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De Akenntnistheorie (aa Epistemologie oda Gnoseologie) is a Hauptgebiet vo da Philosophie, des de Frogn noch de Voraussetzunga fia Akenntnis, dem Zustandkemma vo Wissn und andane Foaman vo Ibazeigunga umfosst. Dobei werd aa untasuacht, wos Gewissheit und Rechtfertigung ausmocht und wöjche Oat vo Zweife an wöjcha Oat vo Ibazeigunga objektiv bsteh konn.

Begriff

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Epistemologie (vo griechisch epistéme - Akenntnis, Wissn, Wissnschoft und lógos - des Woat, aa braucht fia Wissnschoft, Lehre) is a aaf des Griechische zurckgreifande Woatbuidung. Manche Sprochan benutzn den Ausdruck gleichbedeitand mit Akenntnistheorie: Es gibt im Englischn etwa Theory of Knowledge neba Epistemology, im Niedaländischn Kennistheorie neba Epistemologie. A begriffliche Diffarenz is im 20. Joahrhundat in da franzeasischn Philosophie zwischn Théorie de la connaissance und Épistémologie obotn: Des erstgnennte Woat soit demnoch eha fia analytische Ausanandasetzunga mit de grundsätzle bestehandn Meaglekeitn vo da Akenntnis steh, des letztgnennte fia a Afoaschung epochala Wissnsfoamationa, da so gnenntn Epistemen, und eahnam Eifluss aaf de Konzeptualisierung vo da Wöjt. De franzeasische Schreibweis Épistémologie werd in da Foig im Deitschn zuweiln bnutzt, um de spezielln franzeasische Foaschung zum benenna. De Untascheidunga wern aba kaum no duachghoitn, de Begriff wern zuanehmand äquivalent bnutzt. Des deitsche Woat Akenntnistheorie is es Mitte des 19. Joahundats gebraichle, ois se a praxisorientiertara, eha theorieferna Umgang mit Akenntnis in de Natuawissnschoftn vom philosophischn, eha theoretischn obgspoit hot. In da Ausanandasetzung mit Immanuel Kant (namantle in de Oabatn vo Wilhelm Traugott Krug is dea Begriff Ofang vom 19. Joahrhundat voafoamuliert. Philosophn wia John Locke und David Hume ham im 17. und 18. Joahrhundat iba des "Human Understanding" (des menschliche Vasteh) eahnane Grundlognweak gschriem und se dobei bereits in ana mindastns bis zua antikn Philosophie zruckreichandn Tradition gseng. De Begriffsbuidung aaf Gnosis (vo oidgriechisch gnosis, Akenntnis) in neigriechisch und spanisch Gnoseología vaweisn aaf de philosophische Debattn vo da Spätantike zruck (dozua eigehanda des Kapitl Gnostik und christliche Spätantike).

Bedeitung ois kritischa Metadisduas

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Ibalegunga vo da Akenntnistheorie setzn se im greaßan Bong ausananda mit gängign Wissnsbeständ, mit da Wissnschoftstheorie, mit de benachboatn Föjda vo da Philosophie wie da Logik und da Ethik sowia mit da akenntnistheoretischn Diskussion söjba. De Awägunga göjtn wenga kokretm Wissn ois seine Eistufunga, je nochdem, ob's etwa aaf Sinneswoahnemunga, logischn Schlussfoigarunga, Modellonahman mit Vasuach und Irrtum, Akenntnis vo da Woarheit duach Offanbarung und Reflexion oboana Ideen und Kategorien bruaht, um do intensiv diskutierte Eioadnunga zum benenna. Konkrete Wissnsbständ wern in de Debattn oft nua ois Beispui bnutzt, um an eahna grundsätzliche Onahman zum diskutiern. Akenntnistheoretische Diskussionan entwickln gsöjschaftliche Sprengkroft, wo imma se Aussong mit grundlegandm Woaheitsospruch in Frog stöjn. Gengiba oitägliche Ibalegunga gwinnan de akenntnistheoretischn im söjbn Moment oft a kaam ernstzumnehmande Dimension. Wittgenstein hot des 1951 in seine Ibalegunga Iba d'Gwißheit (erst noch sem Tod 1969 vaeaffantlicht) mit Humot ogsprocha:

"I sitz mit am Philosoph im Goatn; ea sogt zum wiedahoitn Moi: 'I woaß, dass des a Baam is', wobei ea aaf an Baam in da Näh zoagt. A Dritta kummt dahea und heat des, und i sog eahm: 'Dea Mensch is ned varuckt: Mia philosophiern bloss."

Fia den Akenntnistheoretika is andas ois im Oidog ned des oanzalne ozweiflboare Faktum intressant, sondan de Ibalegung, mit dea an am ganzn Bereich vo Wissnsbeständ zweifet wern ko. De grundsätzlichn Onahman, de in dem Bereich bestehnan, lassn se im söjbn Moment klara osprecha:

"Es kammat mia lächalich voa, de Existenz vo Napoleon bezweifen zum woin; aba wenn Oana de Existenz vo da Erdn voa 150 Joahr bezweifet hät, war i vielleicht eha bereit aafzhoacha, denn jetza bezweifet ea unsa gsamts System vo da Evidenz. Es kimmt mia voa, ois war des System sichara ois a Sichaheit in eahm."

De gezuilt gstoitatn Probleme bezeichnet ma in da Akenntnistheorie ois Aporien. Sie aweisn se in da Regl noch kuaza Ibalegung ois mit menschlicha Akenntnis unleasboa. Ma ko eahna dank eahnana Oafochheit umso klara mit Mustaleasunga begegnan, dern Konsequenzn in de Foigeibalegunga dann ibaschauboa bleim. Ob ma tramt oda wacht, is oans vo de aetastn Probleme. Spannand san de fundamentoin Antwoatn - etwa de vom Solipsismus (vo lateinisch "solus ipse", alloa söjbst), noch dea ois, wos ma fia Woahnehmung aocht, se nua im Bewusstsei obspuit, an oanziga Traam is, und es unbeweisboa und dohea unentschiedn is, ob's außa dem Bwusstsei wos gibt. In da Oidogssicht is des zwoa a bedenkliche Leasung, ma geht jedo bis zu am bstimmtn Punkt tatsächle vo eah aus: De vabreitate Oidogslogik is es, dass es de Wöjt gibt und dass se de Menschn mittls Sinneswoahnehmunga a Buid vo eah machan. Es is jedo bekannt, dass des Buid nia wiakle mit da Wöjt vaglicha werd. Ma ko a Foto mit dem vagleicha, wos 's obbuit, ned aba des eigane Buid vom Raum mit dem - ma ahoit ollnfois foatwährand neie Buida vom umgebandn Raum. De Theorie, dass da Mensch iba Buida vo da Wöjt vafügt, basiert - akenntistheoretisch betrocht - aaf Analogieschlüss und am Modell, des in Intapretation vo de menschlichn Woahnehmunga aafbaut werd. Ma beobachtet andane Menschn und vamutet, dass des de Wöjt (wia ma söjbst) woahnimmt. Wenn ma se bewegt, vaändat se de eigane Sicht ähnle wia des Buid in am Kameradisplay, wenn ma des schwenkt. Es liegt nah, ozumnemma, dass ma se in da Wöjt bewegt und dobei de spezifischn Vaändarunga vo de eigna Woahnehmunga azeigt. Ernst Machs Aeaffnungskapitl zu seim Buach Analyse der Empfindunga (1900) skizziert des ois Agebnis vo am Modell mit de weitan Frogn an de Regln fia Modelle, de Physika entwickln. Ludwig Wittgenstein hot mit de zitiertn Denkspui doraaf vawiesn, dass im Oidog eigane Bewertunga vo soichane Frogn göjtn. Die zwoa Philosophn ham's gengiba dem zufällinga Passanta voazong, klarzumstöjn, dass sa se ned wirkle an da Existenz vo Baam zweifen, sondan "nua philosophiert ham". Sie san im söjbn Moment dovo ausganga, dass da Passant geanau wia sie iba zwoa Kategorien fia oa und densöjbn Zweife vafügt ham: Entweda werd da philosophiert, oda da Zweife is a Zeichn vo Realitätsvalust, wia eahm etwa Unfoiopfa in akute Belastungsreaktiona mit unta kurzfriste aafweisn, wenn eahna des Gschehn deitle unwiakle voakimmt. Im Foi vo dem Unfoiopfa akzeptiert ma de Intapretation, dass ned woah is, wos soem gscheng is, ois voaibagehandes Ausweichmaneava, ois sognennte Dissoziation. Wenn jemand längafriste vamutet, seine Gedankn dan vo außn gsteiat wern, ea war nimma frei in seine Entscheidunga, er dat Stimman hean, sei Wöjt dat von Eibuidunga bstimmt wern, wechslt ma im Oidog de Eistufung vo dera Sicht. A Paranoia konn do voaling. Kuitua stöjt ned ohne weidas, des werd an dene Beispui deitle, a oafache Akenntnistheorie zua Vafügung - scho goa ned oane in se schlüssige: In oa und dasöjbn Kultua konn des Gfui, Stimman im Kopf zum vanemma, im Vahoitn gsteiat wern, ois krankhoft eigstuft wern und ois religiease Afahrung gwiadigt wern. Söjbst do werd ma wieda teiln und bestimmte religiease Erfahrunga wirdign und andane ois religieasn Wahn pathologisiern. De Oidogslogik is grod vo koana grundsätzlichn Akenntnistheorie bstimmt. No wenga siegt da Mensch de Realitätswoahnehmung fia oafach subjektiv o. Man gibt foatwährand Informationan iba de eigane Sicht und Empfindung vo Situationan und greift vaantwoatle ei, wenn jemand in dem Umföjd nimma kuiturell oda perseanle kontrolliert ascheinande perspektivn entwicklt. Philosophische Akenntnistheorie entfoit se gengiba dem oitäglichn Nochdenka duachdocht ois "theoretische", wissnschoftliche Diskussion. Awägunga, de in dem zwoatn Rahma ogstöjt wern, kollidiern ned mit privatn Perspektivn (wia's es in Wittgensteins Beispui am Gartnzaun doa ham). Sie kollidiern im glungana Foi planvoi und potentiell brisant mit eaffantlich vatretna Sichtweisn. Die philosophische Disziplin feiat de ihr gseöjschoftliche Brisanz söjbst mit da Fachgschicht, zu dea des Vafoahn gheat, des de Stod Athen 399 v. Chr. geng den Philosophn Sokrates gfiaht worn san. Ma bezichtigt eahm, mit seim frogandn Philosophiern zum Schodn vo da Jugand de Gwissheitn vo Stoot und Religion ogriffa zum hom. Sokrates hot se freiwillig hirichtn lassn, bereit sich eha am Fehluateil zum untawerfn, denn a Unrecht duach a andas, des seina Flucht voa dea Vaantwoatung, wettzummacha. A eigana Heroismus hot se bis in spadare Gemälde vo dem Akt eine feian lassn. Giordano Brunos Hirichtung aaf dem Scheitahaufn im Joahr 1600, Galileo Galilei "Eppur Si Muove" wern ähnle tradiert ois Hinseis aaf de gsöjschaftliche Brisanz vo dem akenntnistheoretischn Nochdenga. Heikl is de philosophische Analyse in da Eaffantlichkeit etablierta Akenntnis, do de Akenntnistheorie mit ihr ois Metadiskussion aaftritt: Sie hintafrogt de Fundamente vo andane Diskussionan. Im brisantn Foi duat's des an Stöjn, an dene eaffantlich "unzweiflhofte Woahrheitn" dogmatisch vakündt wern. Philosophiegschichtle emso intressant san de Argumentationan, bei dene Akenntnistheoretika eaffantliche Sichtweisn duachaus stützn. Da Gottesbeweis, den de Natuawissnschoft vom 17. Joahrhundat formuliat, wiakt effektiv ned nua ois Untamauarung vo da Religion, ea behaupt indiarekt, dass de Offnbarungsreligion akenntnistheoretisch problematisch bleibt, und biet de Philosophie ois univeaselle Oitanative o. Iba de Grenzn vo da Akenntnistheorie werd, drittns, voa ollm in da Akenntnistheorie söjba nochdocht. Wittgensteins spade Ibalegunga werfa east da eahnane weidan Frong aaf. Im Joahr 1922 hot ea in seim Tractatus logico-philosophicus den Nochweis gfiaht, dass da Mensch, wos aa imma ea vo da Wöjt woahnimmt, in Aussong zu Sochvahoit ibafiahn kon. Des Projekt war in seim Voiständigkeitsgedankn spannand; es hot gleichzeite aafscheinan lassn, dass Aussong zua Moiral und Kausalität demnoch ned Sachvahoit formuliert ham, sondan am ganz andan Projekt ois dem vo ada Obbuidung vo da Wöjt ogheat ham. De Frog noch dem Vahäjtnis zwischen Sproch und Wöjt bschäftigt Wittgenstein in de nachstn Joahrzehnt in Dausand kloana Beobachtunga, de Problemstöjn akennboa wern lassn. Mit de Ibalegunga vo Iba Gwissheit stöjt ea am End in Frog, dass de Akenntnistheorie do ofangt, wo da Zweife an da Realität eisetzt. Oa und dasöjbe Zweife konn untaschiedlichn Status in untaschiedliche "Spui" gwinna (Wittgenstein hot vo "Sprochspui" im Hinweis doraaf sprocha, dass Menschn in de vaschiedana Situationan noch untaschiedliche Regln mitananda umgenga). Ma wissat grod amoi praktisch (des Napoleonbeispui) und untaschiedle, ja noch Situation (iba de se die Philosophn mit dem Passantn geinigt ham). Philosopiegschichtle glesn ham de Beispui a Thesn vom Pragmatismus aaf (dass Akenntnis se praktisch in Situationen bewährt). Sie ham's dobei umkeaht: aa Zweife funktioniert praktisch. Philosopiegschichtle wiedarum is de Awägung postmodena Theorien voroganga, noch dene es koa gschlossane Wöjtsicht im sprochlichn Ausdausch gibt.

Föjd vo da wissnschoflichn Methodn- und Theoriereflexion

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Entscheidande Impulse san vo da Akenntnistheorie aaf de moderna Wissnschoftn ausganga, de wiedarum ham in Europa in de letztn finfhundat Joahr de Akenntistheorie söjbst entscheidand mitgstoit. Eiflussreich warn dobei zletzt voa ollm de akenntnistheoretischn Diskussionan vo da theoretischn Physik, da Biologie und da Mathematik. A Reih vo Oabatn vo da Physik vom spadn 19. und friahn 20. Joahrhundat hot da Umbruch de eignane Fachdebatte in akenntnistheoretischn Kapitn makiert, de de Untasuchunga voagschoit worn san. Heinrich Hertz seine Prinzipien vo da Mechanik in neim Zammahang dogstöjt (1891-1894) und mehrare vo de Biacha vo Ernst Mach weisn Dolegunga aaf, die heit Meilnstoa vo da philosophischn Debatte san. De Methodnkapitl regulära wissnschoftlicha Oabatn bleim demgegniba zumeist (ohne des Woat Akenntnistheorie zu beospruchn) aaf de Rechtfeatigung doana Oabat ausgricht. Sie vabindn dobei de methodologische Reflexion (mit wöjche Vasuachsaafbautn bzw. Untasuachunga vasuacht worn san, wöjchn Nochweis zum fiahn) mit ana Theoriediskussion (von wöjchn grundsätzle Onahman ma ausganga is). Germanistische Oabatn ham do Gmoasamkeitn mit natuawissnschoftlichn im Ogebot, de Reichweitn vo de gmachtn Befunde zum definiern. De Debattn vo da Philosophie nimmt - des is ihr eigane Methode - in da Regl Abstraktiona voa; ma diskutiert an Beispui. Ma macht im Blick aaf de Beispui Prognosn doriba, wia de Realität beschaffn sei muass, um se in da Untasuchung so zum vahoitn. De theoretischn Grundonahman gem im intressantn Foi Foaschungsimpulse. Argumentationan werd obvalangt, dass's se am "vaninftinga" Nochdenga aeaffnan: Wea de Voaaussetzunga vo am Argument, seine Prämissn, in eahnane Implikationan vasteht (versteht, wos aus eahna fia de Foaschung foigt), soi theoretisch de nochfoigandn Ibalegunga ähnle nochvoiziang keanna wia a Rechnung in da Mathematik bei Vaständnis vo de Grundrechnoatn. De Akenntnistheorie rammt Autoritätn und Institutionan koa weidare Macht in da Beuateilung vo Argumentationan ei. Diskussionsteilnehma san ollnfois in da Praxis oghoitn zum wissn, wea a bstimmte Argumentation bereits duachgfiaht hot. De Argumentationan söjbst wern im Blick aaf eahna Logik beuateilt. Setzunga ko ma oblehna, wenn ma eahna grundsätzle Foigeprobleme nochweisn ko. Dea Austausch findt voa ollm im Blick aaf Voaonahman stott. Dern konsequente Analyse zuit aaf de jeweilige Letztbegrindung, de Begrindung, die ibre bleibt, wenn ma jede Antwoat aaf ihr eigane Onahm hi befrogt. Des Studium vo da Akenntnistheorie setzt neba da Bereitschoft, Anahman systematisch zum befrong, a historische Bschäftigung mit dem Foch voaraus. De meistn Debattn wern Außnstehandn in eahnane Brisanz erst vaständle, wenn's wissn, wöjche do beriahrtn Gedankn scho duachgspuit worn san. Wittgensteins Beispui vo de Philosophn im Goatn is im Oidog a Anekdotn. Im Föjd akenntnistheoretischa Awägunga nimmt's a Frog aaf, de emso im Heahlngleichnis Platons und bei Descartes diskutiert worn is, um de eiheagehande Frog jezat aaf Oanzlaspekte zum richtn (in da konkretn Konstellation dodraaf, wie Zweifl im Oidog und unta Oanzlaspekte zum richtn (in dea konkretn Konstellation doraaf, wie Zweifl im Oidog und unta Philosophn funktioniert und inwiaweit de zwoa Bereiche vom Zweifl mitananda vabundn san). De Bschäftigung mit Akenntnistheorie ois Fundus vo Ibalegunga befähigt Diskussionsteilnehma zu amessn, worum's mit dem Beispui geht. Gleichzeite is de Gschicht vo da Akenntnistheorie wia de Litaratua- und Kunstgschichtin de letztn zwoa Joahrhundat da eigane Gengstand vo Intaresse an ana Gschicht epochala Geisteszuaständ.

Debattn vo historischa Signifikanz

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De Gschicht vo da Akenntnistheorie hot in Westeuropa im greaßan Prozess Bedeitung ois Grodmessa fia geistign und kuatuarelln Foatschritt gwonna, indem de Wissnschoftn zentroia Obieta vo eaffantliche Diskussionan worn san. Immanuel hot in de 1780a Joahr da an entscheidandn Duachbruch fia den Beginn vo da Neizeit notiert: A "Kopernikanische Wend" hät se mit dem Schritt zum heliozentrischn Wöjtbui voizong. Da Mensch hot se dobei im Universum nei vaoaten miassn. Foaschung vo da Natuawissnschoft und moderne Akenntnistheorie hättn de foigandn intellektuelln Duachbrich ameaglicht. Des 19. Joahrhundat hot de vo Kant in de 1780a Joahr obotne Perspektivn ibanomma und hot konkurrierande Lesoatn vo da epochaln Arunganschoft gsetzt und ihra Bedeitung in da Geistesgschicht nochgsetzt. Eiflussreich san die Schriftn vo Auguste Comte mit eahnane Entwiaf vo seim Drei-Stadien-Gsetz und seim Enzyklopädischn Gsetz menschlicha Geistesentwicklung in historischa Perspektiv. De gängande Fochgschicht, de des vauasacht hot, biagt a Beschränkung aaf den westlichn Diskussionsstrang, dea in den Wissnschoftsbetrieb westlicha Prägung gfiaht hot. Asiatischa Philosophie wead da zuweiln a Gengposition zugstandn, a grundsätzle andas Nochdenga, dem des konfrontative argumentative Spui fremd bliem is und des dorum koa vagleichboare Dynamik gwonna hot. De konventionelln westlichn Gschichtsogebote trennan dobei zmeist Antike, Middloita und Neizeid ois Epochn. Tatsächle lassn se do bereits unobhänge vo de zu vazeichnandn Theorien Untaschied in da Oaganisation vo da Debatte, in eahnana gsamtn istitutionelln Aafhängung ausmacha und mit eahnane Eignheitn vo da westlichn Entwicklung.

