Karl Kraus

österreichischer Schriftsteller


Karl Kraus (* 28. Aprui 1874 in Jičín, weanarisch: Jitschin oda: Gitschin, Bähmen, damois Österreich-Ungarn, heite Tschechei; † 12. Juni 1936 in Wean) woa aana vo de bedeitendsten österreichischen Schriftstöla vom Aufaung vom 20. Joahundat, a Satirika, Lyrika, Aphoristika, Dramatika und vua oim a schoafa Kritika vo da Presse und vom Hetzjournalismus oda, wiar ea si ausdruckt hod, vo da Journaille.

Karl Kraus im Oita vo Mitte Dreißig (Fotografie um 1908)

Da Kraus hod imma polarisiat. Vü Leitln woan vo eam fasziniat, aundara obgstoßn. Elias Canetti hod zan easchnt Moi vo Bekauntn vom Kraus ghead, de wos eas so gschüdat hom:

Das sei der strengste und größte Mann, der heute in Wien lebe. Vor seinen Augen finde niemand Gnade. In seinen Vorlesungen greife er alles an, was schlecht und verdorben sei. […] Jedes Wort, jede Silbe in der Fackel sei von ihm selbst. Darin gehe es zu wie vor Gericht. Er selber klage an und er selber richte. Verteidiger gäbe es keinen, das sei überflüssig, er sei so gerecht, dass niemand angeklagt werde, der es nicht verdiene. Er irre sich nie, könne sich gar nicht irren. […] Wenn er daraus [aus den „Letzten Tagen der Menschheit“] vorlese, sei man wie erschlagen. Da rühre sich nichts im Saal, man getraue sich kaum zu atmen. […] Wer ihn gehört habe, der wolle nie mehr ins Theater gehen, das Theater sei langweilig verglichen mit ihm, er allein sei ein ganzes Theater, aber besser, und dieses Weltwunder, dieses Ungeheuer, dieses Genie trug den höchst gewöhnlichen Namen Karl Kraus.

Elias Canetti: Die Fackel im Ohr, Fischer Verlag, Frankfurt/Main 1982, S. 66 f.

Weake (Auswoi)

Werkeln
Essays
Aphorismen
  • Sprüche und Widersprüche (1909)
  • Pro domo et mundo (1912)
  • Nachts (1919)
Dramen
  • Die letzten Tage der Menschheit (1918)
  • Wolkenkuckucksheim (1923) online in Chicago
  • Traumtheater (1924)
Lyrik
Ausgom
  • Werke, herausgegeben von H. Fischer, 14 Bände, 2 Supplementbände, 1954 bzw. 1970
  • Die Fackel, 39 Bände, 1 Supplementband, 1968-77 (Nachdruck)
  • Schriften, herausgegeben von C. Wagenknecht, 20 Bände, 1986-91.

Im Netz

Werkeln