Eisgruab (tschechisch Lednice) is a Gmoah im Beziak Lundnburg mid 2230 Eiwohna im tschechischn Südmähren. Sie liegd am rechten Ufer der Thaya, åcht Kilometa nordwestlich vau Lundnburg in da Nahn vua da östareichischn Grenz und ghead zum Bezirk Lundnburg bzw. zur Südmährische Region an. Eisgruab is midn Schloss Eisgruab ois Teil vau da Kulturlaundschåft Eisgruab-Födsberg in da Listn vu dé UNESCO-Wöderbe eitrång.

Eisgruab
Wappen von Lednice
Eisgruab (Tschechien)
Eisgruab (Tschechien)
(48° 47′ 57″ N, 16° 48′ 7″O)
Basisdatn
Staat: Tschechien
Region (Kraj): Südmährn
Flächn: 3127[1] ha
Geographische Log: 48° 48′ N, 16° 48′ OKoordinaten: 48° 47′ 57″ N, 16° 48′ 7″ O
Eihwohna: 2.230 (1. Jänner 2021)
Kfz-Dafal: B
Vakea
Stross: KostlFödsberg
Bohoschluss: Theimwoid–Eisgruab
Strukdua
Stadus: Gmoah
Oatstei: 2
Vawoidung
Buagamoasta: Libor Kabát (Stand: 2018)
Adress: Zámecké náměstí 70
691 44 Lednice
Hoamseitn: www.lednice.cz
Jubiläumsbrunnen am Moarktplåtz

Geographie

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Nachboaruate

Werkeln
Puigram

Neidek

Rakwitz

Prittlach

Kostl
Nikoisburg   Raumpersdorf
Voitelsbrunn Bischofswoarth

Födsberg

Obathemenau

Lundnburg

Gschicht

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In de Joarhundate hod se da Naum öftas gändat. So hod ma vu „Izgruobi“, „Eysgruob“, „Aysgrueb“ und „Eysgrueb“ gredt. Zwoar hod Eisgruab schau seid 1286 an Wochnmoarkt mochn derfn, a richtige Moarktgmoah is da Uat owa easd gega End vum 16. Joarhundat wuan. Im Joar 1426 is de Kirchn vu de Hussitn niadabraunt wuan. Easd um 1500 woar wieda a Pfoarrer im Uat bekaunt.

In da Mittn vaum 16. Joahrhundat hom de Bëhmischen Birada de Pfoarrei und da Uat is evaungelisch wuan. Im Joar 1601 is durchn Herrscher Koarl vau Liechtensta, da katholische Glaum wieda eigefiad wuan. In da Zeit hom se a Kroatn in da Gegnd augesiedlt. De san a poa Joar späda obpöd vua an Einfåll da Tiakn um 1600. Eisgruab woar bis zur Enteignung 1945 a Hauptsítz vau da Hauptlinie vaum Haus Liechtensta. De haum in Eisgruab a Schloss baud im Stil vau da Tudorgotik.

Gega Énd vaum Dreißigjährign Kriag hom de Eiwohna vau Eisgruab vau 1645 bis 1646 a schwedische Besatzung duidn miasn. Nåchm Kriag woan 86 Héisa im Uat zerstört. Späda hod Eisgruab de Pest dawischd und weiter Tiakneinfälle. Matriken san seit 1688,[2] Grundbücher seit 1567 gfiad. Im 18. Joarhundat is im Dorf a klane jüdische Gmoah entstaundn.[3]

