Lusern
Der Artikl is im Dialekt Inntalerisch gschriem worn. |
Z Lusern (a Lusérn oda òlt Laasern), wejsch Luserna wonand 297 (Stand 22. Oktober 2009) Leid, si ligd z Oubr-Idàlien in Wejschdiroi. Sou lewénddig wia z Lusern is as Zimbrische in koana andan zimbrischn Sprochinsl nimma.
Lusern Luserna | ||
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Staat | Italien | |
Region | Trentino-Südtirol | |
Provinz | Trient (TN) | |
Koordinaten | 45° 55′ N, 11° 19′ O | |
Häh | 1333 m s.l.m. | |
Fläch | 8,24 km² | |
Eihwohna | 286 (31. Dez. 2013)[1] | |
Dichtn | 35 Eihw./km² | |
Postloatzoi | 38040 | |
Vorwoi | 0464 | |
ISTAT-Nummera | 022109 | |
Schutzpatron | Sankt Antonius | |
Hoamseitn | Lusern |
Loog
WerkelnS Lusern is ungfeer 1350 Mèèda [m] iwan Mear, auf an esdlichna Auslaiffa vo da Lavrõuna Leiddn und de is 600 m iwan Hastachdoj am Sidn von n ouban Burgndoj (auf Wejsch: Valsugana, Dejdsch: Suganertal, Zimbrisch: Burgntaal) un vom Gristoffarsä (lago di Caldonazzo, Gallnetschsee, Gallnötschsee).
D Luserna Leiddn hod fasd 6000 Doogwèrk. 235ge davo ghean da Gmoa Lusern, an Rest toaln si de Gmoanan vo Lafrou, Lefeckh and Gallnetsch. Es is a rechd a bucklige Leittn und da heechste Bearg an nordern Endd is da Wisèleschbiz mit 1908 m.
Auf Lusern hintre kimmst enddwèda von Sidoschdn iwa Schleng (Asiago, Schlägen, Sleghe) und ofd as Wiesèlejooch (Passo di Vezzena, Wiesenjoch, Wieselejoch). Awa da oafacha Weg is von Nordoschdn hea iwa Fersn (Pergine), Plaiff (Calceranica, Kalkrain) un Lafrõu (Lavarone, Lafraun). Sinschd gàngs aa no vo Lefeckh (Levico Terme, Löweck) hea iwan Koasajagasteig (Monterovere, Kaiserjägersteig) auffe den wo d èsdareichischn Bàrrassla am 19. Joorhundad auffebaud hom. Da Koasajagasteig is a nàrrisch gàche Sau und eng isa no dazua. Ausweicha kusd grod an a boor oanzejna Schdejna und boj oan ebban enddgegn kimmt, geets wida arschling. A de Duneja is kõa Liachd drinn, awa teert is da ganz Schdig und mia hod a rechd a scheene Aussicht auf s Burgndoj un an Gristoffarsä. Des is da kirza Weg, aba vor da Heech deaf mia si nix scheissn, wenn mia denn forn mècht.
Wias z Lusern hint is
WerkelnBoid da grèßa Doal von Dorf is a da Haubdschdross hebei und sunsd gibds hoid no a boor kleanane Weila zu dene wo de doosign Baiten song. Da gressa Hauffa von dene Weila hoassd Bisele, do ghead Oubrhàisa (Oberhäuser), Unddrhàisa (Unterhäuser) und Galen dazua. De Baura hom im Lauf vo da Zeit vui „terassenartige“ Fejda und Gmiasgàrdl ogleggd.
As Weda is wia s in de Berg hoid is: Regna duads fast andadhojb Lidda auf n Kwàdraddmèèda oj Joor und d Windda gengan lang her und es haut iana gscheid vui Schnä hi. Da drundda Woid is a Mischwoid vo Weiss- und Rouddana und Buachan und an droban stangan meras Lèrchan un Foachdna. S Kout is loàme und freile aa kojché und Schwàmmerl gibts grod gnua. Wega dem hànd aa recht fui Fremde zun Schwàmmerlbrocka undawegs, wora de Luserna oft ned schlecht stinggd.
