Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.

Da Favoritna Gewerbering, aa Schleierbarack'n g'hass'n, is a ringföamiche Gåss'n in an Betriabsgebiet im 10. Weana Beziak Favoritn. De Grenzen vo dem Areal wea'n vo da Grenzackerstråß'n, da Daumegåss'n, in Ricarda-Huch-Weg, in Hebbelplåtz (mit da Zufoaht Schleiergåss'n, de wo den Nauman gibt) und da Hentzigåss'n büit. De Gegend wiad Boschberg g'hass'n.

De Nordosteck'n vom Favoritna Gewerbering

G'schicht Werkeln

1819 håt da daumåliche Leita vo da Weana Uneveasetätssternwart'n, da Professa Joseph Johann vo Littrow (* 1781; † 1840), aum Westraund vo de späta'n Schleierbarack'n de Wienerberger Miren ois Messpunkt füa seine Inschtrument'n bau'n låss'n. Aum End vom 19. Joahrhundat san de Miren daunn wegkumma, weu ma's nimma braucht håt.

 
Hebbel-Schui (2017)

Im Kriagsjoar 1914 vom Eascht'n Wödkriag håt des Cisleithanische[1] Innanminesterium des Weana Kriagsspitoi №. 1 in Wean XVI (Penzing) und des Weana Kriagsspitoi №. 2 in Favoritn (im heitich'n SMZ/Franz-Josef-Spitoi in da Kundratstråß'n in da Näh vo da Spinnarin aum Kreiz) gründ't, olle zwaa mit Isoliastateaunan füa de aun da Ostfront vo da Cholera infeziat'n Soidåt'n. Z'wengan Plåtzmaung'l – weu imma meah vawundete und infeziate Soidåt'n nåch Wean kumma san[2] – is daunn boid in da Eazheazog-Franz-Ferdinand-Kasern (heit de Starhemberg-Kasern in da Troststråß'n) des k.u.k. Reservespitoi №. 19 aug'legt wua'n, und a Neb'nstöi vo dem Reservespitoi woa'r in da Hebbel-Schui.

Glei daneb'n, wo daumois a freie Fläch'n woa, san Barack'n füa de Invalid'nschui'n vom Reservespitoi №. 11 (Orthopädisches Spitoi Gassergåss'n in Wien V – Margareten) baut wua'n.[3] Aa nåch'n End vom Wödkriag im Joahr 1918 san duat'n weidahin Kriagsinvalide betreut und umg'schuit wua'n. Drei vo de Barack'n håt ma dafüa bis 1922 weidavawend't.

Åb 1922 san de drei Barack'n zu Wauhnungan füa Invalide umbaut, de aundan aun klane Betriebe vamietet g'wes'n.[4] De Wauhnbarack'n woa'n no bis ins 21. Joahrhundat in Vawendung. Von 1933 bis 1945 hau'm de Nazi des Areal füa'r eahna NSKOV (NS-Kriagsopfavasuagung) benutzt.

Wia 1945 aum End vom Zweit'n Wödkriag de Russ'n vom Süden heakumma san, håt's aa duat'n Kämpf' geb'n.

Duach'n Umbau vom Favoritna Gewerbering åb 1. Oktober 1984 zua'r ana Aufschliassungs-Stråß'n håt des Gebiet unta dem Nauman „Gewerbehof Schleierbaracken“ sei heitich's Aussehg'n kriagt.[5]

De Invalid'nschui vom k.u.k. Reservespital № 11 Werkeln

 
De Schleierbarack'n mit da Notkiach'n, um 1916
 
De Schleierbarack'n, um 1916

De Aufgåb'n vo de Invalid'nschui'n beschreibt de Denkschrift vom Ministapräsedent'n Gråf Stürgkh[6] vo 1915, nämli dass domid de Wiedaheastöllung vo da Oawatsfähichkeit vo Kriagsinvalide meglich g'måcht wea'n soittat. De dafüa notwendich'n Baut'n san ziemli genau beschrieb'n wua'n, dass nämli de Barack'n

