Weanarisch

(Weidagloadt vo Wienarisch)
Der Artikl is im Dialekt Weanarisch gschriem worn.

Weanarisch, aa Wienerisch, is da traditionölle Dialekt vo Wean. Des is a ostmiddlbairische Variantn vo da bairischn Sproch.

Weanarisch
Gredt in Östareich (Wean, Niedaöstareich, Buanglaund)
Sprecha uma 3 Müllionan
Klassifikation
  • Weanarisch
Offiziölla Status
Aumtssproch deazeit ned
Sprochcode
ISO 639-1 --
ISO 639-2 gem (sunstige german. Sprochn)
ISO 639-3 bar
Weana Sprochraum

umarara Einflussbereich

Des Bsundare am Weanarischn im Vagleich za aundare bairische Dialekt liagt vua oim im Wuatschoz. Weu Wean ois Hauptstod vo Östareich-Ungarn amoi Wödgötung kobt hod und späta no ollawäu an großn kuituarön Eifluss, is des Weanarische wödweit bekaunt wuan. Dea bsundare Wuatschoz kummt vo de stoakn intanazionäun Vaflechtungan aus da Zeit vom Habsburga-Reich, owa aa vom makaban Weana Hamua, dea wos duach a Mischung aus Fatalismus („Is eh ois wuascht“) und Iwalemswüün („A echta Weana geht ned unta“) entsteht, gmischt mit an typischn Weana Schmäh.

Sprochliche Bsundaheitn vom Weanarischn

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Wuatschotz

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Es Weanarische is kloa ois bairische Sprochvariantn erkennboa, is owa gleichzeitig aa a woas Schozkastl vo da eiropäischn Sprochkuitua - mit lateinischn, franzesischn, italienischn, jiddischn, tschechischn, ungarischn, krowodischn und vua oim behmischn Ölementn. Intressante sprochliche Eifliss kumman ausn Middlhochdeitschn und Oidhochdeitschn, owa am steakstn natialich ausm Gebiet vun da ehemolign k.u.k. Monachie. Duachn Wuatschoz is es Weanarische zu an eiganan Dialekt wuan. Da Wehle hot im Zaumanhaung vo ana Eisschraunk- respektive Schmöztieglfunktion gschriem.[1]

Beispü

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  • ausn Oidhochdeitschn: Zähnd (vo zand), Hemad (vo hemidi)
  • ausn Middlhochdeitschn: Greißla (klana Lemsmiddlhändla, vo griuzel; Diminutiv von gruz ‘Korn’), Baaz (‘schleimige Massn’, vo batzen ‘klebrig/waach sein’), 'si ohgfrettn (vo gefrett = ‘Ärga, Miah’)
  • ausn Hebräischn und Jiddischn: Masl (‘Glick’, von hebr. mazal), Hawara (‘Freind’, von hebr. chaver), Gannef (‘Gauna’, von hebr. ganav), Schnorra (vom Jiddischen)
  • ausn Tschechischn: Motschga (‘unappetitlicha Brei’, vo močka ‘Pfeifenrückstaund’ oda omáčka ‘Soßn, Suppn’), Pfrnak (‘(große) Nosn’, vo frňák)
  • ausn Ungarischn: Maschekseitn (‘de aundare Seitn’, von a másik), Gattehosn (‘launge Untahosn’, vo gatya 'Hosn'), Palatschinkn ( vo palacsinta)
  • ausn Italienischn: Gspusi (‘Freindin’, vo 'sposa), Gstanzl (vo 'stanza)
  • ausn Franzesischn: Trottoa (‘Gehsteig’, vo trottoir), Lawua (‘Woschschissl’, vo lavoir), Loschie (‘Untakunft’, vo logis), Blafoo (‘Zimmadeckn’, vo plafond), Potschampel (‘Nachttopf’, vo pot de chambre), Paraplüü (‘Rengschiam’, von parapluie)

Aussproch

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De Phonologie untascheid si nua wenig vo de aundan middlbairischn Dialekt. So findn si aa de foigendn tipischn Meakmoi vom Middlbairischn im Weanarischn.

  • Konsonantenschwächung: Lenisierung vo de stimmlosn Fortis-Konsonanten [p, t, k] zu stimmlose Lenis-Konsonantn [, , ]. Dees [k] im Aunlaut bleibt owa in da Regl a Fortis, waun a Vokal foigt (vgl. z. B. Kotzn 'Katzen' vs. grotzn 'kratzen').
  • Vokalisiarung vom [l] im Wortinnan noch an Vokal,
z. B. alsooiso [ˈɔe̯so], SoldatSoidot [sɔe̯ˈdɔːt], fehlenföhn [fœːn], KälteKöödn [ˈköːd̥n̩]
  • Vokalisiarung vom [l] am Wuatend noch an Vokal,
z. B. 'schnell → 'schnöö [ʃnœː], vielvüü [fʏː]
  • Delabialisiarung (Entrundung) vo palatale (d. h. vuadan) grundete Vokale,
z. B. Glück [ˈglʏk] → Glick [ˈglɪk], 'schön [ˈʃöːn] → 'schee [ˈʃẽː]
  • Labialisiarung (Rundung) vo palatal ungrundetn Vokale vuam [l],
z. B. 'schneller → 'schnölla [ˈʃnœlɐ], vielleichtvülleicht [fʏˈlæːçt], wildwüüd [vyːd̥]

Es Weanarische hod owa de foigandn Aufföllichkeitn:

  • Monophthongiarung: Diphtonge wean oft monophthongiat. Beispüu:
    • hochdeitsch heiß – westmiddlboarisch hoaß – weanarisch haaß [haːs]

Dabei kummts oba drauf au, wos des fia an (mittlhochdeitschen) Uasprung hot. A Beispüü: fia „Ich weiß“ (mhd weiz) sogt ma „waaß“, oba de Foab „weiß“ (mhd wiz) bleibt „weiß“[2].