D Luserna Vergangenheit
WerkelnWejn | Wás |
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friare Stoazeid | vo do findd ma de äidestn Sachan von Leidd, nemlich Oidaar- und Obfaschdeana droban Wiselejooch |
Broosezeit | Donscherm und Schmejzeefa in da Nàch vo Tetsch |
danoch | findd ma erschd wida Sachan und Zeig von Ofang von 13 Joorhundat wegg, es gibt aa koane friaran Urkunddn und sunst nix. |
anno 1208 | Vilgereut (Folgaria) kimmt easchmojs in ana Urkundn aus m triendda Houchschdiftsuarkunddnbiache fia |
16. Fèber anno 1216 | schdähd an Codex Wagnerianus drinn: „Bischof Friedrich von Trient … dem Odolrico und Henrico de Posena [da Ulrich un da Heinrich vo Bouzen] die Höhen von … Folgaria bis Centa [gibd] … um dortselbst wenigstens 20 neue Höfe zu gründen und Arbeiter dahin zu berufen, welche das ganze Gebiet auftheilen, urbar machen und davon dem Bischof Zins zahlen sollen“. Oiso is de Sidlung z Lafrou grindd worn (ital.: Lafarone, zimbr.: aafrain des hoassd so fej wia „am Rand“) auf da Leiddn zwischen am Sàmerjooch (Paso di Sommo, Saumpass) und am Khàtzldoj (Val di Centa di sopra, Katzental) |
ofd | S Lusern is gee vo Lafrou aus bsidlt worn |
24. Jénna anno 1422 | is s Lusern zon erschn Moj urkundlich worn (a gewissa Ser Biagio vo Schleng hod do festhoiddn lossn, dàs a 55 Gojddukatn griagt hod, de wo eam da Herzog làre Daschn Fritz vo Èschdreich un Grof vo Diroj für 4 Baurahef gschuldt hod) |
anno 1454 | Baura vo Lafrou hom Fejda auf da Luserna Leiddn bachdd |
anno 1487 | Fenedig is z Lusern ejmarschiad, ofd hod d Lafrouna Gmoa ogfrogd: „di poter godere ancora il monte di Luserna“, ajso obs ebban „an Luserna Bihi weida bewirdschaften deafadn“. |
anno 1698 | hànd in ana Karddei z Undabearg (Brancafora, Unterberg) an Doj (Piedemonte, Thal) wo an Hasdochdoj drinn liggd (val d'Astico, Hastichtal) de Nama Nicolussi, Gaspari und Oseli aufgschriem worn (Lusern hod lange Zeid zu dera Gmoa Undddabearg ghead). Z Lafrou hànd de sibn Nàm aa Hausnàm. Und heid no schreim se 90% vo de Luserna Niklosch (Nicolussi) oda Kaschbarn (Gaspari). Grod dass iadz no an Beinam hom dàs mas ausanandakena ko. De Bèdara (Pedraza) hom wohscheinds easchd spàda von Loamdoj (Terragnolo, Leimtal) z Lusern eigheirèd.[3] |
7. Weĩmonad anno 1715 | d Luserna Antonikerch is eĩgweicht worn |
anno 1745 | is Pfarrgmoa Lusern grindd worn |
7. Weĩmonad anno 1745 | Luserna Dàffmadrikl is aufkemma |
4. Heimonad anno 1780 | Lusern vowoidd si sejm, 250 Sejn wern zejd |
anno 1910 | Lusern hod 940 Sejn |
anno 1911 | Lusern is fasd ganz owbrénnd d Èsdareicha hom bein Widraufn midghoiffa [4] |
24. Wonamonad anno 1915 | wia d Iddagga à no an Griag eaglead hom hmd Beemen ugfehr 900 Luserna aufgumma (z. B. z Aussig). Die hànd erschd in Windda '19 wida hoamganga. |
erscha Weidgriag bis Mai 1916 | b Frondd und Grenz geet a da Mitt durch d Luserna Leiddn durche [5] |
noch an erschdn Wejdgriag | is wean fast 1200 Leid de z Lusern wonan |
anno 1935 | wia d Wejdwirdschafd owegrudschd iis geed a d Einwonazoj bis auf 850 zrugg |
bein Hiddla | hod Lusern mid Sidtiroj und Èsdareich zam firs Deidsche Reich „optiert" |
nochm 2. Wejdgriag | is d Einwonazoj fesd bei ugfeer 650 blim. Fej Luserna hand Baraba oda Wirtsleidd z Sidtiroj oda a da Schweiz worn |
anno 1964/67 | hods a Schujreform gem un z Lafrou homs a Mittlschui gmachd. Fej Familian han aber auf Triendd ganga (ca. 100 zwischen 1967 und 1971) und danach ieds Joor non guaading oa, zwo Familian |
seid anno 2001 | Lusern wead a Pardnagmoa vo Diaffaboch bei Landshuad |
heid | wonan unda da Woch ugfeer 100 Leidd z Lusern, gmejdt hand 340. Es lebm aber momentan ugfeehr 500 Leid de wo z Lusern auf d wejd kemma hand und vui Ausgwanderte ren dahoam bei eanane Leidd voja Schdojz und Beharrlichkeit eana Hoamadsproch egal ob z Idalien, Èsdareich, Dejdschland oda sund wo auf dera Wejd |
D Lusérna Mundart
WerkelnD Luserna ren neba eanane wejschn Dialekta (venetisch, trentinisch) an uroidn deidschn Dialeggd, wo zwengs seina oidn Heakumft nàrresch indressant fir Schbrochforscha is. De Mundart is amoi gwiss a Art vo Fria-neihouchdeidsch [wej ja de neihouchdeidsche Lautvoschiabung (Min niuwes hus -> s main neuss Haus) praktisch komplett durchgfiad is]. Und gwiis is aa amoi no, dass a obadeidsche Mundart is, wo dominante Ondoale vom Boarischn (zB. oide Sidtiroia Mundart) nochweisle hand. Oiss weidane is umstrijn, unsicha oda zumindeschd so vozwickdd dàs ma nàrrisch aufbassn muass. Es geed damiid o, dàs ned grod allamannische, sundan aa langobardische und sogar gotische Einfliss diskutiad wean [6].
