Robert der Teuxel
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Robert der Teuxel[3] is a parodierade Zauwaposs'n in zwaa Aufzüg' vom Johann Nestroy. Des Stückl is 1833 entstaund'n und aum 9. Oktoba in demsölb'n Joahr im Theater an der Wien uraufg'füaht wua'n.
Daten | |
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Titl: | Robert der Teuxel |
Goddung: | parodierende Zauberposse in zwei Aufzügen |
Originalsproch: | Deutsch |
Autor: | Johann Nestroy |
Literarische Voarlog: | Robert le diable von Giacomo Meyerbeer |
Musi: | Adolf Müller senior |
Eascheinungsjoar: | 1833 |
Uaauffiahrung: | 9. Oktober 1833 |
Oat vo da Uaauffiahrung: | Theater an der Wien in Wean |
Oat und Zeid vo da Handlung: | Die Handlung spielt in der Umgegend Wiens, und fällt in das moderne Zeitalter |
Personen | |
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Inhoit
WerkelnDa Robert trinkt und spült mit dera Schütz'ng'söllschåft im Gåsthof zua Teufelsmühl. Ea vasuacht sei Glick bei de Koat'n und im Kegelscheib'n (Kegelg'spül), owa da höllische Bertram, dea wås eahm ins Unglick stiaz'n wüll, draht ollas imma so, dass da Robert valiat. Da Robert is da Bräutegam von da Isabella, owa da ihriche Voda, Herr von Goldfisch, wüll nix meahr davau wiss'n, bis se da Robert bessat håt und solid wua'n is. Dea is desweg'n gaunz deschparat:
- Übrigens, was soll ich mich denn so hofmeistern lassen von ihm? Wer ist denn dieser Goldfisch? Ich wollt ihm's schon zeigen, wenn ich nur so viel Geld hätt, als er. (II. Act, 9te Scene)[4]
Zwoa hoit de Isabella no imma zum Robert, owa da Bertram vafüaht eahm, sei Glick mit da goidanan Zauwa-Pipp'n von Gumpoldskirchen zum vasuach'n. Ea kaunn de Pipp'n wiakli dawisch'n und zum „Lohn“ wüll eahm da Bertram mit in de Höll' ziag'n, wås owa da Reimboderl und de Liserl g'råd no vahindan kennan. Da Robert bereut sei liadalich*s Leb*n und kriagt dafüa de Isabella zua Frau.
In ana Neb'nhaundlung is da einfältiche Reimboderl zwoa um de Treue von seiner Liserl unhamlich besuagt, låsst se owa von olle aun da Nås'n umadumfüah'n. Des resolute Liserl gibt olladings sowoi in Robert ois aa in Bertram bei eahnare Aunband'lvasuach' in Weis'l.[5] Dea höllische Bertram is söwa gaunz aus'n Häus'l üwa seine G'fühl' zua Liserl:
- Es passt nicht für meinen Stand, ich hab eine unterirdische Anstellung und ich – ich erröthe, wenn ich es ausspreche – (Naiv und verschämt vortretend.) Ich bin verliebt. In die Liserl, auf Ehr. (II. Act, 6te Scene)[6]
Aa då blitzt da Bertram oh und muass se auf da gaunz'n Linie ois Valiara sehg'n – eahm eawoat' in da Untawölt a strenge Stråf' füa sein' Vasåga.
Weaksg'schicht'
WerkelnDa Johann Nestroy håt 1833 a Parodie auf des romantische Drama Robert der Teufel vom Ernst Raupach g'schrieb'n. Weu owa im gleich'n Joahr no vua da Auffüahrung von sein' Stückl da Giacomo Meyerbeer mit seina Opa Robert le diable in Wean an groß'n Eafoig g'håbt håt, woitat se da Direkta Carl Carl duat'n aunhänga. Ea håt in Nestroy drum bitt', dass dea z'eascht de Opa unta'm Tit'l Robert der Teuxel parodia'n soi. De uasprüngli unta'm gleich'n Nauman vuag'sechane Raupach-Parodie is drum no lieg'n blieb'n und eascht 1834 unta'm neich'n Tit'l Der Zauberer Sulphurelectrimagneticophosphoratus aufg'füaht wua'n.
In Meyerbeer sei Opa woa de Sensateaun von da Parisa Saison 1832. In Wean is's z'eascht aum 20. Juni 1833 im Theater in der Josefstadt und aum 8. Oktoba von dem Joahr im Theater am Kärntnertor aufg'füaht wua'n. Olle zwaa Auffüahrunga håb'n trotz da Schwäch'n von da ziemli vawurranan Haundlung an sensateonöll'n Eafoig g'håbt.
