Ás Schloss Eisgruab (tschechisch Lednice) in da Tschechei is in zoihreiche Bauphåsn vau Mitgliedern vaum Fiastnhaus Liechtnsta baud woan, präsentiert sé seitm 19. Joarhundat in neugotischem Stil und is – zam mid seim Park – heite Teil vaum UNESCO-Wöderbe Kulturlaundschåft Eisgruab-Födsberg.

Schloss Eisgruab

Geografische Låg

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Ás Schloss Eisgruab liegd in da Gmoah Eisgruab im Beziak Lundnburg im nördlichn Bereich vau da Kulturlaundschåft Eisgruab-Födsberg. Zum Schloss ghead a großa Park im englischn Stil am Ufer vau da Thaya mid ana Reihn vau Staffagebauten und Sichtbeziehunga, doarunta á a üwa 7 km launge Allee zum Schloss Födsberg (Schloss Valtice), emfois a liechtensteinischs Schloss.

Gschicht

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Aunsicht im 18. Joarhundat
 
Brunnen vau Maderno

Vorgschicht

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An da Stöh vaum Schloss is seitm 14. Joarhundat a bfestigta Gutshof auglegt. Er hod dåmois da Famülie Liechtensta ghead, dé åb dé 1630er Joare den Poark und ab dé 1680er Joare dé Heisa weida ausbaud haum.[1]

Barocks Schloss

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Da easde Ausbau vau da Aunlåg im Barock war nu vahötnismäßig bscheidn: Ás „Schloss“ (dåmois woars eha nu a Villa) hod á grod an dreiåchsien, astöckign mittlan Flügl, dea vau zwa Türmen flankiert woar ghobd. Owa immahí soi am Umbau da Architekt Johann Bernhard Fischer vau Erlåch dabei gwesn sei. Zum Ensemble ghead á a am Heiligen Jakobus geweihte Kirchn.[1] Fiast Johann Adam I. (1662–1712) hod Johann Bernhard Fischer von Erlach jednfois midm Bau vau Staullungen und ana Reithoin fia sei Schloss beauftrågt.


No vua da Mittn vaum 18. Joarhundat hod da Fiast Josef Wenzel vau Liechtnsta dé Aunlåg umbaun lossn. Dé Villa (heite da Mitteltrakt) is aufgstockt woan, da Ballsoi in a Schlosstheater umbaud und dé Dekoration in Rokoko ausgfiahd.[1] Dea nåch Südn ausgrichtete Ehrenhof is draubaud woan, fian Bau dé gotische Jakobskirchn augerissn woan is. Dé heitige Kirchn is übawiegend im 19. Joarhundat baud woan.

Barocker Goatn

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Fiast Karl Eusebius vau Liechtnsta (1611–1684) hod 1632 sein Baumasta Giovanni Giacomo Tencalla beauftrågt, dé Parkaunlåg mid Wåssakünstn auszugestoitn.[2] Da Poark is im Bereich südlich vaum Poimenhaus auf da Flächn, dé heite ois formaler Goatn gstoit is gleng. Ein zwata Goatn woar nördlich vaum Schloss und hod sé bis zur Thaya erstreckt, dera Lauf woar dåmois naha am Schloss ois heite.[Anm. 1] Ás gengüwa glengne Ufer woar ois Woidkuliss mid ana Schneisn, dé an Fernblick in dé Laundschåft ermëglicht, gstoid woan.[3]

Da nördliche Parkteil woar vaum Schloss her á durch a Grottn zum betretn.[4] Da Bau woar 1686 beéndt.[1] Da nördliche Goatn hod sé üwan Haung zur Thaya owa gstreckd und woar reich gegliedert und formal auglegt. Den Goatnteil hods wid bis ins 18. Joarhundat gehm, is 1720 durch an Stich blegt, is owa vor 1789 bseitigt woan.[4]

Da Hof-Steinmetzmasta Pietro Maino Maderno hod – laut Kontrakt – sechs Brunnen in Hrubschitzer Sta ausgfiahd. Mid Maderno hod da Büdhauer Peter Concorz ghackld, åb 1645 dea ois Steinmetzmasta bezeichnete Francesco Caratti.