Ois waaß ma do oba a net. Nachn Peter Wehle sogt ma in Wean zwoa „zwaa“ für „zwei“, aber ma sogt ned „zwaater“ (zweiter), sondern „zweita“.[3]

  • Tipisch san täuweis sea zogane ausgsprochane Vokale, bsundas am Sozend. A Beispüü: Heeaasd, i bin do ned bleeed, wooos waaasn ii, wea des woooa.
  • Meidlinger L: a spezifische Realisiarung vom /l/, de wos voa oim da Orweitaschicht zuagsprochn wiad
  • Vokaleischub bei Konsonantnfoign (Sprossvokal): zua Intensiviarung (meistns im negativn Sinn). Beispüü:
    • Vaschwind! – intensiviat Vaschawind!
    • Vabrecha! – intensiviat Vabarecha!
    • obrennt – intensiviat obarennt
    • Grodaus! – intensiviat Garodaus!
  • Des oidhochdeitsche „a“ wiad wiar in allen bairischen Dialekt vadunklt zu an „å“. Oft wiad des aafoch ois „o“ gschriem, Åff/Off (dt. Affe) oda Dåch/Doch (dt. Dach), des is es oba ned gaunz. Den Untaschied kann ma hean: „Dem Hosn sei Hosn“ (Die Hose des Hasen). Vadunklt wiad oba nua, wann des „a“ betont is.

Und aa bei Fremdweatan tuat ma des ned. Oiso gibts zwoa an „Blechschoden“, aber zoiln tuat ma bei da „Kassa“. Und a, wann a gwisser Reschpekt do is, oiso bei Personen- und Eigennaumen. No a Ausnahm is beim Diminutiv, denn dea hebt aa so a Vadunglung auf.[4]

Oba kaa Ausnauhm ohne Ausnauhm. Da Diminutuv losst de Vadunglung in Ruah, wauns um Peasaunan geht. Beispüü: A „Tschoppal“ is und bleibt vadunglt, odara „Bobal“ (Papagei), aa waunn des kaa Peason sondan a Viech is.[5]

Zsammgsezte Uatsnauman, die auf „-au“, „-brunn“, „-eck“, „-feld“, „-haus“, „-hilf“, „-kirchen“, „-kreuz“, „-see“, „-stätten“ oda „-zell“ enden, wean im Gegnsoz zum Standaddeitschn auf genau dera Endung bedond. (Ausnaumen wia zum Beispüü „Wörthersee“ stamman ned aus da weana Mundoat).

Is es obar a Uatsnauman mit „-bach“, „-berg“, „-dorf“, „-grund“, „-stadt“ wiad da easchte Wuattäu bedond. Untaschiedlich isses bei Nauman mit „-burg“ oda „-stein“: ma sogt zwoa „Hainburg“, obar a „Kalksburg“. Schuster/Schikola fian des auf Widasprich mit aundare estareichischn Dialekt zruck, woduach dann a Unsichaheid entstaundn is.[6]

Grammatik

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In da Grammatik gibts kane Bsundaheitn gegniwa dena aundan bairischn Dialektn. Es gibt do aa de typischn Obweichungen vom Hochdeitschn, wia z. B. s Föin vom Genitiv.

Den gibz zwoa scho no bei feste Redewendungan wia zum Beispüü: „Um Gotts Wüll'n“. Oba sunst'n geht des mit Dativ und Possessivpronomen: Augusts Frau wiad „dem (in) Gustl sei Oide“.[7] Wanns net um Leit geht, sundan um Soch'n, wead des oba umdraht: „Das End vom Liadl“.

Morphologie

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S Morphem {ua} (ur)

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Im Weanarischn wiads Morphem ua (ur) vüseitig gnutzt:

  • Dees standardsprochliche ua- (ur) is a Präfix zu Substantivn, Adjektivn und Adverbn; dees is oiso ka eignständigs Wuat und bedeit afoch ‘uaspringlich’. Im Weanarischn kaun dees a rein vastäakende Bedeitung hom.
  • Waun jemaund da Uahiafla is, daun is dees a Steigerung vom Schimpfwuat Hiafla. A Uahetz is a Heidnspaß. Waun jemaund uablad is, daunn is dees in da Regl aa Fettsichtiga.
  • Dees kaun owa im Weanarischn aa ois Steigarungspartikl zu Verbn vawendt wean. Daun vahoid si s ua wia a eignständigs Wuat und bedeit 'sea, bsundas; zum Beispü: Dees gfreit mi ua.
  • Dees kaun owa aa zu ana gaunzn Verbalphrasn gsteigat wean, wia in Du wiast ua VP[de Probleme kriagn] oda Wia hom ua VP[de Gaude kobt].
  • Bsundas oft wead ua in sarkastischn/ironischn Zaumenhängen vawendt: Dees woa jo uagscheid! mant ‘Dees woa jo sea intelligent’ ois Kommentar zu ana blädn Haundlung.

De Foam vo da Steigarung wiad haifig vo Jugendlichn vawendt, äitare Weana benutzn des nua sötn.

Vaklanarungsfoam

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De fias Boarische typischen Diminutivsuffixe -(e)l und -al bzw. -erl san im Weanarischen bsundas oft aunztreffn, sogoa fia Bauweake:

  • Da Weana Stephansdom wiad meistn nua kuaz Steffl gnennt
  • De untairdische Passage beim Schottentor is es Jonasreindl (Franz Jonas woa beim Bau da Buagamasta und Reindl is a Pfandl)
  • S Dorotheum kennt ma in Wean ois Pfandl ('Pfandleihaunstoit')

Oman is scho gsogt wur'n, dass da Diminutiv a Vadunklung aufgebt, oisa haaßt a „Bach“ umara „Boch“, isa oba klana, hassts „Bacherl“.[8]

Jetzan muass ma oba wissen, dass de Vaklanarungsfoaman net afoch vaschiedane Gressn bezeichnan, sondan recht untaschiedliche Bedeitung ham. A Beispüü zum Vawiarrn: aus Glos (=Material) wead a Glasl gmocht (=Gefäß), und aus dem trinkt ma donn a Glaserl Wein (=Mengenangabe).

Weanarisch in da Kunst

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Dees Weanarische hod ois Sproch a launge Tradition in da Kunst: in Literatua und Gsaung.

Theata

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Voikstheata

S Oid-Weana Voikstheata vom 18. und 19. Joahundat hod de untan und middlan Gsöschoftsschicht ois Publikum ghobt und hod a de Sproch vo dena Schichtn vawendd. De wichtigstn Autorn woan: Josef Alois Gleich, Carl Meisl, Adolf Bäuerle, Ferdinand Raimund und Johann Nepomuk Nestroy. Dees woan komediantische Stickln, de owa aa duachaus zeitkritisch woan, soweit dees de domolige Zensur zualossn hod.

Im 20. Joahundat sans voa oim da Jura Soyfer („Der Lechner Edi schaut ins Paradies“) und da Ödön von Horváth („Geschichten aus dem Wiener Wald“). Bei dena Autorn stengan zeitkritische Aspekte im Vuadagrund.

Sprochlich obgrenzn muass ma de Voiksstickln vom Weana Schriftstöla Ludwig Anzengruber, dea wos a Oat iwaregionaln Kunstdialekt vawendd hod.