Dees gonze is recht vazwiggd, wei vo Wejschdiroi bis a d Adria owe ja quasi seid fosd zwoadauset Joor germannische/deidsche Voika sidlnd und de Bevoikarung nia homogen ned wor. Mid de germannischn Kriaga und Odligna, de wo ja nochweisle seid de Rema drundd gwen hand, is gwiss à eana Gsind midkemma und Baura wohscheinds aa. Es wimmed in da Trienta Ebna grod aso vo gotische und ur-deidsche Flurnàm. Dazua kimmd, dàss in da Zeid vo da urkundlich nochgwisna boarischn Bsidlung 1200 und eppas as Alemannische und as Boarische no ned so voschiadn worn wia heidingdogs und driwahinaus de Unddascheidung Sid- und Mittlboarisch no iwahaupts ned im heidinga Sinn gmochd hod wean kinna. Dann warn de Sidlunga nadirle à ned komplett isoliad - des triffd ja auf gor koa „Sprochinsl“ zua - ned amoi auf Island. Es hod woscheinds a oiddeidschs Substrat gem, an Hauffa Eiwanderungsweijna ausm heidign Tiroi am Boarnlandl, awa aa vo de Alemanna hea und vielleicht aa vo altdeidsche Stämm aus da Poebna. Béssa ois wia ois „fria-neihouchdeidsch“ mit „spàd-middlhouchdeidsche“ Archaismen und (sid)boarischem Gepräge ko ma as Luserna un as Sibm- und Dreizenngmoann Zimbrische woj ned kàràggdarisian.
Gnau aso schwiarig ois wia de Sisdemàddig, is à fasd de Bennenung vo dera woj äidesdn deidschn Mundard. As géngigste is Zimbirisch, un des Wordd wead a vo de Leidd drundd sejm guad ognumma und is undadéssn scho a „Marknnam“ mit wirtschafts- und kujduabolidischa Bedeiddung. Truzdem is s Woj a Fremddbezoachnung - wenn à a sea oide (nochgwisn schõ zua Renaissance wo de easchdn wejschn Forscha si mid de Zimban bschéftigt hom). Oa Gengbart zu den Wordd wàr de Oagnbezoachnung Slambrot oda wejsch „slambrotto“ wo „Lombardisch“ und a Hauch vo 'Mischmàsch' miidschwingd und wo friaras à ebban a bissl owschàzig gween iis. Danebn gibts aa no den Wojschbruuch as-pi-bia (aso wia mia) wo à a gean akzeptiade Oagnbezoachung iis, und wo da Schdoiz vo de Leid auf eana oide Kujdua aufkimmd.
Lerna ko ma in Lusèrna Dialakt zon Baischbui vo do: [7].
Da Nam Lusérn
WerkelnZua Heakumft von Nama 'Lusern' gibts voschiadene Earklärunga:
Ladeĩn
WerkelnNoch n Tyrolla Hans[8] – an èsdreichischa Germanist – hod da Nám „Lusérn“ an ladeĩnischn Uaschbrung. Seina Analyse võ fenezianischne Uakunddn noch is da Ordd oiwei ois „Lisèrna“ bezoachnet worn (de zwoode Suim bedound). Z Ladinisch hoassd lize (oda wejsch lisico) heĩ oda heĩa Bodm wiara z Lusèrn à iis (à des boarische lizum kànd damid zammhenga wei s Koud a de Berg drom ee oiwei loame und heĩ is, bojs nás wead, und à de Bedounung auf da zwodn Sujm pàssad mid den zam).[9]
Kejdisch
WerkelnZo da sejm Lauddung lisèrna gibts aa nõ a Erglärung wo aufs Kejdische zruggégäd: Lis Erna dàd do 'Jòòch' oda 'Pass' hoassn.
