Muspilli
Der Artikl is im Dialekt Hausrukfiatlarisch gschriem worn. |
Des Muspilli Manuskript is a oid-boarisches Gedicht ausn frian Mitloita und wiad ziaka auf s Joa 870 datiad. Es is oans fu de zwoa oanzign eahoidanen epischn Gedicht aus deara Zeid, des zwoat is des Hildebrandsliadl, wos a auf oid-boarisch, mid am oid-segsischn Aufaung gschrim is. S Muspilli-Gedicht is ned neta a wichdigs Foaschungsobjekt fia n Uaschbrung fu da boarischn Schbroch, sondan a a intresanta Einblick in de domolige Zeid und a waidara Bewais, wos fian Schdönweat des Boarische am Aufaung fu da oidhochdeitschn Schbroch ghobt hod. Muspilli hoast s desweng, wai des Woat drin fia kimt und ma bis heit ned genau woas, wos des hoassn soid.
S Muspilli Gedicht
WerkelnS Muspilli Gedicht is zu ana Zeid entschdaundn wia de Bajuwarn schaun laung Kristn woan und a da Text is a müsdische, finsdare, owa gauns kristliche Gschicht iwa des, wos mid da Sö fu am Mensch noch Dod gschiacht. D Heascha fum Hümi und da Hö schdreidn um de Sö fu dem gschoabanen Mensch und da Siga soid s griagn. Danoch ged s waida mid da Gsicht fum Borfet Elias ausn oidn Desdament und seim Kaumpf mim Antigrist, dea nochn Text noch, genau foam Jingstn Gricht bassian wiad. De zwoa kempfn ois Schdöfadreta fia n Heagod und n Daifi um s Schiksoi fu da Wöd. Da Antigrisd wiad in Kaumpf falian, owa da Elias wiad schwa falezt und soai Bluad dropft auf d Eadn owa uns zent ois au und ois fabrent und s "Muspilli" faungt au. Da Rest fum Gedicht haundlt fu da Aufeaschdeung (resurrectio) und im Jingstn Gricht söwa.
D Schbroch fum Muspilli-Gedicht is hauptsechlich oids Boarisch, owa mid kloane sidreinfrenkische ('südrheinfränkisch) Âischbrengsl. Wea des gschrim hod und wo s genau gschrim woan is, woas ma ned.
S Woat Muspilli
WerkelnS Woat Muspilli kau bis heit ned sicha iwasezt wean. Aus n Zusaumenhaung owa, famutet ma, dass so wos wia Wöduntagaung, d Wüde Jogd oda d Apokalipsn hoassn muas. Maunche Foascha haum s a mim skandinawischn "Ragnarök" in Fabindung brocht, da geamanischn Götademarung. Des woat is im Oidhochdaischn a hapax legomenon (ἅπαξ λεγόμενον a Woat, wos neta oa Moi gsogt woan is). Sunst kimt s blos im oid-segsischn Heliand und in da oid-noadischn Edda fia.
Es kaun duachaus soai, das so a oids geamanisches Woat in dem eigentli kristlichn Text fawent woan is, damid de boarischn Leit fu domois, a faschdengan wia eanst de Apokalipsn-Gsicht in da Büwi gmoand is. Des is owa da oanzige Hinwais auf a geamanisch-heitnische Fabindung in dem Text. Iagendwöche geamanische Göta wean ned eawend und jede Intapretazion in de Richdung, is unhisdoarisch.
Gschicht fum Manuskript
WerkelnS Oaginal-Gedicht mim foischdending Text is uns ned bis heit iwalifat. Es gibt owa a umfaungreichs Fragment des umara ausn Joa 870 schdaumt. S Muspilli-Gedicht is doat am Raund und auf de lan Seitn fu am Codex aini gschrim woan, fu dem gsogt wiad, das a fian Ludwig in Deitsch gschrim woan is. Da Aufaung und s End fum Gedicht fön owa.
Des Fragment ligt heit in da Boarischn Schdodsbibliodek unta da Numa cim. 14098. Es is im Joa 1817 im Archif wida entdekt woan und 1832 fum Johann Andreas Schmeller (1785-1852) publiziad woan, am boarischn Dialektfoascha aus da Owapfoiz, dea unta aundam a a Boarischs Weatabuach aussa brocht hod un de Gschicht fum Boarischn seid n Mitloita fafoigt hod und ois Begründa fu da Dialektologi in Deitschlaund güt.
Oaginaldext
WerkelnFeas 44-54:
- der antichristo stet pi demo altfiant,
- stet pi demo Satanase, der inan uarsenkan scal:
- pidiu scal er in deru uuicsteti uunt piuallan
- enti in demo sinde sigalos uuerdan.
- doh uuanit des uilo ... gotmanno,
- daz Elias in demo uuige aruuartit uuerde.
- so daz Eliases pluot in erda kitriufit,
- so inprinnant die perga, poum ni kistentit
- enihc in erdu, aha artruknent,
- muor varsuuilhit sih, suilizot lougiu der himil,
- mano uallit, prinnit mittilagart,
Iwasezung auf heitigs Boarisch:
- "Da Antigrist schded baim Oidfaind (Erzfeind),
- schded baim Satan, dea eam fasenkn wiad:
- in deara Wikschdedn (Schlochtföd) wiad ea fawunt wean
- und auf de Wais siglos wean
- doch woanan iwa des fü Gotesmauna
- das Elias in dem Kaumpf falezt wean wiad,
- so da in Elias sei Bluaid auf d Eadn hiidröpfit
- So entbrenan de Beag, Bam wiad schdee
- koana auf da Ead, d Ach ('s Wossa) fadrikat
- s Moa faschlofit si, Schweln (Flaumen) lodan (fabrenan) de Hümi
- da Mond foid, s Mitlloga (da Eadkreais) brent."
- ned wissnschoftliche Iwasezung, nach n "Köbler Gerhard, Althochdeutsches Wörterbuch" fum Artikelautorn.
Schau aa
WerkelnBeleg
Werkeln- en.Wikipedia: Muspilli (19.10.2007)
- deutschesprache.ru Das Muspilli
- Maren Winter - Literatur aus dem frühen Mittelalter - Muspilli
- Wikisource Muspilli - Gedicht auf Althochdeutsch (Bairisch)
- Bibliotheka Augustana - Muspilli im Oagnialdext
- Oaginaldext auf da Seitn fu da Uni Bochum
- Köbler Gerhard, Althochdeutsches Wörterbuch, Uni Inschbrukch