Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn.

Bixlmadam hoaßt ma a Frau, de se recht sche oziagt und recht vornehm duat, oiso recht ogibt, obwois dahoam kaum a Buiver (Geld) ham.

A Jagerin is koa Bixlmadam

Wortgschicht

Werkeln

Früher hod ma sei Goid dahoam in Bixn (Dosen) aufghebt. De reichn Leid ham große Bixn braucht, bei de arma Leid hod a kloans Bixl glangt. Is a Frau ganz vornehm - wia a feine Madam - dahergstieng, obwoi allgemein bekannt war, dass`s dahoam bloß a gloans Bixl hod, hod ma sie ois "Bixlmadam" bezeichnet. Der Witz von dem Wort liegt aber in seiner Doppeldeitigkeit: Bixn sogt ma auf Bairisch aa zur weiblichen Scham. Beim Bixl denkt der Bayer desweng aa sofort an einen erotischn Zusammenhang. Der Fantasie san do koane Grenzn gsetzt, drum denkt se mancher bei dem Wort, dass se de scheinbar feine Dame ihre scheena Kleider auf nicht ganz astreine Art finanziert hod.

De Behauptung, dass des Wort aus da napoleonischen Zeit vo Bayern kimmt und "Jagarin" bedeit, trifft ned zuà. Des hod da Ludwig Merkle[1] in dem Biacherl "Dees brauchts doch need" zwar gschriem, aber sämtliche Gschichtal in dem Buach san ironisch gmoant und bloß zum Tratzn vo de Nichtbayern, vor allem der Breißn, gedacht.

De Erklärung vom Franz Ringseis[2], dass a Bixlmadam a Frau is, de auf de Sparbixn ogwiesn is, aba trotzdem renommian wui, geht zwar in de richtige Richtung, passt aber von der Logik her ned ganz.

"Ja freili", hots gsogt, "na derfas Eahna schleicha, Sie Bixlmadam, Sie windige, weil wegn dem einen Ei, wos Sie mir vielleicht obkaffa, do werd i aa net reicha."[3]

  1. Ludwig Merkle, Dees brauchts doch need oder: Brauchtum und Sitten in Bayern. Verlag Heinrich Hugendubel, Minga, 4. Auflog, 1989. ISBN 3-88034-184-2
  2. Franz Ringseis: Ringseis' Bayerisches Wörterbuch, Verlagsanstalt Bayerland, Dachau, 2004 (Neuauflage), ISBN 3-89251-350-3
  3. Alfons Schweiggert (Hrsg.), "Das große Buch vom Viktualienmarkt", Verlagsanstalt Bayernland, Dachau, 1987. ISBN 3-89251-007-5 (Seiten 112 bis 121)