Pest
De Pest (lateinisch pestis 'Seuche') is a hochgrodige stecknde Infektionskrankheit, de durch des Bakterium Yersinia pestis ausgleast werd. Sie konn in vaschiedane Formen aaftretn, unta andarm da Beuln- und Lungapest.v Urspringle is de Krankheit a Zoonose, oiso a vom Viech zum Menschn und umkeahrt ibatrogne Kronkheit, de vo Nogetiern (Murmetiere, Ratzn, Oachkatzl) kemma is, be dene eahrnana Population se enzootisch sei ko. De Ibatrogung zum Menschn erfoigt klassischaweis iba den Biss vo am infiziertn Floh, es is aba aa a Mensch-zu-Mensch-Osteckung iba Treapfalinfektion meagle. Es existiert a Impfung gega den Errega, de vo da WHO aba nua fia Risikogruppna empfoihn werd. De Behandlung vo ana Infektion is mit Antibiotika meaglich, aa wenn zuanehmand Resistenzn beobacht wern. In Deitschland is de Pest a meldepflichtige Erkronkung. A historischa Ibablick iba de Kronkheit und ebnfoills ois Pest bezeichnate Seuchn, de vui Menschnlebn gfordart ham, is unta Gschicht vo da Pest nochzumlesn.
Arega
WerkelnDe Pest werd bei Mensch und Viech durch des Bakterium 'Yersinia pestis' aasgleast. Des Bakterium, a Mutation vo dem fia den Menschn relativ ungfährlichn Bakterium Yersinia pseudotuberculosis, is sehr opassungsfähig, und es wern sehr vui vaschiedane Variantn bschriebn. De krankmachadn Eignschoftn vo Yersinia pestis entstehna duach Ektotoxin-, Endotoxin- und Bakterienkapslbuidung.
Vorkumma
WerkelnDe Vabreitung vo da Pest hängt vo da Vabreitung vo de Zwischnwirt ob. Wo de festgstejt wern, san imma aa Pestfäll meagle. Ob se zu Epidemien aaswachsn kenna, hängt vo mehrane Faktorn ob, wia beispuisweise Resistenz vo de Bakterien gega Medikamente, de vorherrschndn hygienischn Vahältnissa und de Bekämpfung vo de lokaln Zwischnwirt.
Ibatrogungsweg
WerkelnInfektionskettn
WerkelnDe Pest konn aaf vaschiedane Weisn ibatrogn wern: zum aona durch den Bies vo mit Krankheiterregarn vaseichtn Insektn, vorwiegand Floh, zum andarn durch Treapfalinfektion. Letztare Ibatrogungsort fiahrt zua primärn Lungapest.
Fleah
WerkelnDes Zwischngliad bei da Ibatrogung vom Ratz aaf den Menschn is da Floh. Ois ersta hot den Zammahang 1898 Paul-Louis Simond entdeckt. An ersta Stej steht de tropische Flohort Xenopsylla Cheopis(Ratznfloh). Iba de Bedingunga und Mechanismen vo da Vabreitung vo da Pest durch den Floh schau do. De Flohort kimmt in Eiropa weng da fia de Ort zu kühln Wittarungsbedingunga ned voa. A. W. Bacot hot vamut, dass da Meschnfloh (Pulex irritans), der in Europa vabreit is und se duach a große Variationsbroatn in Bezug aaf Wirtsviecha auszeichnat, fia de Ibatrogung vaantwortle is. De Forscha Hariette Chick und C. J. Martin ham Nosopsyllus fasciatus(=Ceratopsyllus fasciatus) ois Ibaträga voa. De Flohort macht de Hälftn vo de Fleah in England aus. De zwoa Ortn kemma mit tiefarne Temparaturn weit bessa zrecht ois Xenopsylla cheopis. Dozua kimmt, dass seine Eia bei 13 Grod Celsius obsterbn, so dass Bacot gmoant hot, dass mindastns 15,5 Grad Celsius vorling miassatn, um sei Flohpopulation am Lebn zum dahoitn. Demgengiba hot a Teil vo de Eia sogoa Temparaturn vo 5 Grod Celsius ibalebt. Heit geht ma vo am Teparaturfensta vo 0 bis 40 Grod Celsius fua den Floh aus. Nosopsyllus fasciatusund Pulex irritans findn se weit vabreit in England, Wales, Schottland, den Shetlands, den Orkneys sowia in Irland. De Flohortn untascheidn se in ihra Vektoreffektivität. Domit bezeichnat ma de Effektivität, mit der oa Flohort zua Krankheitibatrogung in da Log is. C. M. Wheeler und J. R. Douglas ham de Vektoreffektivität ois vo drei Potentialn obhängig betracht, vo dene a jeds a Moß fia de jeweils nochgnannte Frog is: 1. Des Infektionspotential: Wia vui Individuen vo ana Flohpopulation saung Bluat mit Pestbakterien? 2. Des infektiöse Potential: Wia vui vo dene Fleah keannan selba a Pest hervorruafa, weil eahna Vadauungstrakt blockiert is? 3. Des Ibatrogungspotential: Wia oft ko a oanziga Floh de Infektion ibatrong, bevoa er selba stiabt oda de Blockade aafgleast werd? Ma hot dann den Vektor-Index ei gführt, um de vaschiedana Flohorten mitananda in dem Punkt vagleicha zum kenna.De Xenopsylla-Ortn san ois Maßstob gnomma worn. Nosopsyllus fasciatus kimmt dene am nächstn. Dogeng zoagtPulex irritans gringe Vektoreffektivität, ähnle wia Katzn- und Hundsfleah, weil bei eahna de erfordaliche Blockad duach Bakterienklumpn sejtn vorkimmt. Bei Laborvasuchn is Nosopsyllus fasciatus aaf den zwoatn Plotz hinta Xenopsylla cheopis kemma. Bei Pulex irritansis es nur bei oam vo 57 Exemplarn zua Blockad kemma, und des Exemplar is gstorbn, bevoa's sei Infektion weitagebn hot kenna. Georges Blanc und Marcel Baltazard san an andarn Weg ganga: In da Pest vo 1940 in Marokko ham sie Pulex Irritansin Haisa vo Pestvastormne in Marrakesch gfanga, ham zdruckt und eahna Leasung in Meerschweindl gspritzt, de oisbold vastorbn san. Domit