In Meyerbeer sei Opa is scho vua'm Nestroy seina Beoawatung im Summa 1833 peasifliat wua'n, und zwoa duach Robert der Wauwau von Johann Schickh mit dera Musi vom Andreas Scutta im Leopoldstädter Theater, a recht a schwåch's Stückl, des wås deshoib aa kan' b'sundan Eafoig g'håbt, owa trotzdem immahin 14 Auffüahrunga dalebt håt. Da Direkta Carl woitat drum recht g'schwind a zugkräftich's Geg'nstückl auf sei' Bühne bringa. Obwoi Robert le diable bei dene Weana Musikliabhåwa ois unhamlich guat g'lungane Komposition goit'n håt, woa des Libretto von dene zwaa Herr'n Germain de la Vigne und Eugène Scribe bescht'nfois a pathetisch-sentimentäule Dutz'ndg'schicht'. Da Nestroy håt aa recht g'schwind den schwåch'n Text und de effekthascharische Inszenierung duachschaut und glei g'sehg'n dass des ollas wia g'schåff'n füa a boshåftiche Parodie is.[7]
Ea håt de Haundlung in de büagaliche Szenerie valegt, de Haupthöld'n wea'n liedaliche Lump'n, de Ritta a Schütz'ng'söllschåft, Isabella a reiche Gutsbesitzastochta, des düstare Würfelg'spül a Gåsthaus-Keg'lpartie. Da Bertram is Commissionair eines bösen Zauberers (de Zensur håt a jede Eawähnung vom Teif'l vabot'n), de buhlarisch'n Nonnan san Köllnarinna, aug'fiaht ana de Gäst' betriagat'n Owaköllnarin Lenerl wua'n. Des Heerlåga in Sizilien wiad zum Wiatshaus zua Teufelsmühl (in Siebenhirten im heitich'n 23. Weana Beziak) und zua Spinnerin aum Kreuz[8] (im heutich'n Favoritn), des Gråbmoi von da Rosalie in dene Klosterruinan zu an Gumpoldskirchna Weinkölla.[9]
Aniche Textpassag'n von seina eiganan nia aufg'füaht'n Zauwaposs'n „Genius, Schuster und Marqueur“ von 1832, b'sundas de Gåsthausszenan, håt da Nestroy füa des Werkl doda vawend't. De Musi mit ana Ouvertüre und 32 Musistückl'n woa so aufwendich zum komponia'n, dass da Adolf Müller auf'm letzt'n Blattl von seina Partitur vameakt håt: „Fine Deo gratias“ (Fertig Gott sei Dank).[10]
Bei da Urauffüahrung håt da Nestroy in Bertram, da Direkta Carl in Robert, da Wenzel Scholz in Reimboderl, åbwechselnd da Friedrich Hopp und da Ignaz Stahl in Nagelberger, de Elise Zöllner de Bäuerin Liserl und in Nestroy sei Lebensgefährtin Marie Weiler de Isabella g'spült.
Zeidungskritik
WerkelnDe Publekumsreakteaun und de Kritik woa'n – b'sundas aufaungs – eha g'mischt, späta haum se positivare Eischätzunga duachg'setzt. Dea in Nestroy imma åblehnend geg'nübastehate Theatakritika Franz Wiest håt a echt bös0atiche Rezension im Sammler g'schrieb'n, in dea ea „Robert der Wauwau“ ois des weitaus bessare Stückl bezeichnet håt.[11] Sogoa da Gustav Pabst, da Redakteur vom Sammler, håt des so foisch g'fund'n, dass ea kuaz drauf a Geg'ndoastöllung im eiganan Blattl vaeffentlicht håt:
- „Nestroys komische Muse entwickelte abermals einen Reichtum origineller Ideen, einen Schatz von Humor und Laune, der sich hauptsächlich in den Gesangstücken kundtat […] Carl (Robert), Scholz (Reimboderl) und Nestroy (Bertram) erhielten die Lachmuskeln in einer immerwährenden Bewegung. Nestroy war besonders originell. Die Dlles.[12] Zöllner und Weiler erhielten viel Beifall.“[13]
De Nestroy meist'ns wohlwollende Wiener Theaterzeitung vom Adolf Bäuerle håt aum 12. Oktoba g'schrieb'n:
- „Das Geschäft, über Bühnenereignisse zu referieren, ist weder angenehm noch dankbar; erscheint nämlich eine Novität, von welcher Direktor und Publikum große Erwartungen hegen, so gerät der unglückliche Referent nicht selten mit einer der Parteien oder mit sich selbst in Kollision. […] das Publikum dagegen verlangt vom Kritiker Wahrheit und hat das Recht, sie zu fordern, weil der Kritiker nur durch seine Unterstützung und um seinetwillen besteht.“
De recht ausfüahliche Rezeption is se unsicha in da Beurteulung, in Nestroy sei Witz wiad g'lobt, owa ois doc z'dünn füa den Stoff g'fund'n. De Dekorateaun wiad g'lobt, de Musi net füa guat g'fund'n, da Scholz füa sei G'spül hervuag'hob'n, dena aundan Akteura'n Bemühen attestiat.[14]
Spätare Fåchkritik
WerkelnDa Otto Rommel reiht des Werk in da Kategorie von dene Parodien ei', „die sich des Zauberapparates bedienen“ (Zitat). Dazu zählte er auch Der Zauberer Sulphurelectrimagneticophosphoratus, Der gefühlvolle Kerckermeister, Zampa der Tagdieb und Nagerl und Handschuh.[15].