Vau Aunfång an woan dé vaum Schloss und vau seim Poark ausgehende Alleen a bedeitends Element fia deren Bezug zur umgebendn Laundschåft. Easde Vasuache, sé mid Nådlbám zu bepflaunzen, san gscheitat. Dé san durch Lindn, Rosskastanien, Oachen und Pappeln ersetzt woan.[2]

Das Schloss im Klassizismus

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1766 bis 1772 woar a Umbau vaum Schloss im klassizistischen Stil.

Da Poark im Klassizismus

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Voa 1789 is á da barocke Poark unmittelboar nördlich vaum Schloss aufgem und duach a klassizistische Gstoitung ersetzt woan: Dé zoihreichn Terrassen san eingeebnet und a durchgehender Haung hergstäht woan. Darauf san gråde Wég und dé Längsachsn betonende Bëët zwischn Schloss und Fluss auglegt woan.[5]

Isidore Canevale woar nåch 1781 fia dé Parkaunlågn vaum Schloss Eisgruab und Schloss Födsberg (tschechisch Valtice) zuaständig.[3] Sei Nåchfoiga is da Joseph Hardtmuth woan.[1] Letztra hod daun b´reits auf dé „moderna“ goatngstoitarischn Ideen vaum englischn Laundschåftspoak gesetzt.[3] In dea Zeit is as Oide Bådehaus entstaundn (1794) und – ois Mittlpunkt da dåmålign Poakaunlåg – da Chinësische Pavillon (1795, augrissn: 1882) und a Sonnentempl ois Mittlpunkt vau an åchtåchsign Jågdsterns. Der Chinesische Pavillon is mid Seidentapetn ausgståttet owan, dé ausm Petit Trianon vaum Schloss Versailles woan.[6] Dé Tapetn und aundare Chinoiserien san späda indn Belvedere im Poark vaum Schloss Födsberg transloziert.[7] 1799 is nu a Aunlegestöh fiah Boote gfoigd, dé a Portal aus Walrippen erhoitn hod. Zu Beginn vaum 19. Joarhundat foigdn weidare Staffagebauten, wias Minarett (fertiggstöhd 1804) und dé Hansenburg (fertiggstöhd 1808).[6]

Da Poark im 19. Joarhundat

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Einschneidend woar dé Umgstoitung da Poarkaunlåg unta Fiast Johann I. Josef und vau seim Wirtschåftsråt Bernhard Petri, dé 1805 augfaungd haum und 1811 åbgschlossn woan san und dé englischn Vorbüda gfoigd is.[3] Des woar schau sehr vü fruara ois dé Umgstoitung vaum Schloss söwa im „Englischn Stil“. Petri hod davoa schau fian Johann I. beim Schloss Loosdorf an englischn Laundschåftsgoatn auglegt.[8]

Da neiche Park is entstaundn, indem da Fluss Thaya umgleit woan is und duat a neicha Teich ausghom woan is. Midm Aushub san Inseln im Teich modelliert und as übrige Parkgelände um 60 bis 100 cm aufgschítt woan. Des und as neiche Flussbett vau da Thaya haum an Poark vau Übaschwemmungen gschützt. Bis zu 700 Hackla woan beim Projekt eigsetzt, haum 500.000 Kubikmeter Erdn bwegt und des ois hod de Fiastn zwa Millionen Guldn kost. Da Schlossteich und dé benåchboarte Wasserflächen dienan heite vüle Wåssavégl ois Brut- und Råstplätz und stengan seit 1953 ois nationales Naturreservat Eisgruaba Teich (Lednické rybníky) unta Naturschutz.[3] Dé Staffagebauten vaum neich baudn Park haum sé noch antike Vorbüda gricht. Es san a „römischs Aquädukt“ mid Grottn (1805), as „Neiche Bådhaus“ (1806) und da „Musentempl“ (1807/1808) entstaudn. Anzig dé Sichtåchsn zwischen Schloss und Minarett san erhoidn bliem.[9]

