Dischkrian:Häferl

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Roland in Abschnitt Schalal
des is in Wean a Häferl, Foto Siebensterngasse, 1070
Auch ein Häferl, eine Generation davor
Und des is a Häfn
Und des is a Schalal
Und des is a Nåchthäfn

Dischkuas

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also in meinen Ohren ist "eine Schale Kaffee" und a da Diminuitiv "a Schalal" extrem piefkinesisch, oder und da mag die Verwendung in noblen Kaffeehäusern durchaus stimmen, aristokratisch. Im Dialekt passt des jedenfalls ned. Da ist "Haferl" das Wort der Wahl. --El bes (dischkrian) 18:21, 22. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Eine Tasse für einen Mokka, einen kleinen Schwarzen oder kleinen Braunen, kenne ich nur als Schalal. Sagst du zu einer kleinen Mokkatasse auch Häfal? A Schoin Kafää howi no nia gheat, nua a Schalal. "Schoin" wiad im Weanarischn mea fia Gwaund vawendt oda fia Obstschoin etc..
Vaum Hermann Leopoldi gibts a bekaunts Weanaliad: "A warma Ofen, a Schalal Kaffee". In diesem Bairischen Wörterbuch steht es auch scha-schl. Owa i kennt ma dengn, dass des eha typisch Weanarisch is und ned Owaöstarreichisch. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 13:25, 29. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Für des etwas noblere Kaffeehaussalon-Wienerisch, leicht näselnd aber doch noch dialektal, da wird's schon passen. Ein Graf Bobby wurde natürlich kein Häferl Kaffee bestellen, wer ist er denn, die Mitzi vom Spittelberg. --El bes (dischkrian) 02:27, 30. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Eine Schale oder wegen meiner Schalerl Kaffe ist was anderes wie "a Hafal Kaffää". Das Weanaliad mit dem Schalal ist kein Beleg, dass Häferl ein Schalal oder eine Schale ist (was es auch nicht ist, siehe weiter unten). --Roland (dischkrian) 09:39, 30. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Warum hoassd eigentlich "Häf(e)n" Gfängniss? --188.23.118.85 08:58, 30. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Ich denke, ein Häferl (Topf) ist auch ein umfasster Raum, so wie ein Häfn (Gefängnis). --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 20:20, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Im Buch "Das österreichische Deutsch" steht auf Seite 155, daß die Vorstellung an ein mit einem Deckel abgeschlossenen Gefäß eine Rolle spielt. Auf 156 steht, dass Heferl, Hefen etymologisch net gerechtfertigt ist, weil "Hafen" als Herkunftswort dahintersteckt. --Roland (dischkrian) 09:19, 30. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Sagt man in Wien wirklich dieses "ä" bei Häferl/Häfen? (wahrscheinlich wird das "ä" schon passen, sonst hätt der El bes schon was geschrieben. In meiner Gegend würds überhaupt nicht passen, ich wohn aber net in Wien:) --Roland (dischkrian) 09:19, 30. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Kurzer Nachtrag: Laut "Das österreichische Deutsch" Schale kein Häferl. Auf Seite 155 steht unten "Im Osten Österreichs wird zwischen "Häferl" (es ist wesentlich höher als breit) und Schale (sie ist flach) unterschieden, ansonsten wird das flache Trinkgefäß als Tasse bezeichnet.". Genau so kenn ich es auch (Hafer != Schale sondern eher höher) wollt mich aber zurückhalten, da es ja in Wien anders hätte sein können... --Roland (dischkrian) 09:33, 30. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Korrektur?

