Chthonische Uaviacha

(Weidagloadt vo Chthonische Viacha)

Chthonische Uaviacha (dt.: chthonische Tiere) san Viacha, de wo in da Mythologie mid da Untawejd, da Finstaniss und da Nocht vabandlt san. Dazua ghean beispuisweis Schlanga, Grodna, Skorpion und Woif.[1] Aus mythologischa Sicht san des Drackn, Weawoif[2] und de Midgardschlang (a Lindwuam), de Kikimora (uaspringle a slawische Geddin) und im Boarischn de Howangoas, de Schiachbeachtn und da Dazzlwuam.

De Howangoas, a boarisches, chthonisches Uaviach - mid vui schlechtn und a boar guadn Seitn.
Schiachbeachtn, in Karntn 2003

Dass de chthonischn Viacha in da Untawejd hausn, hoasst nix andas, ois dass unta da Eadn bzw. in da Eadn wohna und so mid da Eadmuada vabundn san. Analog dozua gibts a chthonische Gedda. Dozua ghean de Gedda vo da Untawejt und de Muadageddina. Aus da griachischn Mythologie is do da Hades, de Persephone, da Dionysos, de Demeter und as Gschlecht vo de Titana z nenna.

Kinda vo da Eadmuada

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As Woat chthonisch kimmt vom oidgriachischn chtonios, des „wos zua Eadn gheat“ moant[3]. Se san unaspringle de iadischn Representantn bzw. Kindln und Hejfa vo da Uamuada Eadn. In oidn Kuitn, wo de Eadn ois Uamuada obät worn is, sans aa ois Gedda vaeaht worn. Wia de Muada Natua homs guade und schlechte Seitn ghobt. So wia aa de Natua Lebnsgrundlog und Bedrohung is. Duachn Wandl vom Matriarchat zan Patriachat (vgl. Theorie vom Johann Jakob Bachofen[4]) sans oba vadeifid worn und de guadn Seitn san in Vagessnheit kema. Oft wead eana nochigsogt, dass se Kindln vazahn und Eantn zastean.

As Viach ois Nochba und Voabuid

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In da Stoazeid hod da Mensch de Wuidviacha ois Nochban ogsegn. De Viacha worn ned nua a Bedrohung, se san aa vaeaht worn, wei s Fehigkeitn ghobt hom, de wo an Menschn gfait ghobt hom und de wo a nochahma woit. Se hom si ois Viacha maskiat, beispuisweis im Biffedanz vo de Indiana in Noadamerika.

So is woarscheinle da Mythos von da Vawandlung vo Menschen in Viacha entstandn. Werwoifgschichtln mit vaschiedanstn Viachaoartn hods af da ganzn Wäid gebn.[5]

As Viach im Menschn

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Spadastns seitn Darwin wissma, dass ma sejm Viacha san. Des hod de Phantasie iba de chthonischn Uaviacha no weida oghoazt.

De chthonischn Viacha san nochn C. G. Jung a Tei vo uns sejm, Representantn vo unsana Sej. Se san ned nua bäs. Se hom wia vui andane Archetypn vui vaschiedane und gegnsetzliche Charaktazig (Ambivalenz).[6] Es gibt deswegn aa koane Menschn, de wo nua guad oda nua schlecht waradn. As Guade und as Schlechte lauad in jedn vo uns. Wann ma as Schlechte nua en Deifi bzw. andan Menschn zuaschreibt, mocht mas sis leicht. Wann ma seine Archetypn akzeptiad, si mid eana ausanandasezt, ko ma si weida entwickln und sei Sejbst (sei Ganzheit) findn.

Boarische, chthonische Uaviacha

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A boarisches, chthonisches Uaviach is de Howangoas, a Mischwesn zwischn Goas und Vogl, mid vui schlechtn und a boar guadn Seitn.

De Schiachbeachtn und da Dazzlwuam san ebnfois boarische, chthonische Viacha.

Da Drochn vom Koinbeag is a weidas boarisch-chthonisches Uaviach.

  • Von einer, die auszog das Gruseln zu lernen. Christine Untermoser (Red., Mod.), Elmar Weihsmann (Reg., Kam.), Stefan Peczelt (Ton, Schn.), Tigerline Filmproduktion, 2005 (Dokumentation iwa österreichisches Perchtnbrauchtum)[7].

Literatua

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  • Johann Jakob Bachofen, Hans-Jürgen Heinrichs (Hrsg.): Das Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikokratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur. Eine Auswahl. 8. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt 1997, ISBN 3-518-27735-9.
  • Georg Dörr: Muttermythos und Herrschaftsmythos. Zur Dialektik der Aufklärung um die Jahrhundertwende bei den Kosmikern, Stefan George und in der Frankfurter Schule. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3511-1.
  • E. Haberland: Chthonismus. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 1, Basel 1971, Spalte 1017–1018.
  • Jürgen Zwernemann: Die Erde in Vorstellungswelt und Kulturpraktiken der sudanischen Völker. Reimer, Berlin 1968.
  • Marco Carniel, Michael Weller: Perchtenzauber. Bildband, Leykam 2009, ISBN 978-3-7011-7680-9[8]
  • Ernestine Hutter: Volkskundliche Sammlungen, Salzburger Museum Carolino Augusteum; 1986
  • Felix Müller, Ulrich Müller: Percht und Krampus, Kramperl und Schiach-Perchten. In: Ulrich Müller, Werner Wunderlich (Hrsg.): Mittelalter-Mythen 2. Dämonen-Monster-Fabelwesen. St. Gallen 1999, S. 449–460

Im Netz

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 Beleg

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  1. Cočo C. Bojadžiev: Die Nacht im Mittelalter.
  2. Désirée Stefanie Wachmann, Das Tier im Menschen (Memento des Originals [1] vom 5. Mäerz 2016 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/othes.univie.ac.at(Diplomorbat, PDF, 2013.)
  3. Duden: chthonisch. Archiviert vom Original [2] am 22. Novemba 2015; abgerufen am 2. Juli 2015.
  4. Johann Jakob Bachofen, Hans-Jürgen Heinrichs (Hrsg.): Das Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikokratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur. Eine Auswahl. 8. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt 1997, ISBN 3-518-27735-9.
  5. Lorey, Elmar M.: Henrich der Werwolf - Eine Geschichte aus der Zeit der Hexenprozesse mit Dokumenten und Analysen. - Frankfurt am Main: Anabas – Verl., 1998.
  6. C. G. Jung, „Zur Phänomenologie des Geistes im Märchen“ in: C. G. Jung Symbolik des Geistes: Studien über psychische Phänomenologie mit einem Beitrag von Dr. phil. Riwkah Schärf [Zürich: Rascher Verlag, 1948], S. 40.
  7. tigerlinefilm: Von einer die auszog, das Gruseln zu lernen
  8. perchtenzauber.at. Archiviert vom Original [3] am 25. Jenna 2019; abgerufen am 27. September 2019.
 
Dea Artike is ois berig in de Hall of Fame (Ruhmeshoin) aufgnumma worn.