Östareich-Ungarn

Gesamtstaat des Habsburgerreiches zwischen 1867 und 1918
(Weidagloadt vo Österreich-Ungarn)
Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn.
De im Reichsrat vertretna Kinereich und Länder und de Länder vo da heiligen ungarischen Stephanskron

A birodalmi tanácsban kepviselt királyságok es országok es a magyar Szent Korona országai

Wappen seit 1915
Amtssprochn Deutsch, Ungarisch und andere „landesübliche“ Sprachn (Poinisch, Tschechisch, Kroatisch, Slowakisch, Serbisch, Slowenisch, Rumänisch, Ukrainisch, Italienisch)
Haptstod Wean
Staatsform konstitutionelle Monarchie
Greßte Städt 1910 Wean 2.031.000
Budapest 882.000 (mit Vororte 935.000)
Prag 224.000 (mit Vororte 550.000)
Staatsoberhaupt Kaiser vo Östareich und Apostolischer Kine vo Ungarn:

Franz Joseph I. (1848/1867–1916)
Karl I./IV. (1916–1918)

Religion Remisch-katholische Kira
Flächn 676.615 km² (1914)
Eihwohna 52,8 Millionen (1914)
Grindung 8. Juni 1867
Währung 1 Krone = 100 Heller
Nationalhymne Östareichische Kaiserhymne

Östareich-Ungarn im Jahr 1914

De Östareichisch-Ungarische Monarchie, aa bekannt ois Donaumonarchie und Doppemonarchie, wor a Vuivekastoot in Middl- und Sidosteiropa. Er hot si aus zwoa Stootn zammgsetzt aus de „im Reichsrat vertretenen Kinereich und Länder“, offiziös Cisleithanien[1] (eascht ab 1915 amtlich Östareich gnennt), und de „Lända vo da heilien ungarischen Stephanskron“, oiso Transleithanien[2]. Dazua is 1878 des gmoasam vawoitade Bosnien-Herzegowina kema.

Östareich-Ungarn, Ende vom 19. Jahrhundert

De verfassungsrechtlichen Ausgleichsvareinbarunga ham im Sinne vo a Realunion de Gleichberechtigung vo de zwoa (Teil-)Staaten im Verhäitnis zuaeinander gsichert. Gemeinsam war as Staatsoberhaupt, nämle da Kaiser vo Östareich und Apostolische Kine vo Ungarn aus'm Haus Habsburg-Lothringen[3], d Außnpolitik, as Heer und da Etat fia de gemaensaman Aufgobm. Koa gemeinsams Parlament hat s ned gebm, sondan de zwoa Parlamenta, s estaraechesch und s ungarisch, habm mit Huif vo Delegationen gemeinsam oamoe in Wean und dann wida in Budapest beratn. Üba deselln finanzielln Sachan und üba den Zollvotrag hat ma alle zehn Joar nae bschliaßn müassn. Es hat gemaensame Behördn gebm, de warn „k. u. k.“ (kaisale und keniglich). De raen estaraecheschn warn „k. k.“ (kaesale-keniglich), de ungareschn warn „m. k.“ (ungaresch keniglich).

Mit a Flächn vo 676.615 km² und 52,8 Mio. Menschen (1914) war Östareich-Ungarn, flächnmäßig nach Russland, da zwoatgreßte und vo seiner Bevölkerungszahl, nach Russland und am Deitschen Reich, da drittgreßte Staat in Europa.

Sei damaligs Staatsgebiet hot de heitign Staatn Östareich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowia Teile vom heitigen Rumänien, Montenegro, Poin, da Ukraine, Italien und Serbien umfasst.

Gschicht

Werkeln

De Östareichisch-Ungarische Monarchie hot nach am Umbau vom Kaisertum Östareich zu a Doppelmonarchie auf da Grundlag vom Östareichisch-Ungarischen Ausgleich vom 8. Juni 1867 bis zum 31. Oktober 1918 (Austritt vo Ungarn aus da Realunion) bestandn. Durch Vofüagung vom Kaesa Franz Joseph I. vom 14. Novemba 1818 is aes de offizielle Bezeichnung fia de Doppemonarchie festglegt worn „Österreichisch-Ungarische Monarchie“. Auslöser fia de Auflösung vo Östareich-Ungarn war de Niederlag im Erstn Wejdkriag. Da hat se de aegntliche Schwächn vo dera dualistischn Konstruktion zoagt: Saet da Revolution vo 1848 hat da slawische Tae vo da Bevölkarung auf an Ausglaech gwart, kemma is dea aba nua fia de Ungarn, de Westslawn, aeso Tschechn und de Slowakn, is a voweaht bliebm wia de Südslawn aufm Balkan, so dass de anti-estaraechische Propaganda vom Völkakerka gredt hat, und der hat dann nachm Erschtn Wejdkriag durch de Pariser Vorortvoträg ebn zschlogn weadn müassn.

Reichsteile und Länder

Werkeln

Da Fluss Leitha war de Grenz zwischen de zwoa Reichshäiften Östareich und Ungarn (entspricht da heitigen burgenländischen Westgrenz).

Von de zwoa Reichshälften gmoasam verwaltet is des zuvor zum Osmanischen Reich dazua ghörige Land Bosnien und Herzegowina worn, des 1878 besetzt und 1908 unta Inkaufnahme vo da Bosnischen Annexionskrise in den Reichsverband eigliedert worn is. De folgenden Tabellen zoagn de Ergebnisse vom Zensus vom 31. Dezember 1910[4].

