De Entstehung vo da Schrift

Der Artikl is im Dialekt Owaöstareichisch gschriem worn.

De Entstehung vo da Schrift (dt. die Entstehung der Schriften) bschreibt de Vualaifa vo de heitign Schriftn. De Schriftn san jo ned vom Hümmi gfoin und woan afamoi dogwesn. Es hod jo zwengan Midteilungsbdüafniss Ois kloa angfangt. Scho de Hölnmolareian woan ja aa scho Eainnerungshüfn. Und des is üwa de logogramm und Tonmarkn weidagaunga .Unta Tonmarkn und Tokn (vo engl. token) vastähd ma easchde Afzeichnungsmethodn fian Handl. Ois de Leid sesshaft wuan san, homs fia de Vicha und fian Haundl Afzeichnungan brauchd. So a Oat wia de heitigen Lifaschein. De homs da Woa mitgem und da Empfänga hod kontrolian kena wosa do griagt hod.

Büdl vo da Höin vo Niaux (Fraunkreich), mid an gjogdn Wisent.

Eileitung

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Da Assyrolog und Schrifthisorika, Ignaz J. Gelb hod sie 1958 gfrogd:

Is de Schrift wirkli, richti eafund woan?

Oda aundas ausdruckt, gibds so wos wia de Eafindung vo ana Schrift? Ma kent gspauna, das de sognauntn Eafindungan nua Vabessarungan vo scho bekaunte Dinga san. Und ea bschreibd des so:

Bei olle großn kuituirelln Earunganschoftn hom ma mid dem endscheidandn Eigreifn vo oan genialn Menschn rechna kena, dea entweda mid ana gheiligtn Dradizion brochn hod, oda ea hod, aun wos Oandare scho drau docht hom, des oafocha gmocht und umgsezt .

So ähnli hods aa de Professorin und Achäologin, Denise Schmandt-Besserat gschrim:

De Schrift woa koa Eafindung ausn Nix, sundan nua des lezte Gliad aus oana laungan Kettn vo Eafindungan, de aus sozialökonomischn und kognitivn Vaendarungan (Menschliche Eakenntniss und Infuamazionsvaoabaitungan) aussakema is.

Des hoaßt, jede Vabessarung oda neiche Ausfuamung hod auf oidare System oda Kentniss afbaud. Eigentli hod vialeicht scho ois mid de easchtn Logogramm und de Höinmolareian agfaungt?

De easchtn Ideo- und Logogramm

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Seid de Menschn midanaunda gred hom, woas vuabei mid da kuitualosn Nocht. Se hom se sicha af d`Nocht an de Feiastön de Jogdeafoig vom Tog dazöt und aa üwa de Hödntotn vo eanare Ahln gred. Zan leichtan zmeaka vo de Gschichtln hom ses vamuatli in Veasfuam gsezt und de mid rhytmischa oda inschtrumentala Begleitung eigleand. Den des hod de Mnemnotechnik (is aa Eainnarungsuntaschtizung) stoak vabessad. De Spädan, Bekauntastn san de vom Homer, de Ilias und de Odyssee.

Hod ma daun dena Aundan zoagn woin, das a Jaga an Löwn mid sein Spea ealegt hod, daun hod ea des ois Büdl zeichna oda rizn miassn. Ois Logogramm woas oafocha, do woan nuamea drei Zeichn gnua. Ma hod oafoch aa Mandl mid Strichal gmocht, danebm oan Spea (des bdeit umbringa) und dazua no an Löwn. Und Olle hom lesn kena: A Mau hod an Löwn nua midn Spea ealegt.

Da kinesische Glehrte Tai T`ung hod sowos ois; Büdhoft doagstöde Sproch, bzeichnad. Aus dera oafochn Fuam hom se olle logographischn und ideographischn Schriftn entwückid. Wia z. B.: de Kinesische-, Japanische- und aa de Mayaschrift.

De Fösn- und Hölnmoilareian

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Das de Büdln an rituelln und religiösn Hintagrund hom is gwis. Owa maunche Foascha san da Moanigung, aa boa vo de Fösn- und Höhlenbüdln san a scho aa Fuafuam vo Afzeichnungssystema, den se stön büdliche Situazionan doa, de vo Aundare vastaundn ( glesn ) wean haum kena .

Des is a Stickl vo da Molarei aus da schwoazn Höhln in Niaux. Hobds de zwoa Spea gspaund, de in de Mittn vom Wisent zün oda troffn hobm? A Fuascha hod gmoand, das soichane Moilareian, wia de heitign Learbiacha, aa zua Ausbüdung vo de Kinda vawend wuan san. Den in dera Höln hod ma a den vastoanadn Fuassodruck vo oan Kindl gfundn und des woa uma zwöf Joa oid. Iagandwi schaun do de Fösn – und Hölnbüdln wia Comics aus, zwoa one Sprechblosn, owa scho a wia richtige Büdagschichtn.