1845 is a Poimenhaus im Goatn baud woan, des beim spädan Schlossumbau a Vabindung zum Hauptgebäude erhoitn hod. Pflaunzn fian Goatn san durchn Fiast Alois I. á aus Amerika importiert woan. Untam Goatndirektor Wilhelm Lauche, dea dé Aunlåg von 1883 bis 1936 betreut hod, san einige vau dé Staffabauten bseitigt woan. Ernane optische Funktion ois Blickfaung san durch Pflaunzungen mid aufföllige Ghölza ersetzt woan.[9]

Dé Goatnaunlåg unmittelboar nördlich vaum Schloss is zwischn 1880 und 1904 schrittweise am englischn Laundschåftspark aupasst woan. A weidana Goatn is in dea Zeit westlich vaum Schloss, jenseits vau dé Stallungen gschåffen woan. Dazua hod da Fiast dé entsprechenden Flächn aufkaufd und dé bstehenden Heisa augrissn. Diea Poarkteil is olladings in da Zeit nåch 1945 wieda valuan gaunga.[5]

As Schloss im 19. Joarhundat

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Innenausståttung
 
Schlosskapöhn
 
Ansicht des Palmenhauses, des Wintergartens des Schlosses 1842 (Aquarell von Rudolf von Alt)

Aufång vaum 19. Joarhundat is zu an weidab Umbau kumma, dea dé fiastlichen Appartements betroffn hod – iatz im Stil vaum Klassizismus – und a dreiåchsige Durchfoahrt durchs Haus bråcht hod, um an Fernblick aufs Minarett zum haum. Åb 1805 woar Joseph Hardtmuth mid dé Oarbeitn betraut.[1] Weidabe Architekten, dé in dé foigenden Joare am Schlosskomplex ghackld haum, woan Joseph Kornhäusel und Franz Engel.[1] Joseph Kornhäusel hod as Schloss im Empirestil umgstoid und hod neiche Repräsentationsräume an dé Ostseitn baud.

Åb 1836 hod Fiast Alois II. dé Stellung vaum Chef vaum Haus Liechtnsta eignumma. Er hod sé – im Gengsåtz zu seine kulturön nåch Frankreich orientierten Vorgänga – nåchm englischn Gschmåck orientiert.[10] Znächst nåch Pläne vaum Architekten Peter Hubert Desvignes, daun nåch Pläne vau Georg Wingelmüller vau 1845, is as Schloss in dé Joare 1846 bis 1858 neugotisch (dåmois: „oidenglischa Stil“) umbaut woan. Dabei is dé voahaundene Bausubstaunz weitgehend wieda vawendt woan und in einigen Details á Innenausstattung erhoitn woan – so etwa dea in Rokoko gstoitete Ahnensoi. Sowoih da Fiast ois á da Architekt haum bei Aufenthoite in Großbritannienromantische Stilrichtung studiat. Im Herbst 1847 is da Rohbau gstandn: Åcht Flügel mid vier Höfen. Da Ausbau erfoigd nåchm Tod vau Wingelmüller 1848 durch Johann Heidrich.[10] Dabei is as Schloss baulich á midm Poimenhaus vabunden woan und hod so an „größtn Wintergoatn da Wöd“ griagd.[11]

Da Ehrenhof voa da Hauptfassade wead rechts vau an Gebäudeflügel, links vai dea um dé Barockkern neich baudn Schlosskirchn eingfåsst. Dé Repräsentationsräume lieng im Mitteltrakt und dé beidn Ostflügeln und san explizit aufn Park ausgericht. Gleichs güt fia dé Appartements dé Fiastn und da Fürstin im eastn Stock vau dé Flügel. Drüber woar a weidane Wohnetage fia dé Kinder vaum Paar, deren Gouvernanten und Gäst. Hervorzumhem is á dé Bibliothek mid ana Wendltreppn, dé zum Ahnensoi fiahd. Wenn as Schloss sé stilistisch so á rückwärts aufn imaginiertes Mitteloita gricht hod, woar dé eibaute Technik doch hoch modern: Es hod a Heißluftbeheizung und Badezimmer mid fliaßend woamen Wåssa ghobd.[12]