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Wer korrigiert den Artikel (siehe Beleg "Das österreichische Deutsch"). Ich möchts momentan net machen, da das wahrscheinlich wieder als irgendeine Art Angriff interpretiert wird. --Roland (dischkrian) 09:42, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Antwort

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Das bleibt so, ich glaub ich kann Wienerisch und ich kenne auch sehr viele alte Leute, die ein verdammt gutes Wienerisch drauf haben. Im Artikel steht beschrieben, was ein Häferl und was ein Schalerl im Wienerischen ist. Mit österreichisch Deutsch hat das nicht zu tun. In jedem ordentlichen Wiener Kaffeehaus gibts z.B. "ein Schalerl Gold", davon kann sich jeder selber überzeugen, wenn er ein Wiener Kaffeehaus besucht. Das Original Herrmann Leopoldi ist selbstverständlich auch Beleg genug. Nur damits kein Missverständnis gibt. Selbstverständlich kann man zu einem "Schalerl Kaffee" (also einer kleinen Tasse) auch Häferl sagen, aber das ist meines Erachtens in Wien selten. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 19:57, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Hier auch nochmals, falls das oben überlesen wurde, das gibt es auch in anderen bairischen Regionen: [Bayrisches Wörterbuch]

Hm, ein Wörterbuch, das in seinem Namen bayrisch schreibt? Kennt Ihr dieses WB genauer? Was ist davon im Allgemeinen zu halten? --Kazuma ノート 20:34, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Mein Fehler, Du unterscheidest ja auch zwischen Schalal und Häferl. Entschuldigung, hab ich irgendwie falsch gelesen. --Roland (dischkrian) 21:21, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Was mich irritiert hat ist das "a gressare Schoin ... Häferl". Eine Schale oder Schalal ist immer eher flach und ein Häferl eben deutlich häher wie breit (=> keine Schale). --Roland (dischkrian) 21:30, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Das Problem ist: Wie erklärt man ein Häferl. Das ist gar nicht so einfach :) Ich schaue mir das nochmals an. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 21:42, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Was schlägst du vor: Is a Häferl a Topf? --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 21:44, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Hier hält der Sänger (leider nicht Herrmann Leopoldi) beim Lied ein Schalerl Kaffee in der Hand: Hermann Leopoldi Lieder. --Bua333 (dischkrian) 21:39, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Klasse, das habe ich gesucht und nicht gefunden. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 21:42, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Mein Vorschlag: "A Häferl, aa Haferl oda Häfal is a gressare Tassn de wo deitli häha wia broat is. Es wiad vua oim zum Dringn vo Kafää, Gaugau oda Tää vawendt. A klaanare Tassn nennt ma Schalerl oda Schalal. Mit an Häfal kaun owa aa a klaanara Kochtopf gmaant sein. A gressara Kochtopf is a Häfen." --Roland (dischkrian) 21:53, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Das geht leider nicht, weil Tasse auf Wienerisch Serviertablett heißt. Natürlich versteht heute jeder, was eine Tasse ist, aber für mich wäre das ein Stilbruch. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 22:02, 31. Mai 2012 (CEST)Beantworten
Ja, das Wort "Tasse" hat breiten Einzug in die Umgangssprache in Bayern und Österreich gefunden, es ist aber in seiner heutigen Bedeutung ein ziemlich junges Importwort aus dem Norden. Im alten Dialekt war a "Tasse" a Tablett und des såg I als nicht-Wiener. Im 31.000 Einträge umfassenden Dialektwörterbuch meiner Heimatregion steht das Wort Tasse überhaupt nicht drin, weil's beim Kaffee eben Hafal/Häferl, oder von mir aus Schalal hoast, aber sicha nia Tasse. --El bes (dischkrian) 01:54, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
"A Schalal Goid, da Herr?" (Zitat aus einem Wiener Kaffeehaus, mit einem alten Ober)