Wejsche Mundartn
WerkelnHeĩd hoassd slusar no in da fenediga Mundart 'Scheina' oda 'Schdrojn' wos zwengs da scheena Loog auf da houchn Sunnaleiddn und am Wéda à guad bàssd [10]
Oida Flurnam
WerkelnD oidn Luserna kennan oiwej no den Flurnam „Laas“ oda „Las“ fir des Eck wo da Koasajagersteig owegäd. Und es hoassd à dàs d Leid friaras Laasern oda Lasern gsogd hom.[11]
Im Netz
Werkeln- Gemeinde Lusern zimbrisch: Kamou vo Lusern (derzeit nur in italienischer Sprache): Das dreisprachige (italienisch, zimbrisch, deutsch) farbige Mitteilungsblatt der Gemeinde Lusern, „Dar Foldjo“, kann als PDF-Datei heruntergeladen weaden
- Dokumentationszentrum Lusern: in italienischer, deutscher und zimbrischer Sprache
- Kulturinstitut Lusern, Homepage: derzeit in italienischer und deutscher Sprache, teilweise englisch
- Kulturinstitut Lusern: Zimbrisch / Italienisches Wörterbuch online
- Flickr Gruppe LUSERNA ISOLA CIMBRA Bilder aus Lusern und seiner Umgebung
- Moesslang.net: Seite über Lusern im Ersten Weltkrieg und die Festungen, mit vielen Fotos
- Kulturinstitut Fersental-Lusern Die in der Regel ein Mal jährlich erscheinende Zeitschrift „Lem“ des Kulturinstituts Bersntol-Lusern (Fersental-Lusern) kann als PDF-Datei heruntergeladen weaden. „Lem“ ist dreisprachig (italienisch, zimbrisch, bersentolerisch/fersentalerisch).
Beleg
Werkeln- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2013.
- ↑ Baliari-Soust, Roberto E.: Nicht nur Trient … Deutsche Orts- und Flurnamen zwischen der Salurner Klause und der Wiesentheiner Ebene = Toponimi germanici fra la Chiusa di Salorno e la pianura vicentina – sejmvolegd, Köln 1987. 400 Seiddn. 6 Karddna.
- ↑ Codex Wangianus: Urkundenbuch des Hochstifts Trient, No. 132, Folgaria und Centa, pp. 304-306' Reich, Desiderio: Notizie e documenti su Lavarone e dintorni, Trient, 1910, pp 127/128, p 216, p 222 Anm. 159. Bacher, Josef: Die Deutsche Sprachinsel Lusern, Innsbruck, 1905, S. 25.
- ↑ Bacher, Josef: Die Deutsche Sprachinsel Lusern, Innsbruck, 1905, S. 25. Prezzi, Christian: Luserna Isola Cimbra, Lusern, 2002; Die Einwohnerzahl von Lusern stieg bis 1910 auf 940 an. Reich, Desiderio: Notizie e documenti su Lavarone e dintorni, Trient, 1910, pp 228-229.
- ↑ Bacher, Josef: Von dem deutschen Grenzposten Lusern im wälschen Südtirol. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 1900 pp. 151ff, 306ff, 407ff, 1901 pp. 28ff, 169ff, 290ff, 443ff, 1902 pp. 172ff.
- ↑ Bacher, Josef: Die deutsche Sprachinsel Lusern. Wagner'sche Universitäts-Buchhandlung, Innsbruck, 1905.
- ↑ R.A. Trentino - Alto Adige, Istituto Cimbro (Hrsg.): „Bar lirnen z' schraiba un zo reda az be biar. Grammatik der zimbrischen Sprache von Lusérn“ (ital. / deutsch - zimbrisch). Lusern, 2006. ISBN 978-88-95386-00-3
- ↑ Tyroller, Hans: Grammatische Beschreibung des Zimbrischen von Lusern (Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2003). ISBN 3-515-08038-4
- ↑ Reich, Desiderio: Notizie e documenti su Lavarone e dintorni, Trient, 1910, p 160. Tyroller, Hans: Grammatische Beschreibung des Zimbrischen von Lusern, Stuttgart, 2003, p 6.
- ↑ es is gwis wor dàs an scheene Dog z Lusern a ganz a bsundas weiss und hells Liachd hod
- ↑ Prezzi, Christian: Luserna Isola Zimbra, Pergine Valsugana TN, 1998, Publistanpa Arti grafiche, S. 20.