„sehr rasch, mit möglichst geringen Kosten durchgeführt werden, es sollen also in der Regel nicht Steinbauten, sondern solide, hygienische Holzbauten (Baracken) errichtet werden. […] Es soll nicht bloß dem augenblicklichen Bedürfnisse abgeholfen werden, die geschaffenen Heilstätten sollen vielmehr auch für spätere Zeiten zur Verfügung stehen und der Zivilbevölkerung nutzbargemacht werden.“ (auszugsweises Zitat)[7]

Nåch dera Vuagåb san daunn de Barack'n in da Schleiergåss'n 17 entstaund'n, und zwoa 14 Schulungs- und 30 Untakunftsbarack'n. Foigende Berufsausbüdungan san aungebot'n wua'n:

Schuasta, Schneida, Såttla, Zimmamåla, Tapeziara, Photograph, Buachbinda, Schlossa, Schmied, Schea'nschleifa, Uahmåcha, Friseua, Zauhntechnika, Spengla, Installateua, Kuabflechta, Staametz, Briaftråga, Telegraphist, und no meahr. In de Wintamaunat', waunn de Freilaundausbüidung in de Laundwiatschåft'n in Mödling und Ebreichsdorf net mögli g'wes'n woa, is aa Laundwiatschåft und Gäatnarei untarricht't wua'n.

Aussadem san füa Soldåt'n aus de ländlich'n Gegend'n, de wo oft fåst kaa Schuiausbüdung g'håbt haum, Schuiåbschluss- und Språchkuas' g'måcht wua'n.

A Hoizkapö'n is füa de katholisch'n Zweck' baut wua'n, des genaue Datum vo da Eiweihung is net sicha, da Früahsumma 1916 is woahscheinli, wia'r auf zwaa Photographien zum sehg'n is. Nåch da Auflösung vo da Invalid'nschui is dea Hoizbau 1922 in de Quellenstråß'n vabråcht wua'n und woa daunn bis 1935 de Notkiach'n vo da Pfoa Königin des Friedens.[8]

De Schleierbarack'n von 1922 bis heit Werkeln

Laungsaum san Ausiadlungan vo klane Betriab' in de nimma g'nutzt'n Barack'n entstaund'n und daduach is des Areal stoak vaändat wua'n. In dera Zeit håt se da Nauman „Schleierbarack'n“ eibüagat. Von 1922 bis 1938 woa'n rund 40 Objekt in Vawendung. In da Schleiergåss'n håt's a Portierhaus mit ana Tabak-Trafik geb'n. Daumois bekaunnte Betriab woa'n da Kess'lbau Löblich & Co. (den's 2017 no imma gibt), de Kartonasch'n-Fiama Heinrich Boog & Co. mit 105 Mitoawata in drei Barack'n, de Of'nfiaman „Phönix“ und „Reich“ mit bis zu 100 Oawata in zwaa Barack'n, de Porzellanmanufaktua „Keramos“, Fauhnan-, Spüiwoa'n-, Huat- und Trikotascheazeugungan, Tischla, Såttla, Buachdrucka, des Gåsthaus „Auf der Alm“ mit an Lebensmit'lg'schäft, und aundare.[9]

In an Akt vo da Weana Magastratsåbteulung 37 (Baupolezei) vom 22. Septemba 1937 is a Beschweade vom Beziak z'weg'n da inzwischen desolat wuadanan Bausubstanz eahoit'n.[10] Es gawat nämli „schwerwiegende Mängel gewerbehygienischer und sanitärer Natur“. Des G'weabeinspektorat håt ana Textüdruckarei den Eibau vo ana bessan Lüftung und de Vawendung vo Schutzg'waund füa de Oawata vuag'schrieb'n, sunst'n wurat da Betriab g'schloss'n.[11]