Hermann Leopoldi mischt zwar immer wieder Hochdeutsch in seine Lieder, aber nie Schönbrunner Deutsch. --MisterGugaruz (dischkrian) 05:46, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Ich mache mal einen Versuch Gschupfta. Kannst es ja wieder revertieren. --MisterGugaruz (dischkrian) 05:46, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Naa, des gfoit ma no weniga. Des Schoin bei Häferl steart mi und jetzt aa no "klaans Häferl" fia Schalal... Jetzt haben wir eine doppelte Gleichsetzung von Schale zu Häferl und Häferl zu Schalal. Wir haben jetzt das Problem, das es kein Dialektwort gibt was direkt passt und die Verwendung von Dialektwörtern dazu führt, dass sie falsch benutzt werden. Wir brauchatn etwas wie "Trinkgfäß". Ja, das ist auch kein Dialektwort, aber es würde natürlich am Besten passen. Aber gibts etwas neutrales was weder Schale noch Häferl ist und allgemein verwendet werden kann? I prowia ietz amoi wos. Es kennts es in aian Dialekt obassn. --Roland (dischkrian) 09:30, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Übrigens ist das ein klassisches Problem der einsprachigen Wörterbücher: wie definiert man Begriffe ohne inhaltliche Schleifen? 1. "A Häferl is a Oat Schalal." 2. "A Schalal is a Oat Häferl." Und schon beißt sich die Katze in den Schwanz ... Ganz so habt Ihr es hier natürlich nicht geschrieben, aber in vielen einsprachigen Wörterbüchern findet man genau solche Definitionen. --Holder (dischkrian) 10:30, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Ich habs nochmal ein bisserl verbessert. Die Beschreibung von Haferl ist jetzt weitgehend unabhängig vom Schalal. Wo ich noch etwas unsicher bin ist das Wort "Hengl". Es könnt sein, dass Henkel eher hochdeutsch ist und Griff üblicher/bairischer wäre. Vielleicht kann dazu noch jemand Stellung nehmen? --Buachamer (dischkrian) 13:59, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Mein Opa, der sich dabei sicher nicht an Teutonismen orientiert hat, hat beim Wirten immer a Höngiglasl bestellt. Griff klingt für mich persönlich weniger nach Getränke-Behältnis. → «« Man77 »» 14:36, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Ich hab nach einem bairischen Wort für Henkel gesucht und überlegt ob Griff bairischer ist wie Henkel? Hönigglasl ist wohl eine bestimmte Glasform, oder? --Roland (dischkrian) 14:54, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Höngiglasl, auch Höngi-Glasl, ist ein Glasl (Trinkglas) mit Höngi (Henkel). :-) Beispiel. Die Form ist sekundär, das Definitionsmerkmal ist das Vorhandenseins eines Höngi. → «« Man77 »» 15:12, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Jessas, ietz hob i grod "Hönigglasl" => Henikglasl ... glesn.;) Merci, na bassts mit Henkl. --Roland (dischkrian) 15:26, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Diese Änderungen gehen mir zu weit. Das soll ein wienerischer Artikel bleiben.
Vorschlag: Schreib doch einen Artikel über größere Häferl: Häfen, Hafen etc. --Gschupfta Ferdl (dischkrian) 18:23, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Klar darf der Artikel wienerisch bleiben. Das Wienerische sollte aber auf die Sprache begrenzt sein. Der Inhalt ist davon nicht betroffen und soll auch überregional das Thema behandeln. Das hat meine Version meines Erachtens auch getan. Wichtig war mir vor allem, dass die Aussage Häferl == Schoin wegkommt, da sie auch den Belegen zufolge net passt. Leider ist es jetzt wieder so. --Roland (dischkrian) 21:38, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Was war eigentlich das Problem, dass Du mit meinem Text hattest? Hat man das net dialekmassig anpassen können? So wie es jetzt dasteht ist es den Belegen zufolge falsch. --Roland (dischkrian) 21:38, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
El Bes, Man77 was sagts Ihr zum Inhalt der beiden Versionen? --Roland (dischkrian) 21:41, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Ich persönlich komm mir der Ferdl-Version nicht klar, ich kenn den Begriff Häferl nur für Trink-Häferl, ein Kochtopf ist ein Hefn/Häfn, egal wie klein. Zumindest in meinem Sprachgebrauch, aber der soll nicht der Maßstab sein. Ohne den Inhalt der beiden Versionen zu beurteilen bin ich aber der Meinung, transregionale Begriffe sollten transregional beschrieben werden und nicht nur der Wiener Sprachgebrauch, mal angenommen dieser wär anders. Artikel wie Häferl (Wien), Häferl (Chiemgau) und Häferl (Südtirol) brauchen wir nicht. → «« Man77 »» 22:50, 1. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