  • Antike Akenntnistheorie hot se ohne den Rahma vo ana intanationoin universitärn Foaschung entwicklt (de im Mittloita aafkemma is) und ohne Nochhoi in de Natuawissnschoftn (da east im spadn 19. Joahrhundat bedeitanda wead). Bestimmand is da am ehastn a Diskussion konkurrieranda Schuin, in dene ästhetische und ethische Argumente a große Roin spuin.
  • An Sondaweg ham da Nahe Ostn und Europa mit dem Siegeszug vom Christntum und am Islam eigschlong, zwoaa Religiona, de aaf gmoasama historischa Grundlog de Suach noch ana gschlossna Wöjtaklärung fia vabindle aklärt ham. In beide Kuituaräum oabat seit da Spätantikn a intanationoia Foaschung an da univeasoin Integration vo de Wissnsbeständ. Fia des Christntum is do Augustinus oane vo de Personan, de dofia soagtn, dass des neie Nochdenga Philosophien vo da Antike ibanomma ham.
  • De Neizeit is vo ana deitlichn Obsetzungsbewegung gengiba dem ob 1500 im Rückblick foamuliertn Mittloita kennzeichnat. Sichtboa hot se in Debattnvalagarungan niedagschlong. Projekte vo da theologisch ausgrichtetn Philosophie dea Scholastik ham noch 1500 zuanehmand Konkurrenz vo ana ned theologischn natuawissnschoftlichn, wöjtlichn Foaschung gfundn - sie ham ned nua eigane Beweis-Vasuach fia de Existenz vo Gott gliefat, sondan aa Natuaaklärunga und Gschichtsogebote, de mit da Bibe brocha san. Des 19. Joahrhundat hot de Konfrontation mit da Umstrukturierung vom Wissnschoftsbetrieb brocha. De neia Fächa vo da Natua-, Geistes- und Gsöjschoftswissnschoft ham wesantliche Teile vom ehemois theologischn Debattnföjd ibanomma. In eahna findt seitdem Akenntnistheorie Foatsetzunga.
  • Bestand fia des Mittloita wia fia des 19. Joahrhundat a Konsens dorin, dass Akenntnistheorie noch ana wohrn und voiständign Akenntnis vo da Wöjt gstrebt hot, so hot se im spadn 19. und friahn 20. Joahrhundat de Persepktivn aheble relativiert: Foadarunga wia de vo da Woahheit san aus dem Zentrum wissnschoftlicha und philosophischa Akenntnistheorie rausgruckt. Neie Foadarunga, wia de noch dem praktischn Nutzn vo wissn unobhänge vo seina Woaheit san aafkemma. Do kemma Projekte vo da evolutionärn Akenntnistheorie (de Akenntnis ois Foatfiahrung vo da biologischn Opassung an de Umwöjt definiern) ibaei mit kuituahistorischn Aklärunga, de Akenntnissn und eahna zgrund liegande Theorien spezielln Nutn in am jeweilign historischn Argumentationsrahma bescheinign.

De historische Perspektive aaf Akenntnistheorie hot im Philosophiestudium voa ollm den Voateil, dass sie's alaubt, den Weat oanzalna Positionan (ois Antwoatn und Gengentwiaf) klora in historischn Debattnzammahäng zum afassn.

A Diskuas vo da politisch pluralistischn Stodstootn: Akenntnistheorie in da Antike

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Da Kuituaraum vo da Antike - da Raum vo de Stootn rund ums Mittlmeer - war entschiedn pluralistischa ois da abandländische, dea aus eahm in de erstn nochchristlichn Jaohrhundat heavoaganga is. Ea hot zwoa a Vuizoi vo akenntnistheoretischn Ogebotn heavoabrocht mitsamt ana Debattn, de bei Platon und Aristoteles seine bis in de Gengwoat laafande schriftliche Fixierung gfundn hot, dennoch hot de Akenntnistheorie in eahm koa Potenzial gwonna, mit dem's ois Grundlog fia a Kuitua vo intanationoim wissnschoftlichm Foatschritt deana hot kenna. Sprengkraft hot des philosophische Projekt erst gwonna, ois es mit dem Christntum und dem Islam zum Gengstand vo am Gschlossnheit und univeaselle Bedeitung ostrebandn theolotischn Systems worn is, des missionarisch ausbreit worn is. Do untascheid se des Christntum grundsätzle vom Judntum, dessn philosopische Debattn emfois kaam intanationoie Wirkung entfoit ham. Religion war im antikn Kuituaraum lokal und individuell ausprägt. Oanzalne Stodstootn vaehrtn mit lokaln Schwarpunktn Geatta, dene ma a bsondane Bindung an de Stod zuatraut hot. Oanzalne religiease Kulte ham im Handl duach den Eisotz vo Sealdnan un duach de Vaschleppung vo Sklavon ibaregionoie Ausstrahlung gwinna und ham se in olln greaßan Oatn etabliert, de des Handlsnetz vabundn hot. Koana vo eahna buidt dobei a Oaganisationsstruktua aus, aus dea a Wissnschoftsbetrieb hätt havoageh keanna. Zentren vom Wissn warn namhofte Bibliothekn wia de Bibliothek vo Alexandria. Philosophie is ansonstn in Schuin betriem worn, de sognenntn Akademien, de insbsondane ana Nochfrog noch rethorischa Untaweisung Rechnung trong ham. Leahmoasta ham do den argumentativn Wettstreit ois Kunst untaricht. De Politik vo Athen und Rom hot in eaffantliche Arenan stottgfundn. De politische Elitn hot fia sie trainiert und beneatigt fia sie Begrindungsoptionan, de söjbst aaf am Moaktplotz no de Zuaheara eileichtn dad. An de mitananda konkurrirandn Akademien san untaschiedliche Theoreme vateidigt und Antwortn aaf gegnarische gsuacht. De Debattn san alloa scho dorum bezeichnand mit ana ethischn Ibazeigungskunst vabundn. De Antike hot - in da greaßan Perspektive foamuliert - koa system vo Universitätn aafbaut, in dem se Wissn im foatwährandn grenzibaschreitandn Obgleich befundn hätt, obwoi's technologisch dem friahn Mittloita ibaleng war. Es hot Natuawissnschoftn gem, doch koane wöjtweit vabundne Foaschung, de se iba neiaste Befunde ausdauscht hot und a konsistentes Hintagrundmodell vo da Realität azeigt hot. Roms berühmtaste Philosophn warn am End bezeichnandaweise ollesamt koane Akenntnistheoretika noch griechischm Voabuid, sondan Moralistn, Stootsmänna und Rhetorika. Roms technologischa Foatschrit hot aaf am handweaklichn Ingenieurwesen basiert, ned aaf ana brisantn Vaquickung vo Akenntnistheorie, Grundlagnfoaschung und zentroi vatretna Wöjtsicht. De Angebote griechischa Akenntnistheorie, de bis heit ois grundlegande akenntnistheoretische Optionan diskutiert wern, valoan tatsächle no voa dem Mittloita an Bedeitung.

Voasokratische Philosophie

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Den akenntnistheoretisch spannandstn Bereich pflegt ma unta des grobe Woat voasokratischa Philosopie zum bringa. Es umfasst mehrare Dutzand Naman, vo dene zumoast wene mehra ois de Oatszuagehearigkeit und oane oda wenige zentroie Behauptunga ibaliefat san, de doraaf vaweisn, dass do Schuin gegaananda otretn in am Austausch, in dem ibaregionoie bekannte Prämissn ois Marknzeichn deant ham. Manche von dene Positionan muatn rückblickend modern o, wos voa ollm an eahnana Wiedaentdeckung in da friahn Neizeit liegt. Moderne Philosophie vasoagt se do mit Repräsentantn radikala Denkoptionan. Spannend warn fia de friahmoderna Natuawissnschoftn de Foamulierunga vo am potenziell atheistischn Atomismus mitsamt dea Thesn, dass de Wöjt ungscheapft materiell existiert. Da weit greaßare Bereich do zua vazeichnanda Philosophien schont vom Wirkn universella Harmonien von Gedankn duach de Materie hinduachflutnda geistiga Substanzn trong zum sei. Mathematik und Musik ois Kunst vo de Zahlnvahäjtnissa spuin a Roin in ibaliefate Argumente. De Leisunga aaf dem Gebiet vo da Geometrie zeing vo ana Faszination an Beweisvafahrn, de se zwoa in am lognschn Raum obspuin, offansichtle jedo von dem fia sie suchtboarn Wöjt gejtn. Im Rückblick is den vaschiedanan Theoreman gmoasam, dass sie, söjbst wo sie an moderna Teilchenphysik und ihra Modellbuidung ainnan, letztle koana Empirie im moderna Sinn entspringa. Praktische Weat ham de theoretischn Awägunga voa ollm iba de Mathematik gwonna, duach de sie a stoak theoretische Inschenieurwissnschoft inspiriert ham. Des Nochdenga iba mechanische Gesetze, Hebewiakunga, Kraftibatrogunga, des bei Archimedes (287-212 v. Chr.) aaffoit, vaweist aaf Traditionan ana Philosophie, in dea Mathematik und Akenntnistheorie eng vaknüpft worn san.

Platon

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De zwoa Philosophn vo da Antike, de des akenntnistheoretische Nochdenga vo manche Joahrhundat spad nochhoite prägt ham, san Platon und Aristoteles. Mit Platons Wiedagab vo de Gespräche, de ea seim Lehra Sokrates zuagschriem hot, is da fundamentale Zweifl ois Ausgangslog vo dea Diskussion Methode: Sokrates hot zwar behauptet, sich letztle noa seim Nixwissn gwies zum sei - seine Dialog ham de Diskussionspartna indes foatlaafad zum Ausbau vo Systeman valeit, dass es klüga ascheint, vo ana ganz andan Wöjt auszumgeh: Im Oidog gangat ma mit sinnlicha Afahrung um. Tatsächle jedo dat a vui wahrare Wöjt hinta dera ling, a Wöjt vaninftiga und stabila "Idään". Unta dem Eifluss vo modernam Empirismus is de Logik vom platonischn Nochdenga ned imma sofoat plausibl. De gengteilige Option behaupt Plausibilität: De Menschn gwinna ihr zufoig ihre Voastellunga vo de Dinga aus da Oschauung und da Afahrung. De Idään vo de Dinga warn demnoch eha Abstraktiona, Blick aaf des Wesantliche. Platon zweifet doro im Blick aaf des Wesantliche und sei eigane Plausibilität: Ma buidt de Idää dovo, wos a Mensch is, ned wirkle in ana Mischung aus de Menschn, de ma gseng hot. Aspekte vo ana Idee zoang se im menschlichn Denga, soboid eigehanda arguemntiert werd. A Mensch bleibt a Mensch, wenn ea im Koma liegt - Vanunft muass ea mithi ned aafweisn; sei Keapa konn duach an genetischn Defekt beliebig defoamiert sei - ma geht effektiv dovo aus, dass Menschn schlicht vo Menschn gezeigt und geborn wern miassn, zoagt se jedo aa do zuanehmand flexibl. Doraaf vaweist Platon in seine Dialog: Menschn vateidign Konzepte am End stets eha mit logischn Argumentn ois da Afahrung, mit Argumentn, de gengiba da Afahrung Stabilität gwinna. Bleibt de Frog, wohea de grundlegandn Konzepte bezong wern, mit dene ma iba des Wesantliche nochdenkt. Am Platon seine Dialog leng nah, dass do a zwischn de Menschn bestehande Vanunft es ameaglicht, vanünftige vo irrige Idään und da faktisch bestehandn Wöjt; in dem de hinta de Ideale zruckbleibt, nua a zufällige und se dauand vaändande Realität obiet, dea mit da Sproch grod deshoib so sicha begegnet werd, do de Sproch und de eiganen Awägunga eha zum Bereich dea Konzepte und Idään ghean.

Aristoteles

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Währand Platon immensn Eifluss aaf de Idäenwöjt vo da Spatantike und vom Christntum ausgübt hot, soit Aristoteles weitaus stärka den Wissnschoftsbetrieb in seina Oaganisationsfoam beeiflussn. Des werd deitle, wenn ma aaf de Oat textlichn Niedaschlogs vo de Ibalegunga schaugt. Platon biet Dialoge, Streitgespräche, in dene Beispui diskutiert wern. Aristoteles vafasst dogeng enzyklopädisch goadnate Wissnsbeständ unta Theman da Foaschung, an dene se im söjbn Moment in Vamehrung vom Wissn foatoabatn lassat. Mit Physik und Metaphysik legt Aristoteles a grundlegande wissnschoftliche Diffarenzierung voa, de Platonischs Nochdenga iba Idäan und Ascheinunga vo da Wöjt ana rationoin Oadnung untawoafa ham. De weidan Theman Ethik und Politik hot ea um den Bereich menschlicha Afindunga vo Wöjtn, de Poetik, sowia um de Logik ois Untasuachung vo de Argumentationsstruktuan agenzt. Bestimmand is fia Aristoteles noch da Begrinding vo de Idealfoaman bliem. Seine Schriftn liefan Diffarenzierunga, Definitionan und sie stitzande Argumentationan. De Frog noch da Voikommanheit is a Oadnungsprinzip - de menschlichn Idäan foamuliern, so de Prämissn, implizit Gedankn vom perfektn Gengstond seina Oat. De wissnschoftle argumentierande Untasuachung vom perfektn Gengstand seina Oat. De wissnschoftle argumentierande Untasuachung muass aklärn keanna, warum Perfektion jeweis so zu definiern is. In deara Foam awägt Aristoteles emso, warum de Kugl de peafkte Foam is, und wöjche Eignschoftn a perfekte Trageadie hom muass. Regln vo da Produktion entspringa de Dolegunga. Ibatrogunga bstimman de Schlussfoigarunga, etwa wenn Aristoteles vom Makrokosmos aaf den Mikrokosmos schliaßt, in da Grundonahm ibagreifande Foamgsetze. Ma ko vo Aristoteles seine Linien in de Entyklopädistik vom Mittloita ziang wia in de moderna Natuawissnschoftn, de mit eigane Modellonahman vo Atoman und Molekülan Vasuachsagebnisse intapretiern. Des moderne Westeuropa vadankt de im Mittloita eisetzande Aristotelesrezption dobei dem Kuituakontakt mit Arabien. Islamische Gelehrsamkeit hot se ab dem 9. Joahrhundat an de aristotelischn Schriftn gschuit.

Gnostik und christliche Spatantike

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De entscheidandn Schritt in de intanationoie Kontroverse, de da Akenntnistheorie am End Raum ois Grundlagnobjekt gem hot, is im Austausch zwischn dea akademischn platonischn Philosophie vo Griechnland gscheng und de religeasn bis sekriererischn Streamunga vo da Gnostik, de se im südlichn Mittlmeerraum ausbreitet hot, in ana Kontroversn, in de se schließle ob dem 2. Joahrhundat des Kristndum eigmischt hot, bereit, mit dea Losleasung vom Judndum a eigane intanationoilistische philosophische Dimension zum entwickln und de greaßare Synthese ozumbietn. De gnostischn Streamunga von griechisch gnosis, Akenntnis) ham Debattnsträng vo da griechischn Philosophie aafgnomma, ham se jedo emso religieasm Denga aafgschlossn. Da wesantlich ötare Zoroastrismus hot do Eifluss entwicklt. Mit dem persischn Großreich war ea voaribagehand stootstrogande Religion gworn; sei eiheitlicha Kuitus hot se im Mittlmeerraum ausbreit. Philosophish war do des Ogebot attraktiv, Monotheismus mit am grundlegandn dualistischn Wöjtbuid zum vabindn. Wos aa imma beobochtboa woa, woa im eiheitlichn Intapretationsogebot ois Kampf zwischn Guad und Beas zum deitn, ois Prozess, in dem se des Uafeia vo da Finstanis gschiedn hot, des Geistliche vo da Materia, wenn ma's philosophisch sang woit. Mit dem Beginn vom Kosmos warn de Gengpole in Vamengung grotn. In jedm Wöjtnlaaf hot se de Akenntnis wieda Bahn brecha kenna, da Geist wieda zammafindn. In jedm oanzalna beobachtboan Prozess ham de nämlichn Kräft gwirkt, so des Ogebot, des olle Natuavoagäng a zentrois Prinzip gem hot. Greaßan Zammahoit ham Teile vo de gnostischn Stremunga im Manichäismus gwonna, dea se ab dem 3. Joahrhundat im Mittlmeerraum ois neie Religion ausbreit hot, bevoa des Kristndum eahm vadrängt hot. Augustinus" Confessiones (397/98) skizziern im autobiographischn Rickblick de Vabindungslinian, de se dobei fia den Beobachta im nordafrikanischn Mittlmeerraum agem ham: Ma ko aaf eaffantlichn Diskussionsvaanstoigunga am End zwischn griechischm Neiplatonismus, aktuellm Manichäismus, diversn Streamunga vo da Gnostik und dem Kristndum argumentiert ham. Des Kristendum hot se zwar in ana Obspoitung vom Judndum entwicklt, jedo im Missionsprozess bereits dessn Ospruch, de Religion vo am oanzalnan ausawöjtn Voik zum si, umgwandlt in an universoin Ospruch: De Akenntnis vo Gott war mit dem Kristndum olla Menschn vaprocha; dea letzte Prozess vo da Wöjtaklärung okindigt, soem aatretn. Mit da Ausbreitung in dem Raum vo de griechischn Stodstootn hot de neie Religion de aktuelln philosopischn Kontroversn aaf. Deitle werd des mit dem Ofang vom Johannesevangelium, des zu Ofang vom 2. Joahrhundat - woi in Ephesus - aaf Griechisch obgfasst worn und scho in da Aeaffnung vom Brücknschlog in des Oide Testament zu Gottes Scheapfhungsakt wa in de aktuelle philosophische Debattn botn hot.

Im Ofang war des Woat und des Woat war bei God, und des Woat war God. Im Ofang war es bei God. Ois is duach des Woat gworn und ohne des Woad is nix worn, wos gworn is. In eahm war des Lem und des Lem war des Liacht vo de Menschn. Und des Liacht leicht in da Finstanis und de Finstanis hot's ned afasst.

Logos hot fia Godes Woat steh kenna, es war im söjbn Moment fia des Uafeia und de Vanunft, mit dem reamische Stoika, griechische Platonika, Zoroasta, Manichäa und Gnostika hantiertn, wo's Dualismen aafbaut ham zwischn dem Liacht vo da Vanunft und da Finstanis vo da materielln Wöjt. Des friahe Kristndum hot dem Platonismus des Ogebot gmacht, in God den Garantn vom Idäanbereich zum akenna; es hot im Gengzug a dualistische Ausrichtung ibanomma, a Trennung vo Wöjtlichm und Geistlichm, so de Argumentationsstruktua, de Augustinus am End in den Confessiones (397/98) ois de große Attraktivität vo da nein Religion wahrgnomma hot: Sie hot des Potentio, de Philosophien vo da Antike mit da gnostischn Gschichts- und Wöjtsicht zum vaeina. Is des glunga, dann soit se jenseits vo de wöjtlichn Stootn mit dem Kristndum a neis spirituells Gmoawesn voabereitn, Augustinus hot doriaba in 'Kursiver Text'De civitate Dei ' (413-426). Des Kristndum hot in dem intellektuelln Siegeszug zwar Gedank vom gsamtn Spektrum aktuella Debattn aafgnomma. Es hot dobei jedo gleichzeite a Organisationsstruktua entwicklt, in dea Rom und da Papst des Zentrum buidt ham, und vo dern Konziln und kontrowers gfiahtn Kanondebattn zuanehmand Macht ausganga is, konkurrierande Streamunga an den Rand zum dränga, Fia de Spatantike is dea Vadrängungswettbeweab so bezeichnand wia de Ausdünnung vo de antikn Wissnsbeständ. De antike Bibliothekslandschoft hot an Bedeitung valoan, Biacha vo da Antike san ned länga duach neie Obschriftn aktualisiert worn. Kleasta ham de Koordination vom intellektuellen Ausdausch bei Konzentration aaf de Schriftn vom Kristndum ibanomma; exemplarische Biachavanichtunga ham am End Distanz vom antikn Buidungsguat gschafn und fiahtn zu dem Agebnis, des heit in da Wissnschoft ois Biachavalust in da Spatantike diskutiert werd. Ab dem 4. Joahrhundat hot des Kristndum seine eiganen Pluralismus in ana Gschicht vo de Schisman und Ketzabewegunga entfoit, der mit Konzuin, Debattn zum Bibekanon und Dogmatisierunga genggsteiat worn. Zwischn de divagierandn Streamunga war vo nua an systemimmanent zum vahandln. Sie drohtn mit da Spoitung vom Kristndum. De Auslegung oanzalna Bibepassagn hot zentroie Vamittlungsogebote foamuliern missn. Des neie Argumentationsgflecht soit bis in des 18. Joahrhundat foatbestehn - de refoamatorischn Bewegunga vo da Neizeit ham se aus eahm raus entwicklt. De Akenntnistheorie hot dobei neie Bedeitung ois vamittelnde Debattn gwonna, mit dea es dorum ging, de Logik nd Stichhoitigkeit vo Argumentn innahoib vo am muatmoßle gschlossna System zum beweisn.

