Bajuwarn
Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch (Hojadauerisch) gschriem worn. |
Bajuwarn oda Baiuwarn (Leid aus Behmen, da urspringle Nam vo de Baiern) san a germanischer Stamm, der wo im heitign Bayern (in Oidbayern), Estareich und Sidtiroi siedlt. Ma vamuadt, dass si de Bajuwarn uma Ende vom 5. und Ofang vom 6. Joahundat aus de Markomannen entwicklt ham, de wo ausm heitign Bähmen noch Estareich und Bayern ausgwandat san und sie zum Toal mit da kelto-romanischn Restbevejkarung vamischt hom. Im Middloida worn de Bajuwarn dann oana vo de vier Groaßstämm im Heilign Remischn Reich und worn bis 1156 undan Herzogdum Baiern goant. 1156 is dann untam Friedrich I. Barbarossa Osterrichi vo Baiern trennt woan und zum Herzogdum eahom woan, wos de Geburtsstund vo Estareich wor.
Etymologie
WerkelnDer Nam vo de Bajuwaren (Latein: Baioarii oda Bavarii) setzt sie aus zwoa Weata zam, nämle aus Baio und war wos iwasetzt Leit aus Bähmen hoasst. As easchtgliad Baio geht af den kejtischn Stamm Boier zrug, wejche im heitigen Bähmen gsiedlt ham, woher a der Nam fia Bähmen stammt. Des Zwoatgliad war/wer is des germanische und oiddeitsche Wort fia Mann, wos ma heitzedog in de Weata Werwoif und Wergejd no findn duad.
Heakunft
Werkeln→ Hauptartike: Bairische Ethnogenese
Sproch
Werkeln→ Hauptartike: Boarische Sproch
Boarisch gheat zam mitm Alemannischn und am Ostfränkischen zum Obadeitschn. Des bekanntaste Merkmoi vom Obadeitschn is de voiständige Durchfiarung vo da zwoatn Lautvaschiabung.
Entstandn is as Boarische wia aa as Alemannische ausm Elbgermanischn, so is es aa ned vawundale, dass oidboarische Schriftn nua schwar vo oidalemannische z untascheidn san. Ma find jedo a gotische Einfliss, im Gegnsatz zua de andan oiddeitschn Mundartn, wia de Wochadog Iada (Dog vom Arios) und Pfinzda (da fimfte Dog), aba aa Duit und Maut.
deitsch | oidboarisch | oiddeitsch |
---|---|---|
Demut | deomuati | odmuoti |
barmherzig | oarmherzi | miltherzi |
Geist | adum | geist |
heilig | wih | heilag |
Gschicht
WerkelnBajuwarische Voagschicht
WerkelnIm 4. Joahundat vorm Christus wandat a Toal vo de zwischen Rhein, Main und Donau behoamatn Boia, woascheinle duach Druck vo de benachtboatn Germanen, ins heitige Bähmen aus und wean do sesshoft. Mit da Zeit ham sie dann de Boia noch Pannonien, Noricum und Gallien ausbroadt.
15 vor Christus wead des nerdliche Land zwischen Oipn und Donau vom Remischn Reich unda de Feidherrn Drusus und Tiberius eaowat und in de zwoa Provizn Raetia und Noricum eiteilt.
Religion
WerkelnWia olle Germanen warn aa de Bajuwarn urspringle Heidn, sicha is jedo ned, wejchane germannischn Getta se vaeaht ham und ob sie dea Gettawejd vo de Langobardn, de Gotn oda de da Alemannen teilt hom. Ma woaß, dass sie iare Getta an Haine vaeaht und befrogt ham, sowia de Nadua im ganzen (Bam, Fliss, Eadn usw.). Duach Eafoaschung vo friane Reihngräwa vo hohe Persenlekeitn (Adlige, hohe Kriaga …), de mit eanane Ressa begrom woan han, lasst si de Schlussfoigarung ziang, dass ma berittn noch Walhalla reitn wejd, oiso ins Jenseits.