ham's den Blick aaf de Meaglichkeit, dass de Pest ohne Ratzn vom Menschnfloh unmittlbor ibatrong wern ko glenkt, woraaf sie in ana weitarn Vaeaffantlichung higwiesen ham. De marokkanischn Haisa warn voi vo Menschnfleah. Vo guat 3500 eigsammeltn Fleah warn 3000 Pulex Irritnas, währand nur knapp 600 Exemplare Xenopsylla cheopis gfundn worn san. Dogeng hot Georges Birard eigwendt, dass die Pestepedemien in Indien, Senegal und Madagaskar storke Untaschied zu de marokkanischn aufgwiesn ham, obglei aa do Pulex irritansin Mengen aaftretn san. Er hot im Ibrign aus seina Erfahrung de Effektivität ois Ibatrogungsvektor vo Pulex irritans bestrittn. Aba er hot's ned fia unmeagle ghoitn, dass de Meng vo de Fleah in Marokko den Mangl an Effektivität ausgliecha hot. Andarne Untasuchunga vo da Pest in Nordafrika, bsondars in Ägyptn, ham zoagt, dass da Menschnfloh an da Vabreitung vo da Pest ned beteiligt war, obglei er in hohm Grod vo da Pest infiziert war. Atilio Macchiavello hot andanaseits des voiständige Fehln vo Xenopsylla Cheopis bei am Pestausbruch in Peru 1946 in 600-700 Meta Heah festgstejt. Robert Pollitzer und Karl F. Meyer ham dann de Pestibatrogung duach Fleah näha ois massnhoftn Befoi vo Fleah bstimmt, derane Saugwerkzeig vo vorherigm Bfoi vo Naga infiziert war (mechanische Ibatrogung), oda ois Biss vo im Vadauungssystem blockiertn Fleah (biologische Ibatrogung). In Nordamerika is da Hauptibatroga vo da Pest vom Viech auf'm Menschn da Floh "Oropsylla montana", obwoi bei dem koi Blockad eitretn is. A wesantlicha Faktor bei da Ibatrogung vo da Pest duach den Floh is de Zoi vo de Bakterien, de a bei am Bies injiziert. Ole Jørgon Benedictow is vo 25.000 Bakterien pro Bies vo am blockiertn Floh ausganga. Olladings warn de Zoihln voa Eifiahrung vo da PCR-Technik sehr ungenau. Mit dera Methode hot ma um de 100.000 Bakterien vo Yersinia Pestisin de infeziertn Exemplare gfundn. Aa bei Untasuchunga vo Fleah in New Mexico und Colorado is a Zammahang zwischn Bakterienkonzentration und Mikromillieu vo de Fleah festgstejt worn, de se vo Wirtsviecha gleast ham und in de Erd vagrobn ham, ham heahane Konzentrationa ois soichane im Pejz vom Wirtsviech des nua bei oam vo 50 Fleah da Foi war. Dofia war de Infektionsratn bei de Letztarn heaha. Da Aafenthoit vo de Fleah außhoi vo Wirtsviecha in Nestarn und im Bodn is jedo koa bsondarne Vahoitnsweis bstimmta Flohortn, so dass de Untascheidung zwischn Pejzfloh und Nestfloh ned weitaführt. Pollitzer und Meyer stejn fest, dass es zwischn Nestfleah und Pejzfleah koa Trennungslinie gibt. Des untaschiedle Vahoitn in dem Zsammahang zwischn Xenopsylla cheopis und Nosopsyllus fasciatus bruht aaf ihrn Fressgwohnheitn: cheopisbeißt oft und valosst doher sejtn und nua kurz des Wirtsviech, währand fasciatus seltena beißt und doher längane Zeit aa ohne Wirtsviech lebt. Noch Pollitzer und Meyer hängt des aba ned mit da Ort, sondarn mit'm Klima zamm, in welcham de Fleah lebn: cheaopis in tropische Breitn, fasciatus in kühlarne Gegandn. Vo dene Erkenntnissa ausgehand is fasciatusned unbadingt a schlechtana Pestvektor ois cheopis.
Wormbliatige Wirtsviecha
WerkelnEs hot se zoagt, dass de Pest iba 200 Säugetierortn befolln konn, oiso ned aaf Ratzn bschärnkt is. Sie is aa bei Hund und Katzn festgstejt worn. Nebn da brauna bis schworzn Hausratz (Rattus rattus) und dem grau-braun Wandaratz (Rattus norvegicus) is aa da Hausmaus (Mus musculus) de Ausleasung vo Epedemien zuagschriabn worn, so de in Südost-Russland in de 20er Joahr, in Brasilian 1936-1945 und in Saigon 1943. Gleichwoi spuit de Hausmaus in dem Zammahang nua a untagordnate Rolln, do's ned de hohe Bakterienkonzentration im Bluat entwicklt, de erfordalich is (Pollitzer 154 S. 299-300). Außadem is der ihra Floh Leptopsylla segnis a schlechta Ibaträga. Er nimmt nua wenig Pestbakterien aaf. Aa is da Floh in hohm Grod aaf de Maus fixiert. De Ratzn san doher imma im Vordagrund gstandn. Des hot aaf da Beobachtung bei da Pest 1905 in Bombay beruht, dass es zu dera Zeit do a Ibafülle vo Ratzn beida Ortn gebn hot. De Kommission hot beobacht, dass de Seichn zerst de Wandaratzn ergriffn hot, etwa 10 Dog danoch de Hausratzn, und da Heahepunkt vo da Sterblickeitsrotn bei de Menschn knapp an Monat spada aaftretn is. 1910 san einige Kilometa entfernt vo Ipswich einige Persona an ana bakteriologisch identifiziertn Pest gstorbn. Daraafhi hot ma Jagd aaf Ratzn gmacht, und vo de 568 gfangana Exemplare ham 17 Pestbakterien aufgwiesn. Olle in dera ländlichn Gegand warn Wandaratzn. Aba ma geht dovo aus, dass da Schorze Ratz da wichtigste Vamittla vo da Pestepedemie vo Indien 1898 bis Madagaskar 1998 gwesn is. Da Floh bleibt nua bei lebende Viecha. Soboid des bfoine Lebewesn erkoit is, valasst da Floh den Wirt. Do in Südamerika haifig Meerschweindl gessn wern, kimmt's aa in neiara Zeit imma wieda zu Osteckunga.