Teilgebiet vo da Theologie: Akenntnistheorie im Mittloita

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Da islamische und da krichtliche Kuituaraum entwickltn mit dem End vo da Antike ähnliche Oaganisationsstruktuan, um gleichgloagate grundlegande Probleme zum leasn: Beide Räume vateidign a eiheitliche monotheistische Ausrichtung, bei dea's de Schriftn vom Judndum integriern. Beide Räum etabliern Religion iba Stootsgrenzn hinweg ois universell gülte; des setzt Organisationsfoaman voaraus, de in oanzalne Stootn ähnle goadnatn Struktuan entwickln sowia Wege vom intanationoin Infoamationsaustausch, des alaum, Standards iba Grenzn hinweg zum behauptn. De Antike is am End neie, flexible, ganz andas flächandeckande Machtstruktuan untaleng. Des Netz vo Kleasta, de Standardisierung vo Ausbuidunga vo Meanche zwischn de Kleasta, da Aafbau vo Universitätn, dea intanationoie Reisevakeah vo Studentn - oi des is dobei Teil vo ana Oaganisationsfoam worn, de in da Antike koan Voagänga ham. Des Westreamische Reich hot sie mit Strahlkroft noch Noadeuropa ausbaut, des Ostreamische mit Eifluss auf den slawischn Raum, da Islam mit Eifluss vo Westafrika bis Indien. Herrschoft is im nein Kuituaraum nei definiert worn. Sie is in eahm nimma vo Stodstootn ausganga, sondan vo Regentn, de Territorien mit Huif emso ibaregionoi gnutzta Machtstruktua ham se geinigt. Des neie System is de flächandeckande Herrschoft, de Privilegien vateilt, iba Stodgrindunga Machtzentren schoft, se da Religion untaoadnat, Universitätn grindt und fia de neie universöe Geleahsamkeit de Infrastruktua zua Vafügung stöjt. Einheitlekeit war und is im neia System voa ollm a spannande Fiktion. Noch ihr werd in theologisch-philosofphischn Seminarn mit ana Ostrengung gsuacht, die an wachsandn Pluralismus vo de Optiona heavoabringt. Des Gebiet vo da Akenntnistheorie hot dobei, in seine Vafassung is alloi vo Vanunft bstimmts Foaschungsföjd, de Hoffnung aaf a ibagreifande Vaständigung iba Woahheit gstärkt. Des Mittloita is in Noadeuropa wie im arabischn Raum de hohe Zeit vo da Integration antika Philosophie in des neizeitliche, Gschlossnheit, Universoiität avansierande Denga. Aristoteles is kommentiert worn und zum Kean vo da philosophischn Ausanendasetzung worn. Apologetn vo da "Aafklärung" soitn do Joahhundat spada den Untagang vo da Antike beklong und obschätzig des Woat "Middloita" in Oschlog bringa. Des Gengteil werd aus Sicht vo unta dem Begrifff zammagfasstn Zeit zum song sei: Des Projekt ana universelln, Glaam und Wissn vaneinandn, theologisch fundiertn Philosophie hot zum oan Kathedroin vom Nochdenkta gschaffn, enzyklopädische Denggebäude maximoia Greaß und gleichzeite maximoia Integration olla Details. A eigane Ästhetik hot de Philosophie vom Mittloida duachdrunga: "Subtilität", nua no noch langam Studium beheaschbore Feinheit und Komplexität vo dem Argument, hot mt de Oabatn vo Thomas vo Aquin, Duns Scotus, Wilhelm vo Ockam oda Nicolaus Cusanus bstocha. De Philosophie vo da Neizeit hot do letztle zentroie Zuivoagabn vom Nochdenga ibanomma: De Theorie vo am eiheitlichn wöjtumspannandn an Universitätn gleaht, vo Wissnschoftn produziertn Wissn, de Suach noch ana letztn "Wöjtfoame" san ned des Erbe vo da Antike, sondan vom Mittloita. De entscheidandn Awägunga, wia mit gschlossanan Wöjtsysteman in neia Radikalität zum denga is, bahntn se mit spatmittloitalicha Philosophie o. Des Rasiermessa vo Ockham is oans vo dene Prinzipien, Voalaifa vo da positivistischn Denkbewegung. Des Universalienproblem mit seine Grundpositionan vo Realismus, Konzeptualismus und Nominalismus lasst se vo da Scholastik bis in de Gengwoat valängan. De Positionsaafteilung, de fia de Modeane bstimmad worn is, hot ihre Wurzln am End in da Epochn, vo dea im 17. und 18. Joahhundat stottfinandn dezidiertn Distanzierung.

De Valagarung theologischa Debattn: Akenntnistheorie in da Friahn Neizeit

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Da Buachdruck, dea se in de 1470a und 1480a Joahr in Europa ausbreit hot, soagt in de Wissnschoftn fia an umfassandn Traditionsbruch. Mittloitaliche Handschriftn vo de klassischn Autoritätn san in den Druck brocht worn. De Perspektive aaf ihre Weake ham se mit de textkritischn Ausgabn vaändat, an dene jetzat goabat wern hot kenna. Jeda oanzalne vo dene Ausgabn ham ois identisch vavuiföjtigta Text de Kritik in olln europäischn Wissnschoftsstandoatn areicht. Wissnschoftliche Journale ham se ab dem 17. Joahhundat ois neie Diskussionsplattfoam duachgsetzt und warn ihraseits grenzibaschreitand lesboa. De Konstruktion getreia Ausgabn des aus da Antike ibaliefatn Wissns is des erste Programm. De Neiaaflagn oabatn an da Objektivierung vo da textlichn Ibaliefarung und da Onäharung an de valoanan Oaginoitext und ham historische Distanz gschaffa. De Suach noch dem aktuelln stand vo da Wissnschoft is im Laaf vom 17. Joahhundat des Projekt vo da wissnschoftlichn Debattn. Ihr hot de wissnschoftliche Fachzeitschrift ois aktuells und de Litaratuagschicht ois aaf de Vagangaheit grichts Medium Rechnung trong (des Woat Litaratua is noch fia die Wissnschoftn, ned fia Poesie und Fiktiona standn). Aaf dem neia wissnschoftlichn Moakt is es da Akenntnistheorie glunga,

  • de Philosophie ois konfessionoi unobhängigs, grundlegande Woahheit suachandes System vo Foaschung zum etabliern,
  • se ob Mitte vom 17. Joahhundat afoigreich politischn Intaressngruppn ozumbietn, de noch Argumentn gsuacht ham, mit dene se de Religion neie stootliche Oaganisationafoaman untaoadnan hot lassn,
  • se ois Teil vo de Natuawissnschoftn ozumbietn, mit dene se dann ab de 1760a Joahr im Prozess vo da Industrialiseirung und ab de 1790a Joahr im Aafbau vo de europäischn Nationoistootn neie Bedeitung gwonna ham.

Wos do areicht worn is, is im Rückblick beträchtle: De Theologie is entmacht worn, de Wissnschoftn san schießle im 19. Joahrhundat umstrukturiert worn vom System, in dem's Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Philosophie gem hot, zum neia System, in dem Natuawissnschoftn, Geisteswissnschoftn, Gsöjschoftswissnschoftn udn Inschenörwissnschoftn nebaananda bstöndn ham, Föjda zwischn dene de Theologie vaschwundn is und de ollesamt eigane akenntnistheoretische Grundlagn ahoitn ham. Ma deaf den Wandl im Rückblick aaf da andan Seitn ned mit am Wandl dea individuelln Afahrung gleichzumsetzn. Zwoa is mit dem 16. Joahhundat des kopernikanische Wöjtbuid diskutieboa. De Erdn werd in eahm a oanzalna Planet, dea um de Sonna kreist in am Kosmos, in dem's womeagle zoilose söjchane Wöjtn gibt. Do san de Leahbiacha dem oidn ptlolemäische Wöjtbuid aa noch da Entdeckung noch trei. Des neie Modell is ois Zuasotzoption ins Ogebot; es liefat Voateile in da Berechnung vo Aeignissn, da Horizont ändat se kaam. De um 1500 hot epochale Wend agibt se voa ollm in dea vo heit aus betriebna rückblickanda Suach noch erste Beleg vo da Diskussion; sie deckt se mit dem, wos ma bei am Bsuach vo Universitätn no um 1700 alebt hät. In de Voalesungssäl vo de europäischn Universitätn ham bis weit in des 18. Joahundat nei theologische Debattn de akenntnistheoretischn Frong voagem. Es is dobei ned primär um Gottesbeweise ganga, sondan um Bibestöjn, de vaschiedane Intapretationan zuaglassn ham - mit am Intaresse an Keanthesn, de fia Europas drei Konfessionan untaschiedliche Bedeitung ghabt ham. De Kirchahistoria is ab 1700 dea Pat vo dera Debattn worn. Gottfried Arnolds 1699 vaeaffantlichte Unparteyische Kircha- und Ketza-Historie is dorin Meilnstoa mit ana Entdeckungsreis nunta bis in de ketzarischn Positionan vo da Spadantike, de jetzat aktuelle Akenntnistheorie ispiriert ham. Dea langsome Wandl wead vastöndlicha mit dem Blick aaf de politischn Konfrontationan, de im dreißgjaarign Kriag und im englischn Biagakriag mit seim Agebnis vo ana parlamentarisch decktn Diktatua gipfet ham. Sie olle ham unta Voazeichn vo da konfessionelln Debatte stottgfundn, aa wenn sie zentroi de Frog betroffa ham, wia Stootn in Zukunft des Zammalem vo eahnane Biaga oaganisiert ham. Geringe Obweichunga vo Standardmeinunga warn gfährle, grod do de se nei foamierandn stootlichn Institutiona vo da Moderne ofängle aaf da Prämissn aafbaut ham, dass Stootn Stabilität dann gwinna, wenn eahnane Biaga diesöjbe Oschauung vatretn - sie ham de Afahrung gmacht, dass Religionspluralismus se den massivstn außapolitischn Zareißprobn ausgsetzt ham. De "frein Niedalande" warn bis in des friahe 18. Joahrhundat ned so frei, dass a Baruch Spinoza do außahoib vo seim Freundeskroas freia hät sprecha keanna, do is Atheismus de des Gmoawesn zasetzande Gfahr. De meistn heitign historischn Doastellunga vo de akenntnistheoretischn Rückblick in de Zeit zwischn 1500 und 1800 pfleng des komplexe Debattnföjd zu lichtn und Gschichtn zum schreim, in dene se des moderne natuawissnschoftliche Denga in am Siegeszug vo da Aafklärung duachgsetzt hot. Tatsächle hot ma an de Universtätn vom 17. und 18. Joahrhundat koane natuawissnschoftlichn Fäche bleng kenna. Oanzalne Foaschungsgsöjschoftn, zuameist Liabhabakroase, ham de Experimentalphysik trong, de Astronomie und de Mathematik bis in des 19. Joahrhundat voaro. De Eaffantlichkeit, de Astronomie und de Mathematik bis in des 19. Joahrhundat voaro. De Eaffantlichkeit belächlt de Experimente, Jonathan Swifts Satirn san do typisch. De Lemsbedingunga ham se duach de Natuawissnschoft east in de letztn Joahrzent vom 18. Joahrhundat drastischa vaändat. De iblichen Rückblick, de voa ollm an (franzeasisch-deitschn) Rationoilismus, a (dominant-englische) Streamung vom Empirismus und a (eha deitsche) vom Idealismus vo Immanuel Kant gegaeinandastöjn, ham Bedeitung im greaßan Rückblick, do aus eahna des gengwärtige Gfüg an Denktraditiona im 19. Joahrhundat awachsn is.

Rationoilismus

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De Bruch mit da Scholastik hot se im 17. Joahrhundat mit dem Rationoilismus eigsetzt, ana Streamung, de den scholastischn Streit in seine Argumentationsstruktua aafgnomma hot und grod domit ibawindn hot kenna. Dea bedeitanste Philosoph vom spadn 17. und friahn 18. Joahrhundat is dobei René Descartes, dessn Oabatn beim Spektrum vo de Untasuachungsföjda, des do aaf am eiheitlichn Nenna brocht worn is, bereits a breitgfächate Ausanandasetzung eigfordat. Theologn, Mathematika und Natuawissnschoftla ham seng miassn, wia se se seine Behauptunga gstöjt ham, nochdem ea aaf brisante Oat Materialismus, Ibalegunga iba Geist und Bewusstsei und an Beweis vo Gott vo philosophisch-theologischa Trogweitn zammagfiaht ham. Unta de prominentn Gengpositiona hot se in da zwoatn Höjftn vom 17. Joahrhundat in England da Empirismus raus. Fast no wichtiga is da Eklektizismus worn, dea am End vom 17. und Ofang vom 18. Joahrhundat ois Antwoat aaf de strenga Optiona Mode worn is: de Position, dass ma mit Vanunft aus de konsequentn Modelle den Mittlweg vom Plausibln nemma soit. Mit dem Ofang vom 18. Joahrhundat is Eklektizismus Mode vo de elegantn, galantn Kroase, de se dea Philosophie ois Teilgebiet vo de belles lettres zuagwandt ham und söjbst ned publiziert ham, genauso wia dea Universitätsdozentn, de a oadeitige Obindung an a System gscheut ham, jedo em de Systeme zua Kenntnis gnomma ham und sie ois vaschiedane Denkmeaglekeitn vo eahnane Student voagstöjt. Mit dem Eklektizismus hot se am End a eigane Foam vo Pragmatismus etabliert.

René Descartes

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Macht iba de Scholastik hot da Rationoilismus voa ollm ois a Philosophie gwonna, de Argumentationsfoama vo da theologischn Debattn aafgnomma hot. Wia de Scholastika san a de Rationoilistn aaf a Philosophiern in logische Schlüss drunga, des idealn Definitiona Schlogkroft eingrammt hot. Dea große Untaschied zu de Scholastika hot im Umgang mit Autoritätn bstandn. Thomas vo Aquin hot Aristoteles rausgem - René Descartes hot sei Philosophie stottdessn mit de Natuawissnschoftn vabundn, da Mathematik und am neia Materialismus. Ea hot fia a Wöjt plädiert, de se im noch eahm gnenntn kartesischn Koordinatnsystem untabringa hot lassn. De Nervnsträng ham noch Descartes iba Druck und Zug mit'm Ghirn kommuniziert. Autoritätn ham in dera Wöjt koa Beweiskroft mea. De Beweisfiahrung, de Descartes fia de mit Mathematik, Geometrie und moderna Physik ibaeikommande Philosophie aafbotn hot, argumentiertn vom strengstn Zweife hea. Dem hot nua oa Faktum wiedastandn: Dass ma im Moment vom Zweife no denkt und demnoch existiert: "dubito ergo sum, quod vel idem est, cognito ergo sum", "i zweifet oiso bin i, wo so vui bedeit wia, i denk oiso bin i". Aaf dem purn Beweis vo da Existenz hot se a Beweis vo da Wöjt und Gott aafbaun lassn, soboid ma dovo ausganga is, dass Gott des voikommane Wesn is. Voikommaheit lasst Nedexistenz ned zua, sie lasst aa koan Gott zua, dea an in am Draam vableim lasst. De Wöjt, de ma woahnimmt, vahoit se wia a materielle Wöjt. Hot ma God ois bewiesn ins Spui gnomma, hot ea eahna Existenz ois genau de materielle Wöjt, de wahrgnomma werd.

Thomas Hobbes und sei Gegna Shaftesbury

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Aus da Sich moderna empirischa Natuawissnschoft is es akenntnistheoretisch kaam plausibl doazumleng, wia aus ana Definition vo God seina Existenz foing soi und vo ihr aus de dea materielln Wöjt. Descartes hot aaf da anad Seitn dovo ausgeh kenna, dass seine Beweise de theolotische Debattn in a missliche Lag bracht ham: Des Bekenntnis zu am betrögarischn und unvoikommana God is de Konfessiona gengiba seina Philosophie ned zua Woi gstandn. Hot ma se hingeng aaf eahm eilassn, war im nachstn Moment unkloa, wos ma rikiert hot. Mit Thomas Hobbes dogeng ham se de Kiachnvatreta vo olle Konfessionan leicht do: ea hot se ois Atheist brandmoakn lassn. Seim Leviathan vo 1651, ana Stootstheorie, de mit Seitnblick aaf den englischn Biagakriag den Nochweis gfiaht hot, dass se olle Religion im guad oaganisiertn Gmoawesn vo da Krona untaoadnan miassn, hot Hobbes a langs Kapitl Akenntnistheorie in Ausanandasetzung mit Descartes voarogsetzt. Ea war bereit, Descartes zum foing und den Menschn materialistisch zu aklärn. Wia dea Mensch handlt, egoistisch, des aklärt se vo do aus - ned guad no schlecht, schlicht wia Materie, de ihr Existenz vateidigt, soboid sie begreift, dass se se valiern konn. War de Erbsünd nimma mehr neate, um des Handln vom Menschn notdiafte in Angst und Schreckn zum hoitn. Wenn's a andane Funktion suacht, breitat se dem Gmoawasn Proleme, des zuaschaung muass, de Oanzlintaressn in Schach zum hoitn. Hobbes war fia olle Partein inakzeptabl, doch grod dorum eiflussreich. Woit ma a andas Menschnbuid vatretn, hot ma mit Hobbes und da Kiach brecha miassn, de vo ana ned minda rohn menschlichn Grundnatua und am vadeablichn Materioilismus ausganga is. Woit ma da Kiach a andane Position im Stoot zuagsteh, hot ma des offn doa miassn. Hobbes hot Argumente voaglegt, vo dene ma se nua sicha entferna hot kenna, wann ma Grundonahman in Frog stöjn woit, aaf dene Stoot und Religion grod aafbaut ham. Deitle werd de missliche Log, de do fia Vatreta vo da Religion konstelliert werd, bei Shaftesbury, dea de Gengthese zu Hobbes am End gwagt und postuliert hot, dass de bestehande Wöjt de beste olla meglichn is, do God nua oa söjche Wöjt schaffa hot kenna. Hobbes und die Kiachn ham, so Shaftesbury, a foischs Buid vo da Natua vom Menschn zeichnat: Da Mensch dat noch Harmonie mit da gsamtn Scheapfung strem. Domit soit ned behaupt sei, dass da Mensch gengwärte seina Natua gmäß lem dat - er lebt tatsächle so wia Hobbes und de Kiachn es beobachtn, egoistisch. Grod des miassat ma mit Akenntnistheorie aklärn: Es konn nua dea Effekt vo da gsamtn stootlich und kiachlich Aziehung sei, de den Menschn mit Belohnunga und Strofn bändigt hot, um do Macht zum gwinna. De guade Natua werd duach de gengwärtige Foam vo da Machtausübung vadoam. De Awägunga warn aneit rationoilistisch. Sie san vo Prämissn ausganga und ham aaf eahna Realität gschlossn.

Weda vo de gwöjtn Prämissn no vo da "Vanunft" vo da ekenntnistheoretischn Schlussfoigarunga hot se de Theologie problemlos vaobschiedn - es sei denn se hot se zua Irrationoilität vom Glaam bekennt. Des wiedarum war in dea gengwärtign Debattn grod olle drei etabliertn Konfessiona, Katholikn, Protestantn und Refoamiertn vaweaht, de olle drei in eahne eigna Reihn gega "schwärmarische" Streamunga wia den Pietismus und den Quietismus otretn ham. San Theologn vo de drei großn Konfessiona indes aaf de Schlussvafahrn vo da rationoilistischn Philosophie eiganga, so hot sie des obsehboa in a missliche Lag gengiba eahnana Söjbstdefinition brocht: Sie ham eahna Konfessiona ois guitige noch dea offnbartn Religion vatretn und ham doraus politische Osprüch in de Stootn vo Europa zong. De Foig war fia des 17. Joahrhundat a immense Duachdringung vo da philosophischn Debattn mit Zuivoagabn theologischa Diskussionan - und a Diskussion, in da stootliche Oagane zunehmand se da philosophischn Argumentationan bedeant ham, um Konfessionan zum integriern. De Frog vo da Freiheit vom Willn hot, ois akenntnistheoretisch ned zu entscheidande, de Debattnlandschaft mit da Option duachdrunga, dass aaf ihrm Gebiet massivste konfessionelle Politik betriem worn is. De refoamierte Religion is unta de drei Scheapfunga seim Plan untawoafn, und ois voabestimmt, wos ma tuat. Aaf Europas Landkoatn war des de Religion vo de frein Niedalande, vom Genfa Stodstoot. In olle ibrign Lända vo Europa warn Refoamierte wia de Hugenottn vo Frankreich a bedrohte Mindaheit. Wenn ma se vo da rationoilitischn Debattn ned distanziert hot, hot ma insbsondare do ana vasteckt theologisch brisantn Debattn de Dia zum eaffnan. De Wöjt vo de Natuagsetza war am End mit einiga Wahrscheinlekeit eha dtaministisch (vasteckt refoamiert) ois lutharisch oda katholisch.

