Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.

Elise Zöllner, vaheiratete Szathmáry, (* 1810 in Pest; † 1862 in Lemberg) woa'r a östarreichische Sängarin und Schauspülarin, b'sundas im Alt-Wiener Volkstheater. Se woa'r a Zeitgenossin vom Ferdinand Raimund und vom Johann Nestroy, in denan eahnare Stückln 's oft mitg'spüit håt.

De Famülie Zöllner

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De Elise Zöllner staummt aus ana oid'n und groß'n Schauspülafamülie. Da Großvoda woa da Schauspüla Friedrich Zöllner, da Voda, eb'nfois Schauspüla, woa da Philipp Zöllner (* 7. Septemba 1785 in Pest, † nåch 1852 in Wean).

Da Friedrich Zöllner håt des Theata in Preßburg g'füaht und is späda in Pest auftret'n, wo'r a nåch 45 Bühnenjoahr g'stuab'n is. Sei Sohn Philipp, da Voda von da Elise, håt scho 1801 mit 16 Jahrln klanare Roi'n im Theata von Neusatz (heut Novi Sad in Serbien) g'spüit. Üwa ungarische klane Stådttheata is a'r auns Theater an der Wien kumma, aus famüleäre Grind' owa do in Pest blieb'n und håt daunn de Direkteaun vom Theata in Maria Theresiopel (heut Subotica in Serbien) üwanumma. Mit ana Waundatrupp'n is a in gaunz Ungarn umadumg'foah'n und schließlich Direkta in Kaschau (heut Košice in da Slowakei) wua'n. 1810 woa'r a Owareschisseua im Pesta Theata, wås bis 1824 dauat håt. Bis 1852 is a no in Preßburg ois Schauspüla und Reschisseua g'wes'n, daunn woa damit Schluss und bis zu sein' Tod ('s Datum is unbekaunnt) håt a in Wean g'lebt. Da Philipp woa da Voda von ana groß'n Famülie, de bis auf a anziche Ausnauhm' – a Sohn woa Dokta von da Medezin – olle mitanaunda in gleich'n Beruf ois wia da Großvoda und da Voda g'håbt hau'm.

De Elise is 1810 ois sei zweit's Kind in Pest auf d'Wöit kumma, de Schwestan woa'n de Sängarinna und Schauspülainna Katharina, Marie, Christine, Josephine und de jüngste Schwesta, de Soubrett'n Emma, sowia de eb'nfois ois Schauspüla tätich'n Brüada Ferdinand und Friedrich; da Naumen von dem Bruada, dea wo Medezina woa'r, is net üwaliefat.

Weu daumois auf de Theatazed'ln ållweu nua da Famüliennauman mit dera Augåb' Frl. oder Dlle. (Dem.)[1] g'staund'n is, kaunn heutzutågs bei de Roi'naugåb'n hie und då a Irrtum zwisch'n de zwaa Schwestan Elise und Emma net imma ausg'schloss'n wea'n – meglichaweis, waunn aa recht unwoahscheinli, sogoa mit ane von de aundan Schwestan.

Leb'n und Theatakarrier' von da Elise

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1823 wiad de Elise Zöllner in an Theata-Nåchschlågweak scho ois Kindadoastöllarin aug'fiaht.[2] Aum 4. Dezemba 1829 håt's de Aloe bei da Premier' von Raimund sein Stückl Die unheilbringende Zauberkrone im Theater in der Leopoldstadt g'spüit und nåch'n Tod von da Therese Krones (28. Dezemba 1830) duat'n dera iahre Roi'n üwanumma. De Weana Zeitschrift Der Sammler nennt de Elise 1831 amoi im Zusaummanhaung mit ihra Schwesta Marie, de wo füa de kraunke Elise eig'sprungan is:

„[…] unsere talentreiche Elise Zöllner, die jetzt eine Unpäßlichkeit von der Bühne entfernt hält […]“[3]

Von 1831 bis 1832 håt's sie z'saumman mit aniche Famülienmitgliada im Theata von Ofen (heut Buda, da westliche Teu von Budapest) g'spüit[4] und 1837 gemeinsaum mit'n Vodan in Baden bei Wean ois Schauspülarin auf de vareint'n Bühnan von Preßburg und Baden.[5] Vom 1. Novemba 1839 bis zum 31. Oktoba 1840 is's ois Gåst unter da Regie vom Voda Philipp im königlich-städtisch'n Theata von Pest auftret'n.[6]

Untan Direkta Carl Carl håt de Elise Zöllner neb'n an Johann Nestroy, in Wenzel Scholz, in Alois Grois, in Karl Treumann, da Eleonore Condorussi und da Marie Weiler im Theater an der Wien g'spüit, unta aundan in Josef Alois Gleich seina Poss'n Schneider, Schlosser und Tischler de Marie Engelmann. De Theatapresse håt's häuftich für iah guat's G'spü g'lobt, zum Beispü in Rezenseaunan[7] bei ana Benefizvuastöllung aum 14. Oktoba 1834, wobei aa in Nestroy sei Einakta Der Tritschtratsch geb'n wua'm is:

„In den ‚todten Eheleuten‘ spielte Dem. Zöllner die todte Frau mit bekannter Routine, […] Das Finale, in dem Dem. Zöllner durch Gesang hervortritt, ist ein Tanzquodlibet […]“ (Der Wanderer, 16. Oktober 1834, Nr. 289)
„Dem. Zöllner wurde gleich bei ihrem Erscheinen mit reger Theilnahme empfangen, […]“ (Wiener Theaterzeitung von Adolf Bäuerle, gleicher Tag, S. 828)

Späta is's daunn launge Zeit im Skarbek-Theata[8] in Lemberg auftret'n, wo's in komische Roi'n recht beliabt g'wes'n is; in Lemberg is's schließlich aa g'stuab'n.

Roin in Stückln vom Nestroy (auszugsweis')

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Literatua

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  • Constantin von Wurzbach: Zöllner, Elise. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 60. Verlag L. C. Zamarski, Wean 1891, S. 232.
  • Constantin von Wurzbach: Zöllner, Philipp. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 60. Verlag L. C. Zamarski, Wean 1891, S. 231.
  • Die Schauspielerfamilie Zöllner in: Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich (ohg'ruaf'n aum 1. Juni 2014)
  • Jürgen Hein/Johann Hüttner u. a.: Johann Nestroy. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe (in mehreren Bänden). Jugend & Volk, Wien/München.
  1. Dem oder Dlle. woa de Ohküazung füa's französische Demoiselle (= Fräulein), de seinazeit übliche Bezeichnung von de unvaheirat'n Damen von an Ensemble; de verheirat'n Schauspülarinna san mit Mad. (Madame) betit'lt wua'n
  2. Johann Wenzel Lembert: Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde: Für das Jahr 1823. Tendler & Manstein, 1823, S. 349.
  3. Der Sammler: Ein Unterhaltungsblatt, Band 23. Strauß, 1831; S. 16.
  4. Gabriella-Nóra Tar: Deutschsprachiges Kindertheater in Ungarn, LIT Verlag Münster, 2012, ISBN 9-783-6431-1863-9; S. 85.
  5. Österreichischer Zuschauer, Ausgabe 3. Comptoir des Österreichischen Zuschauer, 1837; S. 879.
  6. Almanach für Freunde der Schauspielkunst, Band 5. 1840; S. 400.
  7. Friedrich Walla, in Jürgen Hein/Johann Hüttner u. a.: Johann Nestroy. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, Stücke 7/II. S. 155–157.
  8. da Grinda woa da Stanislaus Graf Skarbek