Middlstickl

A Bundaheit vo de Weana Klakunstbühnen vo de 1930a und 40a Joa woa sognennde Middlstickl. Des woa a kiazas zeitkritisches Theatastickl, des wos zwischn da Serviapausn und da Zoipausn vo an Kabarettprogramm aufgfiat woan is. Bsundas eafoigreich – und duachgengig auf Weanarisch – woas Middlstickl „Pratermärchen“ (1936) vo Rudolf Weys. De bedeitendstn Middlstickl san vom Jura Soyfer.[9]

Aundare Dramenfoamen

Karl Kraus hod zwischn 1915 und 1922 sei satirisches Easta-Wödkriag-Drama „Die letzten Tage der Menschheit“ gschriem. Dabei hod a in de Dialoge Zeitgenossn Weanarisch redn lossn, um an kriagshetzarischn Irrsinn zum dokumentian.

Dees 1-Peasonen-Stickl „Der Herr Karl“ vo Helmut Qualtinger und Carl Merz hod 1961 noch da Uaauffiarung im TV fia Aufregung gsuagt. Es zagt an opportunistischn Weana, dea seine hoastraibendn Aunsichtn iwas Zeitgeschehn in de letztn Joazehnt zum bestn gibt.

Josef Weinheber hod 1935 sein eafoigreichn Gedichtband „Wien wörtlich“ aussabrocht, dea wos a Gedichtln auf Weanarisch enthoidn duat („Es wäre nicht Wien“, „Der Phäake“).

Ebmfois in de 1930an hod da Peter Hammerschlag seine skurrün Gedichtln gschriem, a boa davo auf Weanarisch („Pülcherdialog ad infinitum“) oda mid an Weanarischn Eischlog. Aussabrocht sans owa eascht in de 1970a Joa vom Friedrich Torberg wuan.

In de 1950a hods is mit an Schlog a gaunza Schwung vo wichtign Vaeffentlichungen auf Weanarisch gem. Do muass ma voa oim H. C. Artmann („med ana schwoazzn dintn“), Gerhard Rühm und Konrad Bayer („glaubst i bin bled“) nenna. De san aa ois Weana Gruppm bekaunt wuan.

In de 1970a Joa san de Mundoatdichta Trude Marzik („Aus der Kuchlkredenz“) und Anton Krutisch („Wiener Lavendel“) populea wuan.

Im umfaungreichn humoristischn Weak vom Alexander Roda Roda (18721945) findt ma unta aundam weanarische Dialoge (z. B. in „Wie man dem Wienerherzen wehetut“).

1906 is in Wean dea berihmte, berichtigte Porno-Roman „Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt“ aussakumma. De Dialog vo dem Roman san weitgehend in weanarisch gschriem. Vua oim da Sexual-Wuatschotz vo da domolign Zeit in Wean is so bis ins Detail bekaunt.

1971 hod da Wolfgang TeuschlDa Jesus und seine Hawara“ vaeffentlicht, a Iwatrogung vom Evangelium ins Weanarische, de heit ois Klassika güt.

An Haufn Biachl in Weanarisch hod da Hans Werner Sokop gschriem. Ea hod a Kindabuachklassika wia „Struwwelpeter“, „Der kleine Prinz“ und Wilhelm Busch Gschichten ins Weanarische iwatrogn.

Comics

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Tobias Seicherl woa da easchte kontinental-eiropäische daily strip, vaeffentlicht im Das Kleine Blatt vo 1930-1940.

Vo da Comicserie Asterix san foigande Bände ins Weanarische iwatrogn woan:

  • Da große Grobn (1997), vo Günter Brödl (als Dr. a. D. Kurt Ostbahn; ned identisch mit Wiili Resetarits, dea wos in Kurti Ostbahn späda personifiziat ghobt hod )
  • Da Woasoga (1998), von Günter Brödl (als Dr. a. D. Kurt Ostbahn)
  • Asterix oes Legionäa (1999), von H. C. Artmann

Da Asterix vom Artmann güt ois Klassika.

Weanaliad

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Des Weanaliad is a anzigoatigs Musik-Genre aus Wean. A Spiagl vau Weana Lemsoat. Es hod in da Zeit zwischn 1880 und 1930 an Gipfe erreicht. De legendean Aufnaumen vau da Maly Nagl aus de 1920a und 1930a Joa („I brauch’ ka schöne Leich’ …!“, „Mei Oide sauft so vü wiar i“) san dafia a Beispü. Wichtige Vafossa vau Weanaliadan san beispüsweis da Gustav Pick (1832 - 1921; z. B. s Fiakaliad), da Wilhelm Wiesberg (1850–1896; z. B. „D' Hausherrnsöhnl'n“), da Carl Lorens (18511909; z. B. „Jetzt trink ma no a Flascherl Wein“). Ois ans vau de ötastn Weanaliada güt „O du liawa Augustin“, des wos meglichaweis ausm 17. Joahundat staumt.

Dea aufkummande Schloga und de iwaregionale Untahoidungsinsustrie haum dees Genre owa mea und mea vawassat.

In de 1970a is dees Weanaliad u. a. duach Horst Chmela („Ana hot immer des Bummerl“), Karl Hodina („Herrgod aus Sta'“) und André Heller („Wean, du bist a Taschnfeitl“) wieda belebt wuan. Aa da Roland Neuwirth, dea wos si söwa ois Eaneiara vaum Weanaliad begreift, is domois zum easchtn Moi in Eascheinung tretn. Ea hod in seine spädan Liada a zagt, dass da Blues und s Weanarische sea guad zaumpassn.

Traditionö huam in Wean a vü Schauspüla Weana Liada gsunga: z. B. da Alexander Girardi („Fiakerlied“), da Hans Moser („Die Reblaus“, „In der Kellergass’n“), da Paul Hörbiger („Weil i a alter Drahrer bin“), da Fritz Imhoff („Ja, wenn der Regen lauter Gumpoldskirchner wär“), späda aa da Michael Heltau und da Stephan Paryla.

Aa etliche Opernsänga haum s Weanaliad gwiadigt, zum Beispü da Erich Kunz, da Heinz Holecek, da Walter Berry und da Heinz Zednik.

S Weanaliad is ans vau de wichtigstn Archive vau da Weanarischn Sproch.

Kabarettliad

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Seit de 1910a bis in de 50a Joa woa da Hermann Leopoldi („In der Barnabitengass’n“, „Schnucki, ach Schnucki“) a Fixstean unta de Weana Vuatrogskinstla. Ob 1939 (in da Stod New York) bzw. 1947 (in Wean) is a vua oim im Duo mit seina Lemspartnarin Helly Möslein auftretn.