D easchtn christlichn Bajuwarn woan zimli sicha Ohänga fum Arianismus, ana frian christlichn Obspoitung vom Kristndum, de afn Bischof Arius vo Alexandria zruk ged. Arianische Kristn woan in deara Zeid a fost ole aundan geamanischn Voiksgrupn oda Barbarn, wia de Rema gsogt hom, wia de Gotn, de Langobardn und am Aunfaung a de Fraunkn. A schbrochlichs Relikt aus da arianisch-kristlichn Zeid han im Boarischn de aiganen Bezaichnungen fia de Wochadog, wo da Earidog und da Pfingsda woaschainli auf a grichisch-gotische Missioniarung zruk ged und aundas wia im Hochdeitschn nix mid geamanische Gotheitn z'doa hod. (Schau aa: D'boarische Woocha)
Eascht nochdem d'Frankn im 6tn Joahundat zan katholischn Glaam gwegslt han und oiwai mea Ainflus auf de Bajuwarn griagt haum, hod si a doat d'katholische Variantn fum Krisdndum ausbroat. Dabai woan foa oim a schotische und irische Mönch recht wichdig, wia zan Baischbü da Columban fu Luxeuil, da heilige Bonifaz oda da heilige Virgil fu Soizbuag, de d'Bajuwarn katholisch gmocht haum. Nem de irischn Mönch woan dabai owa a frenkische Geistliche dabei, de heit nu in da boarischn und estareichischn Gegend recht bekaunt san, so wia da heilige Rupert fu Soizbuag oda da heilige Emmeram fu Rengschbuag.
Mea iwa de religiesn Vahejtnis vo de Bajuwarn eafoa ma eascht duach schriftliche Beleg, vo denan owa neta soichane iwalifat han, de scho in da Zeit vum fränkischn Eiflus gschriem woan han, wia zan Baischbui s Wessobrunna Gebet und s Muspilli-Gedicht, d Kassla Konveasazionen oda de vo da Wissnschoft toalweis nu goa ned gscheid beoawatn Mondsea Fragment. In deara Zeid woan woaschainli de meahran Leit scho komplett christianisiat und katholisch. So schreibt da Bischof Arbeo fu Fraising in da Vita Corbiniani, dass as Land scho einigamaßn bekeat woan war ban Eitreffa vom Korbinian. Aus de oidboarischn Quejn is auf jedn Foi schriftlichn iwahaupt nix iwa iagend an Rest fu ana geamanischn oda keltischn Religion iwalifat. Es mog owa sei, dass si manche Sochan im Brauchdum ghoidn hod.
Im Hochmiddloida worn dann fost olle Bajuwarn katholisch bis auf aa boh Leid, de anders glaibet warn (jiddisch, konfessionslos, ab 16. Joahundat Protestantn im närdlichen Bereich sowia a boh Heidn). Heitzedog erkennt ma deitle, dass dea Otoal vo Katholikn und Protestantn gringa wead und imma mehr Konfessionslose oda andane Konfession zuanehman.
Bajuwarische Herrscha
WerkelnAgilolfinga
WerkelnDe Agilolfinga warn de easchtn Herzeg vo de Bajuwarn und hom vom 6. Joarhundat bis ins 8. Joarhundat as Herzogdum regierd. Se ham intensive Beziahunga zua de Langobardn und de Merowinga ghabt. De Beziahung zu de Langobardn war bsondas eng, so hot a Nebnlinie vo de Agilolfina sogo de langobardische Krona inneghobt. Wichtige gschichtliche Earungaschaftn vo de Agilolfina warn:
- Kristaniesirung vom Land und Klosdagrindung
- Obweah vo de Awarn und de Slawn
- Nidaschrieft vom bajuwarischn Gsetzbiache, da Lex Baiovariorum
- De Siedlungpolitik
Da letzde Herzog vo de Agilolfinga war da Tassilo III., ea wo a Enkel vom Karl Martell und somit aa a Vedda vom Karl den Groaßn. Ea is no im Lindsoida vo seim Onkl Pippin ois Herzog eigsetzt woan. Vaheirat war er mit da Liutpirc, da Dachta vom Desiderusm dem letztn Langobardnkine. Zu de Errungaschaftn vom Tassilo kean unda andarm de zoireichn Klosdaneigrindunga. 788 is da Tassilo vom Karl dem Groaßn oklogt woan, unda andam wegn Fahnenflucht (oidhochdeitsch: harisliz), wovo ma ausgäht, dass des ned stimmt, wei es nua in de Reichsannaln eawähnt wead. Stott an Todesurteil is ea in a Klosda vabannt woan.