Baruch de Spinoza

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De Extrempostionan vo da ratonoilistischn Akenntnistheorie ham Baruch de Spinoza und Gottfried Wilhelm Leibniz vatretn - Spinoza mit am Denga, des in logische Schlüss den Dualismus in Frog gstöjt hot, den de Transzendenz voarausgsezt hot: Wenn ma vo zwoa getrennte Substanzn (God und Natua, Keapa und Geist) ausgeht, muass ma postuliern, dass sie koa Eignschoft teilt ham, de sie sonst partiell identisch und domit ned trennt san. A Substanz, de bsteht, muass im söjbn Moment fia sich söjbst bstehn keanna. Beneatigt sie a andane Substanz, zm zum existiern, valetzt sie ihra Definition ois isolierbare Substanz. A Substanz konn im söjbn Moment nimma a andasgoatete heavoabringa, de heavoabrochte war nimma unobhänge. De bestehande Substanz muass mithi ungschaffn existiern. Sie muass unendle sei - denn war sie endle, so miassat a andane Substanz ihr de Grenz setzn, wos aneit a Obhängekeit in ihra Existenz bringa dat, de gega den Substanzbegriff vastiaßn dat. Positiv gwendt gib's noch Spinoza nua oa Substanz, de duach ihre zwoa Attribute "Denga" und "(ausdents) Sei" ascheina dat. God is Substanz, und de Substanz is God. Zwoa vaschiedane Substanzn God und Natua, a scheapfande und oane vo dea gschaffane, kanntn noch dera Prämissn nimma besteh. De Woi laut "entweda God oda de Natua" - "Deus sive Natura". Manche Intapretn seng in dera Oitanativn, de se grod aus dea Definition Godes agibt, a atheistische Tendenz. Fia andane Intapretn liegt in da Identifikation vo Natua und eigantlichm Godwesn a pathetische Position: Spinozas Akenntnistheorie hot zugleich a ethische Konsequenz: Duach Buidung meaglichst vuia adäquata Idean den Oteil vo de Leidn vauasachandn inadäquatn Idean zruckzumdränga. Dobei hot Spinoza favorisiert, mit seine eigna Woate ausdruckt, de "geometrische Denkweis". Ihra Struktua besteht im Aafstöjn vo am Satz und nochfoigandam logischn Beweis mittls bereits bewiesane Sätz.

Gottfried Wilhelm Leibniz

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Leibniz hot Spinoza 1676 bsuacht und hot in intensiva Ausanandasetzung mit Spinoza seim Monismus (da Theorie vo da Eiheit vo da gsamtn Materie) argumentiert. In seim eigna philosophischn Onahman is ea vo oam aus dem Nix vo God gschaffna Kosmos ausganga. Mit dem Blick aaf de kloanstn Eiheitn vom Kosmos, de "Monadn", fia dere Eingschoftn ea logische Postulate bereitghoitn hot, hot ea Spinoza jedo wieda eighoit. Jede oanzalne "Monade" untascheidt se voa olle andane in da Oat, wia's vo ihra Position aus dem gsamtn Kosmos wiedagspieglt werd. De gsamte Materie besteht aus Teilchen vo dera letztle geistign Komponentn vo ihra Existenz. De Wöjt miassat, ois gsamte betracht, noch da bisharigen Schlussfoigarung de beste olla meaglichn Wöjtn sei. Aus da Tatsach, dass da Planet Erdn Mängl aafweisn dat, konn im söjbn Moment jedo gschlossn wern, dass es im Kosmos unzählige andane bewohnte und weit glücklichare Planetn gibt, mit dene da kosmische Gsamtplan se afuit und in dem de Erd mit ihre objektivn Mängl ihre sinnvolln Plätz zum bestn vom Gsamtn einimmt. (Siehe eigehanda den Artikel Theodizee.) Zu de Paradoxien vo de rationoilistischn Akenntnistheorie gheart, dass sie in de extrema Postulatn de Beschränktheit vom menschlichn Vastand voarausgsetzt hot - em vom Vastand, den sie zum Schliaßn beosprucht. De menschliche Wahrnehmung hot Grenzn zoagt, da "Veastand" hot se ois ned minda begrenzt awiesn. De "Vanunft", de letztle im Schliaßn begründt gleng is, wies dessöjbn Grenzn ned aaf. Sie hot neamandn gheat, war an koa Individuum bundn, war in da Logik und dea Mathematik gem, de zwoa Wissnschoftn, de's de Menschn alloa alaubn ham kenne, zum eaahna, wia dea Kosmos aafbaut sei muass.

Empirismus

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Aus Sicht vo de Empiristn ham se de Rationoilismus weit in Bereiche voagwogt, iba de duachaus koa Wissn alangt wern konn, De seah untaschiedlichn Endagebnisse, zua dene sie glangt san, ham zweifen lassn, dass eahna Beweisvafahrn trong hot. Hot ma gengiba de Rationoilistn streng argumentiert, hot ma fordan kann, bei de Sinnesdatn zum bleim und bestimmte Schlüss ned zum wong. So massiv de Empiristn de Rationoilistn a kritisiert ham, so nah san's eahna aaf da andan Seitn gstandn, wo's um de Natuawissnschoftn und den Umgang mit Autoritätn ganga is. Descartes und Leibniz warn Wissnschoftla vo da nein Zeit, so warn physikalischn Experimentn aafgschlossne Mitglieda renommierta wissnschoftlicha Akademien, wia's im Mittloita koane Pendants gabt ham. De wesantlichn Schritt in den Empirismus - in de Philosophie, de se streng zua Rückfiahrung olla Akenntnisse aaf Sinneswoahnehmunga bekannt - gschahn in England. Des hot zum nua gringan Teil mit da Oabat vo da Royal Society zum do, de Europas fiahrande Institution natuawissnschoftlicha Foasch gworn is. Do is vagleichboa intaressante Oabat vo experimentierandn Zirkln in ganz Europa untanomma. Gravierande Gründ deafan im spezifischn politischn Intaressföjd ling, des se fia de Philosophn vom Empirismus in England heagstöjt ham. Scho Hobbes hot de akenntnistheoretische Nochweis glunga, warum da Mensch so woa wia ea woa und wozua des Gmoawesn demnoch in da Log sei hot miassn, so war dem Stoot, dea se aaf de Argumentation gstützt hot, a Legitimationsgrundlog botn hot, de de Religion ned unnütz gmacht hot (Hobbes hot sie ois nützlichs Machtinstrument göjtn lassn), aba em doch am heahan, objektievan, wissnschoftlichn Kalkül vo da stootlichn Macht ausübung untagoadnat. Locke und Shaftesbury ham Akenntnis-, Gsöjschoft-, Moroi- und Stootstheorie in untaschiedlichn Arguentationsstruktuan, systematischa dea oana, mehr aaf des Ästhetik vom Arguement bedocht gschriem, dea andare. Eahnane Ogebot san ab 1689 in direkta Ausanandasetzung mit da Glorious Revolution aschiena, dea zwoutn Revolution vom Joahrhundat, de, wenn sie afoigreich valaffa is, Hobbes widalegt hot, dea im Blick aaf de Revolution vo 1641/42 behaupt hot, dass Revolutionan an Stoot grundsätzle zeastörn ham miassn. Locke und Shaftesbury ham im Gflecht vo de Parteiintaressn gschriem, des se 1689 hearausbuidt hot: Währand aaf dem Kontinent oanzalne Regentn Bündnisse mit oanzalne Konfessionan schlossen in Vasuach, dene se untazumoadnan, so schlossn in Großbritannien vo jetzt o Partein Bündnis mit Regentn wia mit de im Land vatretna Religionan. Olle zwoa, Locke und Shaftesbury, produziertn mt dem Empirismus ind eahnam Gsöjschofts- und Moroitheorien Akenntnistheorie im Intaresse vo de Whigs, de, mit ana Untabrechung vo 1709 bis 1714, bis in des spade 18. Joahrhundet de Macht bhoitn soitn. Hot Hobbes de Untaoadnung olla Gruppn unta de Krona gfoadat, so foadatn de Vatreta vom Empirismus noch Locke an Stoot, dea dem Monarchn Macht zusgstandn is, so lang ea sie im Intaressn vo de Biaga gnutzt hot, an Stoot, dea in England iba a Stootskiach vafügn hot meng, dea gleichzeite aba die wichtigste Klientel vo de Whigs, den religeasn Dissent, tolariert hot. De politisch intrikatn Foadarunga ham Theorien voausgsetzt, de ned vo ana vo de religieasn Gruppn ausganga san. De neia gsöjschoftspolitischn Traktate und Essays san akenntnistheoretisch empiristisch untamauat im Blick aaf a Sicht, de den individuelln Lesa in de Medien ibazeugt hot - des Akenntnisvameang vo de Rezensentn war mit de nein Argumentationslinian unobhänge vo olla Religion ogsprocha. Loche is zwoa unvazügle aaf dem Kontinent rezipiert, hot jedo do bezeichnan weni Intaresse ois unobhängiga Akenntnistheoretika. Shaftesbury is in de 1760a und 1770a Joahr aaf dem Kontinent in Mode ois Vatreta vo da Empfindsamkeit kemma, mit dea se a neia söjbst akennanda und vaantwoatlicha Stootsbiaga foadan hot lassn, dem seine Perspektivn neie Stootn akzeptiern dan. Locke is 1776 dea Philosoph dea amerikanischn Unobhängigkeitsaklärung. De langsome Rezeption vom Empirismus aaf dem Kontinent scheint am deitlichstn domit zum doa zum hom, dass kontinentale Philosophn bis in de Zeit Jean-Jacques Rousseau no doraaf baut ham, bei weitm meah zum areicha, wenn's oanzalne Regentn ibazeigt ham. A Akenntnistheorie de se voa ollm Partein in dea ibakonfessionelln Kontroverse obotn hot, is do bis ins 19. Joahrhundat vo geringam Intaresse gwesn.

John Locke

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Des Projekt, zu dem John Locke mit dem Essay concerning Humane Understanding(1690) ogsetzt hot, war an zwoa Stöjn brisant, da Autoa hot sie olle zwoe aaf den erstn Seitn notiert: Wenn ea behauptet hot, olles, wos Menschn wissn dan, dons duach Sinneswoahnehmunga wissn, dann hot er bereits an dera Stöj den Vadocht vom Atheismus aaf se zong, do jetzt erst amoi aklärt sei woit, wia God den Menschn dann Gengstand vom Bewusstsei wern soit. Locke hot mit seim Beharrn aaf Sinneswoahnehmunga ois Wissnsquelle zuadem a Paradox : "The Underständing, licke the Eye, whilst ist makes us see, and perceive oll other Things, takes no notice of itself - Des menschliche Vaständnis ko so weni beuateiln, wia es zuastand kimmt, wia des Aug an Blick aaf sei eingane Sicht werfn konn (zu dem Problem eigehand dea Artikel Obbuid). Tatsächle hot Locke a Buach schriem, des se gengiba vuin vo de Entwiaf vo de Rationoilistn duach greaßte Oadnung auszeichnat hot wia doduach, dass sei Autoa iba Konsistenzbehauptunga kaam naus kemma is. Da erste Teil hot olle angeble "oborne Idean" vom Disch gwischt. Nix war ogeborn, sonst miasstn Menschn aaf dem Gebiet vo de oboana Idean wöjtweit Voastellunga - vo God, da Materie, Guad und Beas - teiln. Menschn seng Sacha, ahoitn vo eahna Idean, setzn eahnane Idean zamma, abstrahiern vo eahna, vafüng iba sie in da Aninnarung, entwickln Voastellunga vo Kausalität (Wachs schmuitzt bei Hitzn, Momente wia de machan Kausalität erfahrbar). Wenn Menschn a Wahrnehmung wiedahoin, zöjn sie bereits, wenn sie zöjn, foigt de gsamte Mathematik doraus. Menschn genga, so Locke, im Bewusstsei mit Idean um und afahn im söjbn Moment, dass es a materielle Außnwöjt und a menschlichs Bewusstsei gibt. Wenn Menschn wos Neis afindn, setzn sie Buida zu dem Nein zamma und begem se dann an de Konstruktion. Es sei eahna demnoch so klar wia de Winklsumme im Dreieck, dass des Bewusstsei ned vo dea Materia produziert sei konn, nochdem Meschn schließle aa dann Buida im Bewusstsei vaschiem kenna, wenn eahna grod nix Materiells entsprecha duat. Des Bewustsei muass ewe und ungscheapft existiern, do's de Materia ned beneatigt. De Idee vo God lasst se so aus am Umgang mit Wahrnehmunga gwinna. Ma muass es im söjbn Moment dohigstöjt sei lassn, wos aus ana Definition vo God foigt. Die idee vo seina Existenz ham Menschn indes, bevoa's aus seina Definition ziahng, mit de Sachan und eahnam Nochdenga bereits erlangt. Locke bot a Buach des kamm zu Beweisn duachdrunga is. Ea hot eha a Plädoyea gliefat, noch dem denkboa sei hot miassn, dass duachaus ois, wos de Menschn bschäftigt, genauso guad iba Sinneswoahnehmunga und den Umgang mit ihr in des menschliche Bewusstsei glant. De Gliedarung vo seim Buach frappiert, aus heitiga Sicht, mit seine Problemvalagarunga: Im erstn Zug vabannt ea olle "ogeborna Idean" aus dem Bewusstsei, im zwoatn baut er de Wöjt wieda aaf - mit am Blick doraaf, wia Kinda sie vasteh lerna. Im drittn Argumentationsschried wendt er se dea Sproch ois dem Medium zua, in dem Menschn Akenntnisse formuliern. Des vierte Buach vo seim "Vasuach" guit de komplexn Idean und da Wissnschoft. Weit voa dem "linguistic turn", den de Akenntnistheorie mit Wittgenstein, in dea de Formulierung vo Akenntnis oblaaft - und de wiedarum aaf Akenntnis ahebliche Rückwirkung hot. Locke hot dozua aafgruafa, des menschliche Bewusstsei zum untasuacha und zum vasteh, mit wöjche Konzepte es umganga is - dobei muass ma den Woahnehmungsapparat, genauso wia de vo Denktraditionan behaftete Sproch untasuach, um zu ähnle, in andane sehr untaschiedliche woahzumnemma. Oi des is bei Locke weit voa dem Aafkumma vo da Woahnehmungspsychologie und da Kuituaanthropologie foamuliert. Locke hot de Kunst inspiriert. Laurence Sterne Tristam Shandy (1759-1767) soit des Essay concerning Humane Underständing im subtilm Humor ois oans vo de wichtigstn Biacha vo da Wöjtlitaratua feian, do do erstmois awong war, wia Menschn dengan: eha assoziativ, in ana Vakettung vo Idean, de grod ned imma de Rotschläg vo da Vanunft foigt. Dea Natuawissnschoft war jetzt a neis Projekt voagem: des a ana konstantn Söjbstkritik. A neis Fach vo da Wissnschoftstheorie war vonötn, um dea foatwährandn Vaunreinigung wissnschoftlicha Akenntnis duach se etablierande Konzepte zu begegnan.

David Hume

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Den weit konsequentan Vasuach, auf de Prämissn, de Locke setzt, aafzumbaun und de Akenntnis kritisch zum befrotn, hot David Hume mit seine moralischn und akenntnistheoretischn Untasuachunga botn. Wo Locke ohne große Diffarenzierung vo "Idean" gsprochn hot, trennt Hume zukunftsweisand "Woahnehmunga" vo "Idean". Wo Locke aklärt, dass des Woahgnommane oan befähigt, Kausalität ozumnemma, is Hume an Schriet weida ganga: Ma hot ollnfois seng kenna, dass aaf a Aeignis A. a Aeignis B. gfoigt is. Dass dobei Kausalität im Spui war, hot ma ned gseng. Ma hät strng gnomma konstatiern miassn, dass do a Obfoig vo Aeignisse beobachtet worn is. Dat ma do wissnschoftskritsch an Schriet weida geh, so hät des Konsequenzn fia des gsamte Foamuliern vo Natuagsetza: Ma mog, so Hume, ollnfois gseng hom, dass bislang imma noch A. aa B. gschicht. Ea hot de Frog gstöjt, wos aba zua Onahm berechtigt, dass des aa in Zukunft so sei soit. De Theorie vo am goadnatn Universum war a zirkulära Schluss aus gmachtn Woahnehmunga. Es war ansonstn mindastns so meagle, dass des Universum chaotisch war, de Menschn sozumsong nua a Glücksträhne wiedakehranda Aeignisse observiert ham. Dem widaspricht aa ned, dass Viecha mit eahnam Instinkt aaf gwisse Regularitätn eigricht san. Aa de Identität vo Sachan und Personan hot noch Hume nei betracht wern miassn. Ma hot net beweisn kenna, dass des "desöjbe" Person is, de ma voa Joahn begegnat war - es gibt do ollnfois a "Bündl" vo Waohnehmunga, mit dem ma Identität behauptat, währand andare Woahnehmunga imma aa vo Untaschiedn spricht. Des war a massive Attackn aaf de Reste platonischn Nochdengas, de belieginga Gengständ a "Wesn", a "Söjbst" beimaßn und dovo ausgehand, dass ma wenigstans im Denga mit dem reinan Wesantlichn umgeh kannt. Hume hot de Vanunft schließle im Blick aaf olle moralischn Urteile entweatet. De Vanunft rot de Menschn woi zu bestimmtn Handlunga im Blick aaf bstimmte Zui, doch wenn ma andane Zui setzt, rot sie im söjbn Moment zu andane Handlunga. Des Projekt vo da Akenntnistheorie endete aaf empiristischm Bodn ned mit neie Sichaheitn, sondan eha mit Unsichaheitn und am reichle pargmatischn Umgang mit eahna. Logik woa ned de letzte Prämissn vom Umgang mit da Realität. Hume stöjt de Frog, ob ma dovo ausganga is, dass Menschn mit freie Willnsentscheidunga ghandlt ham und wiaso dann Strafn fia bstimmte Foaman vo Föjvahoitn okündigt werd. Menschn ham ollnfois vasuachsweis im Blick aaf gwünschte Entwiclunga ghandlt. De Prämissn, noch dene ghandlt werd, warn weigehand ungedeckt. Des Projekt vo ana strengan Akenntnistheorie hot daugt, soboid ma's gründle betriem hot, am ehastn, um de Unbeweisboakeit vo da Grundonahm zum beweisn.

Idealismus

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Da Idealismus konn sowoi ois Gengposition zum Empirismus wia ois dessn Foatfiahrung vastandn wern. Im extrema Foi vaneint da Idealismus, dass es a Außnwöjt gibt, iba de ma sinnvoi sprecha konn. De Empiristn gengan vo da Existenz vo da Außssnwöjt aus - vo dea soin Woahnehmunga heariahrn. De Idealistn wenden dogeng ei: Ma geht mit Woahnehmunga um, ned mit dea Außnwöjt. Ma onn aus de Woahnehmunga ollnfois schliassn, dass es do a Außnwöjt gibt. Ma beneatigt zu dem Schluss aba Idean und de gehean wiedarum zum Subjekt, des de Woahnehmung auswertat.

