Schuahplattla

(Weidagloadt vo Schuhplattler)
Der Artikl is im Dialekt Obaboarisch gschriem worn.
Schuahplattla
Oart: Poardanz (Gesejschoftsdanz)
Musi: Voiksmusi
Rhythmus: moast Dreiviadltakt
Gschwindigkeit: ~? Takt pro Minutn (d. h. ~? bpm)
Heakunft: Obabayern, Tiroi und Soizburg
Entstehungszeid: ~1050 bzw. ab 1824
Schau aa: Listn vo boarische Voikstänz

Da Schuahplattla oda Schuachplattla (dt.: Schuhplattler) is a traditioneja boarischa Voiksdanz. Er is aus'm Landla entstandn. Da Nam kimmt davo, dass da Dänza umas Diandl wuid umadumspringt und dabei imma wieda im Takt mit de Händ af d Obaschenkln, Wadln und Schuahsoin schlogt.

Schuahplattla

Da Schuahplattla is ois Weabedanz und ois Oanzl-Poardanz entstandn, des hoaßt Buama woitn duach gschickte Dankzakrobatik und lebhofts Schlogn Diandln imponian. Deshoib hod da Dänza urspringli aa a Ausdrucksfreiheit ghobt und si ned an enge Regln hoidn miassn. Er hod Figuan zoagn, in de Luft springa, schnaggln und plattln kena, dowei si sei Diandl weida im Takt draaht ghobt hod. Eascht zum Runddanz san se nacha imma wieda zammkema. As freie Plattln hod ma a boarisch Danzn gnennt. Eascht am End vom 19. Joarhundat is da Schuahplattla ois Gruppndanz standardisiat und so zum Schaudanz worn.[1]

A wuida Danz

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Da Schuahplattla ois Poardanz, Gmäide vo 1898

Affällig is, dass da Schuahplattla a wuida, ausdrucksstorka Danz is, dea vui Kroft kosdt. Ea is in a Oipnregion entstandn. In Middleiropa gibts koan traditionejn Danz, dea wo an Wuidheit und Ausdrucksstärkn vagleichbor warad. De Grind dafia san no ned obschliaßend dafoascht. Amoi hom de Buam (Hoizhocka, Knecht), de plattlt hom, voa lauta Kroft nur so gstrotzt und woitn damit dena Diandln imponian. Doozua kimmt, dass de oanfochn Leidl in de Beag, wia de Hoizknecht, nua sejtn Glegenheit zum Danzn ghobt hom, wanns dann amoi soweit wor, hom sis so richti Krocha lossn. Ned nua ban Danz, a s Raffa wor im Wiatshaus und bei Vaostoitunga an da Dogesoadnung. Duach Danzvabot vo da Obrigkeit is de Wuidheit vom Danz nua no vastärkt worn.

Danz spuin im gsejschoftlichn Lebn und in da Kuitua a wichtige Roin. Des siacht ma do dro, dass Danz oft a Symboi fia Identität innahoib vo oana Kuitua san. Da "Samba" zum Beispui stäht fia iwascheimade, brasilianische Lebmsfreid, da "Czardasz" fia ungarisches Temperament, da "Syrtaki" fia griachische Gostfreindschoft und da Flamenco fir spanische Eleganz und Loadnschoft. A ähnliche Funktion kunnt da Schuahplattla firan boarischn Sprochraum hom. Da Schuahplattla stähd fia Keapabeherrschung, Ausdaua und Prezision.

De Gschicht

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Boarisch Danzn (Franz Völkl, Danz im Wiatshaus)

Da Nam „Schuahplattla“ kimmt ausm 19. Joarhundat. De Wuazn vom Schuahplattla genga vui weida zruck. Anno 1030 in da Rittadichtung Ruodlieb wead zum easchtn Moi a Danz bschriem, dea wo a Schuaplattla gwen sei kunnt. Es is ned sicha, ob da Schuahplattla im boarischn Hochland oda in Tiroi entstandn is. Des easchte Buidl vo an Schuahplattler kimmt jednfois ausm Zillertoi (1812).

