Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn.

Friedel Karl Brehm, kuaz Friedl Brehm (* 21. Mai 1917 z Duisburg; † 8. Aprui 1983 z Fejdafing am Starnberger See) wor a bayrischa Valega, Reporta und Autor.

Lebm Werkeln

De Familie vom Friedl is aus Wiazburg kema. Seine zwoa Grossvodan worn keniglich-bayerische Hoflieferanten. Sei Voda, Hans Brehm, Diplomingenieur, is Direktor vo da "Gute Hoffnung" Hittn z Duisburg-Walsum worn. Da Friedl is do zua Wejd kema und bis zu seim Abitur z Duisburg bliebm. Ois Kind und Jugendlicha wor da Friedl sea zruckzogn und hod si friah fia Kunst und Literatua intressiat.

Nochm Kriag hod a unta andam Zeitungswisschoft studiat und is Reporter worn. 1955 hoda sei easchte feste Stej kriagt. 1957 hoda nebmbei an „Friedl Brehm Verlag“ grindd. Ea hod si voa oim fia Dichtung in austro-boarischn Dialektn eigsetzt.

Friedl Brehm wor a unkonventionella Kloavalega, wo sein ganzn Vadeanst aus seim Beruaf ois Reporter bei da Süddeutschen Zeitung in sein Valog gsteckt hod. Da Valog hod bis 1989 existiat. Im Joar 2003 is da Friedl Brehm Valog z Fejdafing nei grindd worn. Ea wead ois Imprint in da Arabella-Versandbuchhandlung GmbH, Fejdafing, gfiat.

„Schmankerl“ und „Edelgammler“ Werkeln

Damit Boarischautorn a Forum ham, hoda zamma mitn Christian Buck 1969 de hoibjeali eascheinende Literatuazeitschrift „Schmankerl“ grindd. Eppa zua sejm Zeit hod da Brehm no de, nua fia kuaze Zeit bestehende Literatuazeitschrift „Edelgammler“ aussabrocht. Des Schmankerl hod se boid zum boarischn Sprochrohr fia de „Neie deitsche Mundoartdichtung“ (Hoffmann/Berlinger) entwicklt, de wo si deitli vo da kitschlastign Hoamatlyrik obgetzt hod. Nem boarischa, österreichischa und alemannischa Lyrik und Kuazprosa, enthoidn de Schmankerl-Heftln owa a literaturhistorische Essays. De teiweise ausufandn Lesabriaf-Dischkuas in de Heftln zoagn de Intensität mit dea wo iwa Sproch, Dialekt und Politik gstrittn worn is.

Nochm Dod vom Friedl Brehm 1983 is de Zeitschrift vom Joseph Berlinger und Harald Grill bis 1986 weidagfiat worn.

Rezeption Werkeln

„Alles an Friedl Brehm war darauf angelegt, Widerspruch zu erwecken – ein Zug, der gewiss auch etwas trotzig Infantiles hat; dass Friedl Brehm jemals "erwachsen", geschweige denn altersweise gewesen wäre, lässt sich schwerlich behaupten. Er trotzte noch den unabänderlichsten "Naturgesetzen", so hab ich ihn z. B. nie einen Mantel und selbst im tiefsten Winter nur Sommerkleidung tragen sehen. Er wollte der ewig Rebellierende bleiben, ein "Mundartrocker", wie ihn Felix Mitterer in seinem Nachruf beschrieb, "der schulterlange, weiße Haare trägt, auf der Brust ein Friedensabzeichen, dazu Bluejeans und Holzpantoffeln". Nichts bereitete ihm mehr diebische Freude, als gedankenlos vorgefasste Erwartungen zu enttäuschen, besonders die an einen Bavarica-Verleger mit Gamsbarthut und Grandeln vor der "Wampen". "Da wo Literatua krawattenpflichtig ist und wo man nur leise auftreten darf, hätten ihn die Museumswächter nicht hineingelassen", meinte sein Autor Josef Wittmann. Und wo Tracht Kostümzwang war – was ja lange Zeit bei Mundartabenden der Fall war -, da wurde allein sein Ein- und Auftreten ein Ärgernis.“ (Bernhard Setzwein)

„Brehm ist eine der wohl bizarrsten Figuren unter den Verlegern des Münchener Raumes. Er betreibt seinen Laden eigensinnig und tolerant, besessen vom Optimismus und Großmut, ein verlegerischer Frechdachs, dessen Überleben auf dem erbarmungslosen Büchermarkt seinen Freunden zu ständiger Verwunderung gereicht.“ (Hermann Unterstöger, Süddeutsche Zeitung)

Autorn vom Friedl Brehm Valog Werkeln

Joseph Berlinger, Bernhard C. Bünker, Christian Buck, Helmut Eckl, Harald Grill, Margret Hölle, Felix Hoerburger, Herbert Kapfer, Hanns Meilhamer, Felix Mitterer, Hanns Christian Müller, Wolfgang Oppler, Gerhard Polt, Karl-Ludwig Reichert, Hardy Scharf, Werner Schlierf, Alfons Schweiggert, Ossi Sölderer, Bernhard Setzwein, Albert Sigl, Bernhard Ücker, Josef Wittmann.

Literatua Werkeln

  • Fernand Hoffmann / Josef Berlinger: Die neue deutsche Mundartdichtung. Tendenzen und Autoren dargestellt am Beispiel der Lyrik. Georg Olms Verlag, Hildesheim / New York 1978
  • Walter Flemmer (Hrsg.): Weil's uns freut. Das große Buch der Bayerischen Lyrik aus zwei Jahrhunderten.Pfaffenhofen a. d. Ilm 1986, S. 28-30 (Friedl Brehm und seine Autoren)
  • Bernhard Setzwein: Käuze, Ketzer, Komödianten. Literaten in Bayern. Minga 1990
  • Lothar Altmann: Mein Göd, der Edelgammler - Friedl Brehm. In: Münchner Palette 41. Jg./Frühling 1999, S. 15-17

Im Netz Werkeln