hans Part gmoihn wuan is. Duat siecht ma links untahoib vo da Buag Mödling a Haus, wo a Fährabuschn obmat hängt.
De „Zirkularverordnung“ vo 1784
WerkelnDe easchte oigemein gütige rechtliche Grundlog fia Heiriche und Buschnschaungn woar a Gesetz vo 1780 vom Kaisa Joseph II. Duatn is festglegt wuan, das a jeda Biaga seine söwagmochtn Lebmsmittl, owar aa sein Wei und Obstmost, wiar und waunn a wü, vakaufn deaf. Des Gaunze is mid da „Zirkularverordnung“ vo 1784 no amoi bestätigt und bekräftigt wuan. Da Aunlaußfoi fia des neiche Gsatzl woar im klaan Deafe Salcano bei Görz, wo a gwissa Grof Delmetri seine Untagewanan aufs Aug druckn woit, dass in ana bestimmt Zeid vom Joah nua sei Drangl, und net eahna söwagmochts ausschengn deafn. Auf des hinauf haum se de duatign Haura bein Kaisa in an Briaf beschweat. De hod daunn in dera Zirkularverordnung festglegt, dass:
„Ungeachtet durch mehrer Verordnungen den Grundherrschaften ausdrücklich verboten wird, ihren Untertanen einige Naturalien, in was immer für einem Masse zum Kaufe oder Verkaufe aufzudrängen so haben sich dennoch verschiedene Fälle ereignet, welche die Ausserachtlassung dieses Gesetzes beweisen, und die Erneuerung desselben zum Schutze der Unterthanen notwendig machen.
Wir verbieten also hiemit allen Grundobrigkeiten bei schwerster Bestrafung, ihren Unterthanen, unter was immer für einem Namen und Vorwande, Lebensmittel oder Getränke, zum Kaufe, Verkaufe oder Ausschanke auf obrigkeitliche Rechnung aufzudrängen, oder dieselben zu zwingen, zu einem höheren Preise, als die Obrigkeit auszuschenken; und geben hingegen jedem die Freyheit, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein und Obstmost zu allen Zeiten des Jahrs, wie, wann und in welchem Preise er will, zu verkaufen, oder auszuschenken.
Wien den 17ten August 1784“
Des Gsatztl hod is easchte moi des Recht auf freie Ausschaung in de domolign Östareichiscn Lända oigemein duachgsetzt und legitimiad. Zweng dem güt is Joah 1784 ois Aufaung vo de Heirichn und Buschnschaungn, wia s heitzdoog bekaunnt san.
Entwigglung bis Heid
Werkeln1845 is a Hofkanzleidekret aussekumma, wos den Betrieb vo an Heirichn aunzeigepflichtig gmocht hod, des haßt, wear an Heirichn aufspean wü, muaß des vuahea aufn Aumbt mödn. Auf de Tour woar a leichtare Kontroin fia de Behördn meglich, ob dea jeweuliche Heiriche aa olle rechtlichn Auflogn befoigt.
Nochn 2. Wöödkriag san de heitichn Buschnschaunggesetze enstaundn. Weus denan Leid oiweu bessa gaunga is, haum sa si meah vo da Speis bein Heirichn dawoat. Duach des is de heitige rechtliche Situation entstaundn.
Bekaunte österreichische Heirignuatschoftn
WerkelnDe bekauntn österreichischn Heirignuatschoftn findt ma vuar oim in Wean, Niedaösterreich und Burgenland.
- Im Burgnland vuar oim rund uman Neisiedla See, zum Beispü: Rust, Mörbisch, Puaboch, Neusiedl, Gols, Podersdorf am See, Frauenkirchen, Weidn, Illmitz usw. - owar aa im Südburgenland.
- In Niedaöstareich: Guntramsdorf, Gumpoldskirchen, Bodn, Pädaschduaf, Ebreichsdorf, Heulichnkreiz, Traismauer, Tattendorf, Mödling, Sooß, Tribuswinkel, Dürnstein, Spitz in da Wachau, Krems a.D., Bad Vöslau, Klosterneuburg usw.
- In Wean: Grinzing, Heulichnstod, Sievering, Dornbach (Hernois), Neistift am Woid, Stammasdorf, Strawasduaf, Mauer, Oberlaa, Nußdorf usw.
Beleg
WerkelnFuassnotn
Werkeln- ↑ Exemplarisch: Weana Buschnschaunggesetz De Gsatzln vo de aundan Bundeslända kaumma si dodan (Memento des Originals [1] vom 13. Fewer 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. aussasuachn
- ↑ „Karl der Große und die Straußwirtschaften“ vom Heinz Jakobi 2001
Literatua
WerkelnSINHUBER, B. F. (1996): Der Wiener Heurige. 1200 Jahre Buschenschank. Geschichte und Geschichten. -Amalthea Verlag, München. 206 S ISBN 3-85002-212-9
Im Netz
Werkeln- Aitrog iwer Heiricha im Estareich-Lexikon vo aeiou (mit Video: 'Abends in Wien beim Heurigen, um 1936')
Dea Artike is ois berig in de Hall of Fame (Ruhmeshoin) aufgnumma worn.
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