Krankheitentstehung
WerkelnWenn bei da Infektion ausreichand vui Bakterien in de Bluatbahn glangt san, sodass de keapaeigane Obwehr ihra nimma Herr werd, kimmt's noch kurza Zeit zu na hohn Bakterienkonzentration im Bluat, de dann zu na Sepsis fiaht. De bluatvagiftande Wirkung werd ausgleast, wenn de Bakterien ihrn normala Lebnszyklus voiendn und obsterbn. Dobei wern große Menga toxischn Sekrets direkt in den Bluatkreislauf obgegn; Niern und Leba keannan nekrotisch wern, wenn sie vasucha, den Organismus vo Toxinen zum reinign. Am End erliegt des Opfa am toxischn Schock.
Klinische Ascheinunga
WerkelnMa untascheidt vier Erscheinungsforma vo da Pest: Beulnpest, aa Bubonenpest gnennt (griechisch bubo"Beule"), Pestsepsis, Lungapest sowia de abortive Pest Bei Pandemien tretn olle Forman vo da Erkrankung aaf, am häufigstn jedo de Beulnpest und de Lungapest. Aus ana Beulnpest entwicklt se ohne Behandlung oftmois a Pestsepsis, de zu ana Lungapest fiaht. Seltn tritt aa de Pestmeningitis aaf, wenn de hämtogene Streuung vo de Pesterrega (Yersinia pestis) noch Beulnpesterkrankung de Hirnhäut befoit.
Beulnpest
WerkelnBei da Beulnpest erfoigt de Osteckung gweanle duach den Biess vo am Ratznfloh, der den Arega ois Zwischnwirt in sich trogt. Duach den Wirtswechsl werd des Bakterium vo am infiziertn aaf a bislang gsunds Nahrungsopfa ibatrong, nochdem's sa se im Floh vamehrt hot. De Inkubationszeit liegt bei wenige Stund bis siebn Dog. De Symptome san Fiaba, Kopf- und Gliedaschmerzn, starks Krankheitsgfui und Bnommaheit. Spada kimmt's zu Bewusstseinsstörunga. Da Nama Beulnpest stammt vo de stork gschwollna, sehr schmerzhaftn Beuln am Hois, in de Achslhöhln und in de Leistn, de duach de Infektion vo de Lympfknotn und Lympfgfäß im Bereich vo dem Flohbiess entstehna. De Beuln kenna an Duachmessa vo bis zu zehn Zantementa areicha und san aafgrund vo innare Blutunga in de Lymphknotn blau-schwarz gfärbt. De Gschwülste zerfoilln, nochdem's eitrig eigschmoizn san.
Pestsepsis
WerkelnDe Pestsepsis entsteht duach Eintritt vo Bakterien vo eahnam Vamehrungsort in de Blutbahn. Des konn duach Infektion vo außn, zum Beispui iba offane Wundn, gscheng. aba aa ois Komplikation noch innen. De Errega im Bluat vateiln se mit'm Bluatstrom im gsamtn Keapa. De Infektion bewirkt hochs Fiaba, Schittlfrost, Kopfschmerzn und a ollgmeins Unwoihsei, späta Schock, großflächige Haut- und Organbuatunga (dohea da Nama "Schwarza Dod"). Pestsepsis is unbehandlt praktisch imma teadlich, in da Regl spatastns noch 36 Stund. Heit komn duach de Behondlung mit Antibiotika de Steblichkeit deitle gsenkt wern.
Lungapest
WerkelnDe Lungapest is no ned veallig vastandn, do se heit relativ sejtn vorkimmt. Gleichwoil is die intressant, weil's de oanzie Pestform mit spezifischm Osteckungsweg und Ausbreitungsmusta is. Sie deafat da Influenza ähneln, wenn aa de Ausbreitungskroft wesantle schächa is. Dei Ausbreitung is so spezifisch, dass's nur unta bsondars ginstign Umständ zua Epidemie wern konn. Znächst san de Osteckungsquejn seltn. Nua a kloana teil vo da pestinfiziertn Beveakarung kriagt Lungapest. Ma ko zwar duach Säugetiere ogsteckt wern, aba dobei handlt's se in olla Regl um Schoßviecha. So ham se de meistn Patientn mit Lungapest in Amerika in de letztn zehn Joahr an infizierte Katzn ogsteckt.
De physische Näh zua Pestquejn is a weitare Voraussetzung. Da kritische Obstand zum Gsicht vo am Lungapestkrankn fua a Osteckung liegt bei 30 Zantemeta und drunta. Im Gengsatz zu de Influenza-Virn sterbn de Pestbakterien in da Luft rasch ob. A weitars Moment, des de Ausbreitung vamindart, is, dass de Infiziertn sehr schnej sterbn und domit nua a gringe Zeitspann vableibt, in der de Lungapest weidagebn wern ko. De Inkubationszeit werd mit 1 bis 3 Dog ogebn, de Sterblichkeitsrotn liegt bei 95 %, und da osteckungsgfährliche Bluathustn tritt erst im fortgschrittna Stadium vo da Krankheit aaf. Gleichwoi san im 20. Joahrhundart Lungapestepidemien dokumentiert, de vo pestinfiziertn Reisendn ausgleast worn san. De zwoa greasstn Lungapestepidemien san Onfang des 20. Joahrhundarts in da chinesischn Grenzregion Mandschurei. Des Auftretn war voa allm an a kloats Klima knipft. De Epidemie in da Mandschurei 1910-1911 hot im Winta (Septemba-Aprui) stattgfundn und war an de Hauptvakeahrsweg knüpft. De Pest is iba 2.700 Kilometa innahoib vo siebn Monat trasportiert worn. Es san um de 60.000 Menschn storbn. Wu Lieh-Teh hot beobacht, dass de Lungapest in da Manschurei an de Jagd auf de Tabargarna oda aa Sibirischn Murmeltiere (Marmota sibirica) koppelt und aaf den wertvoin Pejz zruckzumführn war. Da Preis fia de Fej war voa 1910 um as Vierfache gstieng. Heitige Erfahrunga ham zoagt, dass de Lungapest reglmäße mit da Erkrankung vo Nagetierpopulationa aaftretn is. Da Zammahang zwischn da Lungapest und na vorrogangana Nagaerkrankung mit epidemischa Beulnpest is guat dokumentiert. Wenn de Errega bei ana Beulnpest iba de Bluatbahn im Valaufe vo ana Pestsepsis in de Lunga grotn, spricht ma vo sekundära Lungapest'. Werd's aba duach a Treapfalinfektion vo Mensch zu Mensch ibatrong, spricht ma vo primära Lungapest. De Lungapest valaaft heftiga ois de Beulnpest, weil de Obwehrbarriern vo de Lympfknotn duach direkte Infektion vo da Lunga umganga wern. Sie beginnt mit Atmnot, Huastn, Blaufärbunt vo de Lippn und schwarz-bluatigm Auswurf, der extrem schmerzhaft obghuast werd. Doraus entwicklt se a Lungaödem mit Kreislaufvasagn, welchas unbehandlt noch zwoa bis fünf Dog zum Dod fiahrt.