 
Karte Östareich-Ungarns
  • Cisleithanien
1. Behmen
2. Bukowina
3. Kärnten
4. Krain
5. Dalmatien
6. Galizien und Lodomerien
7. Küstenland
8. Östareich unta da Enns
9. Mähren
10. Salzburg
11. Österreichisch Schlesien
12. Steiamark
13. Tiroi
14. Östareich ob da Enns
15. Vorarlberg
  • Transleithanien
16. Ungarn mit Vojvodina und Siebenbürgen
17. Kroatien und Slawonien
  • 18. Bosnien und Herzegowina
Im Reichsrat vertretene Kinereich und Länder (Cisleithanien) 1910
Land Hauptstod (Eihwohna) Flächn in km² Eihwohna
Kinereich Böhmen Prag (224.000) 51.948 6.769.000
Kinereich Dalmatien Zara/Zadar (14.000) 12.833 646.000
Kinereich Galizien und Lodomerien Lemberg (206.000) 78.493 8.025.000
Erzherzogtum Östareich unter der Enns Wean (2.031.000) 19.822 3.532.000
Erzherzogtum Östareich ob der Enns Linz (71.000) 11.981 853.000
Herzogtum Bukowina Czernowitz (87.000) 10.442 800.000
Herzogtum Kärnten Klagenfurt (29.000) 10.327 396.000
Herzogtum Krain Laibach (47.000) 9.955 526.000
Herzogtum Salzburg Salzburg (36.000) 7.153 215.000
Herzogtum Ober- und Niederschlesien Troppau (31.000) 5.147 757.000
Herzogtum Steiermark Graz (152.000) 22.426 1.444.000
Markgrafschaft Mähren Brünn (126.000) 22.222 2.622.000
Gefürstete Grafschaft Tiroi Innschprugg (53.000) 26.683 946.000
Küstenland Triest (161.000) 7.969 895.000
Vorarlberg Bregenz (9.000) 2.601 145.000
Länder vo da heiligen ungarischen Stephanskrone (Transleithanien) 1910
Land Hauptstod Flächn in km² Eihwohna
Kinereich Ungarn Budapest (882.000) 282.297 18.265.000
Kinereich Kroatien und Slawonien Agram (80.000) 42.534 2.622.000
Fiume mit Gebiet Fiume (39.000) 21 48.800
Unter gmoasamer Vawoitung vo de zwoa Reichsteile 1910
Land Hauptstod Flächn in km² Eihwohna
Bosnien und Herzegowina Sarajevo (52.000) 51.082 1.932.000

Bevölkerung

Werkeln

Fia de folgenden Aufstellungen wead de Volkszählung vom 31. Dezember 1910 zu Grunde glegt.[5]

Gesamtbevölkerung vo Östareich-Ungarn 1910

Werkeln
Gebiet Absolutzahl Prozent
Cisleithanien 28.571.934 55,6
Transleithanien 20.886.487 40,6
Bosnien und Herzegowina (Kondominium vo de zwoa Reichsteile) 1.931.802 3,8
Insgesamt 51.390.223 100,0

Zum Lesn

Werkeln
  • Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild (des so gnannte Kronprinzenwerk), 24-bändige landeskundliche Enzyklopäde über alle Kronländer vo da Monarchie, Hofdruckerei, Wean 1885–1902
  • Zeffiro Ciuffoletti: Das Reich der Habsburger 1848–1918. Photographien aus der österrreichisch-ungarischen Monarchie. Brandstätter, Wean 2001, ISBN 3-85498-163-5
  • A. I. Hickmann (Hrsg.). Geographisch-statistischer Taschen-Atlas vo Österreich-Ungarn, 3. Auflage, Wean und Leipzig.
  • Hazel Rossotti: In der Donaumonarchie 1848–1918. Komet, Wean 2005, ISBN 3-89836-253-1
  • J. Ulbrich: Das Staatsrecht der österreichisch-ungarischen Monarchie (= Handbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart in Monographien. Bd. 4: Staatsrecht der außerdeutschen Staaten. I). Freiburg i. Br. 1884
  • Adam Wandruszka (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848–1918. Verlag der Östareichischen Akademie der Wissenschaften, Wean 1973–2000 (derzeit 11 Bände)
  • Christiane Zintzen (Hrsg.): Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Aus dem Kronprinzenwerk vo Erzherzog Rudolf. Böhlau, Wean 1999, ISBN 3-205-99102-8
  1. herentahoib vo da Leitha
  2. drentahoib vo da Leitha
  3. Von 1867 bis 1916 hot da Franz Joseph I. regiert, danach bis 1918 Karl I./IV
  4. Volkszählung vom 31. Dezember 1910, veröffentlicht in: Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde an der östareichischen Mittelschulen. K. u. k. Hof-Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt, Wean, 1911.
  5. Volkszählung vom 31. Dezember 1910, veröffentlicht in: Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde an den östareichischen Mittelschulen. K. u. k. Hof-Kartographische Anstalt G. Freytag & Berndt, Wean 1911.

Im Netz

Werkeln
  Commons: Austria-Hungary – Oibum mit Buidl, Videos und Audiodateien