George Berkeley

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Da Schriet in den Idealismus gschah aaf dem Bodn dea entlischn Debattn aus ana isoliertn theologischn Position hearaus. George Berkeley war Theologe und is 1734 Bischof vo Cloyne (mit Oabatsplotz in Oxfoad). Dass Locke kaam klar denkt hot - um des zum demonstriern, hot Berkeley in seim Essay towards a New Theory of Vision (1709)., § 125 den Berühmtn Voagänga ledigle mit seim Vasuach zitiertn, des Dreieck euklidscha Geometire vo woahgnommanan Dreieckn obzumleitn. Es war in jedm Foi oafacha, de Optionan vo dem Dreieck zerst zum denga, um dann deagleichn in da Woahnehmung wiedazumfindn. Mit dem Treatise Conserning the Principles of Human Knoledge (1710) hot Berkeley Punkt fia Punkt de Axt an Lockes Doalegunga glegt: Ea stöjt de Frog, wohea ma woaß, wia de menschliche Woahnehmung zustand kimmt - sprich, dass do a meterielle Außnwöjt bsteht, de in oam a Buid azoagt, zerst aaf da Netzhaut, dann im Bewusstsei. Ea woit wissn, og je meah ois des Buid im Bewusstsei is. Berkeley is den Schriet weida aaf des akennande Subjekt zuganga und is dobei Descartes gfoigt. A Subjekt, ob ma's jetzt "Mind, Spirit, Soul or Myself", des Bewusstsei, den Geist, de Seej oda mi söjbst, nenna wui, muass ma zuagsteh, soboid ma doriba söjbst (ois Subjekt) nochdenkt. Descartes' nachstn Schriet, iba a Godesdefinition de Wöjt in ihra Materialität zum beweisn, hot dea Theologe untalassn: "Dea Disch, an dem i schreib, i mog song, ea existiert, des hoaßt, is sieg und fuih eahm." Berkeley hot de Frog gstöjt, ob ma aba zu End dacht hot, wenn ma doraus obleitn woit, dass ea aa dann no existiert, wenn ma des Zimma valassn hot und ob se ibahaupt a soiche Aussog glohnt hot. Ma kannt behauptn, sie lohnt se, do ma beliebig jamandn in des Zimma schickn konn, etwa vo dem Disch zum hoin - ma wui doch ned behauptn, dass dea Disch dann vealle nei zum existiern ofangt. Streng gnomma, so Berkeley, hot domit denno nua wieda goitn, dass dea Disch jemandn nua dann und nua so weit bschäftigt, wia irgandjemand eahm woahnimmt. Wos mit eahm aussahoib vo seim Woahgnommawern is, bleibt offn. Denn [...] ob neddengande Sachan fia se söjbst (absolut) bstehnan, unobhänge dovo, ob's jemand woahnimmt, so scheint ibahaupt koa Akenntnis dohi zum geh keanna. Ihr Sei is Woahgnommawern; no is es meagle, dass de Sachan irganda Existenz außahoib vom jeweilign Bewusstsei ode degandn Sach ham, des sie woahnemma. Es lohnt se goa ned, doriba nochzumdenga, wos dea Disch außahoib vo Momentn is, in dene ea woahgnomma werd, denn neamand nimmt eahm außahoib vo dene Momente woah. De Außnwöjt is in deasöjbn Awägung hinfälle wia de Behauptung vo ihra Materialität: Wenn's a Außnwöjt unobhänga vo dea menschlichn Woahnehmung gibt, dann werd's in genau dera Foam nia Gengstand vo da Woahnehmung. Ma afoaht iba sie nix. Ma konn se denga, dass sie trotzdem existiert, doch hot ma desöjbn Grind, des zum denga, wenn sie existiert, wia wenn sie es ned duat (und ma se de Außnwöjt nua eibuidt). In short, if there were external bodies, it is impossible we should ever came to know it; and if there were not, we might have the very same reasons to think there were that we have now. Es hot aaf den erstn Blick unklar ascheina miassn, wozua a so radikale Position guad sei soit. Berkeley hot se explizit ned gega de olltäglichn Voastellunga gricht, sondan nua gega de philosophischn Awägunga iba Materie und den dreidimensonoin Raam: Ich argumentier ned gega de Existenz vo irgandwos, wos mia woahnehma keanna, ob duach de Sinn oda Reflexion. Dass Sachan, de i mit meine eigna Aung sieg und mit meine eigna Händ berürhr, existiern, wirkle existiern, stöj i ned im Geringstn in Frog. Des oanzige, dem i de Existenz vaweigat, is des, wos de Philosophn Materie oda keapaliche Substanz nennan. Und domit, dass i des dua, füg i dem Rest vo da Menschheit, dea, so wog i zum behauptn, des Konzept ned oan Dog vamissn werd, ned den gringstn Schodn zua. Dea Atheist jedo werd de Oschaulichkeit vo am bedeitungslosn Woat vamissn, aaf des ea sein Unglaubn aafbaut; und de Philosophn wern woahscheinle de grandiose Handhob vamissn, mit dea sie im Moment a voikomman belanglose Debattn fiahn. Berkeley hot jetzt de Frog gstöjt, ob ma demno in Zukunft song soit, ma isst und trinkt nua "Idean" und kleid se in "Idean". Außadem soit ma vielleicht aafhearn, länga vo "Sachan" zum ren. Jednfois in da pilosophischn Awägung so Berkeley. Er frogt aa, ob domit behaupt sei soit, dass vo de Sachan koane Wirkunga meah aus ganga san. Es konn do goa ned ois aus Idean bestehn, wenn ma etwa de Idee vom Feia vom wirklichn untscheid, des Vabrennunga vauasocht. Konsequent denkt, muass ma song, so Berkeley, dass ma demno untaschiedliche Idean vo Feia und Schmerz hot. A Idee, de ma ois Voastellung handhobt und a Idee, de maois "reals Feia" handhobt. Konsequenzn hot Berkeley Nochdenga aaf religieasm Gebiet bong. God hot se an dera Stöj vui leichta beweisn lassn ois de Existenz vo irgandoam andan Menschn. Zu andane Menschn hot ma söjbst Mutmaßunga aus gwissn Woahnehmunga hearaus buit. De Idee vo Gott is dogeng an olle Wohnehmunga und olle Idean bunden gwesen, ned an irganda bestimmte Woahnehmung. Ois des war konsequent und unwidalegle dacht, do fia de Zeitgnossn voa ollm a Affront gega den common sense, dea demgengiba zua rettandn pilosophischn Prämissn ahom wern hot kenna.

Immanuel Kant

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Berkeley hot de vo eahm ins Spui brochte "ideoilistische" Philosophie letztle kamm vom Solipismus obgrenzn kenna, vo dea Position, noch dea es nua mi söjbst, mi woahnehmandes Subjekt mit meine Empfindunga gibt (de koa gengstandslosa Draam sei keannan). Immanuel Kant is oknüpfand an David Hume in de akenntnistheoretische Debattn glangt. Ea hot mit Berkeley de Blickwendung aaf des akennande Subjekt teilt und aaf mehrare Ausgangspositionan - etwa de, dass dea Raum söjbst ned Gengstand vo da visuelln Woahnehmung is, erscht im menschlichn Bewusstsei vo seina Gestoit ois gedachta unendlicha dreidimensionoia Raum ahoit. Sachan an sich, Sachen so wia sie fia sich söjbst san, aa wenn sie grod koana woahnimmt, mit oi de Qualitätn, de no neamand an eahna woahgnomma hot, nemman Menschn nia woahr. Um sie muass se de Metaphysik ois Transzendentoiphilosophie kimman. Andas ois Berkeley hot ea jedoch a Notwendigkeit konstatiert, ibe den Solipsismus nauszumgeh: "Gedankn ohne Inhoit san laar, Oschauunga ohne Begriff san blind. Des pure Denkn, etwa in da Mathematik, werd duach den "Bathos vo da Eafahrung" (Kant) bereichat, oiso duach Sinnlichkeit. De Vastandsbegriff san dobei ned rezeptiv, sondan produktiv, des is, in kantischer Terminologie, "de Spontaneität da Begriff", de duach ihr gstoitande Funktion de Woahnehmung bei "Affizierung" (Arregung) dea Sinne azeigt. Sinnlichkeit und Vastandsbegriff begrindn somit de "transzendentoie Ästhetik" vo dea Kritik vo da reina Vanunft. De Empiristn bstandn in da Terminologie, de Kant eigfiat hot, doraaf, dass es nua zwoaalei Urteile gibt: Syntetische Urteile a posteriorie - Uateile, bei dene ma aaf Sinneswoahnehmunga zruckgreift, de an gemna Begriff aweitan (z. B. "de Kugl is schwoaz"). Donem hot ma im Empirismus analytische Uateil zuagstehn meng, oiso soiche, bei dene de Prädikate bereits im Begriff enthoitn san (z. B. "De Kugl is rund"). De Frog ana wissnschoflich betriebna Metaphysik hot unta dera Voagob glautet, ob es aa Synthetische Uateile a priori gem. Raum, Zeit und Kausalität, hot Kat arguementiert, san ned Sachan dea Waohnehmung, sondan ihre Bedingung. Ma konn se ned denga, wia bestimmte ois deaoat bedingte Subjekte eahna Woahnehmung a priori. Raum und Zeit san dobei innare Foaman vo de Oschauunga, Kausalität und andane Kategorian san a priori dobei innare Oadnungsschemata vom menschlichn Vastand (Denkfoaman) und doriba nausgehande Idean san regulative Richlinian vo da Vanunft, de aaf de Woahnehmung (perceptio) koa Wiakung ham, do sie des transzendiern (transzendole Dialektik vo da Kritik vo da reina Vanunft). De klare Obgrenzung vom Idealismus, wia eahm Berkeley im rein philosophischn Argument an den Rand vom Solipsismus gfuit hot, hot kannt in des zwoatn Aaflog vo da Kritik vo da reina Vanunft 1787 im Kapitl "Widalegung vom Ideoilismus" nochgliefat. Des Argument soit Descartes' Behauptung, olloa dea eigana Existenz kannt mo se gwiss sei, wia Berkeleys Zweife an da Außnwöjt treffa. "Des bloße, aba empirisch bstimmte, Bewusstsei vo meinm Dosei beweist des Dosei dea Sachan im Raum außa mia so am Kant sei Ogebot vo am "Lehrsatz", dea dem Beweis vo da Außnwöjt aus dem Bewusstsei vo eigna Dosei voaweggstöjt wern hot kenna. De beweisfiahrung hot aaf des voarogstöjte Nochdenga iba de Zeit zruckgriffa. Menschn beneatinga fia de Zeit wos "Beharrlichs", de Zeit duach sei foatgsetzts Bstehn Füllandes, und des konn ned in eahna söjba ling "weil em mei Dosei in da Zeit duach des Beharrliche ollaeast bestimmt wern konn." Mo afoaht koa Zeit, wenn se ned wos vaändat, währand wos andas unobhänge vo oam in deasöjbn Zeit stabui bleibt. "Foigle is de Bestimmung vo meim Dosei in da Zeit nua duach de Existenz wiaklicha Sachan, de se außa mia woahnemman, meagle, Kant hot den Beweis mit drei Omeakunga vaseng, vo dene de erste notiert, dass ea do sei eigane Philosopie bnutz um iba ihre Grenzn nochzumdemga. De zwoate Bemeakung hot eigehanda de Zeit goitn, de in Obfoig und grod ned im Beharrn definiert war. Des is koa Widaspruch - ana Passagn, de Zeit, Meterie und des I voeinanda aaf kiazastm Raum obgrenzt: " Omerkung 2. Domit stimmt jetzat olla Eafahrungsgebrauch vo unsam Akenntnisvameang in Bstimmung vo da Zeit voikomman ibaei. Ned alloa, dass mia olle Zeitbestimmung nua duach den Wechsl in eißane Vahöjtnissn ( de Bewegung) in Beziehung aaf des Beharrliche im Raum (z. B. Sonnanbewegung in Osehung vo de Gengständ, da Erd.) voanemma keanna, so ham mia so goa nix Beharrlichs, wo mia dem Begriff ana Substanz, ois Oschauung, untaleng kanntn, ois bloß de Materia und söjbst de Beharrlichkeit werd ned aus aißara Erfahrung gscheapft, sondan a priori ois notwendige Bedingung olla Zeitbestimmung, mithi aa ois Bestimmung vom innan Sinn in Osehung vo unsam eigna Dosei duach de Existenz aißara Sachan voarausgsetzt. Des Bewusstsei meina söjbst in da Voastellung I is goa koa Oschauung, sondan a bloß intellektuelle Voastellung vo da Söjbstständigkeit vo am dengandn Subjekt. Dohea hot des I aa ned des mindaste Prädikat vo da Oschauung, wöjchas, ois beharrlich, da Zeitbestimmung im innan Sinn zum Korrelat deana kannt: wia etwa Unduachdringlekeit an da Materie, ois empirischa Oschauung, is." Dea Beweis hot koa Gültigkeit in jedm Foi, des setzt de dritte Omerkung dazua, de notiert hot, dass Menschn natirle trama keanna und dann dea Woahnehmung koona Aussnwöjt zuagoadnat wern. Gfrogt wern muass jedo in dem Foi, wohea des Dramte in seina scheinboan Gengständlekeit kummt - "bloß duach de Reproduktion ehemoliga eißara Woahnehmunga, so hot er dazua gsetzt, und fia des guit da om gfiahte Beweis, dass sie a Außnwöjt beneatigtn. Ea stöjt de Frog, woro ma aba sang konn, ob a bstimmte Afahrung Tram is oda aaf a soem tätigte Woahnehmung vo da eißan Wöjt zruckgeht. Des lasst se nua in dea greaßan Perspektive aaf olle menschlichn Woahnehmunga song, so dea exterm pragmatische Nochsotz: "Ob des oda jene vemoante Afahrung ned bloße Eibuidung is, muass noch de bsondan Bestimmunga deasöjbn und duach Zammahoitung mit de Kriterien olla wirklichn Afahrung, ausgmittlt wern. Brisanz hot Kants Nochdenga in seim Systemospruch gwonna. De Kritik vo da reina Vanunft hot Kategorien und Bedingunga vom Wissn und seina Sichaheit im Blick aaf de Logik meaglicha Schlussfoigarunga untagliedat. Iba de Grenzn vom Wissn hot se mit dem nein Vokabular präz9ßa nochdenga lassn. Zua Kritik vo da reina Vanunft is de Kritik vo da praktischn Vanunft ois komplementärs Projekt vo da Ethik. Kant hot olle zwoa Bereiche wiedarum mit am grundlegandn Nochdenga iba Ästhetik vabundn. De Philosophie war an söjba Stöj nimma irganda Parteigänga wia Hobbes oda Locke, no des Universoigenie in Stootsdeanst, ois des Leibniz fia Hannova goabat hot. Mit Kants Ära hot des Projekt vo da Philosophie neia Status ois akademische Wissnschoft gwonna, vo dea Impulse zua wöjtlickn Autorität in Sachan Nochdenga, zu ana Stimm, de zu beliebinga Probleme gheat sei soit. Des Buid vo dem Philosophn, dea an Voatrog voa russische Offizire ghoitn hot, war in historischa Perspektivn a NOvum.

Akenntnistheorie im Zeitoita vo de Nationoistootn: 19. und friahs 20. Joahrhundat

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Mit da Wendn ins 19. Joahrhundat is des Wissnschoftssystem nei oaganisiert worn. Bislang hot's an de Universitätn de drei Fakultätn Theologie, Jurisdrudenz und Medizin gem sowia des philosophische Grundstudium, de "artes liberales", zu dene de Sprochn genauso gheat ham wia de Natuawissnschoftn, de bis dohi ois "Natuaphilosophie", "natural philosophy" bnennt worn san. Mit dem 19. Joahrhundat san de Geisteswissnschoftn, de Natuawissnschoftn, de Gsöjschoftswissnschoft und de technischn Ingenieurwissnschoftn begründt. Die Philosophie is zu de Geisteswissnschoftn kemma, dern Aafgobnföjd se jetzat weitet. Bis weit in des 18. Joahhundat nei san nahezua olle politischn und gsöjschaftlichn Debattn aaf dem Gebiet vo da Theologie gfiaht worn. Mit da Wend ins 19. Joahrhundat hot da Stoot ois neie Oadnungsmacht de Voaheaschoft in de gsöjschaftsweitn Diskussionan ibanomma. Ea hot seine Biaga gleiche Rechte garantiert. Fast ibaoi in Europa is Religionsfreiheit dazuakemma - sie bedeit fia de jeweis bislang in jedm Territorium priviligiertn Konfessionan de Rückstufung, hot Mindaheitn jedo Gleichberechtigung botn. De Debattnkuitua vom Nationoistoot is vo jetzat o vo de Geisteswissnschoftn bstimmt. Eahna Ausbuidung duachlaaft, wea in de Medien zu Woat kimmt, Kunst und Literatua bespricht und an de Universitätn in de Fächa untaricht, in dene diskutiert werd. De Philosophie hot se za integrativn Wissnschoft innahoib vo de Geisteswissnschoftn entwicklt. In ihr findn de grundlegandn Methodndebattn stott. Philosophische Akenntnistheorian ham es am End alaubt, Rechtssysteme ibakonfessionell zu definiern, de Natuawissnschoftn Voagobn zum macha wia dem Buidungssystem. Akenntnistheorie hot se mit dea Gschichtsphilosophie vabundn und hot dobei den Rahma, in dem a voikomma neie Debattn dea Zukunft aafkemma is gschaffa. Bislang hot's koane soichan gem - mit dem spadn 18. Joahrhudat hot se des gändat: De Stootn ham a Intaresse an Entwicklungsspuiraum entwicklt. Im Bereich vo da Philosophie ham um 1800 de wichtigstn Diskussionan vo da Weichnstellung stottgfundn. Deitschland und Frankreich ham dobei den Ton ogem. Frankreich war mit dea Revolution vo 1789 in a neie Situation grotn, de Zukunft im Bruch mit da Vagangaheit zum plana und oaganisiern zum miassn - dea Positivismus ois große Voastöllung oana vo de Wissnschoftn goadnatn Wöjt hot se aus dea franzeasischn Revolution raus entwicklt. In Deitschland hot de Zukunft vo am wöjtlichn, säkularn Nationoistot Ofang vom 19. Joahrhundat a sea vui idealare Komponentn ghabt. Gsuacht worn is des Gengmodell zu Frankreich und zua heimischn Zeasplittarung in Territorioiheaschoftn, a großa Stoot, dea de oanzalna Lända bei untaschiedlicha kultuarella Tradition in sich aafgnomma hot. In den aeaffnatn Bereichn hot de Philosophie vom 19. Joahrhundat mit Denkoptionan und Diskussionsforan vasoagt. De Akenntnistheorie hot se dobei ois Traditionan nei setzanda und ois Brüch alaubanda Disziplin obotn mit dem Vasprecha, des oigmoa fia vanünfte aachtate Wöjtbuid ungeachtat olla Voauateilsstruktua (und domit ungachtat olla Traditionan) zum realisiern.