Abortive Pest
WerkelnDe Abortive Pest is de harmlose Variante vo da Pest. Sie äußart se meist nur in leichtm Fiaba und leichta Schwellung vo de Lymphknotn. Noch ibastandena Infektion wern Antikearpa buildt, de a langoholtnde Immunität gega olle Formen vo da Krankheit gwährleistn.
Untasuachungsmethodn
WerkelnDe Diagnose erfoigt iba den Nochweis vo da Arega im Bluat, im Sekret vo de Beuln und bei da Lungapest im Auswuaf. Des französisch-madagassische Forschungsteam um Suzanne Chanteau vom Institut Pasteur de Madagascar (IPM) hot sowoi fua de Lunga- ois aa de Beulnpest 2003 an Schneitest entwicklt, mit dem se Antikeapa scho innahoib vo 15 Minutn nochweisn lassn. Davoa ham se beide Erkrankunga erst noch ana 14-tägign Auswertungsdaua nochweisn lassn. Bei de immahin no jährlich 4.000 wejtweit aaftretndn Pestfälle is a rasche Diagnose innahoib vo 24 Stund entscheidenda Bestandteil vo ana erfoigreichn Behandlung. In 20 Lända, vor oillm in Afrika, tritt de Pest vamehrt aaf. De znachst vuideitign und oft nur schwachn Symptome erfordarn bislang in da Regl bakteriologische Untasuchunga, manchmoi sogar iba de DNA fia a oideitige Zuordnung. Dobei san Vawechslunga mit Blinddarmentzündung, Hirnhautentzündung und Streptokokkeninfektiona in de USA dokumentiert. Da mikrobielle Nochweis werd aus Sputum, Bluat und Bubonenaspirat (Eita erhobn.
Epidemiologie
WerkelnDe Pestausbreitung in de Epidemien vo 1910 und 1921 is aa aaf da Entwicklung vo de Transportmittl zruckzführn. 1921 san de Pestfälle voa ollm an de Eisnbahnstationa vo Harbin bis Wladiwostok auftretn. Harbin war da Knotnpunkt zwischn da transsibirischn und da südmandschurischn Eisnbahn und bsondars betroffa. Aba aa de Reise zu Pferd hot de Pest iba weite Streckn vabreitet, wia de Pestausbrüch in de Joahr 1878-1925 in Astrachan und dem südlichn Ural beweisn, wo's koene Eisnbahnvabindunga gebn hot. Es san iba 5.000 Menschn gstorbn, dovo 70 % an Lungapest. Schuid am Ausbruch warn do de unhygienischn Wohnvahältnisse: Dunkl, schmutze und ibabelegt. 10-15 Meschn ham aaf ca. 10 Quadratmeta gwohnt. De Menschn ham se sejtn gwaschn oda nia und ham aa eana Kleidung ned gwechslt. De Pestkrankn san vo vui Menschn bsucht worn, und de Gäst ham den Auswurf mit de Händ oda de Kleida obgwischt. Des hot aa für de Pestepidemie 1910 goltn, wo de Tarbagan-Jäga se ois erste bei da Jagd noch Murmetiere zua Gwinnung vo de Murmefelle an de vaseichtn Viecha ogsteckt ham. Sie ham in bsondars kloane Hüttn gschlaffa, bis zu 40 Mo in Kojen, wos de Weidavabreitung begünstigt hot. A weitars Indiz warn de Vahätnisse an de Bitumen-Grubn am See Dalai Nur. Währand da Pestepedemie vo 1921 am do 4.000 Chinesn und 2.000 Russn gabart. Vo de insgsamt 1.027 Dodn warn nur 4 Russn. De Chinesn ham zammgpfercht in kloane Hüttn, hoib in da Erdn eigrobn glebt, de Russn ham in obairdische Häusa glebt. De Ibatrogung vo da Lungapest per Treapfalinfektion is oiso am Ofang vom 20. Joahrhundart duachaus vorkemma.
Valauf vo ana Epedemie
WerkelnDa endemische Valauf vo da Pest foigt am fua de Seich typischn Musta, des so bei koina andarn Seich festzumstejn is: Da Dod setzt bei Ratzn noch Befoi vo ana Kolonie mit da Zeit imma schnoia ei. Währand ofangs mit ca. 7 Fleah pro Ratz de an normala Krankheitsvalauf zoagt, werd da Befoi mit da Dezimierung vo da Kolonie bei den vableibendn Ratzn imma steaka, so dass 50 bis 100 Fleah pro Ratz vorkemma, wos zu ana wesantlich heahana Vaseichung fiaht. Noch 10 bis 14 Dog is de erste wichtige Phase vo da Vabreitung. Donoch nehman de Fleah ungefähr 3 Dog lang koa Bluat aaf, bis eahna Drang so gross is, dass sie, do sie koane Ratzn findn, jezat den Menschn befoin. Es foigt de Inkubationperiode vo 3 bis 5 Dog. Deara foigt die Krankheitsperiode vo 3 bis 5 Dog, de bei da Mehrzoi vo de Bfoina zum Dod fiaht. Vo da Osteckung bis zum erstn Dodesfoi vagenga oiso 20 bis 28 Dog, gweahnle san's 24 Dog. Da Kontakt zwischn vaseichtn und frischn Ratznkolonien fiaht zu ana langsama Ausbreitung. Wichtiga is da Ausbreitungsprozess iba de Besuchspersona. Sie nehman de vaseichtn Fleah noch Hoam mit und steckan so de eigane Ratznkolonie o. Des bedeit, dass de Form vo da Ausbreitung se erst auswirkt, wenn de Pest bei am Menschn sichtbor ausgrocha is, so dass im Spatmittloita de Form vo da Ausbreitung mit Kranknwach, Dodnwach, Begräbnisfeia und Erbteilung eigsetzt hot. Da Zeitpunkt is etwa 3 bis 4 Wocha noch dem Eischleppn vo da Pest an am Ort areicht. Oa Woch spada hot se de Pest aaf de Hoamatheaf vo de Bsucha vateilt, und de epidemische Phase fangt o. Bis dohi san oiso ungafähr 40 Dog oda fünfahoi Wochan vaganga. A weitars typischs Kennzeichn vo da Pestepedemie is da Zammabruch im Winta. Es is koa Epidemie vo da Beulnpest in am Winta bekannt. Des hängt domit zamm, dass bei da Keatn de septische Bakteriendichtn in de Ratzn gringa is, so dass de Fleah wenga Bakterien aafnehma, und domit, dass se de Fleah bei Kältn ned vamehrn. Des End vo Pestepidemien, de duach Fleah vabreit wern, foit reglmäße aaf de Wintamonat. Is de Pest erst im Spätherbst eigschleppt worn, is sie erst im nächstn Fuahjoahr ausbrocha.