Während an Deitsch-Östareichischn Kriag 1866, is Eisgruab vau piefksche Truppn bsetzt wuan. Im 19. Joahrhundat hod da Fiarst Johann II. vau Liechtnsta a neichs Råthaus, a Schui und a 7 km launge Wåssaleitung baud. Im Joar 1884 is de Freiwillige Feuerwehr Eisgrub gründt. A Lokalbauhn vau Eisgrub nåch Lundnburg hodn Uat und de Güter vau da Herrschåft mid dé Hauptbauhnstreckn vabundn. Um 1900 is a Fraunspitoi vau dé Barmherzign Schwestan vaum Ordn des hl. Vinzenz von Paul errichtet woan. As Haus Liechtensta hod im Joar 1905 a Åarmenhaus baun låssn. Bei Gråbungan im Schlosspark san römische Münzn ausm 2. Joarhundat gfundn woan.[4] Große Teile da Bvökarung hod vau da Laundwirtschåft glebt. Da Weinbau söwa håd üwa dé Joarhundate in da Gmoah augnumma. Da Haundel mid Wein hingeng hod mehr an Bedeutung griagd. So hods im Uat vier Joarmärkte und an Wochnmoarkt gehm. Dé Joarmärkte woan oiwei am Montåg åach Dreikénig (6. Jänna), am viertn Sunntåg nåch Ostan, an Ägydius (1. September) und am erstn Adventssunntåg. Da Wochnmoarkt woar awei mittwochs. Newa an wåchsnenden Klagwerbe hods a Sägewerk, a Konservnfabrik, a Zementwoarenerzeugung, a Tonwoarenfabrik, a Ziegelei und a Taxifirma gehm.

Nåchm Eastn Wödkriag is Eisgruab, wo Eiwohna im Jar 1910 zu 92 % deitschspråchig woan, zua neichn Tschechoslowakischen Republik kumma. In da Zwischnkriagszeit san durch neiche Siedler und neiche Beaumte oiwei mehr Tschechn indn Uat kumma. Während da Bodnreform, åb 1924, san ungfähr 2/3 vaum fiastlichn Bsitz enteignet wuan und an Tschechn gehm woan.[5] Dé Elektrifizierung vaum Uat is 1924 gmåchd woan. Im Joar 1931 hod ma im Uat a Kanoisystem baud.[6] Dé wåchsndn Autonomiebestrebungen vau dé ehemålign Deitschöstareicha haum zu Spånnungen innerhoib des Laundes und im Weitan zum Münchner Åbkommen, wås dé Abtretung da ehemoligen östareichischn Gebiete, mid mehrheitlich Deitschsprochige, an Deutschlaund erzwunga hod. Am 8. Oktober 1938 san deitsche Truppn in Uat kumma. Eisgruab hod bis 1945 zum Reichsgau Niederdonau (heite Niederöstareich) ghead.

Im Fruahjoar vaum Joar 1945 san um Eisgruab Stråßnsperrn, Schützngräbn und Paunzafoin errichtet woan. Am 14. April is a Zwaungsevakuierung bfoin woan. An Tog späda haum ungfähr 700 Leid an Uat valåssn. Dé meistn san im Mai 1945 wieda nåch Eisgruab z´ruckkumma. Im Zwátn Wödkriag san 141 Eiwohna gstoam. Nåch Kriagsénd san dé 1939 an Deitschlaund üwatrågene Länder, oiso a Eisgruab, wieda zur Tschechoslowakei kumma. Am 19. Mai 1945 san ungfähr 400 Leid nåch Östareich vatrím wuan. Dabei is zu Tote unta da Züvübvökarung kumma.[7] Bis auf drei Personen san dé restlichn 474 Eiwohna, de deitsch gredt haum, zwischn 15. März und 3. Oktober 1946 in zehn organisierte Transporte üwa Nikoisburg nåch Westdeutschland ausgsiedlt woan.[8][9]

In Übereinstimmung mit dé plantn Überführungs-Züle Potsdams soidn dé in Östareich bfindlichn Eisgruaba nåch Deitschlaund weidabrochd wean. Trotzdem hod ungfähr a Dritel von erna in Östareich bleim derfn, da Großteil is noch Deitschlaund kumma, zwa Famülien wåndatn nåch Kanada und je a Famülie nåch Australien und in dé USA aus.[10]

1966 wurde Neidek eingemeindet.

Gmoahgliedarung

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Dé Gmoah Eisgruab bsteht aus dé Ortsteile Eisgruab und Neidek[11], de a Katastralbezirke büdn.[12]

Siegel und Wåppn

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A Siegel hod se east fias Joar 1614 bzw. 1629 gfundn. Dé Greß vaum Siegel hod se bis 1918 dreimoi gänndat, owa des Siegelbüd is oiwei gleich blim. Es hod in am dichtn Bladdlkraunz a teilts ovales Schüd. Blasonierung: In da owan Höftn wåchsn drei bebladdlte Oachnzweige mit je ana Oach, in da untan Schüdhöftn findt se a gschåchta Pfoih.