Vo Hegel bis Schopenhauer: Rezeption und Zasplittarung vom Ideoilismus

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Des sognannte "Des öteste Systemprogramm vom deitschn Ideoilismus", a 1917 wiedaentdeckts Manusspript vom Joahr 1796 oda 1797, des in da Handschrift aaf Georg Wilhelm Friedrich Hegel ois Autoa vaweist, jedo ned unbedingt vo eahm stamma muass (andane Autoazuschreibunga ham Friedrich Hölderlin und Friedrich Wilhelm Schelling guitn), wiaft Liacht doraaf, wos dem Ideoilimus um 1800 enorme Sprengkroft valiehn hot: ned seim Nochdenga iba "Sachan an sich" und Begriff, de ma se von eahna macha hot kenna, sondan Tatsachan, dass kamm obzumseng war, wos gfoigt hot, wenn a Bereich vo de Idean so sicha gsetzt wern hot kenna, wia dea soem vo de Natuawissnschoftn agründte Bereich vo de Natuaphänomene. De Ethik is unte dera Vaschiebung de zentroie Wissnschoft gworn, mit Foign fia olle Diskussionan vo da Gsöjschoft: "Do de ganze Metaphysik kinftig in de Moroi foit - wovo Kant mit seine zwoa praktischn Postulate nua oa Beispui gem hot, nix ascheapft hot-, so werd de Ethik nix andas ois a voiständigs System olla Idean oda, woa dessöjbe is, olle praktischn Postulate san. De erste Idee is natirle de Voastellung vo mia söjbst ois am absolut frein Wesn. Mit dem frein, söjbstbewusstn Wesn tritt zugleich a ganze Wöjt - aus dem Nix heavoa - de oanzig wahre und denkbare Scheapfung aus dem Nix. - Do werd i aaf de Föjda vo da Physik hearobsteing; de Frog is de: Wia muass a Wöjt fia a moralischs Wesen beschoffn sei? I meacht unsra langsama, an Experimentn miahsam schreitandn Physik amoi wieda Flügl gem. So, wenn de Philosophie de Idean, de Afahrung de Data ogibt, keannan mia endle de Physik im Großn bekomma, de i vo spadan Zeitoitan awart. Es scheint ned, dass de jetzige Physik an scheapfarischn Geist, wia dea unsrige is oda sei soi, befridign keanna." De Physik hot se de Wünsch untazumoadnan, de a freiare Menschheit an sie stöjt. Söjbstbefreiung war des romantischeProgramm, des ned minda den Stoot betreffn hot miassn: "Vo da Natua kimm i aafs Menschnweak. De Idee vo da Menschheit voro, wui i zoang, dass es koa Idee vom Stoot gibt, weil da Stoot wos Mechanischs is, so wene ois es a Idee vo da Maschin gibt. Nua wos Gengstand vo da Freiheit is, hoaßt Idee. Mia miassn oiso iba den Stoot naus! - Denn jeda Stoot muass freie Menschn ois mechanischs Rädaweak behandln; und des soi ea ned; oiso soi ea aafhean." Hegel, da Autoa vo da Phänomenologie vom Geist (1807) soit söjbst aus dea Akenntnistheorie raus de Gschichtsphilosophie ois neie Gattung begründn: Sie hot de Theorie voarausgsetzt, dass Gschicht ned zufälle valaaft, sondan ois grichta Prozess aaf an zu amittlndn Zuipunkt hi. De Zukunft war fia Autoan bis in de 1750a Joahr a voikomman unintressants Terrain gwesn, a Zeit, vo dea ma se nix meah awoat hot, nochdem ma in da Gengwoat scho ois afindn hot kenna. Des Manuskript hot in Aussogn iba de Ästhetik kulminiert: "Zletzt de Idee, de olle vaeinigt, de Idee vo da Scheanheit, des Woat in heaham platonischm Sinn gnomma. I bin nua ibazeigt, dass dea heachste Akt vo da Vanunft, dea, in dem sie olle Idean umfasst, a ästhetischa Akt is und dass Woahheit und Güte nua in da Scheanheit vaschwistat san. Dea Philosoph muass emsovui ästhetische Kroft bsitzn ois da Dichta." De Philosophie dat neie Mythologien begrindn, so dea programmatische Text. Deitschland hot se währand de nachstn Joahrzent in ana Phasn befundn, in dea's meah ois Projekt, ois Gengstand politischa Ideanbuidung befundn, denn ois Realität hot intaressiert. De Frog hot glautet, wöjche politische Realität se in dem Prozess rausbuidn dat - de vaschiedanstn Intaressngruppn und hinte eahna territoriale Heaschoftn mischtn se in de Diskussion, in dern Valauf a Revolution in da Mittn vom 19. Joahrhundat gscheidat is und a greaßara Nationoistoot se iah foigand unta Ägide Preißns konstituiert hot. Da Ideoilismus is zasplittat, de oanzalna Richtunga vom Ideaoilismus wia de vo de Nochfoiga vo Hegel, ham se trennt. Des Projekt vo da Akenntnistheorie hot optimistische Streamunga botn un de Links- und Rechts-Hegeliana und eahna gengiba a pessimistische unta Kursiver Text, dessn De Wöjt ois Wille und Voastellung (1819) scho im Titl offnboat, wia weit des Fach vo da Akenntnistheorie an dera Stöj vo Frogn vo da Ethik, de Moroi und vom Menschnbuid duachdrunga worn is. Schopnhauer hot aaf Berkeley Subjektivismus zruckgriffa und hot im söjbn Moment den Blick aaf den Willn vom Subjekt glenkt, ohne den da Akenntnisprozess in de Richtunga, de ea gnomma hot, unvaständle bleim ham miassn. Gengiba de optimistischan Sichtn vo de Hegeliana hot se de pessimistische mit ana Negation vo da Willnsfreiheit positioniert: "Da Mensch konn zwar do, wos ea wui, aba ea konn ned woin, wos ea wui", so Schopenhauer.

Vo Marx bis Lenin: Dialektischa Metrioilismus

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Is es de voarogangna philosophischn Schuin - ogeble - um a gengiba jedm Zweife solide und dorum wahre Position ganga, so is mit dem Kommunismus in da Mittn vom 19. Joahrhundat de Frog aafkemma, ob do ned a grundleganda Betrug bsteht. Philosophien, de vamutle nua des Denkboare awong ham und dobei den Zweife - vo da Ungwissheit iba de Wöjt - greaßan Raum lassn hot, kokettiertn mit ana rein logischn Awägung, de in da Wöjt in jedm Foi politische Bedeitung gwonna ham. A unpolitische Hoitung hot es ned gem - an Zweife an da Außnwöjt hot ma sa east amoi leistn keanna miassn. De Frog war, wöjche akenntnistheoretische Entscheidung vo dem zu eawoatn war, dea se da politischn Vaantwoatung ned entzong hot, dea de Massn zuagstandn is, dass ihre materielln Lebnsgrundlagn dürfte und ihr Oteil an de Produktionsmittl voikomman untarepräsentiert woa. De Entscheidung hot an dera Stöj fia den Materioilismus foin miassn. Des hot bereits de Frot afoadat, wia mit da Religion umzumgeh is. Ludwig Feuerbach hot in de Dog vo da deitschn Revolution in Heidlbeag üba "Des Wesn vo da Religion" glesn und hot Denkoptionan wia dea Mensch aus eigna Eafoahrung raus Voastellunga vo God entwicklt hot liefan keanna. God is zu am natialichn Teil vo da menschlicn Psyche, zu ana Voastellung, de dem Menschn im Umgang mit dea Wöjt nahegleng is. Ob God meah woa ois de Projektion aus menschliche Voastellunga, hot se ned entscheidn lassn. Und ob ea a no imma zeitgmäße menschliche Afindung woa, des hot bezweifet wern kenna. Karl Marx und Friedrich Engels ham Feuerbachs Awägunga radikalisiert. De Religion woa ned nua aus dem Individuum raus zum vastehn, so woa voa ollm aa a gsöjschoftlichs Phänomen, "Opium vom Voik", a kollektive Afahrung, de aaf gsöjschoftsweite Eafahrunga gantwoatat - Marx 1844: " Des Fundament vo da irreligieasn Kritik is: Da Mensch mach de Religion, de Religion macht ned den Menschn. Und zwoa is die Religion des Söjbstbewusstsei und des Söjbstgfui vom Menschn, dea se söjbst entweda no ned awoabn oda scho wieda valoan hot. Aba dea Mensch, des is koa abstrakts, außa da Wöjt hockandes Wesn. Dea Mensch, des is de Wöjt vom Menschn, Stoot, Sozietät. Dea Stoot, de Sozietät produziern de Religion, a vakeahts Wöjtbewusstsei, weil's a vakeahte Wöjt san. De Relgion is [...] de phantastische Vawiaklichung vom menschlichn Wesn, weil des menschliche Wesn koa wahre Wiaklekeit bsitzt. Dea Kampf gega de Religion is oiso mittlboa dea Kampf gega jene Wöjt, dern geistigs Aroma de Religion is. Des religiease Elend is in oam dea Ausdruck vom wirklichn Elend und in oam de Protestation gega des wiakliche Elend. De Religion is dea Seufza vo da bedrängtn Kreatur, des Gmiat ana herzlosn Wöjt, wia sie dea Geist geistlosa Zuaständ is. Sie is des Opium vom Voik. [...] Es is oiso de Aafgab vo da Gschicht, nochdem des Jenseits dea Woahheit vaschwundn is, de Woahheit vom Diesseits zum etabliern. Es is znachst de Aafgob vo da Philosophie, de im Deanst vo da Gschicht steht, nochdem de Heiligngstoit vo da menschlichn Söjbstentfremdung entlarvt is, de Söjbstentfremdung in ihre unheilign Gstoitn zu entlarvn. De Kritik vom Himme vawandlt se domit in de Kritik vo da Erdn, de Kritik vo da Religion in da Kritik vom Recht, de Kritik vo da Theologie in de Kritik vo da Politik." De Akenntnistheorie zu de wöjtoschaulich brisantn Positionan hot se in ana Oknüpfung und a Kritik an Hegel entwicklt und den deitschn Ideoilismus. Mit dem dioilektischn Materioilismus, dea in den kommunistischn Stootn im 20. Jaohrhundat offiziell akenntnistheoretische Doktrin worn is, geht a Bekenntnis zua Materie ois Ausgangspunkt olla Eafahrung einhea. Obbuidungsprozesse schaffn im Bewusstsei a Buid vo da materielln Wöjt. Es geht dorum, in am kritischn Prozess vo dem Buid foatschreitnd zu objektiviern und Voauateile aus dea Wöjtsicht zu vabanna, psychologisch zu vastehande individuelle Voauateile wia soiche, de duach wöjtoschauliche Setzunga vo politisch machtvolln Gruppn produziert wern. A greaßare Gschichtssicht hot mit dea akenntnistheoretischn Entscheidung korrespondiert. Des Plädoyer fia de Materia ois dem alloaninga Gengstand vo da empirischn Woahnehmung hot se mit dem Plädoyer fia a Politik vabundn, de den matrielln Lebnsbedingunga den Weat zuagstandn hot, den's fia de ausbeutetn Massn hom ham miassn. Es hot de Meterioilistn zuakemma miassn, de matrielle Not vo de Oabata- und Bauanschoft ozumakenna und aaf de politische Dogesoadnung zum hoin. Im historischn Prozess vom Klassnkampf dat, so de Prognose vom Marxismus, de Klass, de de materielle Grundlog vom Lem olla Schichtn vo da Gsöjschoft jeastöjt, am End de Mocht ibanehma; so hot mit ihra Oabatskroft de Mocht effektiv bereits in ihre Händ und war se dessn ollnfois no ned klar bewusst. Repräsentantn vo de Kiachan und dea biagalichn Nationoistootn ham im Kommunismus eahna längst ghegts Feindbuid Gstoit onemma seng: de erste dezidiert atheistische Philosophie, de mit dea Obsog an de Religion und dem Bekenntnis zum Materielln a Varohrung vo de Massn eileitn dat, dene Mocht do ollnfois vasprocha wead. Akenntnistheoretisch heila woa de Kritik, de se im Positivismus mit de Wend ins 20. Joahhundat gengiba dem Meterioilismus foamiert. Es hot im dialektischn Materioilismus Entscheidunga zugunstn vo da Materie und ana dezidierte Theorie vo da Obbuidung gem, de zua objektivn Akenntnis fiaht. Des Philosophische Weatabuach vo da DDR hot de Doktrin no bis zum Zammabruch vom Sozoilimus wiedagem - so im Artikl "Obbuid", dea ois grundleganda gwert sei woit: "Obbuid - Grundbegriff jeda materioilistischn, insbsondane dea marxistischn leninistischn Akenntnistheorie. Obbuida san ideelle Resuitate vom Widaspiegelungsprozess, in dem se de Menschn aaf da Grundlog vo da gsöjschoftlichn Praxis de objektive Realität vamittls vom gsöjschoftlichn Bewusstsei in vaschiedane Foaman, wia Wissnschoft, Ideologie, Moroi, Kunst, Religion, geiste oeignan. Sie entsetehn in am kompliziertn Prozess vo da ibasetzung und Umsetzung vom Matrielln in Ideells (Marx/Engels 23,27) dea in seim Valaaf sowoi duach de Struktua und Wirkungsweis vom menschlichn Sinnes- und Nervnsystem wia aa duach den Entwicklungsstand vo da gsöjschoftlichn Praxis bstimmt werd." Akenntnistheoretisch betracht hot do astaunan miassn, wos mit da Materie korrespondiert hot: A Bereich vom "Geist" und vo de "Idean", fia de desöjbe Philosophie bei ana Ausrichtung aaf de Materie do kaam Plotz hom kannt. Tatsächle föjt im söjbn Lexikon da Eitrog "Geist", woi weil ma se mit eahm diaf in de Gedanknwöjt vom deitschn Ideoilismus begem hot miassn. "Söj" und "Geist" wern nua unta "Bewusstsei" obghandlt. Intaressant worn is im 19. Joahrhundat aaf dem Gebiet vo da Akenntnistheorie gengiba dem Materoilismus de Entscheidung, weda iba de Materia no iba den Geist "unneatige" Aussagn zum föjn, und wesantle dezidierta mit dea Woahnehmung ois dem alloi gem zumzumgeh. Ibaseng werd dobei oft, dass east Lenin den Begriff vo da Materie (Philosophie) ois objektive Reoilität - in da Physik ledigle Synonym fia Stoffe - ois des Disjunkte zum Bewusstsei zum Beginn vom 20. Joahrhundat foamuliert hot. Do de Begriff Materie und Bewusstsei ois philosophische Grundbegriff (Kategorian) ned aaf andane Begriff zruckfiahboa san, keannan sie nua duach Gengibastellung und Klärung vo eahnam Vahöjtnis zuaananda bstimmt wern. Zuagspitzt wead des in dea Grundfrog vo da Philosophie, dea Frog noch dem Primärn: ob Materie oda Bewusstsei. Es san nua zwoa Antwoatn meagle, wenn Materie und Bewusstsei ois disjukte Begriff definiert wern - wos aa de Sinnhoftekeit vo dene Betriffe ausmacht. De Materioilistn seng in da Materie des Primäre, die Ideoilistn im Bewusstsei. De Materioilistn aklärn des Bewusstsei ois Produkt vo da Materie. De objektivn Ideoilistn trenna des menschliche Bewusstsei vom Subjekt ois söjbstständige objektive Wesnheit, de subjektivn Ideoilistn aklärn de Bewusstseinsinhoite duach Betonung vo da sinnlichn Akenntnis ois des Primäre.

vo Comte bis zu Mach und dem Weana Kroas: Positivismus

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Dea Positivismus is east Ende vom 19. Joahrhundat ois akenntnistheoretische Position intaressanta. Des länga scho kusierande Woat hot se zu dem Zeitpunkt no imma gmiedn. Zu seah war's vabundn mit dem franzeasischn Ofang vo da positivistischn Philosophie ois des Projekt vo Auguste Comtes vo am wissnschoftlichn Religionsasotz. "Empiriokritizismus" war des Woat, des Ernst Mach fia de neie Streamung zu prägn gsuacht hot. Gengiba dem Empirismus is mit da nein Theorie des Insistiern aaf de Obbuidung vo da Außnwöjt im Bewusstsei entfoin. Gengiba dem marxistischn Materioilismus is de Setzung entfoin, dass ois, womit Menschn umganga san, a materielle Basis hom soit, gengiba de Ideoilistn de Suach noch Woahheit hinta de Ascheinunga. De Eistufung "Positivismus" vadeantn de nein in da Physik behoamatetn Denkrichtunga, do sie vo ledigle ana Reoilität ausganga san - dea des positiv nochweisboarn. "Positiv" woa dobei ned andas gmoat ois im Rahma vo ana medizinischn Untasuachung, bei dea ma vom "positivn Befund" spricht, wenn a Nochweis, etwa vo am bstimmt Krankheitsarega, unta voaob definiertn Bedingunga glingt. Ma geht mit Empfindunga um - wobei offnbleim hot kenna, ob so draamt oda vo Materie azeigt wern. Wos sie vauasacht ham, war Gengstand vo da Modellbuidung. Physik dat unta dea nein Theorie mit "ois-ob"-Setzunga betriebn wern: De eigane Datnlog ko se so vahoitn, "ois ob" es da Materie gibt. Wos Materie wiedarum is, dat ma in Vasuachn klärn miassn. Am End stehna Modellonahman. Atome san Teil vo ana soichn Modellonahm, sie entziang mit eahnane Atomkean und um dene kreisande Elektronan jeda Woahnehmung; de beste Optik huift do ned weida, do a Liachtstroi bereits zu grob is, um a Atom in seine Oanzlteile sichtboa zum macha. Menschn machan Vasuach und entweafan Atommodelle, de mit eahna vaeinboa san. De Modelle san dobei so bschaffn, dass se befriedigand mit eahna rechnan lasst. De akenntnistheoretischn Awähgunga, de Heinrich Hertz und Ernst Mach eahnane physikalischn Oabatn mit aaf den Weg gem ham, san in dea Chronologie de Revolutionan voroganga, de mit Niels Bohr seim Atommodell, mit Albert Einstein seina Relativitätstheorie und mit da heisnbergschn Unschärferelation gfoigt san. Einstein hot Mach spada no gschriem, dass de Relativitätstheorie kaam ohne seina Philosophie denkboa gwesen war. Mit dem neia Positivismus is de Option im Raam gstandn, ned länga noch oam dem Menschn plausibla oschaulichn Buid vo da Wöjt zum suacha, sondan strikt Rechnan- und Modellräum zum konzipiern, in dene se Datnlagn "eakonomisch", mit gringam Aafwand an Onahman, vaoabatn lassn. Dea Positivismus schliaßt da an a bis in den Universalienstreit zruckreichande Tradition o; Wilhelm vo Ockam hot se bereits mit dem noch eahm bnanntn argumentativn "Rasiermessa" unta dem Leitsotz "pluralitas non est ponenda sine necessitate" geng de Aklärunga ausgsprocha, de unneate vui Wiakungskräfte in Ospruch nemma. Aus traditionoi akenntnistheoretischa Sicht san de Doalegunga bliem, de Hertz und Mach aaf dem natuawissnschoftlichn Gebiet vaeaffantlichtn, prekär. Domit, dass des menschliche Buid vo da Wöjt aus Modellonahman bstünd, ham Epiristn wia Ideoilistn umgeh kenna. De Frog noch dem Subjekt, des a Prinzip wia da "Denkeakonomie" beheazigt hot, is ungeklärt bliem. Des Subjekt hot se doch east ois Teil vo da Massn vo de Empfindunga bemeakboa gmacht, es war söjbst agebnis und Gengstand vo da "Analyse vo de Empfindunga". Do beuateilte oiso a Intapratationsagebnis de Intapretation, woduach se de Frog stöjt, wia ma do beweisn soit, wos grod an irgandana Aklärung "denkeakonomisch" is. Des empfand des Subjekt, des söjbst noch dem Prinzip behaupt worn is. Des ois war aus dialektisch materioilistischa Sicht unbefriedigand duachdocht, schlechta ois jede klare Entscheidung - so de marxistischn Materioilistn rund um Lenin, de im Empiriokritizismus an vakapptn Rückfoi in den Solipsismus, oan fia den Kapitoilismus typischn "biagalichn Relativismus", gseng ham.