Wuide Nagetierpopulationa ois Rückzugsgebiet vo dem Pestbakterium
WerkelnDe Pestbakterien kemman aa heit no in wuid lebendn Nagetierpopulationa voa - wia beispuisweis bei de Präriehund, Erdhearndl und Murmetier. De Populationa san de natürlichn Reservoire vo dem Pestbakterium, vo dem aus gelegantlich haisliche Naga wia beispuisweis Ratzn infiziert wern. Währand in Europa und Australien koane infiziertn Tierpululationa bekannt san, kemman sochane im Kaukasus, in Russland, in Südostasien, da Voiksrepublik China, da Mongolei, Süd- und Ostafrika, Mittl- und Südamerika sowia im Südwestn vo da USA voa. Noch Nordamerika san de Errega dobei iba a Handlsschiff währand ana Pestepidemie glangt, de ab 1894 in Südostasien grassiert is. Obwoi nua sehr wenig Menschn in Nordamerika an da Pest erkrankt san, ham de Errega de amerikanische Oachkatzlpopulation infiziert. Glegentle kummt's doher aa heit no in Nordamerika zu Ibatrogunga vom Viech zum Mensch. Meist san's Jaga, de se bei am Nageviech osteckan. Norman F. Cantor vaweist jedo aa aaf an nordamerikanischn Foi aas de 1980er Joahr, bei dem a Frau a Grauhearndl mit am Rasnmäha ibafahrn hot und se dobei mit da Pest infiziert hot. Wejtweit registriert de Wejtgsundheitsorganisation (WHO) etwa oatausand bis dreitausand Pestfälle pro Joahr, meistns in Form kloanara, oertlich begrenzta Epidemien. In Europa hot's den letztn dokumentiertn Pestausbruch im Zwoatn Wejtkriag gebn. Ma nimmt o, dass de Pest gengwärte in Europa nimma existiert.
Behandlung
WerkelnBehandlt werd de Pest heitzudog mit Antibiotika iba 10 Dog, und bei fruahzeitaga Erkennung bestehna guade Chancn aaf Heilung. Eigsetzte Wirkstoffe san beispuisweise Streptomycin oda Gentamicin und Chlorapenicol sowia Komtinationa aus Tetracyclinen und Sulfonamiden. Cloramphenicol is zwar hochwirksam, guit aba weng seina Nebnwirkunga nur ois Reservemedikament. Ozummerka bleibt, dass des jedo nua bei rechtzeitiga Diagnose da Foi is. Prophylaktisch und iba siegn Dog vaobreicht kemma gegebenafoills die aa zua Behandlung eigsetztn Antibiotika Doxycyclin und Ciprofloxacin in Betracht. De Letalität steigt exponentiell zum Fortschreitn vo da Erkankung. In Entwicklung san derzeit Hemmstoffe, de a Enzym vo dem Bakterium blockiern soin, des a wichtige Roin beim Aafbau vo da Zellmembran spuit, ohne de des Bakterium ned ibalebn konn.
Vorbeigung
WerkelnEs stehna Schutzimpfunga zua Vafügung, da aba a Immunität ledigle fua drei bis sechs Monat gwährn, und des aa nua bei da Beulnpest, ned aba bei da Lungapest. De Autorn Eberhard-Metzger und Ries weisn jedo aaf de schlechte Vaträglichkeit vo dene Schutzimpfunga hi. De Wejtgsundheitsorganisation empfuit de Impfung doher nur Risikogruppn, zu dene beispuisweis Bauarn, Landarbeita und Jaga in Regiona zejn, in dene infiziete Nagetierpopulationa vabreitet san. Weitarne Maßnahma, um a Pestepidemie eizdämma, san vabessarte Hygiene, Bekämpfung vo de Ratzn und de Vahindarung vom Transport vo de Ratzn aaf Schiff. Do noch dem Dod vo de Ratzn de Fleah ihrn Wiat wechsln, miassn de Menschn mit Insektizidn voa de Fleah gschützt wern. De Pest gheart nebn de hömorrhagischn Fiaba(Ebola, Lassa und andane) in Deitschland zu de zwoa Quarantäne-Krankheitn noch § §0 Infektionsschutzgsetz. Derort erktrankte Patientn miassn in spezielln Infektionsabteilunga obgschirmt wern. Ländaiabagreifande Quarantänereglunga fia Schiff-, Luft-, Zug- oda Kraftfahrzeigvakear san in de Intanationala Gsundheitsvorschriftn vo 1971 festghoitn. A Hinweis aaf de Pest, de Erkrankung an oda da Dod duach Pest miassn in Deitschland noch dem Infektionsschutzgsetz aa bei Vadacht namentle gmeldt wern. De Mejdunga wern vo de Gsundheitsämta an de Landesgsundheitsbehördn und des Robert-Koch-Institut weidagleit. Des Robert-Koch-Institut mejdt's gmäß intanationale Vaeinbarunga an de Wejtgsundheitsorganisation.