Obwoi a förmliche Wåppnverleihung ned ståttgfundn håd – a fia 1614 vermutete Verleihung is ned nåchweisboar – bringd dé heraldische Fåchliteratur ausm 19./20. Joarhundat den Schüd ausm Siegel ois Moarktwåppn. Ungnau sab Deitung und Foarbaungåbn: während amoi da Pfoih ois aus an gmauatn Ziegeln gmochds Bauwerk deit werd und in da owan Schüdhöftn siem sübane Oachn (drei große zwischn vier klán´) erwähnt wean, bringd a ondas Wåppenbuach den Poih schwoarzgoidn gschåcht im rotn Föd.[13]

Bvökarung

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Voikszählung Héisa Eiwohna insgsåmt Voikszughörigkeit da Eiwohna
Joar Östarreicha Tschechn ondare
1793 267 1.648      
1836 306 1.954      
1869 372 2.061      
1880 351 2.387 2.182 158 47
1890 369 2.280 2.072 176 32
1900 386 2.377 2.246 99 32
1910 410 2.395 2.204 168 23
1921 439 2.501 1.828 522 134
1930 490 2.441 1.704 628 109
1939   2.103      
Quön: 1793, 1836, 1850 aus: Frodl, Blaschka: Südmähren vau A bis Z
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv. 9. 1984

Verkehr und Wirtschåft

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Vau da Stådt Lundnburg gehd a Bauhnstreckn nåch Eisgruab. Siehe Bahnstrecke Theimwoid–Eisgruab.

In Eisgruab is seit 1985 dé Fakultät fia Goatn- und Laundschåftsbau vau da Mendel-Universität fia Laund- und Forstwirtschaft Brünn mid üwa 1.100 Studentn augsiedlt.

Sehenswürdigkeiten

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Das Schloss nach einem Stich von Johann Adam Delsenbach 1848
  • Schloss Eisgruab (Zámek Lednice, Umbau im Stil vau da Neigotik (Tudor-Gotik) 1846 bis 1858)
  • Schlosskirchn vaum hl. Jakob des Älteren (neugebaut 1856)
  • Kapön zur hl. Dreifaltigkeit (1740)
  • Kriegerdenkmoi (1924)
  • Jagdschlössl (Lovecký zámeček, 1806)
  • Johannesburg (a Johannsburg oda Hansenburg, Janův hrad, 1807–1810)
  • Apollo-Tempel (Appolonův chrám, 1817–1819)
  • Grénzschloss (Hraniční zámeček, 1816–1827)
  • Teichschloss (Rybniční zámeček, 1814–1816)
  • Jubiläumsbrunnen (1898) vau Koarl Weinbrenner und Ferdinaund Hartinger

Sagen aus dem Ort

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Unta dé deitschn Uatsbewohna hods a Vüzoi vau Sagen gehm:

  • Georg Birt – da Moasta vau Eisgrub.
  • Da schnölle Moasta.
  • Da Schwoarze Reiter.[14]
  • Dé Herkunft der Liechtnstana.[15]
  • Des Ritterspü.[16]

Söhne und Töchter der Gemeinde

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  • Johann II., Fürst vau Liechtnsta
  • Andreas Lach (1817–1882), Bleame- und Stilllebenmola
  • Carl Maria Thuma, akademischer Mola
  • Eduard Reichel (1879–1939), Schriftstölla
  • Anton Schultes, Heimåtforscher und Dichter
  • Wolfgang Thuma, Maler
  • Albert Esch (1883–1954); österreichischer Goartenarchitekt
  • Franz Lubik (1893–1987), Heimåtforscher
  • Hans Recht (1903–1987) Dichter, Heimåtforscher und Träger vaum Josef-Freising-Preis.
  • Alfred Vogel (* 1926). In Eisgrub geboren. Aufgewåchsn in Puigram. Pädagoge. Heimåtforscher. Träger vaum Bundesverdienstkreiz und Josef-Freising-Preis.
  • Walter Lauche (1939–2010), Mola und Grafiker

