Germanische Eleménte in dr italienischn Språch
Italienisch isch a Tóchtrspråch van Lateinischn, åbr nét ålle italienischn Wértr låssn sich af lateinische Wurzlen zruggfiahrn. A Toal va dé nichtlateinischn Wurzlen kimmp aus die germanischen Språchn. Wia in dr daitschn Språch håt aa in dr italienischn gégnwärtig as Énglische an groaßn Einfluss, einglich schón seitn 18. Jåhrhundrt.
Wórtschåtz
WerkelnÅbr aa wénn man dé nuin Frémtwértr ausn Énglischn nét mitrechnt, kimmp man af mehrere Hundrt Wertr, in dé man a germanische Åpståmmung zuaschreip, wénn dés in Oanzelfälle aa nét ålm sichr isch unt wénn man aa nét ålm genau sågn kånn, wås fir oane die germanische Ursprungsspråch isch. Déswégn fintet man in Wértrpiachr, dé an etymologischn Hinweis håm, zun Toal lei die Pemérkung „origine germanica“ ódr éhnlich. Die Réd isch då va dr italienischn Hoachspråch; as isch zu vrmuatn, dass in a Toal Dialekte aa nó Wértr zu fintn warn. Só isch z. B. in an Oanspergr Wérterpuach dr Pegriff „sgneffa“ (pedaitet „góschets Weibrméntsch“) vrzeichnt, der ausn Langobardischn „snepfa“ (Schnepfe) kémmen sóll.
Um die Herkunft zu vrsteahn, muass man sich mit dr Geschichte van Gepiat van haiting Italien peschefting. Die Óschtgótn håm ihmene Reich in Italien va 493 pis 526 ghåp, lei ca. oa Generazión lång. Va 568 pis 774 håt as Langobardnreich Peschtånt ghåp, as langobardische Recht håt åbr nó weitre Jåhrhundrte Giltigkeit ghåp. In Mittlåltr unt nó spétr håm die taischn Keisr toalweis énge Peziehung zu Italien ódr zun Påpscht ghåp. A Rólle håt aa der Håndl gspielt. Umgheart håm sich ébmsó italienische Wurzlen in dr taitschn Språch féschtgsétzt (Bank, Saldo, Kredit, ...).
Åpgségn van Énglischn, dés mehrere Prozént van italienschn Wórtschåtz ausmåcht, scheinen die meischtn Wurzlen ausn Langobardischn unt Åltfrånkischen zu kémmen. Dr Wég ausn Åltfränkischn isch in Mittlåltr unt in 15. Jåhrhundrt (Pesétzung va dr Lombardei) ibr Frånkreich ódr dr Provence gången. A påår Wurzlen kémmen aa aus åndre germanische Språchn.
Peischpiele
Werkeln- atticciato (wåmpet unt kloan, hoachtaitsch: untersetzt) aus thikki (dick)
- castaldo (Schåffr, Guatsvrwåltr) aus gastald
- scaffale (Stéllasch, Regal) aus skafa
- arringa (Réd, Ånspråch) aus harihrings, hari = Heer, hrings = Ring
- grinta (a finschters Dreingeschauge, hoachtaitsch: düstere Miene) aus grimmitha
- strappare (wékreißen) aus strappon (ziachn)
Åltfränkisch:
- airone (Reiher) aus haigro
- bersaglio (Zielscheibm) aus franzésisch bersail aus åltfrånkisch birson; vgl. daitsch pirschen
- loggia (Loggia, Laubmgång) aus laubja („Laubhütte“)
- ermellino (Harmele, Wiesele) aus harmilin
- ghiribizzo (Faxn, Buganzn, hoachtaitsch: Schrulle) aus krebiz (Kreps)
- raffica (Windstoß) aus raffon (påckn, „ergreifen“)
(Spéters) Taitsch:
- birra (Bier) aus Bier
- cobalto (Kobalt) aus Kobalt
- obice (Haubitzn, Granat) aus Haubitze
Hólléndisch:
- babordo („Backbord“) aus bakboord
- cambusa („Kombüse“) kabuis
- yacht aus jaghte (Jåggschiff)
- sci aus ski
- hardware aus hardware
- meeting (Tréffn) aus meeting
- partner (Partner, Genóss) aus partner
Namen
WerkelnÓrtsnamen
WerkelnA påår Órtsnamen in Italien håm germanischn Ursprung. Då isch zu nénnen die Región Lombardei (nåch die Langobardn penånnt), dr Gardasea, méglichrweis die Región Kalabrien (mittlhoachtaitsch galawrich = „Niederung“, „Vorgelände“) unt a påår kleanre Órte, åpgségn va die Órtsmnamen in die taitschn Språchinslen.
Vórnamen
WerkelnViele italienische Vórnamen sein Åpleitungen va germanische Namen. Drzua ghearn nét lei dé wås leicht zu intrpretiĕrn sein: Alberto, Ernesto, Carla, Ottilia. Pa gwisse Namen pråucht’s Expertn, um in Zsåmmenhang zu fintn, z. B.:
- Gualtiero (Walther, Walter)
- Guarniero (Wernher, Werner)
- Imelda (ermana + hiltia = gewåltig, ållumfassnt + hiltja = Kåmpf)
Schreibnamen
WerkelnDie Schreibnamen sein toalweis aus die Vórnamen ågleitet. Peischpiele sein:
- Fedrizzi (Federico = Friedrich)
- Bertoldi (Bertoldo = Berthold)
- Leonardi (Leonardo = Leonhard)
- Segafredo (Sigfried)
Es gip åbr aa Schreibnamen, wås nét va Vórnamen kémmen, dr Pirgrmoaschtr va Róm (2011) schreip sich z. B. Alemanno. An italienischr Physikr schreip sich Guerra (Guerra = Krieg, va germanisch werra (Verwirrung)), an åndrer Familiennåmen isch Marescalchi (ålthoachtaitsch marah + scalc = Pferd + Knecht). Ca. 8000 Italienr (Italien óhne Auslånt) schreibm sich Todesco, Tedesco ódr Tedeschi (ålle pedaitn „Deutsch“, ålthoachtaitsch tiot + diutisc). Cunego kimp va Künig bzw. König.
Dr Nåmensfórschr Emidio de Felice sågg, dass ca. 11 Prozént va die italienischn Schreibnamen a germanische Herkunft håm.
Schaug aa untr
WerkelnBeleg
Werkeln- Vocabolario della lingua italiana; A. Migliorini; Paravia; 1965.
- DELI – Dizionario etimologico della lingua italiana; M. Cortelazzo, P. Z.; Zanichelli; 1999.
- dtv-Atlas der Namenkunde; Konrad Kunze; DTV Gmbh. & Co, Minga, 2000
- Dizionario dei cognomi italiani; Emidio De Felice; Mondadori 1978.
- Italiensiche Språch in dr it.wikipedia