In de 1950a und aa de Foigejoa hom Kabarettistn wia da Gerhard Bronner („Die alte Engelmacherin“, „Krügerl vorm G’sicht“, vortrong mitn Helmut Qualtinger) sowia da Georg Kreisler s Weanaliad kontakariat. Heit sans Kabarettistn wia da Josef Hader („Warum“) de dees aa aso mocha. Owa em ned nua mitn Weanaliad ois Schablon, sundan aa mit ana satirischen Variantn ois Kabarettliad. S Duo Gerhard Bronner und Helmut Qualtinger („Der Halbwilde“, „Der gschupfte Ferdl“ usw.) sowia Georg Kreisler („Tauben vergiften“, „Am Totenbett“), owa z. B. aa da Alfred Dorfer („I waas oft ned“) san damid sea eafoigreich gwen.

In de 1950/60a Joa hom de kabarettistischn Liada vo Pirron und Knapp („Tröpferlbad“, „Hausmastarock“) de Weana Lebmsweis widagspiaglt und woan so guad wia jedn bekaunt.

Austropop bis Rap

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Ois Aufaung vo da "Weanarischn Wöön" (Dialektwöön) vo da österreichischn Popmusik güts Joa 1970. Zum aan duachs Liad „A Glock’n, de 24 Stunden läut“, gsungan vo da Marianne Mendt (gschriem vom Gerhard Bronner, komponiat vom Hans Salomon), zum aundan duach „Glaubst i bin bled“ vo da Worried Men Skiffle Group (Text vom Schriftstöla Konrad Bayer vo da Weana Gruppm), des wos vo da Ö3-Musicbox produziat wuan is.[10] 1971 hod daun da Wolfgang Ambros Da Hofa aussabrocht und da Arik Brauer „Sie habn a Haus baut“. 1972 san „Der Tschik“ vom Georg Danzer sowia „Alle Menschen san ma zwider“ von Kurt Sowinetz vaeffentlicht wuan.

In dena foigendn Joa hod da Ambros „Es lebe der Zentralfriedhof“ und „Die Blume aus dem Gemeindebau“ aussabrocht und da Danzer mit „Jö schau“ und „Hupf in Gatsch“ große Eafoige gfeiat. Danem hom se no aundare Künstla etabliat, de wos weanarisch gsunga hom: Da Sigi Maron („He Taxi“, „Da Hausmasta“), da Peter Cornelius („Hampelmann“, „Du entschuldige, i kenn di“), Heli Deinboek („Waun de Neurosen blüh’n“, „Too dörti für Gerti“), da Rainhard Fendrich („Ich bin ein Negerant, Madame“, „Zwischen 1 und 4“), de Neue-Deutsche-Welle-Band DÖF („Taxi“, „L. Hirschinger“), da Ostbahn Kurti („I hea di klopfn“, „Neiche Schoin“), da Richard Weihs („Grantscherbn Blues“, „Ringlgschpü“), de Alkbottle usw. Aa „Zuagraste“ wia dea Steira Ludwig Hirsch („Die Omama“) und de Schweizerin Maria Bill („I mecht landen“) hom Austropop Liada auf weanarisch gsunga.

Aa dees Weanaliad Genre hom Austropopa imma wieda bedient. Beispü dafia san „Wem heit net schlecht is“ (1975) vom Ambros, „Heut’ bin i wieder fett wie ein Radierer“ (1972) vom Danzer, „s Naserl“ (a oide Hans-Moser-Numma ausm Füm „Ober, zahlen“) vom Duett Ambros/Fendrich (1984). Nennansweat is aa da Weanaliad-Ausflug vo da steirischn EAV mid „Leckt’s mi“.

Dass ma auf Weanarisch aa rappen kaun, hod ois easchta da Falco („Der Kommissar“, 1981) zagt, gfoigt vo Drahdiwaberl („Die Galeere“, 1983) und Schönheitsfehler („A guata Tag (in da Betonwüste)“, 1996). Zua gleichn Zeit hod aa de Fünfhaus Posse a gaunzes Oibum auf Weanarisch außabrocht. A boa Joa späda hom daun de Rapper AGeh Wirklich und Adem Delon mit „Sweet Vienna“ a Wean Hymne auf Weanarisch vaeffentlicht. Beide san aa heit no aktiv.

Füm und Fernsehn

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Es gibt an Haufn Füme und aa Feansehserien in dena da Weana Dialekt zum hean is. A boa Beispü san:

Ausblick

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Heit wiad in Wean vo vün Leit a Oat Variantn vom Scheenbrunna Deitsch gredd, olladings ohne de dafia typische Nasaliarung vo de Vokale. Des is a Hochdeitsch, des wos mit weanarischn Weatan und Redewendungen aungreichad is. A Sproch, de wos uaspringlich am Weana Hof (Schloss Scheenbrunn), vo Odlign und vom ghobanan Biagadum ned unähnlich gredd woan is, wearend s "echte Weanarisch" traditionö de Sproch vo da Untaschicht und vo da Middlschicht woa und deshoib vo da Obaschicht nia hoch aungseng woa und is. De Eistölung is heit vo weitn Teun vo da Middlschicht iwanomma wuan.

Es gibt owa aa wieda mea Leit, de wos an kuituarön Weat vom echtn Weanarisch z schätzn wissn, s Weanarisch vom Weanaliad, s Weanarisch vo Johann Nestroy, H. C. Artmann und Helmut Qualtinger. Fia ans vo de neiastn wissnschoftlichn Weanarisch-Projekte, s Weanarische fian Computa zum Adaptian, hom "de Forscher Hanno Pöschl ein paar Wienerisch-Klassiker Literatua gegeben: unter anderem Med ana schwoazzn dintn und eine Asterix-Ausgabe von H. C. Artmann".[11]

Typische Woate und Redewendunga

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Interjektionen

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  • Öha! = Hoppala!
  • Kruzzitiakn! (vo "Kuruzzen und Tiakn") = Vadaumt! Vaflixt!
  • Kruzifix noamoi! = Vadaumt noamoi!
  • Himme, Oasch und Zwian! = Vadaumt noamoi!
  • Na Oida! = Ausdruck vo Unglaibigkeit, Zuan...
  • Jessasmarantjosef! = Schreck loss noch!
  • I hau mi oh! = I loch mi tod (vgl. *rofl)
  • Bist (du) deppat! = Ausdruck vo Eastaunan (Bist deppat?; de aggressive Variantn hasst Bist bläd?)
  • Jo eh ua! = Jo wiaklich!
  • I eh aa! = I natialich aa!