Mid da Zeit hod se aus de gmoidn und griztn Zeichnungan a oafoche owa a gaunz neie aundasoatige Sproch fias Aug ausbüt, Arthur Schoppenhauer.

Tonmarkn und Tokn

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Nochbüdungan vo an Tonamulet, Tarta 5500/5300 vua Chr.

Unta Tonmarkn und Tokn (vo engl. token) vastähd ma easchde Afzeichnungsmethodn fian Handl. Ois de Leid sesshaft wuan san, homs fia de Vicha und fian Haundl Afzeichnungan brauchd. So a Oat wia de heitigen Lifaschein. De homs da Woa mitgem und da Empfänga hod kontrolian kena wosa do griagt hod.

Vinca-Symboi

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In de no woachn Tongschirl hod ma leichd Symbol und Zeichn in de no ned luftdrukadn oda brendn Gschirln einidrucka kena. Bekaunt san de vo da Vinca- Donau – Kuitua.

De Kuitua hod unta merare Naum a Vabreitung ghobd, vo Rumänien, Buigarien, donauafweats bis Seabien. Se woa a Kuitua vo de Oideiropea so uma 5300 bis uma 3200 und eanane Zeichn wean vo aa boar Fuascha scho ois Logogramm augseng. Waun des stimmad, daun wa de Schrift uma guat 1000 Joa öida ois de Keuschrift vo de Sumerer in Mesopotamien.

Ois de Leid midm Ockabau und da Viezucht agfangd hom, hods ned laung dauat und es hom se Stammeshierarchien ausbüd. Oawadsteilung woa daun a scho megli, Viecha, vo merare Bsiza hod ma aan Hiat auvatraut. Obgobn hod ma eihebn, vawoitn und a zoin miassn. Desswegn hod ma sowos wia a schriftligs Gdächtnis braucht. Da jo de gressare Logahoitung fia de Tempön und a da Tauschfeanhaundl aa a vo vüle Leid lesboas Zösystem nodwendi gmocht hod.

Wos is oiso da nächa gleng ois kloine Tonmarkn znema. In de Easchtn hod ma nu Luggal gmochd und af Schnirl aufgfadld. Af de Tonplattln hod ma bschdimmte Punkt und Strich einigrizt, de fia bekaunte Woan goidn hom und a deran Auzoi auzagd hom. Vaeinzlt hod ma de Blattl a brennt. Ma hod scho mid de Markirungan d`Vichaoat, ob Mandl, ob Weibal oda Jungtia augem kena. Jung oda Oidvicha sowia aa de Auzoi.

Des System woa oba leicht vaendaboa, oiso ned föschungssicha und ma hods dahea vabessan woin. De Token, jezt ohne Luggal, san daun in oana Tonhüln eigschlossn woan (Tonbulln). Und so is praktisch da easchte Briaf eafundn woan. Zua da Kontroi, vo da Woa, hod da Empfenga de Tonbuln zbrecha miassn. Bled woas fia eam, waun ea nua a Zwischnhaundla woa. Oiso hod ma wia fria de Tonblattl bschrift, die Tonbulln driwagebn, und das dö da Zwischhaundla wegn da Kontroi, nimma zbresln hod miassn, hod ma ois wos af de Blattln gsaund is aa draussn af de Tonbulln afigschribn.

Es is oiso ois zwoamoi bschribn wuan. Nocha a mera Joa is des an wiffn Kopf augaunga, doppide Oawad des muas jo ned sei. Oiso hod Iaganwea den Loampozn floch drukt und hod olle zwoa Seitn bschribn. Und so san de Zoitafal endstaundn. Obwoi olle zwoa System uma 100 Joa nemanaund vawend wuan san, hod se do des oafochare Zoitafal duachgsezt.

Schau aa

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Litaradua

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  • Martin Kruckenburg: Wer sprach das erste Wort, die Entstehung von Sprache und Schrift. 2. Aflog, Theiss Verlag, Stuttgart 2004. ISBN 978-3-8062-2330-9
  • Harald Haarmann: Weltgeschichte der Zahlen. C.H.Beck-Wissen, Minga 2011. ISBN 978-3-406-56250-1
  • Harald Haarmann: Universalgeschichte der Schrift. 2. Auflage, Frankfurt/New York 1991 ISBN 3-88059-955-6; Sonderausgabe 1998
  • Hartwig Altenmüller, Einführung in die Hieroglyphenschrift. 2010, Helmut Buske Verlag – Hamburg. ISBN 978-3-87548-535-6
  • Henry.F.Saggs: Völker im Lande Babylon. Theiss Verlag. ISBN 3-8062-1864-1

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