Brenntar[1] oda Brennt's Muas, Schwoarzmuas, Häbresmuas, Habermus (dt. Schwarzer Brei) is a traditionejs Gricht vo Schwobm und vo da Schwäbisch Alb. Es is a Kooch aus Muasmej,[2] a griaßi gmoihns Voikoarnmej aus Haban oda Dinkl, heit aa Woaz, wo ma voam Moihn räschtn duad.[3] Es woar fiar longe Zeit a Oart schwäbisches bzw. boarisches Müasli.

Brenntar mid Vanillesoos

De Nam Brenntar, Brennt's Muas, Schwoarzmuas kunntn tipisch schwäbischa Sarkasmus sei. S Brenntar is braun, wanns richti gmocht is. Schwoarz weads bloos, wannsd net afbassd und s Muas vabrennt. S Habanmuasmej ko owa aa duach zlong Räschtn vom Droad in da Darr schwoarz wean.

S Brenntar bzw. s Muasmej is eng vawandt midm tibetischn Grundnohrungsmiddl Tsampa[4]. Tsampa ko ma heit ibaroi in Deitschland und dr Schweiz kafa, Muasmej it.[5]

Gschicht Werkeln

 
Muasmej

Scho d Hildegard vo Bingen hod Habermuas fir a gsunds Lebm empfoin.[6] Ihr Schwoarza Brei werd aus Dinkelschrot gmocht und is heit no als druckane Mischung – in Bioladl etc. – z kafa. D Hildegard hod agebli aa gmoant, dass Haber mehr mit Lebmsgeist (vgl. Habergoaß) z doa hod als mid em Droad Haban.[7]

Im Schwäbischn Weatabuach steht, dass anno 1540 d Beväikarung af da Schwäbisch Alb duachs Brenntar voam Vahungan grettet woarn is.[8] Johrhundatlang is s Brenntar s wichtigste Nahrungsmiddl vo da Landbeväikarung in da Region gwen. S Brenntar is schnej kochd. Vo d oafoche Zuatatn hods am Land gnua gebm und s Brenntar is recht noahrhoft. Desweng hoassts aa z Schwobm: „S Häbresmuas git starke Fuaß“. Dazue isch s Muasmej duachs Räschtn vom Droad recht long hoitbor, wo friaha a grossa Vordoal gwen is. Des hod zua Erfoigsgschicht vom Brenntar sicha wesentli beidrong.

In d leztn Johr is s Brenntar fost in Vagessnheit kema, aber im Trend vo da bewusstn Ernährungg wiedaentdeckt woarn – s Muasmej is aus Voikoarn gmacht. Da Schwoarze Brei und s Muasmej is vo da Slow Food Deutschland e. V. – ois „nahezu in Vergessenheit geratenes regionaltypisches Nahrungsmittel“ in d Arche vom Gschmock afgnomme woarn.[8]

Zuabereitung Werkeln

Im klassischn Brenntar is bloos Habermuasmej, Wossa, Soiz und Milli. S Muasmej werd ins kochad Soizwossa gstraat, und es werd so lang griahrt bis s Kooch dickli werd. Dazwischn kimmt imma wieda a Schuss Milli driba. Am End gibts epper no a bissl Budan oda Budanschmoiz draf.

Heit keman oft no Räschtzwiefal, kochde Eadepfe, griibna Kaas, Pfefa, Kimme und Lorbeer zum Muas dazua.[1] Es gibt aba aa siasse Variantn vom Habermuas.

Original schwäbisches Muasmej werd in da Mühle Luz z Minsinga derzeit wieda gmoihn und im Mijnlädle vakaft. Vatrieba werds aa iber a boor Vakafsstejn und vo Manufactum Brot & Butter.[8]

Zitat Werkeln

  • Johann Peter Hebel hod gsogt: Chömmet, Chinder, esset Habermus, wachset und trüeihet.[9]
  • Dr alemannische Pfarrer und Pflanzeheilkundler Johann Künzle (1857–1945) hod gschriebe: Habermus, die Nahrung unserer Väter! An Habermus gewöhnte Leute sind gesund wie Bulgaren, bei Humor wie der Geißbub, schlafen wie die Bären, aber sind nicht bärbeißig und stechig. Habermuskinder sind rotwangig, pausbäckig und schauen drein wie Gottes liebe Sonne im Heuet. Probier’s acht Tag, dann bist du’s gewöhnt und ziehst dein Habermus allen Kochgerichten vor.[9]

Schau aa Werkeln

Litradua Werkeln

  • Aegidius Kolb, Leonhard Lidel : D' schwäbisch' Kuche, 18. Auflage, 2017. ISBN 978-3928934022
  • Aufreiter / Baumgartner / Hauer / Mahringer-Eder / Obermayr: Dinkel, Einkorn, Amarant...: Korngesunde Köstlichkeiten, Leopold Stocker Verlag, 3. Auflage, 2007. ISBN 978-3-7020-1159-8

Im Netz Werkeln

Beleg Werkeln

  1. 1,0 1,1 Barbara Ehlert: Getreide – die Grundlage unserer Zivilisation. I: Die Allgäuerin, 2010/3, S. 32/33@1@2Vorlage:Toter Link/www.barbaraehlert.de (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) (PDF)
  2. Schwarzer Brei (Memento des Originals [1] vom 7. Septémber 2016 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog.zeit.de af blog.zeit.de (DIE ZEIT)
  3. Monika Löffler: Habermus gibt einen starken Fuß - die Geschichte vom Schwarzen Brei (Memento des Originals [2] vom 20. August 2017 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/buchhandlung-rabe.de af buchhandlung-rabe.de
  4. Tsampa Zubereitung um tsampa.ch
  5. "Aber wieso würdigen wir nicht das, was es hier gibt? Warum kauft alle Welt Polenta, Risotto-Reis, Couscous und sogar Kukuruz? Inka-Getreide und Körner von den alten Azteken, Hirse-Gries?" blog.zeit.de (Memento des Originals [3] vom 7. Septémber 2016 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog.zeit.de
  6. Peter Pukownik: L'approche thérapeutique au quotidien d'Hildegarde de Bingen. 2017. ISBN 978-2853275514 S.40
  7. vgl. Gebrüder Grimm über "Haber"
  8. 8,0 8,1 8,2 Musmehl in der Slowfood-Arche. Archiviert vom Original [4] am 1. Mai 2016; abgerufen am 12. November 2017.
  9. 9,0 9,1 Habermus (Memento des Originals [5] vom 22. August 2017 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hildegardvonbingen.de uf hildegardvonbingen.de