Vo Wittgenstein bis in den Poststruktuaralismus: Dea "Linguistic Turn"

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"De Linguistische Wendn" hot Ofang vom 20. Joahrhundat in da Akenntnistheorie ihrn Stoatpunkt ghabt; sie hot se vo do aus weit in de Geisteswissnschoftn ausbreit, de sie schließle mit dem Poststruktuaralismus und da Postmoderne duachdrunga hot. Voabereiter ham de Wend aaf dem Gebiet vo da Logik Gottlob Frege und Bertrand Russell; mit Entschiednheit voizog sie Ludwig Wittgenstein mit dem Tractatus Logico-Philosophicus (1922). Sie hot, kuaz foamuliert, in ana Vaologung vo de bisharinga Frogestellung vo da Akenntnistheorie aaf dem Gebiet vo da Aussognlogik bstandn im Bsondan und dea Sproch im Oigemeina. Es hot astauna miassn, dass a soiche Valagarung meagle sei soit. Es wead doriba gklogt, dass de Sproch kaam hireicht, um auszumdrucka, wos ma ausdrucka wui. "A Buid sogt meah ois dausand Woate", hoaßsts landleife. Mit dem Tractatus vawies Wittgenstoa doraaf, dass ma ois, wos oam a Buid sogt, in Aussogn fossn ko. "Warum is Buid A in da nemstehandn Reih a Buid vom Kealna Dom? Warum is Buid B des ned?" In dem Moment, in dem ma Antwoatn aaf de Frogn gibt, vaweist ma aaf Aspekte vo de Buida, da fia oan söjbst Aussogn vo dem Buid iba Sachvahoit gleich kemma. "Noch Buid B deafat da Kealna Dom nua oan Tuam hom, des is jedo ned da Foi", so mog de erste Feststöjung lautn. Dea Architektuakenna ward nochsetzn und in Detaiaussogn aaf oi de Aspekte vaweisn, anhand dera ea akenna konn, dass Buid B tatsächle des Stroßbuaga Minsta zoagt. "Warum is Buid C mit Buda A identisch?" Kuaz gsogt: "Weil aaf Buid C ois emso da Foi is wia aaf Buid A." Ma kannt jedn Buidpunkt, in den so Buid C zaleng lasst, ois Aussog iba an Sachvahoit foamuliern. "Pixl 1 in Buid C hot Foabweat #123456 - wos des korresponidierande Pixl 1 in Buid A obetrifft, aweist se dessöjbe ois dea Foi." So genau, wie Menschn de Eignschoftn vo irgandam Ding woahnemman, hantiern sie mit Aussogn zu eahm - des meakt ma, wenn oam a Easotz untagschom werd. Ma ko sofoat song: "Des is ned mei Hosn, de hot do a Etikett, do a Noht meah, doro dat i sie wiedaakenna." Wenn ma unta zwoa Hosn de eigane in ana Wäscharei nimma identifiziern ko, dann is genau des des Problem: "Soweit i sie bewusst woahnimm, konn es de ode de andane sei, in olle Sochvahoit, de i mia gmeakt hob, san beide gleich." Menschn produziern a Rasta an Aussogn. In dem foamuliern's dei eigane Akenntnis. Dea joahrhundateoide Streit zwischn Empiristn und Ideoilistn is im söjbn Moment in sich zammgstützt. Aussong, so hot Wittgenstein festghoitn, san fia oan söjbst nua so weit sinnvoi, wia ma woaß, wos dea Foi sei soit, wenn sie woah sei soin. Um Aussong zum produziern, beneatigt ma domit duachaus koa Empirie. "Aaf dem Mond hot ma nua a Sechstl vo seim Gwicht." De Aussog hot se ois dea Foi awiesen, os ma do war, so war jedo sinnvoi bereits zuvoa foamuliert. Wittgenstein war Empirika, wenn es um de Totsachn ganga is, aba Ideoilist, wenn es um de Aussong ganga is, de fia oan söjbst east amoi sinnvoi sei miassn, bevoa ma im Blick aaf de Sachan sogt, ob sie woah oda unwoah san. De Grenzn vo da Akenntnis lassn se im Blick aaf de Aussogn glatt definiern - Wittgenstein hot dobei ned meah Woate beneatigt wia "Transzendenz", "Metaphysik", "Ding an sich", ea is mit seine Woate und Ibalegunga innahoib vo de Grenzn bliem: Wo Aussong produziert wern, bei dene ma ned woaß, bei wöjcha Log vo de Sachan ma sie fia woah oda foisch aachtn wui, bewegt ma se nimma im Bereich fia oan söjbst sinnvolla obbuidanda Aussong. Soweit de Wöjt Gengstand vo da Akenntnis wead, duad sie des im Bereich vo de Sochvahoit, de se bei ana Ibaprüfung ois gem, "da Foi" aweisn. Ma konn dorum im Blick aaf de Aussogn zu meagliche Sochvahoit song: "De Wöjt is ois, wos dea Foi is" (so Wittgenstein im eastn Sotz vom Tractatus 1922). Ma hot i söjbn Moment aus da Akenntnistheorie Projekte ausklamman kenna: Aussong vo dea Oat "wenn x gschiecht, dann gschiecht danoch y" koan Meahweat an Infoamation dozua, wos dea Foi sei soi, wenn sie woah san. Behauptunga iba Kausalität an Information dozua, wos dea Foi sei soi, wenn sie woah san. Behauptunga iba Kausolität lassn se demnoch ned in sinnvoie obbuidande Aussong macha. Moralische Aussong lass se sinnvoi zwar im Blick aaf Zuivoagan macha, doch bleim sie fia sich gnomma unverifizierboare Aussong. Wittgenstein hot notiert, dass de Endagebniss banal san - weshoib se aba, so hot era in dea Voared vom Tractatus, hinta de unleasboan Probleme vo da Akenntnistheorie bsondas diafe Woahheitn babeang soin. Ma woa letztle joahhundatelang domit umganga, dass sie insoweit leasboa san, wia ma des Projekt ned mit de foischn Frogn belast. Manche Zeit dads dauan. so hot ea muatgmaßt, bis ma de Probleme vo da Akenntnistheorie entmystifiziert hot. De Wissnschoft is zu dem Zeitpunkt längst mit Aussong umganga, wie ea es skizziert hot. Hot se Wittgenstein im Tractatus mit dea Frog ausanandagsetzt, inwiafern Aussong in dea Obbuidung vo Tatsochn sinnvoi wern keannan, so wandt ea se in de 1930a Joahr dea greaßan Frog zua, wia Menschn des Spui soicha Aussong aleanan - wie Sproch ibahaupt i menschlichn Umgang mit dea Wöjt funktioniert. Dea Eidruck, dass sie obbuidt, kommt oinfois in dea praktischn Vawendung vo Sproch aaf und ea vazerrt den Blick aaf de Bedeitungskonstitution - doraaf, wia ma es leant, sprochlichn Aißarunga Bedeitung beizummessn. De Ibalegungna, de Wittgenstein in seine Voalesunga vo de spadn 1930a und friahan 1940a Joahr in Cambridge gengiba seine Schüla ogstöjt hot, relativiertn Kozepte ois kultuarelle. Des Woat vom Sprochspui hot eahm dobei deant, de Reglhoftekeit zum afassn, die in am sprochlichn Vawendungszammahong bsteht, in dem ma a Konzept beobachtat. In de Ibalegunga, de noch seim Dod unta dem Titl Philosophische Untasuachunga (1953) vaeaffantlicht worn san, hot Wittgenstein oafache Sprochspui wia des Bittn um an Gengstond, dea oam sodann greicht werd, um vo eahna aus de Frog zum stöjn, wia se de Akenntnis unta Teilnehma an Kommunikation heastöjt. Dea Gedanke, dass im großn Bereich vo da Sproch oanzalne Sprochspui existiern keanan, de eigane Spuiregln foign keannan, hot in de nachstn zwoa Joahrzehnt in da Foamulierung vo de strukturalistischn und poststruktuaralistischn Diskurstheorie a Parallelentwicklung gfundn - mit ihr werd dovo ausganga, dassi im greaßan Bereich vo menschlichm Ausdausch konkurrierande Traditionssträng, Diskuase bstehnan, in dene se Bedeitung untaschiedle heastöjt.

Aktuelle Debattn

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Bis zum End vom Koidn Kriag in de spadn 1980a Joahr hots zumindast no a vableibande stootlichaseits vatretane philosophische Akenntnistheorie: de des dialektischn Materioilismus vo da Marxistisch-Leininistischn Philosophie. A spezifische Akenntnistheorie vo de westlichn Stootn hot se dogeng ned etabliert. Söjbst westliche "linke" Streamunga ham kamm Brücknschläg im dialektischn Metrioilismus gsuacht, de philosophischn Lexika vo de Ostblockstootn propagandiertn. "Linke" westliche Philosophn wia Michel Foucault san aschiena, vom hoatn Standpunkt vom dialektischn Meterioilismus aus betracht, am biagalichn Relativismus vapflicht. De Valogarung philosophischa Probleme aaf des Gebiet vo dea Aussog oda des dekonstruktive Nochdenga iba ideangschichtliche Foamationan und iba Mocht im Ollgmeina san im Ostblock unakzeptable Denkbewegunga bliem. In de westlichn Gsöjschoftn hot de Akenntnistheorie ihraseits in da eaffantlichn Woahnehmung Rang eibiaßt. De Natuawissnschoftn san dea Oat vo de Frogn noch Geist, Materie und Enagie. Oanzalne, vawirrande Theoreme san aus de Wissnschoftn bei dera Positionsvateilung in de philosophische Tagesdebattn eidrunga. Ma liest in philosophische Essays vo "Welle-Teilchen-Dualismus", wenn's dorum geht, de Relativität heitinga Sichtweisn spektakulär zum beleng. Wo's um Willnsfreiheit geht, kemman Neurologn und Chaosforscha zu Woat. Physika wia Stephen Hawking ham in dea eaffantlichn Woahnehmung zu de neia Wöjtweisn avanciert, dene ma no am ehastn de Aklärung olla Dinge zutraut hot. Univeasitär betriemne Akenntnistheorie aaf de historische Debattn und ana Suach noch Frong und Antwoatn vo de moderna Wissnschoftn. Impulse gengan dobei weit eafta vo dene modeana Wissnschoftn in de Philosophie ois umkeaht. Mit dea akenntnistheoretischn Debattn is im Lauf vom 20. Joahrhundat a Vasöjbstständigung vom ethnischn Projekt eiheaganga. Hot Wittgenstein no den Nochweis gliefat, dass de Akenntnistheorie an Grenzn steaßt, wo se in de Ethik voadringa wui, so is de Frog heit, ob de Ethik ned ois unobhängige Instanz gengiba de Wissnschoftn beneatigt werd, um dene Grenzn zum setzn. Ethikkommissiona wern eiberufn, um zu entscheidn, wo de Foaschung hoit macha soit. Des Spektrum gengwärtiga akenntnistheoretischa Richtunga is unta dene Außnbedingunga ned bruchlos aus de Diskussionan vom 19. Joahhundat heavoa ganga. Ma konn's gengwärte in drei Debattnföjda teiln, dene oa gwisse Geografie vo de Diskussionsoate entspricht. Es gibt Föjda 1. ana linkn, aaf de Gschicht und de Gsöjschoft ausgrichtetn Diskussion; do stenga "biagaliche" Richtung vo da Kuituaanthropologie und dea Kuituagschichtsschreibung deitschan Zuaschnitts ana eha vom Marxismus ausgehandn ideologiekritischn gengiba, deran wichtigste Vatreta de franzeasischn Theaoretika um Paul-Michel Foucault und Jacques Derrida worn san; 2. ana aaf den Akenntnisapparat, des Hirn, den Geist ausgrichtetn Diskussion - mit am Spektrum vo dea evolutionärn Akenntnistheorie und dea Philosophie vom Geist bis zua Artificial Intelligence-Foaschung; 3. ana aaf de Wissnschoftstheorie ausgrichtatn Diskussion mit am Spektrum vo Positionan, de de Positivismus-Debattn vom 19. Joahrhundat foatsetzn, jetzat jedo ois neie Option den - postmoderna - Bruch mit dea Theoriefixierung im Spui ham: dea Pragmatismus, des anything goes, dea Methodnpluralismus gehean in des Föjd, Richard McKay Rorty, Thomas S. Kuhn, Paul Feyerabend san do Vatreta namhafta Richtunga. Olle drei Bereiche botn se den laufandn gsöjschoftlichn Konfrontationan wia dea Foaschung vo de Natuawissnschoftn untaschiedle offn ois Kooparationspoatna o.

Scheapunkt kuatuarelle Konstitution vom Wissn

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Struktuaroilistn wia Ferdinand de Saussure, Claude Lévi-Strauss, Roman Ossipowitsch Jakobson und Poststruktuaralistn wia Jacques Derrida, Roland Barthes oda Paul-Michel Foucault zöjn in da moderna Philosophiegschichtsschreibung ned zu de Akenntnistheoretika im heakeamlichn Sinn. Eahnane Oabatn stöjn Weichn aaf de Gebiete von da Linguistik, da Litaratuawissnschoft, dea aktuelln Cultural Studies. Sie in am Artikl zu Akenntnistheorie zum awähna, liegt in historischa Perspektivn nahe. Gmoasam is eahna a Nochdenga iba de Sproch ois Medium vo da Heastellung vo Bedeitung, sowia a grundlegandes Nochdenga iba epochale kuituarelle Wissnsfoamationan. Michel Foucault hot de Wissansfoamationan ois "Episteme" bezeichnat und hot noch da Logik gfrogt, de sie Diskuasteilnehman aafalegt ham. De Diskurstheorie hot es zuadem alaubt, Brückn zu Ludwig Wittgenstein und seim Nochdenga iba Sprochspuia ois (Diskuasn vagleichboae) Untaeiheitn vo da Akenntnis zum schlong. Jean-Francois Lyotard hot dem Brücknschlog in seim Buach La condition postmoderne: rapport sur le savoir (1979) ois Teil vo da Gschicht de Akenntnistheorie im 20. Joahrhundat obotn. De philosophische Wendung, de do stottgfundn hot, is in da Diskussion vo de Grenzn vom Struktuaralismus ois ana wissnschoftlichn Methodn gscheng. Dea Poststruktuaralismus is dobei de akenntnistheoretische Position vo da Postmoderne. Aus dem Struktuaralismus is im Deitschn in ana eigana Entwicklung de Systemtheorie vo Niklas Luhmann heavoaganga.

Struktuaralismus und Poststruktuaralismus

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Hot Wittgenstein doriba nochdenkt, wia's meagle is, dass Menschn Sproch im Umgang mit dea Wöjt bnutzn, und wos sie wissn miassn, um ana Aißarung Sinn beizummessn, so valegtn de Struktuaroilistn de weidan Frong aaf des Gebiet vo de meaglichn Zeichnsysteme. De grundlegande Prämissn woa dobei, dass a Zeichnsystem es stets alaum muass, Diffarenzn in binärn Oppositionan buidn zum keanna. Menschn keannan ansonstn in eahm koa Bedeitungsdiffarenz schoffn. Mit dera Grundonahm ham se de Sproch vo Buida wia de gsprochane Sproch untasuacha lassn. Struktuaralistische Intapretationan ham de Ebnan notiert, aaf dene Zeichnsysteme aagbaut und Aussong gmacht worn san. Ma hot doro seah schnoi an prekärn Umgang mit dem Kontext kritisiern kenna. De spezifische Bedeitung vo am Gedicht hängt duachaus vo de oanzalna in eahm identifizierboan Aussong ob, es entwicklt se dobei duachaus Komplexität im gleichzeitinga Umgang mit vaschiedane Bedeitungssysteme wia etwa dem oidogssprachlichn und dem vo da mataphorischn Bedeitung. Problematisch is am do gmachtn Analyseangebot jedo, dass es stets Kontexte voaraussetzt. Frogt ma noch da Bedeitung vo am beliegn Satz, so werd des deitle. De Aklärung werd oam imma east in dem Moment sinnvoi, indem sie de Bedeitung woandas suacht. an Kontext heastöjt. Da Sotz "A Haus is a Haus" huift ned, um zu vasteh, wos a Haus is, ma beneatigt a Aklärung, de an Vagleichskontext heastöjt. Mit da Frog noch de Kontext voizog se dea Schritt in den Poststruktuaralismus, dea a neie Problemlog dorin gseng hot, dass Betrachta mit ja eigane Kontext an den beliebign Gengstand rogengan. Struktuaralistischn und poststruktuaralistischn Intapretationan gmoasam is bliem, dass sie beliebige dea Beweatung voaglegte Sachan ois sprachliche Aißarunga begriffn. Zum oana entstengan Sprochn dann, wenn Sachan aussogekräfte benutzt wern - dea Dresscode etwa ois System vo Kleidung, mit dem iba Gschlecht, Beruf, Gschmack, Zuaghearigkeit zu Modn eigehande Aussagn gmacht wern. Zum andan is da awong worn, dass nua woahgnomma werd, wofia es bereits a sprachlichs Kozept gem hot. Roland Barthes hot unta dene Prämissn in Mythn vom Oidog 1957 exemplarisch Titlcava, Buidln, Autokarossarian ideologiekritisch ois Botschoftn in olln vastandna Sprochn vo de Buida und vom moderna Design. De Untasuachunga ham a kritische und akenntnistheoretische Komponentn im dem Moß, indem sie de Frog noch große kuatuarelle Kontexte aafgwoafn ham, noch epohaln Oaganisationan vo da Bedeitungsheastellung, noch da Macht oanzalna Diskuase, do entscheidande Voagabn zum macha. Michel Foucaults Oabatn iba de Umbrüch zwischn Episteman vo da Neizeit ham de Brückn gschlong in dea Akenntnistheorie. Mit eahna hot ma dovo ausgeh miassn, dass des Denga se weniga in am Foatschritt in Richtung aaf de korrekte Obbuidung vo da Wöjt he beschreim lasst, denn unta de Bedingunga großa Denk- und Oadnungsmusta, dene ma Oanzlwoahnehmunga untaoadnat, und de seah komplexn kultuarelln Ofoadarunga untaling. De Titl vo seine Biacha vaweisn scho aaf de akenntnistheoretische Dimenson vo dem Projekt: De Oadnung vo de Sachan: A Archäologie vo de Humanwissnschoftn (1966) befrogt a ganz Wissnschoftsföjd noch epochaln Voaonahman. Ibawochn und Strofn (1975) is zum oana a historische Untasuachung vom Nochdenga iba stootliche Bestrofung, gleichzeite legt Foucault do a exisperimentelle Studie unta dea Prämissn voa, dass Diskuase vo dea Weitagob vo Technologien bstimmt san. Foucoults spade Oabatn iba Sexualität ham de vameintlich biologische Funktion relativiert ois essenziell kuaturells Konstrukt, des de Gsöjschoftn zu ihra Oaganisation bnutzn. Ois a grundlegande Denkbewegung is ob de 1960a de - kuitua- und ideologiekritisch wiakande - Dekonstruktion benannt. Sie gschieht in de vaschiedanen Untasuachunga in da Regl im gezuitn Blick aaf de Konstruktion vo Bedeitung. In dem Moment, in dem nochzeichnat werd, wia a bstimmte Bedeitung konstruiert worn is, zoagt se des söjbst ausanandagnomma, in eahnam aporetischn Konstruktionsostrengunga dekonstruiert. Des hot politische und wöjtoschauliche Sprengkroft, ibaoi do, wo Bereiche vo menschlichm Zammalem a natuagemne Oadnung oda (wia im Marxismus) de Oadnung am End vo am zwangsleife historischn Prozess zuagsprocha werd. Idean vo "natialischa" und "widanatialicha" Sexualität bstehn, soboid ma sie so osprecha konn, ois kuituarelle Konstrukte. Es gibt, solang des da Foi is, east amoi koan Grund, sie fia unobdingboa zum hoitn. Vo de Ideologiekritik vom Marxismus, wia sie im Ostblock foatbestandn hot, um dea traditionelln biagalichn Gschichtsphilosop hot se de do betriemneEpistemologie gleich weit entfernt. Beide Föjda klassischa Akenntnis- und Gesöjschoftstheorie san aaf a foatschreitande Objektivierung vom Wissn voadrunga, aaf dessn Onäharung an de Realität, aaf Endpunkte ana logischn Entwicklung. Mit de postmodeana, poststrukturalistischn Ogebote vo am Nochdenga iba Wissnsfoamationan in eahnane historiscchn Prämissn unkloa worn san, wia a bissln andas ois spezifische historisch begrindete Forgestellung, dass koana oanzalna Kuitua an dera Stöj a bsondas Recht aaf Oigemeinguitigkeit ihra Sicht meah zuagsprocha wern konn. Oanzalne historische Wissnsfoamationan bargn eahna je eigane Plausibilität. Innahoib jeda Gsöjschoft buidn se bei eigehandara Betrachtung Subsysteme aus, Gruppn mit eiganen Perspektivn, de seah untaschiedle Oschluss an bestehande Diskuase suachan. Des hot se mit La condition postmoderne (1979) vo Jean-Francois Lyotard gfundn, deitsch Des postmoderne Wissn am End ois eingane Bedingung vom Wissn in postmoderne pluralistschn Gsöjschoftn reklamiert.