Gschicht
WerkelnErts Aaftretn
WerkelnGenetische Untasuchunga vo am 3.800 Joahr oitn Grob in da russischn Region Samara im Joahr 2018 konntn zwoa Yersinia pestis-Genome rekonstruiern, de gleichzeite zirkuliert ham. Oans davo weist de Gene aaf, de fua de Beulnpest ois charaktarisdisch gejtn, und is Vorfahr vo de heitign Stämm. Des Oita vo dera Obstammungslinie is aaf 4.000 Joahrt berechnet worn. Sehr lang war umstrittn, ob bereits de spätantike Justinianische Pest, de ab 541 Europa und Voadaasien schar troffa hot und um 770 wieda vaschwundn is, duach an Arega vom Stamm Yersinia pestis vaursacht worn is. Schließle zoagt Ofang 2013 a an vaschiedane Laboratorien parallel duachgfiate intanationale Studie unta Leitung vo Michaela Harbeck und Holger C. Scholz anhand vo DNA-Material aus Gräbern aus Aschheim, de oadeitig in de spadare 6. Joahrhundart dadiert wern keanna, dass's se bei dera erstn belegbarn Pest im engarn Sinn tatsächle um den Errega Yersinia pestis ghandlt hot. Zudem is a phylogenetische Eiordnung vo dem betreffndn Errega zwischn de frühn Sammbaum-Obzweigunga N03 und N05 glunga. Mithi konn's noch aktuellm Forschungsstond ois nahezua gsichart gejtn, dass a Errega vom Stamm Yersinia pestisan da Justinianischn Pest zumindast prominent beteiligt war und's se bei dera Seich somit tatsächle um de Pest ghandlt hot. Ois ersta Ausbruch vo dera Krankheit hot bis 2013 voi Forscha da Schwarze Dod vo 1347 bis 1351 goitn. Wiaso de Pest um 770 fia meahrare Joahrhundart wieda aus Europa vaschwundn zum sei scheint, is bislang unklärt.
Forschungsgschicht
WerkelnMit da Pestpandemie vo 1890 in Indochina hot de moderne Bscheibung vo dera Krankheit begonna. Alexandre Yersin hot den noch eahm bennantn Bazillus Yersinia pestis 1894 entdeckt, isoliert und da Pest zuordnet. Gleichzeite is in Indien vo dem Franzosn Paul-Louis Simond de Ausbreitung vo dem Schwarzn Ratzn (Rattus rattus) iba den orientalischn Ratznfloh aaf den Menschn entdeckt. Des hot zu ana Beschreibung vo da Pest ois a einheitle Krankheit gführt. De Entdeckung vo da Ausbreitung vo da Pest in Indien hot a beherrschnde Bedeitung in da Oschauung vo da Pest in ihra heitign Bedeitung ois moderne Krankheit. Sie hot znächst zu da Aaffassung gführt, dass es nua de oane Ort vo da Ausbretung vo da Krankheit gibt. Inzwischn ham se de Forschunga aaf a große Zoi vo Naga und a große Zoi vo Flohortn ausgweitet. De hohe Streblichkeit in de Kolonien hot zu erheahte Forschungsostrenunga mit ana Kartografie vo de epidemischn Züg gführt. Dass es se imma um de Pest handlt, war ned hintafrogta Ausgangspunkt. So is de Krankheit mit dem historischn Begriff Pest blegt worn und aa de Bakterien donoch bnennt. De Identität vo da mittloitalichn Pest mit der in Indien erforschtn Seich is vorausgsetzt worn. Bei da Erforschung vo da Pest und ihra Ausbreitung warn de Vorgabn vo da englischn Pestforschungskommission maßgeble, de 1905 noch Indien entsandt worn is. Vui Forschagruppn san noch Indien greist, dorunta aa a deitsche mit Wissnschaftlarn aus da Umgebung vo Robert Koch. De hot 1897 festgstejt: "Aus vui Orte is berichtet worn, dass dem Ausbruch vo da Pest a seichnortige Krankheit und massnhfts Sterbn vo Ratzn voroganga is." Oane vo indische Vizekini eigsetzte englische Kommission hot 1910 definitiv vakündt, dass de Pestepidemie in Indien direkt vo da Pest in da Ratznpopulation obhängig is. Fia anane Viecha ois Wiatsviech san koane Beleg gfundn worn. Dobei hot de Kommission zwischen Beulnpest und andarne klinische Formen untaschiedn. Olle Beobachtunga deitn dorauf hi, dass de Pestepedemien ausschließle in Form vo da Beulnpest auftretn san. De Osteckung vo de Ratzn untaeinanda is nochweisle duach de Fleah gscheng (Zum Nochweis san gsunde und kranke Ratzn trennt ghoitn worn, wobei de Trennung fia de Fleah durchlässe war). Hinsichtle da Pest bei de Menschn hot de Kommission a Reih vo Schlüss zong: 1. De Pest werd nod vo Mensch zu Mensch ibatrong, den de Pflega in de Kranknhaisa steckan se ned o. 2. De Epidemie war noch eahnana Meinung fest mit da Epedemie unta de Ratzn vaknüpft. 3. De in Indien vorherrschande Flohort Pulex cheopis, heit Xenopsylla Cheopis, hot se ois oine erwiesn, de aa Menschn ofoilt, inbesondare, wenn eahrnane Wiatsviecha fejn. Wiedahoite Vasuche mit Meerschweindl und Affn in pestvaseichtn Haisarn zoagtn, dass's erkranktn, wenn's ned gega Fleah gschützt worn san. Weda pestvaseichta Bodn no de Kleida oda des Bettzeig vo Pestkranke warn im Stand, ohne Fleah mit Pest ozumstecka. Do de Kommission experimentell festgstejt hot, dass de Pestbakterien nua wenige Dog ausßahoi am Wiatsviech ibalebn ham kenna, san's zu dem Schluss kemma, dass de Pest id de Landstädt vo außahoi einetrong worn sei muass. Do in de Großstädt de Pest aa außahoi vo de pestgfährlichn Monat aatretn is, ham's gmoant, dass de Pest do in kloane Ratznpopulationa oda oanzlne Menschn ois Reservoir zwischn de Petssaisona erhoitn blibn is. Bei am Untasuchungsgebiet in da Greaß Indiens hot se de Frog gstejt noch de Ausbreitungsweg. Do de Ratzn kaam große Distanzn zruckleng ham kenna, hot de Kommission gmoant, dass de Vabreitung in bislang pestfreie Zona iba den Warnvakehr stattgfundn habn muass. De Untasuchunga und Schlussfoigarunga ham se ausschließle aaf de in Indien domals aaftretnde Beulnpest bezong.