Literatur

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  • A.J.F Zieglschmied: Die älteste Chronik der Hutterischen Brüder, 1943
  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. Eisgrub: S. 5, C. Maurer Verlag, Geislingen/Steige 1990, ISBN 3-927498-13-0
  • Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. Eisgrub: S. 50 f., Josef Knee, Wien 1992, ISBN 3-927498-19-X
  • Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3927498270 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Der Kreis Nikolsburg von A bis Z. Eisgrub 2008, S. 67 f.
  • Leopold Kleindienst: Die Siedlungsformen, bäuerliche Bau- und Sachkultur Südmährens. Beiträge zur Volkskunde Südmährens. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige 1989, ISBN 3-927498-09-2.
  • Anton Rzehak: Prähistorische Funde aus Eisgrub und Umgebung. 1905
  • Michael Witzany: Die Markgrafschaft Mähren und die Marktgemeinde Eisgrub. Band 1–3, 1901/07
  • Josef Matzura: Führer durch Nikolsburg, Feldsberg, Eisgrub, Pollauer Berge. Verlag A. Bartosch. 1921, Neuauflage 1931.
  • Isidor Herrisch: Die Judengemeinde zu Eisgrub in Mähren. 1932
  • Anton Kreuzer: Eisgrub und das Hochstift Regensburg. 1970
  • Hans Recht: Eisgrub in graphischen Bilddarstellungen des 18. und 19. Jahrhunderts. 1979
  • Miloš Stehlík: Schloss Lednice (Eisgrub)
  • Hilde Bayer: Eisgrub. 1987
  • Karl Abzieher: Eisgrub – Kriegerdenkmal
  • Fritz Lange: Südmähren – Bilder erzählen Geschichte. Sutton-Verlag 2010, ISBN 978-3-86680-658-0.
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  Commons: Eisgruab – Sammlung vo Buidl, Videos und Audiodateien

Belege

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  1. http://www.uir.cz/obec/584631/Lednice
  2. Onlinesuche über das Landesarchiv Brünn: Acta Publica (Memento des Originals [1] vom 24. Fewer 2020 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.actapublica.eu Registrierungspflichtige Online-Recherche in den historischen Matriken des Mährischen Landesarchivs Brünn (CZ, dt). Abgerufen am 24. März 2011.
  3. Hugo Gold: Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden Mährens. S. 48.
  4. Hans Freising, Wilfried Fiedler: Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte Mährens. S. 47.
  5. Johann Wolfgang Brügel: Tschechen und Deutsche 1918–1938. München 1967.
  6. Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Der Kreis Nikolsburg von A bis Z. 2006, S. 71
  7. Walfried Blaschka, Gerald Frodl: Der Kreis Nikolsburg von A bis Z. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige, 2006, S. 216.
  8. Archiv Mikulov: Odsun Nĕmců – transport odeslaný dne 20. kvĕtna (1946).
  9. Ludislava Šuláková: Die Problematik des Abschubs der Deutschen in den Akten des Städtischen Volksausschusses (MNV) und des Bezirks-Volksausschusses (ONV) Nikolsburg. Südmährisches Jahrbuch 2001, ISSN 0562-5262, S. 45 f.
  10. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3927498270 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  11. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/584631/Obec-Lednice
  12. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/584631/Obec-Lednice
  13. Liechtenstein-Archiv Wien/Vaduz (1244 u. a.); Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae II/237, IV/56; Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae II/137, VI/438; Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae I//10, IV/78, VI/28, 114, 324, XI/283, 473; Statní oblastní archiv, Brno D/928, D7/161, G10/1066-124, G/125/1116; Bezirksarchiv Lundenburg (Bestand Eisgrub).
  14. Adalbert Oberleitner, Josef Matzura: Südmährische Sagen aus den Pollauer Bergen. A. Bartosch, Nikolsburg 1921, S. 103 f.
  15. Oberleitner/Matzura: Südmährische Sagen, 1921, S. 116 f.
  16. Oberleitner/Matzura: Südmährische Sagen, 1921, S. 158 f.

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