Appelle

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  • Heast, Oida! = Hea amoi! (Aured unta Freind, bei Fremdn weniga freindlich gmant)
  • Heast, Deppata! = Hea amoi hea, du! (gneavt, unheflich)
  • Zah’ au! = Moch gfölligst schnölla!
  • Loss mi auglahnt! = Loss mi in Ruah!
  • Loss mi in Kraut! = Loss mi in Ruah!
  • Rutsch ma'n Bugl owe! = Loss mi in Ruah! Des intressiat mi ned.
  • Mochts, wos woits! = Is mia wuascht, wos ees mochts! I hob so und so nix zan Song.
  • Reiß di ei! = Nimm di zaum!’
  • Seawas! = Servus! (Weana Gruaß, owa aa Ausdruck vo Iwaroschung und Vabliffung: Na seawas!)
  • Hawedere/ Dere = I hob de Ehr! (Weana Gruaß, owa aa Ausdruck vo Iwaroschung und Vabliffung: Na Hawedere!)
  • Hau di iwa de Heisa! = Vaschwind!
  • Brauchst a poa Watschn? = Suachst an Streit
  • Do is öha. = Bis dohi owa ned weida! Do is Schluss!
  • Moch Meta! = Vaschwind!
  • Valia di! = Vaschwind!
  • Schleich di! = Vaschwind!

Aus da Orbatswöd

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  • Postla = Mitorwata vo da Post, aa Briaftroga
  • Taxla = Taxifoara
  • Kiwara = Polizist (oweatnd)
  • Häh = uniformiata Polizist
  • Huastnzuckal = Polizist in Zivü
  • weiße Maus = Polizist auf an Motoaradl
  • Pompfünebra = Leichnbstotta, Soagdroga; vo frz. pompes funèbres
  • Postn = Job ois Augschdöda
  • Hockn = Job ois Orwata
  • an Haring nehma = spontan an ned aunkündigtn Urlaubstog nehma (i nimmm ma an Haring)
  • hocknstaad = orwatslos sei
  • Pfoff = Pfoara
  • Funknschuasta = scheazhoft fia Elekrtika
  • Pappnschlossa = scheazhoft fia Zaunoazt
  • Pfostnwixa = scheazhoft fia Zimmara
  • Leimbeidl = scheazhoft fia Tischla/Schreina
  • Gschialscheissa = scheazhoft fia Gäatna
  • Pfostn = ungschuite Hüfsorwatskroft
  • Greißla = Gmischtwoanhändla ("Tante Emma" Lodn)
  • pfuschen = schlecht orwatn oda schwoaz orwatn
  • Pfusch = schlechte Orbat oda Schwoazorbat (aa hiepfuscht, zuwepfuscht)
  • Bugl aa Leabugl = Azubi
  • tschinöön = orbatn; vo ungar.: csinál = mochn, duan
  • Fichtnmoped, Fichtnmoppal = scheazhoft fiar a Motoasagl
  • Deckl = Fiaraschein, Kontroikoatn fia a Hua
  • Umfolla = Wendehois

Ausm Rotlichtmiliö

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  • Peitschalbua = Zuahöta
  • Strizzi= Zuahöta, klana Gauna
  • Gschupfta Ferdl = Zuahöta (gschupft = locka)
  • Asfoitschwoibn = Hua, Prostituiate
  • Prodahua = büllig Hua, Prostituiate ausm Weana Proda (2. Beziak)
  • Blosbaa = gaunz büllige Hua, (ausm Drognstrich beispüsweis)
  • Bugl = Leibwächta
  • Giftla = Drognsüchtling
    • Mei Oide hod de Tant = mei Lebmsgefeatin hod iare Dog
  • Föisn / Staa = Strofaunstoit Staa an da Donau
  • des Ansa = Strofaunstoit vom Laundesgericht Wean
  • des Zwara = oide Strofaunstoit am Hernoisa Giatl
  • de Liesl = Polizeistrofaunstoit Roßauer Lände (friacha hod de Stroßn Elisabeth-Kai ghaaßn)
  • es is grean = Polizei im Aunmarsch (friacha woan de Polizeiunifoamen grean)
  • Jaukal = Spritzn
  • ... Meta gmocht = ... Joahre im Häfn gsessn, aa waun ana schnö vaschwundn is
  • haschn = Marihuana konsumian
  • haatzn = Marihuana oda an Tschick rauchn, aa schnö foan
  • waach = Cannabis-Rausch
  • Häfn = Gfängnis
  • Schmoiz = Hoftstrof
  • Kua = Hoftstrof
  • Speiskoatn = Voastrofnregista
  • Durt wochsn de Feidln so laung ausn Bodn = unsichare Gegend (Feidl = Messa)