A recht umstrittane Theorie - a Voikstheorie - is, dass da Schuaplattla aus da Beobachtung vo da Auahahnboiz entstandn warad. Des is a Heenaoart, de wo in de Oipn und im Voaoipnland weit vabroadt wor. In seina Boiz danzt da Auahahn mit aufgschlogana Fliagl und hochgrecktn Schwanz voa dena Heena. Richtig is natialich, dass da Schuahplattla ois Weabedanz aa ähnliche Funktion wia de Boiz ghobt hod: Eihdruck beim andarn Gschlecht z schindn.

Es wead oognumma, dass oanfoche Leidl an Schuahplatta entwicklt hom: Knecht, Hiatn, Hoizhocka. Redn wor ned eana Stärkn. Es worn oba Buam, de wo bsundas stoark, wendig und ausdauand worn. Dazua hom vui gean gsunga und musiziat. Mit dena Gobm vo da Natua woitns dena Diandln imponian. Ban Plattln hom si de Stärkn voi ausspuin känna. Da Schuahplattler wor oiso vo Ofang o a Wearbedanz und er wor a Poardanz. Da Bua hods Diandl umdanzt und hod si rhythmisch zua Landla-Musi af d Obaschenkln, Wadln und Schuahsoihn gschlogn.

Da Danz hod si oba weida entwicklt. De Schläg und de Akrobatik is mehra und mehra gsteigat worn. Urspringli ist da Schuahplattla weda schnej no hupfad afgfiaht worn, sundan im langsamsn, markiatn Landler-Rhythmus. Mit da Grindung vom easchtn Trschtlavarein anno 1883 in Boarischzej duachn Vogl Sepp, hod si da Plattla ois Gruppndanz mehra und mehra duachgsetzt. Da Oanzlpoardanz is noch und noch ganz vaschwundn. Ois is reglementiat und standardisiat worn. Dazua san aa no musikalische und choreografische Feinheitn käma. Da Schaucharakta hod im Gang vo da Entwicklung imma mehra zuagnumma, des hoaßt es is fia d Zuschaua danzt worn und nimma firs Diandl.[2]

In Sidtiroul hod si da Schuaplattla in seina urspringlichn Foarm bis in de 30a Joar vom letztn Joarhundat ghoiden, des hoaßt ois Poardanz in freia Ausfiahrung.[3]

Schuahplattln heit

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Schuahplattln z Minga

Es gibt heit uma 150 vaschiedane Schuahplatta, de wo no danzt wean. De herkämmlichn Gruppndanz wean vo de Hoamat- und Trochtnvaeina ausgfiahrt. Originalgetrei wead imma in Kroasform (nia frontal zan Zuaschaua) und gengan Uhrzoagasinn danzt. Es wead Wert auf exakte Trocht glegt. Es gibt a Turniere wia s Preisplattln wo im Wettkampf de bestn Plattla bzw. Plattla-Gruppn ermittlt wean. Danem san in de letztn 100 Joahr, neie Formen entstandn, wo dea Schaucharakta no meahr im Vordagrund stäht. De Entwicklung zum Schauplattln und de modernen Interpretationa hom oba dazu gfiahrt, dass des Intresse am Schuahplattla wieda gstiegn is. Da Fremdnvakeah hod vui dazua beitrogn. Marschplattla wie da Hoizhocka san nua dafia entwicklt worn.

Typischa Oblaf

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Vui Plattla, wia da Reit-im-Winkla oda da Gauplattla, laffa noch am sejm Schema ow.

  • Eihmarsch
  • Ausdrahn
  • Eihgangplattla (Kuaze Plattla Figuan) / Diandldrahn
  • Eihhoin and Woitza
  • Duachplattla (Lange und kuaze Plattla Figuan) / Diandldrahn
  • Einhoin and Woitza
  • Duachplattla (Lange und kuaze Plattla Figuan) / Diandldrahn
  • Einhoin, Woitza and Schlussfigua
  • Ausmarsch[4]

Variantn

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Des san Variantn de vo manchn obglahnt wean, wei si zweng Tradition hädn. Des wead oba grod vo dena Vareine ins Fejd gfiaht, de wo de urspringliche Tradition vum Schuahplattla ois improvisiatn Poardanz vadrängt hobn.[5]

  • Buaschnplattla (Buaschn danzn aloa)
  • Watschndanz, aa Watschnplattla (vo manchn ois authentische Tradition ogsegn, in Wiaklichkeit vo Komikern entwicklt)
  • Habaradanz, a bsondas aggressive Variantn vom Schuahplattla
  • Diandlplattla (Diandln danzn aloa)
  • Schwuhplattla (Plattln vo Schwuin)
  • Schuahplattla mit Schaueinlogn (Hoizhocka, Kuahglockn, Schmarrnkocha usw.)