Nåch Brukner/Rommel håt si's dabei um an – aa von de Weana Zeidungan aug'hazt'n – Konkurrenzkåmpf zwisch'n dem Theater an der Wien und dem Theater in der Leopoldstadt g'haund'lt, wobei da Direkta Carl duach a b'sundas prunkvolle Ausståttung de Nås'n vuan g'håbt hättat. Trotzdem warat aum Beginn de Reakteaun vom Publekum g'mischt g'wes'n, wås aa mit'm duach Carls Reklam' und dem vuaherich'n Eafoig von Lumpacivagabundus z'hoch'n Eawoatungan z'saummg'hängt håb'n kunntat. Nåch dene Aunlaufproblem' sei des Stückl daunn so laung a Eafoig blieb'n, solaung da Nestroy in Bertram g'spült håt.[16]
Literatua
Werkeln- Helmut Ahrens: Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht. Johann Nestroy, sein Leben. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7973-0389-0.
- Fritz Brukner/Otto Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, dritter Band, Verlag von Anton Schroll & Co., Wien 1925; S. 263–328, 494–536.
- Friedrich Walla (Hrsg.): Johann Nestroy; Stücke 6. In: Jürgen Hein/Johann Hüttner: Johann Nestroy, Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Jugend und Volk, Wien/München 1985, ISBN 3-7141-6965-2; S. 75–148, 247−360.
Beleg
Werkeln- ↑ Commissionair = ein mit Besorgung eines Geschäftes Beauftragter (Pierer's Universal-Lexikon)
- ↑ Brühl = schau bei Hinterbrühl
- ↑ Teuxel = Verballhornung, Hüllwort füa Teufel; schau bei Euphemismus
- ↑ Friedrich Walla (Hrsg.): Johann Nestroy; Stücke 6. S. 106.
- ↑ in Weis'l geb'n = wem zag'n, dass ma nix von eahm wiss'n wüll
- ↑ Friedrich Walla (Hrsg.): Johann Nestroy; Stücke 6. S. 102.
- ↑ Helmut Ahrens: Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht. S. 135–137.
- ↑ bei da Spinnerin aum Kreuz håb'n bis 1806 de öffentlich'n Hinrichtunga ståttg'fund'n; schau nåch bei Hinrichtungsstätt'n aum Wienerberg
- ↑ eigenhändiche Niedaschrift vom Nestroy in da Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, I.N. 33.324
- ↑ Partitur in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Blatt 158r
- ↑ Der Sammler vom 31. October 1833; S. 523/24. (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)
- ↑ Dlle., Mehrzahl Dlles. is de Åbküazung füa Demoiselle(s) (= Fräulein), de seinazeit übliche Bezeichnung von dene unverheirat'n Damen in an Ensemble; de vaheirat'n Schauspülainna san mit Mad. (Madame) betit'lt wua'n
- ↑ Friedrich Walla (Hrsg.): Johann Nestroy; Stücke 6. S. 293.
- ↑ Brukner/Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. S. 521–524.
- ↑ Otto Rommel: Nestroys Werke, Auswahl in zwei Teilen, Goldene Klassiker-Bibliothek, Deutsches Verlagshaus Bong & Co., Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart 1908, S. XXVI, XXX.
- ↑ Brukner/Rommel: Johann Nestroy, Sämtliche Werke. S. 520–521.
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