Ausm Oitog

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  • Bahöö = Aufrua, Wirbe (vgl. hochdeutsch Bohei)
  • Blaada = fettsüchtiga Mensch
  • Bluza = Kopf
  • brunzn, wischerln, schiffn = urinian
  • Eiskostn = Küüschraunk
  • Glei spüts Granada! = Glei gibts an Wirbe
  • Gschnas = Foschingsfeia, Masknball; in Obgrenzung zum elegantn Ball oda zua Redoute
  • Gfraster = Kinda (boshaft)
  • Gretzn = Hautausschlog, ungezogans Kind
  • Gscheada = Barbare vom Laund
  • Gschroppn = Kinda (scherz-/boshaft)
  • Guakal = Essigguakn oda a Trick beim Fuaßboi
  • Eierschwammal = Pfiffaling
  • Sackerl = Tütn, Kunststofftoschn
  • Kiddl = Rock (Gwaund), Oarbatsmauntl
  • Tschäsn = Auto (leicht obweatend)
  • Schissl = Auto (foaboara Untasotz)
  • kiebitzn = beobochtn, untasuachn, duachsuachn, visitian; ausn rotwelschn kibitschen
  • Kistn = Auto oda Computa
  • Kraxn = Auto des wos nimma so richtig gäht oda aa a aundas Gerät mit Probleme
  • Klumpat = Kram wos nix taugt
  • an Potschn hom = an plottn Rafn hom oda aa bläd sein
  • hinich auf de Schläuch = gähbehindat
  • Potschnkino = Feanseha (Pantoffekino)
  • Potschn = Schlapfn
  • Tschoppal = klans Kind, Hüfsbedüaftiga
  • Spezi = Freind und ‘Cola mit Fanta gmischt’
  • Spatzi = lieabevoi fia Freindin
  • de zwa hom a Pantschal = de zwa hom a Vahötnis
  • Weh = Valiera, Feigling
  • Lulu (m.) = Weichei (kummt aus da Kindasproch fia Urin und Gschlechtstäu)
  • Tachinierer = ana dea wos se voa da Orbat druckt
  • Negerant = Habenichts
  • Bsoffener = stoak Betrunkena
  • Bsuff = Rausch, Alkoholika
  • Hamur = Humor
  • L'amua-Haatscha = laungsaume Schnuizn
  • Menasch = vo daham mitgnummanas Essn, Pausnbrod, (vo frz. menage ‘Haushoid’)
  • do fäuts = do stinkts
  • Leiberl = T-Shirt
  • Laberl = klana Lab (z. B. Brod), Fleischlabal (Frikadöin), Fetznlabal (friacha: Fuaßboi)
  • Woama = Homosexuella
  • Obi gspritzt = Opfesoft mit Sodawossa
  • Prolotoaster = Solarium (scheazhoft)
  • Proletenschlauch = U-Bahn (bäsoatig)
  • Waastl = schiacha, fetta Hund
  • Hatscher = launga Weg
  • Tschusch = Auslända, insb. vom Balkan (obweatend)
  • Fotznhobel = Mundharmonika (scheazhoft)
  • Tschick, Spee, Spau = Zigarettn
  • Schnorrst ma a(n) Tschick? = Gibst ma a Zigarettn?
  • Loss an Tschick umewoxn! = Gib ma a Zigarettn!
  • Ha(r)pfn = Bett
  • Kramuri = Krimskrams
  • Peckerl = Tattoo
  • I-Tipfal-Reida = Pedant
  • Ramassuri oda Remassuri = Duacheinanda; Beispü: Ramassuri? Ramazamma!
  • Schaasdrumme = oide Frau
  • Semmal, Weckal = klane Sömme
  • Tschurifetzn = Intimpflegetiachl
  • Viech = ned nua fia Tia, sondan a fia: Waunzn, Musklmaun

Scheazhofta Diskuas

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  • Aansapanier = Sunntogsgwaund
  • Wuchtldrucka oda Gschichtldrucka = Liagna
  • Schittst mi jetzt (mi’n Tee) au? = Liagst mi jetzt aun?
  • a Eitrige mid an Bugl, an Siassn und an Sechzehna Blech / a Eitrige mid an Bugl, an Siassn und ana Hüsn = A Kaaskraina mid an Brotscheazal, siassm Semf und an Ottakringer Dosenbia (Blech)/Floschnbia (Hüsn)’ – Ottakring is da 16. Weana Gemeindebeziak
  • Dosnsemme oda Blechsemme oda Blechweckal = Dosnbia
  • Schmähtandla = Scherzkeks
  • Marmeladinger oda Piefke = Breiss, Noaddeitscha
  • Gfüda = dicka Mensch
  • Gstopfta = Mensch mid vü Göd
  • Maxi (aa Maxal) = klana Maun, oft Spüstaa, aa s Puch-Moped
  • Proda = Vagnügungspark in Wean, aa fia a protzige Oambaund- oda Toschenua
  • Pflostahirschn = scheazhoft fia Pferd, aa fia de Bewohna vo de innan Beziake vo Wean (= Obaschicht)
  • Moch a Säun, hau di in de Pania und fliag o! = Stäh auf, ziag dei Gwaund aun und schleichdi!
  • Schinakel aa Schifanakl = klaans Boot, scheazhoft fia große Schuach
  • Bin i dei Teschek? (tessék, "bitte" auf Ungarisch, im Sinn vo "nimms jetzt, bitte") = Bin i dei Troddl fia ollas?

Eignschoftn und Gfüh

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  • leiwand = ‘supa, cool, guad’
  • (na) fraunk = ‘ehrlich’, bestätigende und zuasätzlich Nachdruck gewande Phrasn (vgl. englisch frank(ly))
  • deppad/augschitt = ‘bläd, idiotisch’
  • 'schaasaugad = ‘täuweise sehbehindat’ (wiad a gsogt, waun jemaund wos iwasicht)
  • derrisch = ‘taub, schwaahearig’
  • patschert = ‘toipatschig’
  • Grant = negativs Gfüh vo Ärga/Zoan, augfressn sei
  • 'staad = ruhig, stüü
  • 'schmähstad = so iwaroscht/vawiat, dass man kan Schmäh ois Antwort waß
  • gsacklt/gschoint = ‘guad aunzogn’ (in Schale)
  • 'spitz sein = ‘Göd hom, sexuell aufkrotzt sein’
  • blad (gebläht) / gfüt (gefüllt) = ‘fett, dick’
  • dulli = ‘guad, sea schää’, efta vawendt wean: klasse, leiwand (Steifarungsfuam zu "dulli")
  • gschmeidig = des woa ua gschmeidig; etwas woa sea guad/toll bzw. is gschmeidig grennt = guad glaufn
  • gstopft = ‘reich,vawähnt’

aungsoffn sein

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  • an Offn hom
  • bummzua
  • bsoffn wia r a Haisltschick (gmaant is a Zigarettnstumme im Urinal)
  • bladlwaach (waach wia a Blattl)
  • blunznfett (fett wiara Bluadwuascht)
  • im Öi sei
  • an Fetzn hom
  • hockndicht
  • fett wia a Radiara
  • a (Damen-)Spitzal haum (leicht beschwippst sein)
  • komplett erledigt sei (sea miad oda total bsoffn sein)
  • fett wia d russische Erdn