Åb März 1938 san vo da NSKOV (schaug ob'n bei „G'schicht'“) vüle vo de Betriab aresiat wua'n – des haaßt, dass ma de jüdisch'n Besitza enteignet håt. Eascht nåch 1945 san's wiedarum z'ruckgeb'n wua'n, soweit's no meglich woa. Daunn håt se des Areal nåch an zeitgenössisch'n Kommentar laungsaum zu an „seltsamen Kunterbunt verfallener Baracken und intakter Betriebsbauten inmitten einer wildwuchernden Park-Landschaft“ entwick'lt. Es is sogoa drüwa g'redt wua'n, dass ollas ohg'riss'n wea'n soi, und då haum se 1979 de daumålich'n insgesaumt no 40 Betriab zua'r an Vabaund z'saummgschloss'n und da Republik Östarreich ois Grundeig'ntüma des Gebiat ohkauft.[5] A Fotodokumentateaun üwa de G'schicht' duach'n Johann Faber is 1982 im MUMOK (Museum moderner Kunst) im Weana Schweizergoat'n präsentiat und mit'n Preis vom Untarrichtsminesterium füa künstlarische Fotografie auszeichn't wua'n.[12]

Heuz'tågs san de meist'n Hoizbarack'n im jetzt so g'hassanan Gewerbehof Schleierbaracken duach modeane Baut'n easetzt. Aun da'r Eck'n Ricarda-Huch-Weg und Daumegåss'n is des Privatradio „KroneHit“ zum find'n, entlaung vo da Grenzackerstråß'n san Tankstöi'nn, an Autohaus und da Technischer Dienst vom ÖAMTC und in da Daumegåss'n is a Teu vom FH Campus Wien[13] untabråcht.

Literatua Werkeln

  • Denkschrift über die von der k.k. Regierung aus Anlaß des Krieges getroffenen Maßnahmen bis Ende Juni 1915. Mit einem Vorwort von Ministerpräsident Karl Stürgkh, Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1915.
  • Klemens Dorn: Favoriten – ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes, Wien 1928.
  • Johann Faber: Der Gewerbepark Favoriten. Wien aktuell, Heft VI, Dezember 1982.
  • Anton Lang: Die „Schleierbaracken“ – von den Invalidenschulen zum Gewerbepark. Favoritner Museumsblätter Nummer 25, Museumsverein im Beziaksmuseum Favoritn, Wien 2000.
  • Hans Spitzy: Unsere Kriegsinvaliden – Einrichtungen zur Heilung und Fürsorge, Bilder aus dem k.u.k. Reservespital XI, Wien. Verlag Seidel & Sohn, Wien 1915.
  • Christine Klusacek/Kurt Stimmer: Favoriten. Zwischen gestern und morgen, Mohl Verlag, Wien 2004, ISBN 3-901781-38-1; S 152, 154, 159–160.
  • Werner Schubert: Favoriten, Verlag Beziaksmuseum Favoritn, Wien 1992; S. 136.

Weblinks Werkeln

Beleg Werkeln

  1. Cisleithanien woa'n in da K.u.k.-Monarchie de deitschspråchig'n Lända und dazua Behmen, Mährn, Galizien, Slowenien und Dalmatien, Transleithanien woa'r Ungarn, Slowakei und Kroatien
  2. Denkschrift 1915, S. 285–286.
  3. Spitzy: Unsere Kriegsinvaliden, S. 21 ff.
  4. Dorn: Favoriten, S. 135.
  5. 5,0 5,1 Lang: Die „Schleierbaracken“, S. 45
  6. schaug bei Karl Stürgkh
  7. Lang: Die „Schleierbaracken“, S. 15.
  8. Lang: Die „Schleierbaracken“, S. 32–36 (mit Photographien der Kapelle in der Invalidenschule).
  9. Augåb'n nåch'n Adressbuch Lehmann (Memento des Originals [1] vom 20. Dezémber 2014 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ns-quellen.at von 1938
  10. Lang: Die „Schleierbaracken“, S. 38.
  11. Magistratisches Bezirksamt für den 10. Bezirk – Gewerbeinspektorat, MBA 10-3552/1924, vom 29. Februar 1924.
  12. Faber: Der Gewerbepark Favoriten, S. XV.
  13. Fh Campus Wien/Daumegasse. Archiviert vom Original [2] am 9. August 2017; abgerufen am 10. Juni 2017.

Koordinaten: 48° 9′ 52,5″ N, 16° 22′ 39,9″ O