Genomentschlüsselung
Werkeln2011 is de Genom vo dem Yersinia-pestis-Stamm beschiebn worn, der vo 1348 bis 1350 währand da Zeit vo dem "Schwarzn Dod" Menschn in England infiziert hot. Mit de Ergebnis ko de Evolution vo Krankheiterrega bessa nochvoizong wern. Laut Studie ham se de Pesterrega seit da Epidemie zwischn 1348 und 1353 kaam vaändart. Vamutunga, da Errega war in Ostasien im 13. oda 14. Joahrhundart entstandn, wos bedeit, dass friahrare Pestepedemien wia de Justinianische Pest, de im 6. Joahrhundart wejtweit zum Dod vo mehr ois 100 Milliona Meschn gführt hot, vo am andarn, bisher ned identifiziertn Errega vaursacht worn war, stejt se Ofang 2013 ois foisch raus: Aa de Infektiona aus dem 6. Joahrhundart san aaf den Errega Yersina pestis zruckzumfiahrn. Des Erbmatrioi der joahrhundarteoitn Pesterrega ham de Forscha aus de Skelett vo Pestopfa gwonna, de im Mittloita aaf dem East-Smithfiled-Friedhof in London begrobn worn san. Der Friedhof guit als da am bestn dokumentierte Pestfriedhof in ganz Europa; er is nua drei Joahr lang - vo 1348 bis 1350 - bnutzt worn.
De Pest heit
WerkelnDe Pest is aa heit no ned besiegt: Vo 1978 bis 1992 hot de Wejtgsundheitsorganisation (WHO) 1451 Dodesfälle in 21 Lända gmejt. In de USA hot's beispuisweis 1992 dreizehn Infektiona und zwoa Dodesfäll gebn.
Wejtweite Pestereigniss
WerkelnA greaßare Pestepidemie hot se vo August bis Oktoba 1994 im indischn Surat ereignet. De WHO hot 6344 vamutete und 234 erwiesane Pestfäll mit 56 Dode zejt. Da dort festgstejte Pesterrega hot dobei bislang no ned beobachtete Eignschoftn aafgwiesn. Er hot se duach a schwache Virulenz auszeichnat und guit aagrund vo manche molekularbiolotische Bsondaheitn ois neiortiga Erregastamm. Im Joahr 2003 is es in Algerien noch 50 Joahr wieda zu am Pestausbruch kemma. Im Februar 2005 hot se de Lungapest in Bas-Uele im Nordn vo da Demokratischn Republik Kongo ausbreit. Noch Berichtn vo da WHO hot's 64 Dode gebn. Duach des Eigreifa vo da Organisation Ärzte ohne Grenzn hot a weidare Ausbreitung vahindart wern kenna. Am 14. Juni 2006 san im Kongo 100 Pestdode gmejdt worn, wobei de am stärkstn betroffane REgion vo dem Distrikt Ituri im Nordostn war mit bis zu 1000 Fäll pro Joahr, sowoi Lungapest ois aa Baulnpest. Im Novemba 2008 is a erneita Ausbruch vo da Erkankung in Uganda vo de lokaln Zeitunga gmejdt worn. Betroffa warn ingesamt zweaf Mensch, vo dene drei gstorbn san. In de südwestlichn US-amrikanischn Bundesstaatn tretn imma wieda Pestfäll aaf. Des silvatische Erregareservoir buildn do Präriehund. Wern erkrankte Präriehund vo Hauskatzn erbeutet. so erkankn de in 10 % vo de Fälle an Lungapest und scheidn große Menga vo dem Errega aus. Sie san dann a Infektionsquej fua de Tierbesitza und andarne Kontaktpersona. Insgesamt erkankn in de USA jährle zehn bis zwanzg Menschn an da Pest, wobei de Zoin rückläufe san. Des werd vom Osoloer Biologn Nils Christian Stenseht aaf den Klimawandl zruckgführt. Ofang August 2009 is in Ziketan in da tibetisch prägtn Provinz Qinghai im Nordwestn vo China bei ealf Menschn de Infektion mit Lungapest festgstejt worn, oa Mensch ist gstorbn. 2014 is a chinesische Kloastodt unta Quarantäne gstejt worn, nochdem oa Mo an da Pest gstorbn is. Ofang Juni 2018 is laut dem Nachrichtnmagazin Stern im US-Bundesstaat Idaho an am Menschn, de Beulnpest festgstejt worn. Da letzte Foi vo da Beulnpest in Idaho liegt scho 26 Joahr zruck.
Pestvorkemma in Madagaska seit 2008
WerkelnOfang 2008 is aa in Madagaskar de Pest ausbrocha, 18 Menschn ham dobei den Dod gfundn. 2010 san 18 Menschn gstorbn. Vo Joahresbeginn bis März 2011 san 60 Menschn gstorbn und 200 weitare erkrankt: Betroffa san vor ollm obgschiedane Regiona wia da Bereich um des Stodtl Ambilobe im Nord westn, weitare Fäll hots im Ostn und im Hochland gebn. Ende 2013 san im obglengna Nordn vo da Tropninsl Madagaskar im Distrikt Mandritsara 20 Menschn an da Lungapest gstorbn. Seit Septemba 2013 san in vier vaschiedane Distrikt aaf Madagaskar 36 Menschn dera Infektionskrankheit zum Opfa gfoin. Im Joahr 2014 san in Madagaskar, in am Mitte Novemba no grassierndn Pestausbruch, erneit mindastns 40 Menschn gstorbn. Ende Oktoba 2017 is gmejdt worn, dass de Zoi vo de Dodn duach den jüngstn Pestausbruch aaf Madagaskar aaf 107 gstiegn is. Mehr ois 1100 Menschn habn se mit dera Krankheit infiziert, knapp 700 dovo konntn bislang gheilt wern. Seit 2010 san aaf Madagaskar rund 600 Menschn an Pest gstorbn.