Tätigkeitn

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  • motschkern = ‘meckan’
  • sudern = ‘jamman’
  • raunzn = ‘Kombination aus meckan und jamman’
  • ratschn, trotschn = ‘quatschn’
  • hatschn = ‘gegb, schlendan, humpen’
  • (weg-)stampern = ‘vajogn’
  • rean, wana, blean, blazn = ‘häun’
  • hutschn = ‘schaukln’
  • auzahn = ‚schnö mocha‘
  • owezahn = ‘fäu sein’
  • owehaun = ‘betriagn (in ana Beziehung)’
  • tachinieren = ‘laungsam orbatn, faulenzn’
  • vasetzn = ‘vasteigern, ins Pfandleihhaus bringa’
  • aufmascherln =‘aufdonnan’
  • daunehaun = ‘wegweafn’
  • an Friedhofsjodla mochn = ‘huastn’
  • bäule gehn = ‘abhaun, vaschwindn’
  • tschäule gaunga = ‘kaputt gaunga, etw. valuan’
  • kräuhn (kriechen) = ‘gehn’
  • zuwekräuhn = ‘hingeh’, auch: jmd. zuwekräuhn = ‘jmd. aunbaggan’
  • a scheene Leich mochn = ‘a scheens Begräbnis mochn’
  • an Boizn drahn = ‘an Föhla mochn’
  • fladern, flauchn, tschuan = ‘stöön’ (Diabstoi)
  • pudern, 'schnacksln, vägln, pempan = ‘Gschlechtsvakea mochn’
  • 'si fetzn, si keun = ‘raffn, si prügln’
  • herstraan = 'stiazn', 'niedafoin'
  • 'si oohaun = ‘hemmungslos lochn’
  • in Hoizpyjama auziagn (Hoizpyjama = Sarg)
  • ohgrotzn
  • ohbangln
  • a Bangl reissn
  • ohküühn
  • midn 71er foan (De Weana Stroßnbaun Nr. 71 foaht zum Weana Zentreufriedhof)
  • in Läffe ogemn
  • 'si de Schleifn gem
  • de Potschn streckn
  • maukas gehn
  • aushuastn
  • 'si de Eadepfen vo unt auschaun
  • I heng mi ins Fensterkreiz (Freitod)
  • 'schaun, ob da Deckl passt
  • 'si söwa de zwa Meta tiafa bringa (Freitod)
  • hamdraan (Freitod)
  • ins Pendl haun = ‚si dahänga‘
  • koide Kirurgie = ‚Pathologie‘

Invektivn

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  • Gscheada = ‘Landbewonha’ (oiso olle Leit, de außahoib vo Wean wohna; vo Kuazgeschorane, wos a Synonym fia Leibeigane wor)
  • Fetznschädl = ‘Drottl’, neiadings aa fia 'Turban-/Kopftuchträga'
  • Fetzenbaungad = ‘Puppal aus Lumpn’, owa a ‘liedaliche Person’
  • Baungad (vo Bankert = ‘uneheliches Kind’) = ‘vazogans Kind’
  • Fallot = ‘Gauna, Betrüga’
  • Bülcher (vo Pilger) = ‘Gauner’
  • Owezahrer = ‘Nixtura, Spüvaderba’
  • Sandler = ‘Obdachlosa’
  • Saundhos = ‘Obdachlosa’
  • Trutschn = ‘gstözte Frau’
  • Schaasdrumme = ‘unsympathische, ötare Frau’
  • Oaschgeign = ‘unsympathischa Maun’
  • Ungustl = ‘zwidara Typ’
  • Dillo = ‘dumma Mensch’
  • Koffa (auch Voikoffa usw.) = ‘Idiot’
  • Dodl = ‘Idiot’
  • Gurkn = ‘Idiot’
  • Ei = ‘Idiot’
  • Deppata
  • Hiafla = ‘Drottl’ (vo: Huftia, Ochs)
  • Trampl = ‘weiblicha Drottl’ )
  • Fut = ‘Schimpfwuat fia Frau’ (seah vulgär)
  • Brunzbuschn = ‘Schimpfwuat fia Frau’ (seah vulgär, Bedeitung = Vulva)
  • Grantscheam = ‘schlecht gelaunte Person’
  • Dünngsöchter = ‘dumme Person (zu kuaz gsöcht)’
  • Blitzgneisser = ‘jemand, der schnell versteht’ (immer ironisch gemeint!)
  • Nudlaug = ‘Person mit schwächerem Augenlicht’, auch ‘Idiot’ (bsundas derb, wäu aus da Sexualmetaphorik)
  • Frotz = ‘vazogans Kind‘, aa fia ‘Nymphomanin’
  • Gfries/Wisasch (< frz. visage) = ‘Gsicht’ (bäsoatig)
  • Einedrahra = ‘Augeba, Wichtigtuara’ (vo jemandn uman Finga wickln)
  • Beidl = ‘Schimpfwuat fia an Maun’ (Beidl san de aißan Geschlechtsorgane vom Maun)
  • Mistlbocha = ‘uniformiada Polizist’ (da Ort Mistelboch is im Voiksmund de Hamat vo vün Weana Polizistn)

Ethnophaulismen

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  • Kimmltiak = ‘Peason aus da Tiakei’
  • Kanak (Kanake) = ‘Auslända’ (bsundas aus da Tiakei)
  • Kinesara = ‘Chinese’
  • Gschlitzta = ‘Chinese, Japana’
  • Itaka = ‘Italiena’
  • Polack = ‘Pole’
  • Katzlmocha = ‘Italiena’
  • Krowod = ‘Kroate’
  • Lumbumba / Buschtschusch / Zulukaffa / Bimbo / Bananenbiaga = ‘Schwoazzafrikana’
  • Kamötreiwa = ‘Peason aus Arabien’
  • Piefke / Marmeladinger = ‘(Nord-)Deitscha, Preiss’
  • Tschusch = 'Auslända' (bsundas ausm ehemolign Jugoslawien)

Beleidigende Phrasn

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  • Gusch, sunst boschts! = ‘Hoid de Goschn, sunst gibts a boa Watschn!’
  • Du beidlst am Watschnbaam! = ‘Waunst so weida mochst, kriagst a boa Watschn!’
  • Wüst an Tschuck aufs Aug? / Wüst an Tschuck aufs Guck? = ‘Wüst a blaus Aug?’
  • Homs da ins Hian gjausnd? = ‘Bist deppad?’
  • Homs da ins Hian gschissn? = ‘Bist deppad?’
  • Dia homs ins Hian gschissn und ned owelossn. = ‘Du bist a Voitrottl!’
  • Wüst a Packl Haustetschn?. = ‘Wüst a poa Watschn?’
  • Drah di ham. = ‘Schleich di!’ (Bring di söwa um!)
  • Heast Gschissana! = ‘Pass amoi auf, du Depp!’
  • Wüst ned scheissn geh? = ‘Loss mi in Ruah!’
  • (Bist) deppat? = ‘Host an Vogl?’
  • Leck di Tant in Oasch! = je nach Mimik: entweda Erstaunen oda Zorn.
  • Hau di üba d Haisa! = ‘Vaschwind!’
  • Blos ma’n Bock auf! = ‚Loss mi in Ruah!‘
  • Reds in a Sackl und stös vor de Tia! = ‘Des interessiat mi ned’
  • Moch a Lackerl und schwimm in de Donau! = ‘Vaschwind!’
  • Hupf in Gatsch (und schlog a Wön)! = "Vaschwind!"
  • Schbü Schas und vaduft! = ‘Vaschwind!’
  • Bei dia haums es Kind wegghaut und de Nochgebuat aufzogn! = ‘Du bist schiach!’
  • Geh leck mi do (am oasch)!= ‘Leck mi do (am Arsch)‘!
  • Du kaunst mi moi du Trotl!= ‘Leck mi!‘
  • Bist augrennt? (Bist du wo angerannt?) = ‘Spinnst du?‘
  • Dazö des meina Haund!`= ‘Intaressiat mi ned, wos do sogtst!‘
  • Host an bickn???`= ‘Spinnst? Glei setzts wos!‘