Herzog | Regiarungszeit (uma) |
---|---|
Garibald I. | 548 - 595 |
Tassilo I. | 548 - 595 |
Garibald II. | 610 - 630 |
Fara | 630 - 640 |
Theodo I. | 640 - 680 |
Lantpert | 680 – ??? |
Theodo II. | . ??? – 716 |
Tassilo II. | 716 – 719 |
Theodo III. (Theodbert) | 719 – 725 |
Hugbert | 725 – 737 |
Odilo vo Baiern | 737 – 749 |
Tassilo III. | 749 - 788 |
Karolinga
WerkelnNochdem Karl da Groaße an Tassilo III. abgsetzt und in de Vabannung gschickt hot, iwanimmt ea as Herzogdum. Wei Baiern a wichtiges strategisches Gebiet war (in Baiern worn de wichtigstn Oipnpässe noch Italien und es war de Ostmark geng de Awaren), hot eas in seina Gesamtheit lassn. So wars aa in seim Interesse, Baiern ois wichtign Bestandteil in sei Reich einzugliedan. Ois ea sein ejdastn Suh Lothar ois Kine iwa Baiern eigsetzt hot, is damit klar woan, dass Baiern aa in Zukunft vo an Kine regiart wean soi. Ois aus dem Fränkischn Reich as West- und as Ostfränkische Reich enstandn is, is Baiern zum Keanland vom Ostfronknreich gwoan und hod bsondane Bedeitung griagt, zuamoi olle Kinen vom Ostfränkischn Reich zuagleich aa Kine vo Baiern warn. Wichtige Earungaschaftn vo de Karolinga warn:
- Obweah vo de Awaren
- Vagreaßerung vo Baiern duach Ostgebiet
- Buidung vo Baiern ois wichtigsdes Gebiet
Ois da Ludwig des Kind uneawartet mit 17 Joh stiabt, endet de Herrschaft vo de Karolinga iwa as Ostfränkische Reich und Baiern.
Herzog | Regiarungszeit |
---|---|
Karl da Groaße | 788–814 |
Lothar I. | 814–817 |
Ludwig da Fromme | 817–829 |
Ludwig da Deitsche | 829–865 |
Karlmann | 865–880 |
Ludwig III. | 880–882 |
Karl III. | 882–887 |
Arnulf vo Kärntn | 887–899 |
Ludwig IV | 899 - 907 |
Luitpoldinga
WerkelnOis da Ludwig das Kind ohne Nochkommen starm is, hots a koan Karolinga mehr gem, der des Erbe otretn hät kinna. Duach den Umstand und duach de Hilfe vom boarischn Adel is dann der Luitpoldinga Arnulf I. an de Macht kema. Des warad owa aa ned mäglich gwen, wenn ned scho sei Vadda, da Markgraf Luitpold vo Bayern, de Macht vo seim Gschlecht weit ausbaut häd. Noch ana Reorganisation vom Heer, zua dea ea Kirchgita eizogn hot, wejche ea dann seine Lehnsvasalle gem hot, hot ea 913 de Ungarn besiegt und in am Vatrog de Zuasicherung griagt, dass se in Baiern nimma eifoin. Noch längan Streit mitn Heinrich I. (HRR) hot da Arnulf I. de Owahoheit vom Heinich I. oeakonnt, im Gegnzuag hot ea am Arnulf I. sei eignständige Herrschaft oeakannt. Ois sei Suh dann Heazog woan is, hot da Otto da Groaße de Sondarechte nimma oeakannt, und ea is scho noch oam Joh abgsetzt woan. Sei Nachfoiga is am Arnulf I. sei Bruada, da Berthold, woan, dea jedoch fian Heazogstitl auf wichtige Rechte veazichtn miassn hot. Wichtige Earungaschaftn worn:
- Obweah vo de Ungarn und de domit vabundne Obsicherung, dass se Baiern in Zukunft nimma ogreiffa
- Außnpolitisches Untaweafn vo Bähmen duachn Arnulf I.