Kulturelle Aspekte
WerkelnSeit da Pestepidemie vo 1348 san Pestbuida entstandn, de den göttlichn Zorn, meist in Form vo Pfeiln oda Lanzn malarisch dogstejt ham, ois Erklärung fia de Erkrankunga vasinnbudlichn soitn. Oft is aaf dene Builda a voa dem Gotteszorn schützande Schutzmantlmadonna obbuidlt oda es wern de Schutzheilign Sebastian oda aa Rochus zoagt. Zum Dank fia des Erleaschn vo Pestepidemien san vuiaorts prachtvoie Pestsäuln aafgstejt worn. De Obaammagaua Passionsspui findn ios Eileasung vo am Vasprecha noch da ibastandnen Pest 1634 stott. Seit 1680 findn's im zehnjahrign Rhytmus stott und zejn zu de wejtweit bekanntestn Passionsspui. In ähnlicha Weis werd in da Stodt Flörsheim am Moa seit 1666 bis in de Gengwart am letzt Mondog im August da sognannte "Valobte Dog" zum Dank fia de Vaschonung vo da Beveakarung vo da Pest ois eartlicha Feiadog beganga. Am 5. März 1838 os de Opa Guido et Ginerva ou la Peste de Florence vo Fromental Halèvy noch am Libretto Eugène Scribes an da Parisa Opa uraafgführt. De Handlung spuilt in da Toscana im Joahr 1552. 1881 hot da dänische Schriftstella Jens Peter Jacobsen de Novelle Pesten i Bergamo ("De Pest in Bergamo"). Arnold Böcklin hot zu dem Thema 1898 in Italien des Build De Pest oda oo Da schwarze Dod gschaffn, des heit im Kunstmuseum Basl ausgstejt is. Böcklin personifiziert de Pest in seim Build ois an aaf am fliagadn Ungeheua reitndn Sensnmo, voa dem's koa Entrinna gibt. De Sens und de skelettortige Gstoit greifn aaf de mittloitaliche Dodesallegorie zruck. Noch am Drehbuach vo Fritz Lang is 1919 ois ersta Fuim vo der Monumentalfuimreihe Decla-Wejtklass da Stimmfuim De Pest in Florenz entstandn, in dem de Pest des Florenz vo da Renaissance heimgsucht hot. In da letztn Sequenz vo dem Fuim ziagt a Personifikation vo da Pest danznd und Geige spuind ois a Form vom Dodndanz duach de Stodt. De Dostellung vo da Pest zoigt dobei sehr deitliche Bezüg zu Arnold Böcklins Gemälde. 1921/1922 hot Friedrich Wilhelm Murnau den Stummfuim Nosferatu-A Symphonie des Grauns, in dem a Vampir symbolisch mit da Pest gleichgsetzt werd und dern buidhaft-kearpaliche Personifizierung dostejt. No deitlicha werd de Methaphorik in Werner Herzogs Tonfuim-Adaption Nosferatu-Phantom der Nacht (1979) mit Klaus Kinski in da Titlroin herausgarbat worn. Veit Harlan hot in seim 1938 drahtn Seichndrama Vawahte Spurn, na Adaption vo dem gleichnamign Hearspui von Hans Rothe, an ogeblich authentischn Pestfoi währand da erstn Parisa Wejtausstellung im Joahr 1867 gschuidart. Ingmar Bergman hot 1957 Des siebte Siegl (Det sjunde inseglet) mit Max vo Sydow draht, der Fuim behandlt a Pestepidemie im Schwedn vom 14. Joahrhundart. Albert Camus hot den Roman De Pest (fr. La Peste) iba an neizeitlichn Pestausbruch in da algerischn Stodt Oran (publiziert 1947) gschriebn. Dorin trifft a Orzt trotz da Aussichtslosigkeit und Absurditöt vo dem Kampf gega de Pest aaf Menschlichkeit und Solidarität. De Pest werd dobei oft ois Symbol fia den Nationalsozialismus intapretiert. Vier Joahr zvor hot Raoul Maria da Ángelis den Roman La Peste a Urana ("De Pest in Urana") vaeaffentlicht. Aa Marcel Pagnol hot a Erzählung iba de Pest gschriebn. Sie hot de Vawüstung vo Marseille 1720 zum Thema. Les Pestiférés is postum 1977 in Band IV vo de Souvenirs d'Enfance, Le Temps des Amours. 1973 is de 1975 in Spoleto aafgfiahte Theatastickl Il sonno dei carnefici("Da Traam vo de Totngräba") vo dem Biologn und Schriftstella Giorgio Celli, des se mit da Pest in Sevilla befasst.
Da Pesterrega ois biologische Waffn
WerkelnDa Pesterrega werd vo da Wejtgsundheitsorganisation zu de zweif biologischn Kampfstoff zejt. Zu dem sognanntn dreckign Dutzndghearn neba dem Errega vo da Pest aa de vom Milzbrand und vo da Tularämie sowia Pockn-, Ebola-und Marburg-Virn. Es gibt de populäre Hypothese, dass de Pest ois biologische Waffe
bereits im 14. Joahrhundartz zum Einsatz kemma is - ois 1346 in da genuesischn Hafnstodt Kaffa aaf da Krim da Tatarnfiahra DschanibekPestleichn iba de Mauarn vo da Stodt ham werfa lassn und de Belagartn vo da Pest noch Italien gflüchtet san. Noch am Bericht vo Gabriel des Mussis aus Piacenza soilln bei da Belagarung Kaffas beteiligt gwesne Genuesn und Veneziana de Seich mit Gallern noch Messina, Pisa, Genua und Venedig eigschleppt hobn, vo wo aus se sich dann iba ganz Italien vabreit ham. Des werd jedo kontrovers beurteilt und is ned eindeite belegt.
Währand vo dem zwoatn Chinesisch-Japanischn Kriag hot de japanische Armee im Einheit 731 gnennt Gefanganalaga bei Harbin in da Mandschurei biologische Waffn hergstejt, de aus mit dem Pesterrega infiziertn Fleah bestandn und dern Einsatz in da Republik China in de Joahr 1940 bis 1942 lokale Pestausbrüch vaursacht hot. Bei da Zerstörung vo da Produktionsstättn duach de japanische Armee 1945 bei Kriagsend kemman mit Pest infizierte Ratzn frei und ham in de chinesischn Provinzn Heilongjiang und Jilin a Epidemie mit iba 20.000 Dodesopfa aus gleast. Zua Zeit vom Koaltn Kriag ham se sowjetische Wissnschaftla (Im Instiut Biopreparat unta Leitung vo Ken Alibek) vo dem Direktorium-15 mit dem Einsatz vo Pesterregarn ois biologische Waffn bschäftigt. Wia da ehemolige Forscha fia biologische Waffn Alibek berichtet hot, is es da Sowjetunion Ende da 1980er Joahr glunga, de Pest in a spuahbare Form zum bringa und gega Antibiotika resistent zum macha. In Deitschland bschäftigt se des Robert-Koch-Institut mit de Gefahrn duach biologische Kampffiahrung. Do is aa de Informationsstej vom Bund fia biologische Sichaheit (IBBS) eigricht worn. Wia groß de Gfahr vo am Ogriff mit biologische Kampfstoff tatsächlich is, is umstrittn. De IBBS rot ned zu na Impfung gega de Pest in Deitschland. De Empfehlung guit sowoi fia de Beveakarung insgsamt ois aa fia Risikogruppn. Am 28. August 2014 hot "Foreign Policy" vo am Computa bericht, wejcha in am ISIS-Vasteck gfundn und unta andarm Oleitunga zua Erstellung vo Beulnpest-Waffn enthoitn soi.