Häflichkeitsfuamen

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Typische Untawiafigkeitsfloskln, de wos aus da k.u.k.-Zeit kumma:

  • Gschamsta Diena = gehorsamsta Diener
  • Küss de Haund! = Spruch zua Begrüßung mit Haundkuss
  • gnä Frau = gnädige Frau
  • Dere! = Kuazfoam vo: Hawedere (I hob de Ehre)

Phrasn

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  • Göi? (gell) = ned woa?
  • Do hauts da owa de Wadln viare! = iwa an Erschäpfungszuastaund eastaunt sei
  • Wos liegt dees piggt = do wiad nix mea gändat (kummt ausm Koatnspü; a ausgspüde Koatn deaf nimma zruckgnumma wean)
  • No na ned oda aa Na ned nana = Auf dees warad i nia kuma (sarkastisch)
  • Jo na! = Jo, wiaklich! (besoatig, unheflich)
  • Tuad ma laaaad! = Ausdruck vo ana Entschuidigung
  • Maarantana! auch Haabedere! = Ausdruck vo Bestiazung
  • Scheiß mi au, Paula/Scheiß mi au, Paula, da Gaskriag kummt! = Ausdruck vo Vawundarung, Eastaunen oda Belustigung iwa an Sochvahoid
  • I dapox ned = dees vakroft i ned (druckt Ärga oda Belustigung aus)
  • Gfrasta! = Ausdruck vo Ärga iwa unazogane Kinda
  • Gfriesa! = Ausdruck vo Ärga iwa neavige Eawochsane (haßt eigentlich: Gsichta)

Weana Moßeinheitn, Weg- und Richtungsaungom

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  • Deka (vo „Dekagramm“) = 10 Gramm
  • da ua Meta (a grossa Meta) = ‘a grosse Distanz (zan Geh)’
  • a brada Weg = a weida Weg
  • a bissl = a weng, a beim Schimpfn: a bissl schwanga, a bissl deppad
  • a wengal, a Aizal = a klans Bissl
  • hoiwat = hoib, hoibwegs, fast
  • um Heisa danem = weit danem
  • um an Bettl = sea büllig, fost kostlos
  • und waun’s Graz kost’ = um jedn Preis
  • net um a Gschloss = ned um de Buag
  • ums Oaschleckn ned = gaunz knopp vapasst
  • a Botzn Auto = a gross Auto
  • viere = noch vuan
  • viera = heavua
  • zruck = zrugg
  • umme = hiniwa
  • umma = heariwa
  • eine = hinei
  • eina = hearei
  • ausse = hinaus
  • aussa = hearaus
  • obe = hinunta
  • oba = hearunta
  • aufe = hinauf
  • aufa = herauf
  • ummadum = umhea
  • rundummadum = um wos hearum
  • Kilo = 100 und ned 1000; zwaa Kilo san z. B. 200 Euro oda 200 km/h, ned 2.000!
  • Fleckal = friacha a 1.000-Schülling-Schein
  • Krügl = 0,5 Lita Bia vom Fassl
  • Seidl = 0,3 Lita Bia vom Fassl (vom italienischn 'sitella, an middloitalichn Gfäß fia Wein)
  • Pfiff = 0,176 Litar Bia vom Fassl
  • a Hüüsn = 0,5 Liter Bia, meist aus da Dosn

Schau aa

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  1. Vgl. Wehle 1980, S. 11f.
  2.  Hans Schikola: Schriftdeutsch und Wienerisch. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1954, S. 18.
  3.  Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch?. Ueberreuter, Wien 2012, ISBN 978-3-8000-7544-7, S. 27, 28.
  4. Mauriz Schuster, Hans Schikola: Das alte Wienerisch, Deuticke Verlag, Wien 1996, ISBN 3-216-30210-5 S. 240
  5. Max Mayr, Das Wienerische. Art und Redensart Amalthea Verlag Wien, 1980 S.36
  6. Mauriz Schuster, Hans Schikola: Das alte Wienerisch, Deuticke Verlag, Wien 1996, ISBN 3-216-30210-5 S. 332ff
  7.  Robert Sedlaczek: Wörterbuch des Wienerischen. Haymon Taschenbuchverlag, Innsbruck-Wien 2011, ISBN 978-3-85218-891-1, S. 138.
  8. Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch?; Wien 2003, S. 24
  9. Vgl. Rösler 1993, S. 162ff.
  10. DoRo-Dokumentation Weltberühmt in Österreich - 50 Jahre Austropop
  11. ORF on Science:Erster Computer der Wienerisch spricht, obgruafn am 23.Mai 2009@1@2Vorlage:Toter Link/science.orf.at (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven)

Literatua

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Oigmein

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Wortschotz

Werkeln
  • Arthur Fetzer (Hrsg.): Schmutzige Wörter Wienerisch–Deutsch. Eichborn, Frankfurt/Main 1993, ISBN 3-8218-2356-9.
  • Maria Hornung, Sigmar Grüner: Wörterbuch der Wiener Mundart. Neibeorbatung. Wean 2002, ISBN 3-209-03474-5.
  • Wolfgang Teuschl: Wiener Dialekt-Lexikon. 2. Auflage. Schwarzer, Purkersdorf 1994, ISBN 3-900392-05-6.
  • Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch? Ueberreuter, Wean/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5.
  • Oswald Wiener: Beiträge zur Ädöologie des Wienerischen. In: Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt. Rogner & Bernhard, Minga 1969, S. 285–389.
  • Josef Hader: Wienerisch mit The Grooves. digital publishing, München 2008, Audio-CD plus Textheft, ISBN 978-3-89747-723-0.
  • Franz Seraph Hügel: Der Wiener Dialekt. Lexikon der Wiener Volkssprache (Idioticon Viennense). A. Hartleben's Verlag, Wien-Pest-Leipzig 1873 (Online in da Google Buachsuach-USA)

Anthologien

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  • Walter Rösler (Hrsg.): Gehn ma halt a bisserl unter. Kabarett in Wien von den Anfängen bis heute. 2. Auflog. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-185-7.

Im Netz

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