Oswald von Wolkenstein

Der Oswald von Wolkenstein isch a Séngr unt Dichtr gwésn. Gepórn 1377 wåhrscheinlich in Puschtrtål, gschtórbm 1445 in Meran, pegråbm in Nuistift pa Prixn. Er isch ålm mit oan Aug dårgstéllt. Es hoaßt, er hétt als Kint pan Spiel an Aug vrlórn. Studien an sein Schedl håbm åbr ergébm, dass die Misspildung natirlich sein sóll. Dr Óswald isch an Åbntairer gwésn unt viel manåndrgroast. Schón mit zéhn Jåhr isch’r va drhoam åghaut. Nåch oagne Ångåbm isch’r in Litauen, in dr Tirkei, Tatarei, in Spanien, af Kreta unt pan schwårzn Mér gwésn. In dr erschtn Zeit håt’r an Rittr pegleitet. 14 Jåhr lång isch’r wék gwésn.

Dr Oswald va Wólknstoan in an Portrait aus dr Innschpruggr Handschrift va 1432 (Liederhandschrift B)

Wénn’r wiedr drhoam gwésn isch, håt die Anna Hausmann in dr Liab a wichtige Rólle gspielt. 1414 isch’r mit Låndesfirscht Friedl unt mit’n Pischof nåch Kónschtanz zun Konzil gfåhrn. Er isch når åbr zun Kénig Sigismunt in Deanscht gången, wås in die oan zwoa nét passt håt. Als Diplomat isch’r nåch Énglånt, Pórtugal unt Nórdafrika kémmen. Dr Óswalt isch viel in unsaubre Måchnschåftn vewicklt gwésn. 1417 håt’r die Margarethe von Schwangau gheiratet, mit ihr finf Puabm unt zwoa Gitschn ghåp. Die Ehe isch nét gråd glicklich gwésn, weil er an unpsténdigs Lébm gfiahrt håt. Hait, nåchn Jåhr 2000 håt’r nó Nåchkómmen in männlichr Linie.

Er sóll zehn Språchn grédt håbm (pis zun an gewissn Gråd). Va seine Språchkénntnisse sågg er selbr in an Liad: „ ... Franzoisch, mörisch (maurisch / arabisch), katlonisch und kastilian, teutsch, latein, windisch (slawisch), lampertisch (lombardisch), reuschisch und roman (ruménisch), die zehen sprach hab ich gepraucht, ...“

In Streit van Tirólr Ådl mitn Låndesfirscht Friedrich IV. isch’r entschiedn af dr Seitn van Ådl gståndn. Anna Hausmann (vgl. weitr óbm) håt’n 1419 einglådn unt in a Fåll glóckt, sie håt sich af dr Seit va seine Gégnr gschlågn. Er isch gfóltrt unt eingspérrt gwórtn. 1431 isch dr Óswalt pan Kriag gégn die Hussitn peteiligg gwésn.

Seine Liadr sein toalweis frivól, spétr aa religiés gwésn. Er håt ibr dr Liab (nét tipischr Minnegsång) unt ibr sein oagnen Lébm gsungen, håt aa moralisch pelehrt. Die Liadr håt’r 1432 in a Håntschrift såmmlen glåssn. Es gip va ihm oanstimmige unt mehrstimmige Liadr.

Schaug aa Werkeln

Literatur Werkeln

  • Südtiroler Gestalten; Karl Wienigner; Athesia 1980
  • Oswald von Wolkenstein - Lieder; Burghart Wachinger; Reclam 1964
  • Oswald von Wolkenstein; Anton Schwob; Athesia 1979