Höngiglasl

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A Höngiglasl, fia'n Gspritztn
 
Im Gegensatz dazua, des Original-Fred-Sinowatz-Tschecharantn-Glasl, fia Purtrinker

Des Woat Höngiglasl is supa. Und I woas jéz a wås dai Grossfåta oiwai drunga håd, an Gspritztn. --El bes (dischkrian) 22:14, 2. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

Schalal

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Augoatn-Schalal
 
Herend-Schalal
 
Kaffeehaus-Schalal (Hawelka)
 
Gmundner-Kaffeehafal

Der echte Österreicher trinkt am Sonntag bei der Tante Mitzi sein "Schalal" natürlich aus Augarten-Porzellan, oda wenn er im Herzen ein Altösterreicher ist auch Herend. Bei denen is a de Schalenform guad sichtbar. Da is es kloa, dass des koane Hafal san. Im Kaffeehaus, wo a Bsoffene san und schlacksige Kellner, nehmans billigare, schlichtare Schalal. De miassn a tausnd Måi Wåschn mim Gschiaspüla aushåidn. Der alpenländische Westösterreich trinkt hingegen aus Gmundner Kermanik. Då schaun die Tassn schã mea wia Hafal aus, ned wia Schalal. Woascheinli ned umasunst, de Gmundna woan håid do a weng bodenständiger und ned gãnz so feine Leid wia de aus da Weanstådt. Deswéng hoasts a Keramik und ned Porzellan.

Wia's mim Kaffeetringa in Bayern ausschaut, woas I ned. Doatn woa I nua in Wiatshaisa und Biazötn, nia in am Kaffeehaus. --El bes (dischkrian) 22:34, 2. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

Wüst damid sång, dass ma "Schalal" sågt, åwa eigntli "Häfal" moant, oda wie tadst du des iatst in da Voadaseitn, um de's jå geht, schreim? → «« Man77 »» 19:38, 3. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
In Bayern sagt man Haferl zu einer größeren Tasse, die deutlich höher wie breit sind. Schale, ist dagegen etwas flaches. Selbiges gilt auch für Schalerl, wobei Schalerl selten auf einer Getränkekarte ... zu lesen ist. In Westösterreich gibt es noch den Begriff Becher also z.B. Kaffeebecher. --Roland (dischkrian) 20:08, 3. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
Ich hab's halt so gemeint, dass man in Westösterreich sich sprachlich an Wien orientiert, aber von der Wortbedeutung her was anderes verwendet. El bes' Beitrag ist zwar wirklich interessant, aber irgendwie geht mir die Pointe ab, deswegen hab ich nachgefragt :) Nachdem ich ohnehin wenn dann Espresso oder Mokka trinke, kenn ich Gmundner und Augarten-Keramik/Porzellan aber nur vom Hörensagen :)
Becher? Klingt für mich nach Plastik. → «« Man77 »» 20:13, 3. Jun. 2012 (CEST)Beantworten
;) Das mit dem Becher in Westösterreich steht unter dem Begriff "Häferl" im Buch "Das österreichische Deutsch". --Roland (dischkrian) 20:45, 3. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

Danke für Eure Antworten. Ich wollte ein paar Dinge, die den Belegen und meines Wissens nach net passen korrigieren. Meine Korrektur mit der Bitte, das Ganze im Wienerischen Dialekt anzupassen, wurde verworfen, da es ein wienerischer Artikel bleiben soll. Was hälts Ihr davon? Was hälts Ihr inhaltlich davon? Die Frage gilt ist insbesondere an den El bes gerichtet (Man hat jetzt genug um die Ohren). --Roland (dischkrian) 20:00, 3. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

Wäu i do grod zuföllig vuabei kumman bin: (In Wean) haassat des Trumm net "Nochthäfn" sondan des is entweda a "Nochtscherm" oda (öta) an "Potschamber" --RobTorgel (dischkrian) 17:02, 28. Nov. 2014 (CET)

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