Systemtheorie

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Struktuaralismus und Poststruktuaralismus warn stoak aaf kuaturell tradierte Foamationan vo (beospruchtm) Wissn ausgrichtete Theorieosätz. De Systemtheorie rezipiert aa a poa Elemente vom Struktuaralismus. Dobei analysiert sie sämtliche Gengstondsbereiche ois "Systeme". A "System" werd dobei ois duach Oparationan vo da Untascheidung und Beobachtung azeigt vastandn. Systemtheoretische Osätz beziang Oregunga aba ned nua aus struktuaralistischn Theorien, sondan vaschiedanste Foaschungsbereich. Dorunta zöjn bsondas de "Oigmeine Systemtheorie" und de Theorie "Komplexa adaptiva Systeme" in de Natuawissnschoftn (Ludwig vo Bertalanffy, John H. Holland, Murray Gell-Mann) sowia de Genetische Epistemologie vo Jean Piaget, de Kybernetik (W. Ross Ashby, Norbert Wiener, Heinz vo Foerster), vaschiedane andane logische bzw. mathematische Impulse (wia de Koiküle vo Gotthard Günther und George Spencer-Brown), eigane infoamations- (etwa vo Gregory Bateson) und inschenieurwissnschoftliche sowia wirtschoftswissnschoftliche Grundidean. Ois soziologische Theorie is de moderne Systemtheorie vo Talcott Parsons begründt und vo Nicklas Luhmann ausgoabat, dea wichtige Teilsysteme vo da funktionsteilign modeana Gsöjschoft analysiert und des zu ana oigmeina Theorie vo da Gsöjschoft foahtgfiaht werd. In ana spezifisch deitschsprochign Konkurrenz zu franzeasischn Diskurstheorian son voa ollm Luhmann und seine Nochfoiga tretn. Zentroi san Untascheidungs- und Beobachtungsoparationan. Znachst amoi untascheidt se a System vo seina jeweilign Umwöjt - duach a Untascheidungsoparation, wöjche des System söjbst heavoabringt. In Foigeschrittn buidt a System dann weidara Untascheidunga aus. Untascheidunga bsitzn a zoaseitige Foam. Pro Untascheidung werd jeweis oane vo de zwoa Seitn akzentuiert. An dera konn dann foatgfahn wern, zum untascheidn. Beispuisweis konn a System vo seina Umwöjt feinkeaniga untascheidn. Dobei wern stets nua manche Untascheidungsfoaman ogwendt und sich aaf eigane Untascheidungsleistunga bezong. De Autonomie (siehe aa Autopoiesis) entspricht ana konstruktivistische akenntnistheoretische Position. Struktuaralismus, Poststruktuaralismus und Systemtheorie san in de 1990a Joahr gleichlautandn Kritikn untazong: Ihre Aklärunga soin beliebig sei, empirisch ghoitlos und unibapriafboa. Wea bstimmt, wöjche zu beobachtande Relation a System buid - do konn vom jeweils Untasuachandn ois zum System aklärt wern und ois zu jeweiliga Umwöjt vom beobachteten System. Manche systemtheoretische Theoretika song, dass Menschn nua woahnehman, wofia sie (wia Struktuaralistn moanan) sprochliche Kategorian besitzn oda Foaman konstruriern. Obwoi Bedeitung in Äußarunga liegt, oda in ana greaßan Sproch, de jede Aussog Kontexte gibt, aweist es se no imma ois schwierig, Computaprogrammen des Ibasetzn zwischn vaschiedane Sprochn beizumbringa. Sowoi aus dea natuawissnschoftle-technisch orientiertn Debattn, wia aus dea klassischn linkn, an Lebnsbedingunga intaressiertn Philosophie, wia aus Lagan ana nein, se unta dem Labl New Historicism foamirandn, strengan Gschichtsfoaschung den "theorielastinga" Schuin san Frong gstöjt wia "Wia is des Vahöjtnis vom beobachtetn 'System' oda 'Diskuas' zua 'wirklichn Wöjt', konn ma iba sie ibahaupt no sprecha, muass bzw. konn do ibahaußt no a Vahöjtnis besteh? Hot maned voaschnöj bschlossn, iba de 'wiakliche Wöjt' ned mehr nochzumdenga und ganz bei de Wissnsfoamationan und sprochlichn Obbuidunga vo dera Wöjt zum vableim?". A neioatiga Osatz agibt se aus der seit 1992 vo Christoph T. Link entwickltn Pinzipiologie. Dobei is aklärtamoßn grod ned beliebig, wöjche zu beobachtande Relation a System buid. Stottdessn wern Systeme und Prinzipien ausgehand vo unwidalegboa existentm "Oim" ("Nedsystem") ausgrenzt - und dovo ausgehand Standards vom Optonoin definiert.

Scharpunkt Infoamationsvaoabatung und Akenntnisapparat

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De evolutionäre Akenntnistheorie, de Philosophie vom Geist, de Kinstliche-Intelligenz-Foaschung lassn se, söjbst wo sie ibe ihre Vatreta mit de Natuawissnschoftn vabundn san, söjbst wo sie iba eahnane Vatreta mit de Natuawissnschoftn vabundn san, söjbst wo sie iba eahnane Vatreta mit de Natuawissnschoftn vabundn san, weitaus klora aaf de klassischn akenntnistheoretischn Debattn zruckbeziang ois Struktuaralismus, Poststruktuaralismus und Systemtheorie.

Evolutionäre Akenntnistheorie

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De evolutionäre Akenntnistheorie buidt dobei ofangs vagleichsweise deitsche Traditionslinie. Konrad Lorenz, Rupert Riedl, Gerhard Vollmer ham a Ausanandasetzung mit dea deitschn indeoilistschn Philosophie foatgsetzt, grod wenn sie vasuacht ham, dern Frogn natuawissnschoftle zum entzauban. Menschn dengan in Kategorian vo Raum, Zeit und Kausalität. Kant hot de Kategorian ois a priori vom menschlichn Nochdenga oakannt: Sie wern beneatigt, bevoa ma in eahna nochdengt. De evolutionäre Akenntnistheorie gibt desöjbn Kategorian in am Brucknschlog in de Biologie und den Positivismus (dea Empiriokritizismus vo Ernst Mach hot do wesantliche Positionan voaweg gnomma) a am End materioilistische Gschicht: Raum, Zeit und Kausalität san, so de Aklärung, Woahnehmungsmusta, de se im Laufe vo da Evolution ois oafach nua praktisch awiesn. Dea biologische Akenntnisapparat, de menschlichn Sinnesoagane, de Gehirnfunktionan schoffan de Kategorian und Dimensionan vo da menschlichn Woahnehmung. So zum denga, wia dea Mensch des duat, hot se schlicht ois Ibalebansvoateil awiesn. Des hot se aaf kulturell bundne Woahnehmungsmusta ausdehna lassn: Kuituan entwickln Akenntnisse und Akenntnismusta und stenga mit dene in ana Ausanandasetzung mit eahnana Umwöjt und untaeinanda in am evolutionärn Wettstreit. Dea evolutionsgschichtliche Osatz is - in Vabindung mit kongnitionswissnschoftlichn und akenntnistheoretischn Perspektivn - vo de Neurobiologn Humberto Maturana und Francisco Varela (schau aa: Da Baam dea Akenntnis) unta dem Aspekt vo da Autopoiesis ois Lemsprinzip mit ständign biologischn, kommunikativn und kognitivn Rückkopplungsprozessn weidaentwicklt und diffarenziert. Aus Sicht vo da dekonstruktivn, aaf de Sproch ausgrichtn Diskuastheorian, wia aus Sicht vo de poststruktuaralistischn Gschichtsschreibung aschiena de do gwonnana Theoreme beklemmand schlicht: Sie schaffan a untare Ebane universella Woahnehmungsmusta, de fia Mensch und Tier göjtn soin. Do werd kaam aklärt, warum's dann do a ahebliche Vuifoit in dea "Akenntnis" zwischn vaschiedane Kuituan gibt. Aaf dea heahan Ebane, aaf dea ma kutuarelle Ausfoamunga vo de Woahnehmungsmusta zualasst, werd - so de Kritika vo Seitn vo da Diskuastheorie _ ned wesantle komplexa docht: Darwinismus werd do aaf die Kuituagschicht ibatrong. Unkloa is demnoch, ob se de untaschiedlichn Woahnehmungsmusta vaschiedana Kuituan in am Wettstreit um des "Ibalem" mitananda befindn und ob gsogt wern konn, dass olle Akenntnis "nützle" im Umgang mit dea Wöjt san. Zirklschlüss weist de Evolutionäre Akenntnistheorie aus Sicht vo da strenga ideoilistischn oda positivistischn Philosophie aaf: Materie, de Existenz vo Keapa, dern Evolution - oi des werd vo dea evolutionärn Akenntnistheorie voarausgsetzt. Sie beneatigt de dea Evolution untawoafane Materie fia de Produktion vo da biologischn Akenntnisapparate, de am End vo da Evolution em in Kategorian wia Materie, Raum, Zeit und Kausalität denga soin. A Glaube an de natuawissnschoftlichn Aklärungsmodelle stabilisiert de evolutionäre Akenntnistheorie. Donem gibt's in dea evolutionärn Akenntnistheorie aa a kritischare Position. De is vo de Ohänga vom Kritischn Rationoilismus vatretn worn, voawiegand Karl R. Popper und Donald T. Campbell. Sie bestreitn, dass es sichare Evidenz gibt - aa ned in natuawissnschoftlichn bzw. natuaralistischn und insbsondare aa im Rahma evolutionära Modellbuidunga nua blinde Variation zamma mit selektiva, ausschließle negativa Rückkopplung. De Evolution vo de Lebewesn und de Evolution vom menschlichn Wissn genga dobei inananda iba, de zwoa stöjn an objektivn Problemleasungs- und Leanprozess do, dea im Wesantlichn aaf den gleichn Prinzipien basiert. De Selektion in dea natirlichn Evolution entspricht dobei dea Kritik im Bereich vom menschlichn Wissn: " De Oat vo da Infoamation - de Obweisung unsara Theorian duach de Wiaklekeit - is [...] in meine Aung de oanzige Infoamation, de mia vo dea Reoilität bekomma keanna: ois andane is unsa eigane Zutat." De Entwicklung basiert demnoch oiso aaf dea Fehlakorrektua im Bezug aaf a objektive Problemsituation. Vabundn mit dea Position is a radikala, aba nedbegrindeda Apriorismus: Jeglichs Wissn werd ois dem "Inhoit noch a priori, nämle genetisch a priori ogseng, ned jedo ois apriori guite oda begrindt. Aafgrund dera akenntnistheoretischn Hoitung werd de Position gmoahi ois Totalskeptizismus oda Totalrationoilismus kritisiert und weidastgehand ignoriert. David Miller, dea prominendeste zeitgnössische Vatreta vo dera Position, hot se bekräftigt und de Kritik zruckgwiesn. (Fia den Foi, dass es nua um Woate geht, is ea bereit, de Bezeichnung 'Irrationoilist' zum akzeptiern). Ea vatritt den Standpunkt, dass de Sichtweis de aktuell oanzige existierande is, de - trotz vuia ungleasta Probleme - im Osotz eansthoft behauptn ko, logisch hoitboa zum sei.

Kinstliche-Intelligenz-Foaschung

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In ana eigane meah duach technologische Projekte bstimmte Problemzone is de Kinstliche-Intelligenz-Foaschung voadrunga. An ana Stöj is sie jedo mit dea Evolutionärn Akenntnistheorie vabundn: Sie frogt aus de Natuawissnschoftn und dea Konstruktion vo Maschinan kummand, wo Vastehn ofangt und wo Bewusst sei eisetzt. Beide Frogn kemman do aaf, wo Maschinan eigsetzt wern, de dem Menschn Denkvoagäng obnehman und zua Intaaktion zua Vafügung stengan: Schachcomputa etwa spuin Schach, denno geht ma ned dovo aus, dass sie denga. Weda de Obbuidung vo dem Gerät noch sei Schoitplan zoang de Grundgedankn vom Schachspui. Menschn kommuniziern mit Maschinan, wenn sie a Bstellung mit'm Telefon iba a Sprochakennungsvafoahn obgem. De vo de Menschn konstruiertn Maschinan reagiern aaf des, und umkeaht. De akenntnistheoretische Grundfrog laut, ab wann soiche konstruiertn Maschinan zu denga ofanga, wann sie "wissn", wovo sie grod ren, wann a "Bewusstsei" aaf Seitn dea korrekt ragierandn Maschinan entsteht. De Frog weckt kommerzielle Intaressn: Suachmaschinan afassn de Seitn vom Intanet - es war a immensa Voateil, wenn's "vastehna" kanntn, worum es aaf de ausgweatatn Intanetseitn geht. Sprochprogramm, de Ibasetzunga liefan, datn des Lem aheble vaoafachn. Es stöjt se de Frog, ob sie vastenga keanna miassn, wos sie ibasetzn. A Zweit vo da Foaschung (ausfiahlicha da Artikl Maschinelle Ibasetzung) optimiert de schlichte Zuaoadnung oakannta gleichbedeitnda, bereits voalieganda Textpassagn: De Maschin duachsuacht an Voarat an parallelm Sprochmaterioi, bis sie in eahm a Passagn findt, de sie ois Ibasetzung obietn konn. Dea andane Zweig vo da Foaschung simuliert a Vastehn vom Ausgangstext: Sätz wern analysiert, ihra Bedeitung werd bis an den Punkt aafgliedat, an dem de Maschin a korrekte und voiständige Kettn an Aussagn zum Inhoit buidn konn - sie beneatigt dozua Wissn iba de Sproch und "Wöjtwissn", Wissn, wos do tatsächle gmoant is. Im drittn Schritt drückt se eahna Wissn iba de gmachte Aussog in dea Zuisproch aus. Des scheint Vaständnis zum simuliern; und funktioniert bislang schlechta ois des easte Vafahrn - weil wiaklichs Vaständnis dobei no imma ned zustande kimmt. Alan Turing hot in ana akenntnistheoretischn Wendung bereits in de 1950a Joahr des Problem, aaf des de Entwicklung zuaschreit, aaf Seitn vom Beobachta: Ob ma woaß, ob da Mensch, mit dem ma kommuniziert, mit am Bewusstsei ausgstattet is (so wia ma söjbst). Ma geht dovo aus, um mit eahm ogmessn umgeh zum keanna. In dem Moment, in dem a Maschin am Menschn konsistent aaf Frogn antwoatn wead, wead ma (lang bevoa de Antwoat aaf de Frog, ob Maschinan denga keanna oda ned, bekannt is) schlicht nimma song keanna, ob a Denga hinta de Antwoatn liegt, oda ob do nua dauand nua ibazeigande Reaktionan aaf Frong gliefat wern - "ohne Bewusstsei dohinta". Seit 1990 is dea Loebna-Preis aaf den erstn afoigreichn Turing-Test ausgsetzt. No glang es koam Computa, an Menschn in seine Antwoatn afoigreich aa nua nochzumahman. Es schaut so aus, ois ob a bstimmts Wöjtwissn neate is, wo sinnvoi aaf Frong reagiert werd oda ogmessn ibasetzt wern soi. Ma konn im Moment no doriba streibn, inwiafern des Wissn meah is, ois a Spui noch Regln, in dem Antwoatn mit meaglichn Frogn zu voaob definiertn Gengständn vo da Akenntnis vaknipft san.

Renaissance vo da Philosophie vom Geist

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In da Philosophie vom Geist wern de Streamunga zammagfasst, de aaf de Biologie, de Linguistik oda de klassische indeoilistische, den Geist gengiba dea Materie voaraussetzande Philosphie rekurrierand dea Frog nochgenga, wia Geist und Keapa, Leib und Söj, Sproch und Denga zuananda stenga. Dea gsamte do bestehande Foaschungsbereich vaknüpft historische Debattn vo da Keapa-Geist-Debattn mit aktuelle Frogestellunga aus Natuawissnschoftn und Technik und hot se in dera Kooparation in de letztn Joahr weitgehand unobhänge vo dea entschiedn politisch und ideologiekritsch ausgrichtetn Diskuastheorie entwicklt.

Schwarpunkt Wissnschoftstheorie und -soziologie

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De Vatreta vom Pragmatismus, vom "anything goes", vom Methodnpluralismus und vom sognenntn postanalytischn Philosophie setztn in am voa ollm angloamerikanischn, zum gringa Teil aa deitschn Traditionslinie de mit dem klassischn Positivismus aeaffnate Debattn vom friahn 20. Joahrhundat foat. Wichtige Naman san do William James, F.C.S. Schiller, George Herbert Mead und John Dewey, Richard McKay Rorty ois Philosophn vom Pragmatismus und Paul Karl Feyerabend und Thomas S. Kuhn ois Vatreta vo ana eha methodnpluralistischn relativistischn Akenntnistheorie.

Wissn muass handhobboa bleim: Pragmatismus

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Pragmatistn keannan wia John Dewey biologistisch-darwinistisch argumentiern: Akenntnisse "setzn se duach", sie tuan des ned so seah ois "wohre" denn ois "nutzboae" (dorum des Woat "Pragmatismus"). Voateile vaschaffande. Sie keannan emso dea analytischn Akenntnistheorie vom spadn Positivismus nohesteh und Frong iba Geist und Materie zruckstöjn gengiba a Suach noch mathematisch handhobboan Modelln vo da Reoilität. Paul Feyerabend und Thomas S. Kuhn teiln manche Intuitionan vom Programismus und ham se bsondas fia Wissnschoftsgschicht und Theoriewandl intaressiert: Wissn ordnat se in große Foamationan, Paradigman. Dea Begriff "Paradigma" bezeichnat dobei anscheinand ned nua a spezifische Theorie, sondan ois, wos des unmittlboa ameaglicht, plausibl, spezifiziert und owendboa mocht. Paradigmen wern so lang ois meagle beibhoitn. East wenn zu vui Phänomene aaftretn, de se ned in a bestehandes Paradigma fügn, wern neie Paradigman bereitgstöjt. De Entscheidung fia des oane oda andare Paradigma is des koa Sach vo bessane oda schlechtare Gründ, denn zwoa Paradigmen san ned vagleichboa, nua eahna Rhetorik. Spada wui Kuhn sei Hauptweak andas vastandn wissn: es dat implizit Kriterian fia guade Theorian liefan: Akkuratesse, Reichweitn, Oafachheit, Fruchtboakeit. Im Reglfoi jednfois hot a neis Paradigma aa neie Foamulierunga aaf andane oda olle etabliertn Gebiete vom Wissn zua Foig. So hot se etwa de modeane Atomtheorie in am Paradigmenwechsl de oide Theorie vo de vier Elemente außa Kroft gsetzt - es san im söjbn Moment ganz neie Foaschunga in olle Bereiche vo de Natuawissnschoftn und da Medizin neate. Fois se de Meahheit vo de Foascha am neia Paradigma oschliaßt, is a Paradigmenwechsl voizong. Hinsichtle etwa da Aweitarung vom Untasuachungsgengstand um voadiskuasive, ned explizite Meaglekeitsbedingunga und da Betonung vo da Obhängekeit vo Wissnsproduktion vo dene wead ähnle docht wia bei manche franzeasischn Theoretikan. Fia vui Vatreta vom Pragmatismus untaling Wissn und Theoriebuidung wesantle da Nutzung. De Wandlung vo Wissn untaliegt dohea dem Kriterium vo da Nützlekeit. Letztare Greaß wead ollading kaam söjbst Gengstand pragmatischa Theorian. Aus dea Sicht vo dene Theoretika lasst se dohea eiwendn: Nützlekeit wead in historischn Prozessn bstimmtm Wissn zuagschriem, is oiso söjbst nua Agebnis vo Diskuasn iba des Wissn um Nützlekeitn. In dem Zammahang is aa aaf de pragmatische, duach Wittgenstein prägte Argumentations- und Wissnschoftstheorie vo Stephen Toulmin hizumweisn, dea zugleich oana vo de bekanntan Kritika vo Kuhn is. In jingare Debattn is dea amerikanische Pragmatismus in dea vo William James, Charles Sanders Peirce undJohn Dewey vatretna Foam zu neia Bedeitung glangt. Entscheidand dobei woa bsondas de - deitle untaschiedle akzentuierte - Rezeption duach Hilary Putnam und Richard Rorty. Dea interne Reoilismus Putnams is noch ibliche Kategorisierunga ois Antireoilismus zum bezeichnan, hoit aba an Konzeptn wia Woahheit, Refarenz, Intentionalität und deagleichn fest, wennglei ea Frogn wia "wöjches Begriffsschema is des richtige?" fia sinnlos aacht. De leitande Intuition dobei is, "dem Reoilismus a menschlichs Gsicht zum gem", wos etwa moant, de richtinga Eisichtn realistischa Traditionan geng a Fixierung zum schützn, wia sie aus Putnams Sicht mit dem mataphysischn Reoilismus analytischa Theoretika eiheaganga san. Des valiert jedn Kontakt mit demjenign Lem, wöjches ma mit de eigna Begriff fiahn konn. Rorty dogeng is Antireoilist und vatritt, dass etwa "Woahheit" nua a Obschlussvokabl is, um Diskussionan fia beendt zum aklärn und jede Argumentation letztle Rhetorik is - und des aa theoretisch einzumseng is da easte Schritt zu meah Gerechtigkeit und Solidarität. Dem manchmoi so gnenntn "Neopragmatismus" wead aa Jason Stanley zuagrechnat, dea a pragmatische gega semantische Foaman vom Kontextualismus vateidigt. Zwischn dem wissnschoftstheoretischn Relativismus vo am Thomas S. Kuhn oda Paul Feyerabend und dea, aaf "traditionoie" philosophisch-wöjtoschauliche Grundonahm vazichtande, franzeasische Wissnschofta- und Akenntnistheoritischn Schui vo da Epistemologie bestehan methodische Paralleln.

Anything goes: Optionan vom Methodnpluralismus

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Eigna Rang ham de Vatreta vom "anything goes" gwonna und dem Methodnpluralismus mit dem Plädoie fia a Vuifoit, wenn ned Anarchie vo de gleichberechtigtn Aklärungsmodelle. Ma konn in am bestimmtn Kontext a Modell owendn, in am andan Kontext a andas, des womeagle mit dem eastn voikomman unvaeinboa is. Hot ma se mit Paradigmen, Grundlogn vo Wissnsfoamationan, befasst, dann kon ma im nächstn Schritt des Nebneinanda vaschiedansta Theorian propagiern und ois Vuifoit vo de Osätz feian. Es stöjt se de Frog, warum ma, wenn Nützlekeit Wissn auszeichnat, zu inflexiblen großn gschlossna Systeme duachdringa soit. - Effizienta kannt a Nebaeinanda lokal funktionieranda Wissbständ sei. Do hot a Brücknschlog in de Ästhetik vo da Postmoderne in de 1980a Joahr stottgfundn.