As Gwand

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Plattln ko ma natiarlich mit jedn Gwand. Da des oba traditionell a oipina Brauch is, weads moastns mitm ogstmmtn Trachtlagwand danzt. De Buama trogn Lederhosn, schwoarze Haferlschuah, Loiferln, Laibe, Leinenhemd, Janka und an greanen Huat mit Gamsbort. De Diandln trogn a langs Diandlgwand mit ana Schiarzn, schwoarzn Schuach, Woijstrimpf, Spitznhosn, Untarock, enge Korsaschn, Schuitatuach und Diandlhuat. De kurze Lederhosn hod iabrigens den Vortei, dass da Dänza mehra Bewegungsfreiheit hod. Vo de Buama wead oba oft koa Hiatl mear trogn, wei des bei akrobatischen Einlogn steart.

De Musi

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Da Schuahplattla is urspringlich nua zum Landla im Dreiviadltakt danzt worn. Zeascht woans 8-taktige Landla, mid da Zeid san aa 16-taktige Melodien dazua kema. Im Middloida is de Musi zum Schuahplattla mit Fletn, Dudlsock, Zithern, Psaltan, Drommen und Fiedln danzt worn. Duach de Entwicklung vo neichn Instrumentn, wia de Gwetschn, hods mit da Zeid aa musikalisch meahra Meglichkeitn gem. Traditioneje Musi de wo heit zum Plattla gspuit wead san: da Landla, da Woiza, da Schottische, da Marsch, de Poika und da Zwiefache. A wann vui Rhytmen oid san, is de Musi oft nei.[6]

Galerie

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Rednsoartn

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  • Schuhplattler-Diplomatie is a Synonym fia boarische Außnpolitik: sejbstbewusst, ob und zua krochad, oba vabindli[7]
  • Krachlederne wead vo manchn vum Schloggeraisch beim Schuahplattln heagleidt. Dobei wead jo af de Lederhosn gschlogn, dass nua so krocht.[8]

Schau aa

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  1. Heimat- und Trachtenbote, Traunstein / 1986 + 5 / 1987 + 2 / 1991
  2. Franz Hegenbart: Auf geht`s, das Buch übers Schuhplatteln, Dachau 1990
  3. Arge Volkstanz: Da Plattler in Tiroul Arge Volkstanz: Da Plattler in Tiroul (Memento des Originals [1] vom 6. Mai 2006 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arge-volkstanz.org
  4. Alpinedancers: Schuhplattler Alpinedancers: Schuhplattler (Memento des Originals [2] vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alpinedancers.com
  5. Arge Voiksdanz: Da Plattla in Tiroi Arge Voiksdanz: Da Plattla in Tiroi (Memento des Originals [3] vom 6. Mai 2006 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arge-volkstanz.org
  6. Volkstanzgruppe Tirol: Geschichte des Schuhplattlers Volkstanzgruppe Tirol: Geschichte des Schuhplattlers (Memento des Originals [4] vom 3. Juni 2008 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grupotirol.com
  7. DIE ZEIT, 19. November 1971 Nr. 47
  8. Trachten-Informationszentrum Trachten-Informationszentrum (Memento des Originals [5] vom 5. Mäerz 2016 im Internet Archive)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trachten-informationszentrum.de

Literatua

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  • Franz Hegenbart: Auf geht`s, das Buch übers Schuhplatteln, Dachau 1990. ISBN 3-89251-078-4
  • Schuhplattler aus Tirol: Gesammelt von Karl Horak. - Innsbruck: Tiroler Volksliedwerk, 1980.

Im Netz

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Dea Artike is ois berig in de Hall of Fame (Ruhmeshoin) aufgnumma worn.