Nochdem da Berthold stoam is, is da Heazogstitl ned glei an an Heinrich III. vagem woan, sodan zuanächst an an Otto sein Bruadan, an Heinrich I.. Eascht 983 hot ma dann an Heinrich III. zum Heazog eanangt, 985 is ea dann wiada obgsetzt woan zuagunstn vom Heinrich II.. Aus Ausgleich hot ea as Heazugdum Kärntn griagd.
Herzog | Regiarungszeit |
---|---|
Arnulf I. | 907 - 937 |
Eberhard | 937 - 938 |
Berthold | 938 - 947 |
Heinrich III. | 983 - 985 |
Liudolfinga (Ottonen)
WerkelnHerzog | Regiarungszeit |
---|---|
Heinrich I. | 947 - 955 |
Heinrich II. | 955 - 976 und 985 - 995 |
Otto I. | 976 - 982 |
Heinrich IV. | 995 – 1004 und 1009 - 1017 |
Andane Herzogshaisa
WerkelnHerzog | Regiarungszeit |
---|---|
Luxemburga | |
Heinrich V. | 1004 - 1009 |
Heinrich VII. | 1042 - 1047 |
Ezzonen | |
Konrad I. vo Zütphen | 1049 - 1053 |
Northeimer | |
Otto II. | 1061 – 1070 |
Salier
WerkelnHerzog | Regiarungszeit |
---|---|
Konrad | 1026 - 1027 |
Heinrich VI. | 1027 - 1042 und 1047 - 1049 |
Heinrich VIII. | 1053 - 1054 und 1077 - 1095 |
Konrad II. | 1054 - 1055 |
Agnes | 1055 - 1061 |
Welfen
WerkelnHerzog | Regiarungszeit |
---|---|
Welf | 1070 - 1077 und 1096 - 1101 |
Welf II. | 1101 - 1120 |
Heinrich IX. | 1120 - 1126 |
Heinrich X. | 1126 - 1139 |
Babenberga
WerkelnHerzog | Regiarungszeit |
---|---|
Leopold | 1139 - 1141 |
Konrad III. | 1141 - 1143 |
Heinrich XI. | 1143 - 1156 |
Schau aa
WerkelnLiteratua
Werkeln- W. Störmer: Die Baiuwaren. C.H. Beck, Minga 2002. ISBN 3-406-47981-2
- A. Schmied & K. Weigand: Die Herrscher Bayerns. C.H. Beck, Minga 2001. ISBN 3-406-48230-9
- A. Schmied & K. Weigand: Bayern midden in Europa. C.H. Beck, Minga 2005. ISBN 3-406-54898-8
- L. Zehetner: Das bairische Dialektbuch. C.H. Beck, Minga 1985. ISBN 3-406-30562-8
- R Simek: Götter und Kulte der Germanen. C.H. Beck, Minga 2004. ISBN 3-406-50835-9
- E. Künzel: Die Germanen. Theiss, Stuttgart 2006. ISBN 3-8062-2026-3
- R. Schützeichel: Althochdeutsches Wörterbuch. Max Niemeyer, Tübingen 1995. ISBN 3-484-10636-0
Im Netz
Werkeln- Bajuwarenhof Kiram (BHK) (authentische Rekonstruktion vo am Hof-Ensemble ausm 6./7. Jh.
- Die Bajuwaren (Reenactmentprojekt zum bajuwarischn Lebm und zua Kuitua um 580)
- De Bajuwaren – Vo Severin bis Tassilo 488–788
- Frihe Bajuwaren in da Region Inglstod – Friedenhain-Gruppm
- Grab von Kemathen – ein früher Bajuware
- Bajuwarenhaus Regnschburg – 3D Animation
- Seitn iwa de Bajuwarn
- Huosi - Reenactment iwa de Bajuwarn im 6. und 7. Joarhundat