Nåch dé Liechtnstana

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In da Bodnreform dea nåchm Eastn Wödkriag neich gründten Tschechoslowakei haum dé Liechtnstana 60 % vau ernam Grundbesitz valoan.[13] Dåmit san Investitionen in dé Anlåg zum Erlieng kumma. Am Énd vaum Zwatn Wödkriag san do Beständ vau da ehemåligen k.u.k. Marinebibliothek glågat woan. Bei da entschädigungslosn Enteignung vaum Fiastnhaus 1945 hod erst dße Tschechoslowakei, späda dé Tschechei die Aunlåg üwanumma. Ålle politischn und gerichtlichn Bemühungen vau dé Fiastn Hans Adam II. nåch dea Samtenen Revolution um a Rückgåb vaum enteigneten Besitz (newa dé Schlössa Eisgruab und Födsberg nu weidane 15 Schlössa, 1600 Quadratkülometa Laund und diverse Industriebetriebe) san am Widerstand vau da tschechischn Regierung gscheitat.

Da Schlosspark weisd heite 614 untaschiedliche Ghölzarten auf.[14] Nåchm Joar 2000 san in den Park Biber voadrunga, dé jeds Joar einige hundat Báám gföd haum.[15]

Bedeitung

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Übersichtsplan

Zaum mid dé Schlössa Frauenberg, Schleb, Sichrow, Grätz oder Vöttau ghead as Schloss Eisgruab baugschichtlich zua Éndphasn vau dé Adelssítz in dé bëhmischn Kronlända, ois um dé Mittn vaum 19. Joarhundat dé romantische Neigotik aunspruchsvolle Kunstformen gfordert hod.[16]

As Schloss ghead zu dé meistbsuachtn Baudenkmälern vau da Tschechei.

Literatur

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  • August Czullik: Eisgruab und seine Parkanlagen. Verlag d. k. k. Gartenbau-Gesellschaft, 1886.
  • Zdeněk Novák: Eisgruab-Feldsberg in Mähren. Ein bedeutendes Dokument der Landschaftsgestaltung in Mitteleuropa. In: Die Gartenkunst, 1/1994, 6, S. 89–104.
  • Pavel Zatloukal (Hrsg.), Pŕemysl Krejčiŕik, Ondŕej Zatloukal: Die Kulturlandschaft Eisgruab-Valtice. Foibos Books, Prag 2012.
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  Commons: Schloss Lednice – Sammlung vo Buidl, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. Das heutige Flussbett der Thaya wurde erst im 19. Jahrhundert angelegt. Der Fluss wurde dabei weit nach Norden verlegt, um den heutigen englischen Landschaftsgarten zu ermöglichen

Einzelnachweise

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  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 84.
  2. 2,0 2,1 Novák: Eisgrub-Feldsberg, S. 89.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 99.
  4. 4,0 4,1 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 96.
  5. 5,0 5,1 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 97.
  6. 6,0 6,1 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 100.
  7. Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 63.
  8. Novák: Eisgrub-Feldsberg, S. 91.
  9. 9,0 9,1 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 101.
  10. 10,0 10,1 Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 87.
  11. Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 90.
  12. Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 89.
  13. Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 36.
  14. Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 103.
  15. Zatloukal: Die Kulturlandschaft, S. 102.
  16. Krajské středisko státni památkove péče a ochrany přírody v Brně (Hrsg.): Jiři Paukert: Státní Zámek Lednice. Státní tiskárna, n.p., Praha 1970, S. 8.

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Koordinaten: 48° 48′ 9″ N, 16° 48′ 16″ O